Nachrichten aus einer schönen Welt

Ich brauche immer ungefähr das Gleiche auf dem Wochenmarkt. Und ich könnte nicht sagen, dass seit den letzten Jahren etwas spürbar teurer geworden ist - mit einer kleinen Ausnahme, weil ein strategisches Angebot weggefallen ist. Mein Käsehändler hat mir das so erklärt: Der Käse kommt aus Betriebe und Genossenschaften, die ihre Milch selbst produzieren und schon immer einen ordentlichen Preis kalkuliert haben. Die Gemüsehändler in der Region bauen fast alles selbst an, und die Folge ist nicht uninteressant: Die Lücke zwischen den Preisen auf dem Wochenmarkt und den Preisen in den Supermärkten schliesst sich langsam. Und das bei gleichbleibendem Abstand der Qualität und den Produktionsbedingungen.


Mittelgrosses Bild hier, riesiges Bild hier.

Das Trompetenkonzert mit barockem Easy Listening vom Pfeifturm gibt es für Spätkommer wie mich dann auch kostenlos dazu. Und noch etwas ist anders: Wenn ich keinen Markt habe, ziehe ich immer das Gleiche aus der Gemüsetheke, einfach, weil ich gar keine Lust habe, mich mit dem dort angebotenen Zeug auseinanderzusetzen. Ich hasse es, Plastikverpackungen durschschauen zu müssen, um die typischen Schimmelpilze oder geplatzten Häute zu finden. Ich kaufe nie mehr als nötig, und schon gar nichts, von dem ich glaube, dass ich es nicht mag.

Aber auf dem Wochenmarkt sind Auberginen, Spargel, Mangold und Gurken dann doch so schön und ausgefallen in Farbe und Form, dass ich sie doch mal kaufe, obwohl ich sie nicht mag. Und dann natürlich überlege, was man damit machen kann; bald verträgliche Rezepte finde und am Ende Dinge in meiner Küche habe, die ich früher verabscheut habe. Das geht nicht bis zu Karotten, Blaukraut und Linsen, aber Auberginen habe ich früher wirklich gehasst. Heute gehen sie so schnell in die Pfanne, dass sie dem Bild verloren gingen.

Sonntag, 15. Juni 2008, 01:11, von donalphons | |comment

 
Ja.

Ich habe vor kurzem auch den lokalen Wochenmarkt für mich entdeckt. Es ist ja nicht nur das Warenangebot, sondern auch das Schlendern, Reden und das deutlich spürbare Interesse der Händler für ihre Waren.

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Für mich ist es immer ein kleiner Urlaub - würde man es pekunär betrachten, müsste man das noch mit einrechnen.

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Die Aubergine...
...ist ohnehin der Prototyp des verkannten Gemüses. Zwar ins Bewusstsein der diesseits der Alpen Hausenden und sich Ernährenden eingedrungen, aber grundsätzlich fehleingeschätzt.
Wer, wie ich neulich mal wieder, deutlich nördlich des kleinen Großherzogtums in Versuchung geführt wurde, "Antipastis" trotz grammatikalischer Schwächen (Ich hätte es ahnen können, ja müssen!) zu probieren, weiß was ich meine: Die kritischen 2 Minuten thermischer Energiezufuhr, die aus penetrantem Schaumstoff sanft Schmelzendes werden lässt, waren mal wieder gastronomischem Cost-cutting zum Opfer gefallen.
Wie dumm müssen Köche eines Hotels mit erklecklicher Anzahl von Sternen an der Außenwand eigentlich sein, um nicht die Fähigkeit des brutalen und zielgerichteten Niederbrutzelns einer Auberginenscheibe zu beherrschen?

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Was soll man schon in Zeiten erwarten, da das Gym Bestandteil jeder drittklassigen Ferienanlage und "Soda" der Name einer Bar ist. Natürlich greift da keiner zum Olivenöl, ist doch fett und hat Kalorien.

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Stattdessen trinken die Leute literweise Fruchtsäfte und knabbern Blattsalat - es sei denn, sie lesen Texte wie diese hier:

www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/852/94758

www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/984/157564

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Als Unterlage für Olivenöl und Balsamico ist Salat dennoch nicht zu schlagen. Ausserdem ist in meinem Salat das Grün auch nur ein Bestandteil unter vielem.

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