Stilvolles Häschen
Als ich es zum ersten Mal sah, musste ich lachen. Weniger wegen der rosa Streifen; vielmehr wegen dessen, was man heute als "Brand Extension" bezeichnet, die zudem äusserst hinterhältig sein könnte, wendet sie sich doch an die Kleinsten. Die wollen es haben, können irgendwann lesen, was drauf steht, und wenn Ann-Sophie dann gross ist, im Stil des vorletzten Jahrhunderts geheiratet und nun von ihrem Gatten die Aufgabe übertragen bekommen hat, das gemeinsame Haus einzurichten, wird sie sich an ihre Kindheit erinnern, und dass es auch die rüdesten Katzenangriffe überstanden hat, und dann sagen, dass sie einerseits nicht unter dem Niveau wohnen will, das sie seit der Krippe kennt, und andererseits hat der Stoff sie jahrzehntelang ertragen, das geht jetzt sicher auch bei Sofas lange gut. Wo dreistellige Eurobeträge für den laufenden Meter erheblich mehr zu Buche schlagen, als damals, als sie einen originalen JAB Anstötz Hasen geschenkt bekam. Dann haben Naht, Füllung und rosa Streifen ihren Zweck erfüllt; eine frühkindliche Verführung mit Langzeitwirkung und verzögertem Zünder.
Beim ersten Betrachten fand ich das Ding, vom Marketingstandpunkt gesehen, fies gemacht, billig und effektiv wie eine Tretmine. Zumal es auch noch aus dem Affenfelsen Rottach kommt. Aber die Zeiten haben sich geändert. Es gibt einen Trend in meinem weiteren Umfeld, Kinder nicht mehr ganz so vehement abzulehnen. Die Transporte zur Beratung und zu einer Abtreibungsklinik, die in Bayern bis heute nicht gerade kundenfreundlich abzuwickeln sind, oftmal auch unter enormen Zeitdruck, weil es den Betreffenden reichlich spät kam und die Verursacher dieser Spätfolgen von Spass und Sex die Fliege machten - sowas kommt in den besten Familien vor - diese Fahrten und das Patschehändchen halten und die Nachbetreuung sind selten geworden. Statt dessen werden Kinder gezielt gemacht, und inzwischen sind die Einschläge so nah, dass ich sie nicht mehr ignorieren kann. Und auch sowas wie ein "gchrtulire" zwischen meinen plötzlich sehr schmalen Lippen entkommen muss, um nicht allzu unhöflich zu erscheinen.
Und da dachte ich mir...
Ich mein, wenn die anderen schon zur Erhaltung einer Spezies beitragen, die man diesem Planeten eigentlich nicht guten Gewissens zumuten kann, wäre es doch zumindest der Nachhaltigkeit geschuldet, wenn ich den Samen lege für ein sozialverträgliches Verhalten, das sich gegen Raubbau an der Natur, Wegwerfmöbel und Lohndumping in Osteuropa entscheidet, eine Initialzündung für das Bewusstsein einleite, das Bessere zu wollen und zu kennen*. Man steckt heute kleinen Kindern keinen Silberlöffel mehr in den Mund, aber nach meiner Erfahrung kann man die meisten Frauen mit Luxus ordentlich so gestalten, dass später Geringeres überhaupt nicht mehr in Frage kommt.
Man kann vielleicht gar nicht früh genug damit anfangen. Hier, bitte, ist er nicht süss, und er fusselt auch nicht, ist ja Stoff, extrem guter Stoff, aber bitte, nein, nichts zu danken, wirklich nicht, nur mein Beitrag zur Erhaltung einer Art nach meiner Vorstellung.
*gestern wollte einer an der Blogbar, dass ich mich in Zukunft mit 7 Wörtern pro Satz bescheide. Der Satz oben enthält, ich habe sie gezählt, 63 Wörter. Und ich sage ohne falsche Höflichkeit, dass ich meine, das den Lesern hier zumuten zu können.
Beim ersten Betrachten fand ich das Ding, vom Marketingstandpunkt gesehen, fies gemacht, billig und effektiv wie eine Tretmine. Zumal es auch noch aus dem Affenfelsen Rottach kommt. Aber die Zeiten haben sich geändert. Es gibt einen Trend in meinem weiteren Umfeld, Kinder nicht mehr ganz so vehement abzulehnen. Die Transporte zur Beratung und zu einer Abtreibungsklinik, die in Bayern bis heute nicht gerade kundenfreundlich abzuwickeln sind, oftmal auch unter enormen Zeitdruck, weil es den Betreffenden reichlich spät kam und die Verursacher dieser Spätfolgen von Spass und Sex die Fliege machten - sowas kommt in den besten Familien vor - diese Fahrten und das Patschehändchen halten und die Nachbetreuung sind selten geworden. Statt dessen werden Kinder gezielt gemacht, und inzwischen sind die Einschläge so nah, dass ich sie nicht mehr ignorieren kann. Und auch sowas wie ein "gchrtulire" zwischen meinen plötzlich sehr schmalen Lippen entkommen muss, um nicht allzu unhöflich zu erscheinen.
