: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 20. April 2008

Die wilde Nichtjugend

Zwischen 8 und 18 liegt das Alter der Anfeindungen; sei es durch diejenigen, mit denen man in eine Klasse gesteckt wird, oder aber das weitere gesellschaftliche Umfeld, das genau weiss, was später gut für einen ist, und das auf Negierung dieser Vorstellungen mit einer ideologischen Vehemenz reagiert, die man im grösseren Rahmen von totalitären Regimen oder von Motivationsshows kennt. Ein Arzt ist halt ein Arzt, Apotheker wird es immer geben, Ingenieure braucht das Land und obendrein auch mutige Siedler, die Vororte mit weiteren Menschengewimmel auffüllen.

Dagegen kann man mit fest umrissenen Vorstellungen argumentieren und handeln; vom Suizid über Ausreissen, Drogenkonsum, Entwicklungshelfer werden bis hin zum Finanzbetrüger ist da viel denkbar in diesen Zeiten, in denen es zur Unterbringung solcher Fälle keine Kolonien mehr gibt. Überhaupt war das wohl der Hauptzweck dieser eroberten Gebiete: Die Leute loswerden, die heute nach Berlin ausweichen und nach zwei Startups in die Politikberatung expandieren wollen. In der Serengeti oder im kambodschanischen Dschungel wurde das daheim nicht allzu relevant.

Schlussendlich hat das Umfeld jedoch fast immer Erfolg, und so sitzen sie jetzt in ihren Vorstadthäusern und finden das noch nicht mal seltsam, während draussen der Regen fällt.



Oben auf dem Pass reisst es auf, es sind nur noch 30 Kilometer zurück, und keiner von denen hätte Lust gehabt, die letzten beiden Tage zu erleben, die in etwa so waren, wie das Umfeld die Folgen der Nichtakzeptanz ihrer Regeln beschreibt: Angefüllt mit zwielichtigen Typen, sehr viel unsicherer Finanzierung, und die wenigsten wissen, was nächste Woche passieren wird - ausser denen natürlich, deren Vermögen bereits unter Insolvenzverwaltung ist, das bringt erst mal mehr Ruhe ins Geschehen, als einem lieb sein kann.

Immerhin kennen solche Treffen keine Langeweile, und, was in diesem Alter langsam wichtig wird für einen Ärzteverweigerer wie mich, es geht nie um Gesundheit, solange es nicht der gehörsturz eines Gegners ist. Die meisten sind nur noch begrenzt in bestem Alter, aber keiner redet über seine Zipperlein, es ist krank, was in der Welt passiert, aber die es betonen, scheinen kerngesund zu sein, so wie das Thema hier nicht stattfindet.

Währenddessen sitzt die Folgegeneration des Umfeldes daheim und denkt über Prostataprobleme und andere Routinefolgen nach. Und Ärzte sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

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Kreuzworträtsel: Grobes Wort für sterben.

Ich will das Wort gerade in diesem Kontext nicht ausschreiben, aber wir hier in Bayern pflegen in solchen Fällen zu sagen, dass da wohl jemand einem ins Hirn Fäkalien eingebracht hat. Was dann ja auch irgendwie braun wäre.



Aber Holtzbrinck ist es auch ziemlich egal gewesen, wenn eine Beteiligungsfirma mit einem veränderten Titelblatt des Völkischen Beobachters zur Party lädt, da ist sowas dann eher ein blöder Zufall, und wohl eher kein vorgezogenes, psthumes Geburtstagsgeschenk an einen, in dessen Heimatland der Schnee schilzt, als wäre es das, was man früher als Anstand bezeichnete.

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