No. 24
Heute jedoch nuschelte ich an einer Schachtel voller alter Federhalter die typische Frage - wosgosdndes - in meinen nicht vorhandenen Bart, und bekam eine wirklich erstaunliche Antwort, die darauf schliesen liess, dass der Händler seinen Clown bislang noch auf dem sauber verpackten Brötchen gelassen und ihn nicht angefressen hatte. Oder auch noch nichts vom Treiben seiner Kollegen gehört hatte, die bei Montblanc sofort so tun, als sei ihr Tapeziertisch eine Dependance von Prantl in München oder der Cartoleria Rossi in Mantua.
Nun, das Modell No. 24 ist natürlich kein Meisterstück, das heute jeder Bankangestellte sein eigen nennt, und auch kein Sammlermodell, mit dem man sich spielend an das Limit der Kreditkarte bringen kann, sondern einfach nur ein schlichter, guter Füller mit Goldfeder aus den 60er Jahren im damals üblichen, schlichten Design, nicht nostalgisch und nach ein wenig Putzen so gut wie neu. Und überdies eine sinnvolle Anschaffung; ich habe zwar schon ein paar gute Füller, aber bislang keinen am See, und vielleicht wollen dort Besucher auch mal Postkarten nach Hause schreiben, mit bayerischen Blaskapellen in Booten auf dem See vor Alpenkulisse, oder gar Briefe auf Papier der Fabrik, die unten im Tal das Geld für die Inflation druckt, die gleiche Inflation, die es unwahrscheinlich werden lässt, dass so schnell wieder ein Montblanc zu derartig günstigen Konditionen den Besitzer wechselt.
Zu meiner neulich hier erläuterten Adolph Lange Dresden Goldsavonette von vor 1875 verhalten sich entsprechend die hier gehypten Gruen-Span-Uhren und Longines-Schrotties, die Don als irgendwie "wertig" vermeint, wie das Montblanc-Meisterstück meines Großvaters von 1935 zu dem Billigrotz, den Don hier meint als irgend taugliches Schreibwerkzeug und gar noch 'Wertanlage', Harhar, präsentieren zu können.
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"sondern einfach nur ein schlichter, guter Füller mit Goldfeder aus den 60er Jahren im damals üblichen, schlichten Design, nicht nostalgisch und nach ein wenig Putzen so gut wie neu."
Ich bin gerne bereit, mir erklären zu lassen, wo sich hier die mittlere Grandiosität verbirgt. Ich freue mich natürlich, wenn andere feine Dinge aus dem Haus Lange & Söhne, Patek, Rolls Royce und wasauchimmer besitzen, aber mein Bestreben hier ist es nun mal nicht, hier die allerfeinsten Exemplare vorzustellen und Auktionshäuser zu besuchen, von denen ich annehmen muss, dass kaum einer der hier Lesenden inclusive, da bin ich ehrlich, meine eigene Person, die nötigen Mittel zum Ausräumen derselben verfügbar hat, sondern, wie der Titel derKategorie schon besagt, Trouvaillen, sinnvolle und verwendbare Dinge zu günstigen Preisen. Gegenstände, die vielleicht Lust machen, selbst auf die Suche zu gehen. Es könnte ja sein, dass auch andere vielleicht gern so etwas in der Art hätten, ohne gleich im ersten Schritt ein paar hundert Euro ausgeben zu müssen. Und nachdem ich keine Vitrinenobjekte kaufe und auch nicht zur Show koche und hinbereite, bin ich ohnehin ganz froh, wenn ich nicht bei jedem Schritt aufpassen muss, dass dem Erbstück nichts passiert.
Aber wenn wir schon mal das Fass der Montblancfüller aufmachen: In den 60er Jahren hatten auch die Meisterstücke die oben abgebildete Form, und auch wirklich wertvolle Sammlerexemplare der früheren Jahre sind aufgrund der nicht eben idealen Materialien im Aufzugmechanismus leider sehr oft ziemlich unerfreuliche Objekte, was tägliche Wartung und Betrieb angeht.