Und da dachte ich mir...
Ich mein, wenn die anderen schon zur Erhaltung einer Spezies beitragen, die man diesem Planeten eigentlich nicht guten Gewissens zumuten kann, wäre es doch zumindest der Nachhaltigkeit geschuldet, wenn ich den Samen lege für ein sozialverträgliches Verhalten, das sich gegen Raubbau an der Natur, Wegwerfmöbel und Lohndumping in Osteuropa entscheidet, eine Initialzündung für das Bewusstsein einleite, das Bessere zu wollen und zu kennen*. Man steckt heute kleinen Kindern keinen Silberlöffel mehr in den Mund, aber nach meiner Erfahrung kann man die meisten Frauen mit Luxus ordentlich so gestalten, dass später Geringeres überhaupt nicht mehr in Frage kommt.
Man kann vielleicht gar nicht früh genug damit anfangen. Hier, bitte, ist er nicht süss, und er fusselt auch nicht, ist ja Stoff, extrem guter Stoff, aber bitte, nein, nichts zu danken, wirklich nicht, nur mein Beitrag zur Erhaltung einer Art nach meiner Vorstellung.
*gestern wollte einer an der Blogbar, dass ich mich in Zukunft mit 7 Wörtern pro Satz bescheide. Der Satz oben enthält, ich habe sie gezählt, 63 Wörter. Und ich sage ohne falsche Höflichkeit, dass ich meine, das den Lesern hier zumuten zu können.
donalphons, 13:08h
Dienstag, 15. April 2008, 13:08, von donalphons |
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zwischenspeicher,
Dienstag, 15. April 2008, 13:47
Nur 140 Zeichen maximal sind erlaubt. Alles darüber hinaus überfordert die Generation "Twitter"
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donalphons,
Dienstag, 15. April 2008, 13:53
nehmen wir doch mal an, Orwell hätte in 1984 für Neusprech eine Bedingung formuliert, dass kein Satz mehr als 140 Zeichen enthalten darf. Sonst wird der grosse Bruder sauer. Hätte uns das überrascht? Würde es dazu passen? Ich meine: Nein.
Allerdings bemerke ich bei manchen deutschen Vorreitern inzwischen sowas wie eine Twittermüdigkeit. Das Spielzeug vom letzten Jahr, sozusagen.
Allerdings bemerke ich bei manchen deutschen Vorreitern inzwischen sowas wie eine Twittermüdigkeit. Das Spielzeug vom letzten Jahr, sozusagen.
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christian geschkat,
Dienstag, 15. April 2008, 14:46
nach so einem Weilchen ausprobieren finde ich die Idee gar nicht soo schlecht. Ich kann mir aber den größten Nutzen als Intranetanwendung vorstellen, wo man dann mit seinen Kollegen aus dem gleichen Projekt verbunden ist und somit schnell Details abklären kann.
@Artikel: Die Idee ist eigentlich schlau. Schließlich hat fast jedes Kind ein liebstes Kuscheltier. Und wenn ich heute Fotos sehe, auf denen ganz klar zu sehen ist, wie zerfleddert meines nach ein paar Jahren war, scheint Aussehen bei Kindern keine große Rolle zu spielen.
@Artikel: Die Idee ist eigentlich schlau. Schließlich hat fast jedes Kind ein liebstes Kuscheltier. Und wenn ich heute Fotos sehe, auf denen ganz klar zu sehen ist, wie zerfleddert meines nach ein paar Jahren war, scheint Aussehen bei Kindern keine große Rolle zu spielen.
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flawed,
Dienstag, 15. April 2008, 23:46
@christian:
gibts dafür nicht schon seit Jahren Instant Messaging?
gibts dafür nicht schon seit Jahren Instant Messaging?
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christian geschkat,
Mittwoch, 16. April 2008, 00:16
naja IM is one-to-one. Twitter ist ja in dem Sinne keine gerichtete Kommunikation. Man schreibt sozusagen alle an, die einen auf Ihrer Liste haben. Wie gesagt, um Details zu klären könnte sowas schon sinnvoll sein. Viel sinnvoller als die ganzen Meetings, die größere Teams irgendwann mit sich bringen ;-).
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,
Dienstag, 15. April 2008, 18:21
Der Hase und das Ekel
Onkel Alphons verschenkt standesgemäß ein teures Kuscheltierchen. Und macht dazu viel Wind und viele Worte.
Verantwortung für eigenen Nachwuchs will er nicht übernehmen, der bekennende Kinderhasser.
Verantwortung für eigenen Nachwuchs will er nicht übernehmen, der bekennende Kinderhasser.
