Empfehlung heute - "We will all sleep in the park"

Ich wünschte, deutsche Wirtschaftsmedien würden endlich anfangen, die Krise nicht mehr zu verharmlosen, die Lügen von banken nachzuplappern und Dinge zu schreiben wie diesen Beitrag über etwas Kommendes, das man bei uns erst lesen wird, wenn es mal wieder passiert ist.



Mit diesen Worten verabschiede ich mich nach Mainz, wo ich über die angesichts der Krise nicht wirklich freudige Zukunft der Medien diskutieren darf.

Freitag, 15. August 2008, 10:51, von donalphons | |comment

 
Wunschdenken
Nun, der eine denkt, die Welt darf ruhig untergehen, weil er meint, seine Schäfchen in's trockene gebracht zu haben und der andere - der Optimist - hofft einfach auf bessere Zeiten, weil er meint, noch schlechter könne es ja nicht werden und weil es einfach besser werden muss, weil seine veröffentlichte Equity-Kurve zur Zeit sehr sehr schlecht aussieht.

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"If your inflation continues and grows out of hand, you eventually end up like Zimbabwe paying a billion dollars for a sandwich, and if you're deflating assets (banks/houses) continue (not to mention dollar), there will be no sandwich store to buy it from. "

Schönes Zitat aus den Kommentaren dort. ;-)

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Manipulation
Um die Inflation zu untertreiben und die künftigen Lohnabschlüsse zu senken, haben sie doch tatsächlich am Wachstum rummanipuliert. Angebliches Quartalswachstum: -0,5 Prozent.

Das stimmt nicht. Richtiger ist ein Wert von ca. + 0,2 Prozent. Was ja immer noch nach Krise müffelt - aber dann auf eine Inflation in Höhe von 4 Prozent hinaus läuft.

Dank der Manipulation können sie aber davon reden, dass die Inflation aktuell nur 3,3 Prozent betrage, was ja ziemlich erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass die Inflation im Vormonat 4,2 Prozent betragen hat. In der Wirtschaftspresse (FTD, WiWo, FAZ, "zum golden Krug" u.ä.) wundert man sich aber nicht - und freut sich unverhohlen darüber, dass damit die Gehaltsforderungen der Arbeitnehmer gebremst werden. Besonders widerwärtig und ganz wie gewohnt berichtet die FTD dazu:
Schwacher Konsum, schleppende Investitionen: Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im zweiten Quartal um 0,5 Prozent gesunken. Das gab es zuletzt 2003. Experten fordern von der Regierung: Steuern runter!
Experten sagen, dass der Bankrott der FTD kein Verlust wäre.

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Ich fürchte, auch in Mainz werden die Kinder nicht hören wollen, dass sie lieber auf den Bau statt in die Medien gehen sollen.

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Bau ist aber auch schlecht. Sehr konjunktursensible Branche.

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Kann man die Baubranche denn inzwischen wieder als Arbeitgeber empfehlen? Die war doch eine Zeit lang der ärgste kranke Mann der deutschen Wirtschaft, oder?

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Lustig. Zwei Postings ähnlichen Inhalts in derselben Minute.

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Och, Don hat schon einige Male gesagt, dass er seine Kinder, so er denn welche hätte, lieber auf den Bau schicken würde als in die Medien. ;-)

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Wir haben daheim ein Problem mit der Tür, die teilweise restauriert werden muss. Der Schreiner, der das macht, muss dafür andere Aufträge schieben, und ist extrem freundlich und ausgeglichen, und bekommt anständiges Gehalt. Alles Dinge, die im Journalismus eher selten anzutreffen sind. Und ich denke, dass Häuser immer gebraucht werden, ganz im Gegensatz zu den durchschnittlichen Nachrichten.

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Steuern müssen immer runter
Es gab mal ein Papier von Roland Berger vor dem Höhepunkt der New Economy, in dem Steuersenkungen gefordert wurden, um die wichtige neue Wirtschaft zu fördern.

Und dann gab es in der Krise ein Papier vom gleichen Herrn, in dem Steuersenkungen gefordert wurden, um die neue Wirtschaft zu retten.

Solche Leute und die Speichellecker der Medien sagen "Steuersenkung" wie das Amen in der Kirche. Es gibt keine Zeit und Lage, die nicht Steuersenkungen bräuchte. Und niedrige Lohnabschlüsse.

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Steuersenkungen helfen auch nicht dem vielzitierten "Mittelstand".

Was nützen "3% weniger" ESt, wenn "Vater Staat" um "über die Runden zu kommen" die Investitionen unterläßt ?

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30-Stunden-Woche, Senkung der Steuersätze für untere und ihre Hebung für höhere Einkommensgruppen, Mindestlöhne, Höchstpreise und öffentliche Großprojekte zur Ankurbelung der Konjunktur, das nannte sich mal "New Deal".

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