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mark793,
Dienstag, 15. April 2008, 18:52
Als ob man nicht auch
Verantwortung für eigenen Nachwuchs dergestalt übernehmen könnte, dass man ihm die Existenz mit einer vielleicht nicht ganz so geeigneten Elternschaft erspart. Ist es nicht viel verantwortungsloser, dem Nachwuchs ungefragt ein Erdendasein aufzuzwingen und dafür auch noch Dankbarkeit (sowohl von der Brut als auch von der Gesellschaft) zu erwarten?
Wohlverstanden: Ich bin gerne Papi und praktiziere das auch aktiv. Ich verstehe aber jeden, der sagt, das muss ich nicht haben.
Im Übrigen hätte man durchaus fiesere Plüschtier-Geschenke finden können. Hier zum Beispiel.
Wohlverstanden: Ich bin gerne Papi und praktiziere das auch aktiv. Ich verstehe aber jeden, der sagt, das muss ich nicht haben.
Im Übrigen hätte man durchaus fiesere Plüschtier-Geschenke finden können. Hier zum Beispiel.
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donalphons,
Mittwoch, 16. April 2008, 02:51
Wem das zu lang ist, der kann gerne andernorts seinen Spass haben - ich halte hier keinen, zumal, wenn er eh bessere Blogger kennt.
(Was mich anwidert, sind Leute, die sich zwischen Schleim und Abkotzen nicht entscheiden und einen vernünftigen Ton finden können)
(Was mich anwidert, sind Leute, die sich zwischen Schleim und Abkotzen nicht entscheiden und einen vernünftigen Ton finden können)
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franz.brandtwein,
Dienstag, 15. April 2008, 20:39
... der Don schreibt ueber Stoffviecher, das ist ja so als wuerde ich ueber Altmetalle und Brocantegeruempel schreiben - Alter Schwede!
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first_dr.dean,
Dienstag, 15. April 2008, 21:32
Ich finde, stilistisch passt dieses Soffdingens ganz gut zum Kommentar von "Thomas" in der Blogbar. Ich konnte mich leider nicht bremsen, und habe da eine Kommentar-Analyse verfasst. ;-)
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donalphons,
Dienstag, 15. April 2008, 22:10
Alter Schwede,
das war nur Absicht: Heraus mit Deinen Seidentapeten, dem Tafelsilber und den Intarsienkommoden!
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franz.brandtwein,
Dienstag, 15. April 2008, 22:49
... beware of Konjunktiv!
abgesehen davon das ich kein Tafelsilberlegierungsschrott, Wandstofflappen und Wohnzimmersauropoden besitze
abgesehen davon das ich kein Tafelsilberlegierungsschrott, Wandstofflappen und Wohnzimmersauropoden besitze
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franz.brandtwein,
Mittwoch, 16. April 2008, 08:11
... ja mach mal, ich bleibe bei den Stoffviechern
(und was dann da so dranhaengt ... ist ja auch viel lustiger als das ewige Seidengeraschel und Legierungsgeklirre in der gedaempften Atmosphaere einer Seniorenresidenz)
(und was dann da so dranhaengt ... ist ja auch viel lustiger als das ewige Seidengeraschel und Legierungsgeklirre in der gedaempften Atmosphaere einer Seniorenresidenz)
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strappato,
Dienstag, 15. April 2008, 21:29
Mal ehrlich, mit der Erfahrung als Vater: "Kuscheltiere" sehen anders aus. Hier wird höchstens die Basis dafür geschaffen, rosa zu hassen. Auch kein schlechter Nutzen.
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flawed,
Dienstag, 15. April 2008, 23:38
Och, es erinnert mich ein wenig an mein altes Lieblingskuscheltier von Sigikid. Ok, das war dicker und runder. Und sah auch nicht aus wie ein Dekokissen.
(Das aktuelle Sigikid-Programm im Web ist dagegen grausig, dann lieber das rosa Häschen.)
(Das aktuelle Sigikid-Programm im Web ist dagegen grausig, dann lieber das rosa Häschen.)
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donalphons,
Mittwoch, 16. April 2008, 03:01
ich denke, man muss einfach mal durchprobieren, was ankommt. Vor Steiff und Co. jedenfalls waren Stofftiere tatsächlich noch Stofftiere, und es hat auch geklappt.
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holgi,
Dienstag, 15. April 2008, 22:43
Onkel Dohoooon?! Bringst Du mir eins mihiiiit?
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donalphons,
Dienstag, 15. April 2008, 22:55
Ist das jetzt ernst gemeint - und falls ja, wen willst Du damit in die Horizontale bringen?
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stilhaeschen,
Freitag, 18. April 2008, 14:02
Wieviel täten die für meine Domain zahlen?
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donalphons,
Freitag, 18. April 2008, 14:09
JAB Anstötz hat ein grosses Werbebudget. (Allerdings sind die Hasen nur ein Nebenerwerb) Die Ähnlichkeit ist jedoch frappierend.
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