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http://www.fountainpen.de/old-60-22.htm
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Den orangen habe ich aber in den 80ern vom Trödel. Der eigene hat die Schulzeit nicht überstanden. Aber war schon schick. Während die anderen einen blauen Pelikan ode reinen grünen Geha bekamen, hatte ich einen schicken orangen Montblanc mit Racinglöcher im Clip. Racinglöcher waren damals sehr angesagt.
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Mein verbogener Pelikan ist übrigens rot, später bekam ich noch einen schwarzen zur Konfirmation geschenkt. Den bekamen damals die meisten von uns vom Metzgerehepaar geschenkt.
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@ mark793: Nein, das ist ein ganz normaler Pelikan für Tintenpatronen, nur halt in schwarz. Nix retro. Nur das Ende ist aus silberfarbenem Metall, genau wie die Kappe. An Retro-Teilen habe ich hier nur einen schwarzen Uhu-Kugeltinter herumliegen, keine Ahnung, ob der noch funktioniert. Er stammt aus dem Besitz eines lang verstorbenen Großonkels.
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ich bilde mir ein, einen solchen carrera (damals kannte man in schülerkreisen nur pelikan und geha) als patronenfüller gehabt zu haben: sehr fein schwingende feder, erstlassig. bloss, wenn die finger beim schreiben etwas nach vorn rutschten, sahen sie aus, als wenn man mit tinte geschrieben hätte...
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Leider ist das bis heute nicht besser geworden. Besonders peinlich ist die Frage, ob ich denn selbst lesen könne, was ich geschrieben habe. Leider kann ich das sehr oft nicht. Da muss das Gedächtnis einspringen. Aber zum Glück gibt es ja heutzutage auch Computer-Tastaturen.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich sogar persönliche private Briefe ab und an mit dem Computer geschrieben und ausgedruckt habe, lediglich mit persönlicher Unterschrift versehen. Das ist zwar sehr unfein, aber immer noch besser, als wenn der andere das Geschriebene nicht lesen kann. Und ich schaffe es wirklich nicht, mehr als ein, zwei Sätze gut leserlich zu schreiben - selbst mit noch so viel Sorgfalt und x-facher Wiederholung.
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Ich kannte mal einen umerzogenen Linkshänder, dessen Handschrift das nicht anzumerken war - wohl aber seiner Konzentrationsfähigkeit. Seine Mutter hatte seinerzeit darauf bestanden, dass er rechts schreiben lernen musste, weil er mit links in Spiegelschrift von rechts unten nach links oben geschrieben hatte - was gar nicht so unlogisch ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Seine Grundschullehrerin war dagegen, dass er umerzogen wird, sie meinte, das gebe sich schon von selbst, aber die blöde Mutter setzte sich durch.
Dass er eigentlich Linkshänder ist, bekam ich zufällig einmal mit, weil er mit links zeichnete. Ich gab ihm dann mal einen Artikel über die Folgen, mit denen umerzogene Linkshänder zu kämpfen haben. Daraufhin hat er sich irgendwann selbst wieder auf Linksschreiben umgestellt, als er eine Weile im Ausland lebte. Das führte dann dazu, dass er nach seiner Rückkehr nach Deutschland Schwierigkeiten mit der Bank bekam, denn seine neue Unterschrift sah anders aus anders als auf der EC-Karte.
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Allerdings habe ich mit links genau die gleiche Sau-Klaue wie früher mit rechts. Mit meiner Unterschrift hatte ich deswegen nie Probleme - das Schriftbild hat sich fast nicht verändert. Besser geworden sind aber auf jeden Fall Gesamt-Motorik, Koordination etc.
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Die meisten Leute in meinem Bekanntenkreis halten das aber immer noch für Blödsinn. Sie meinen, es sei eine reine Willens- und Disziplinfrage, als Linkshänder mit Rechts zu schreiben. Die Amerikaner benutzen für diese Praxis der Umschulung dagegen den harten Begriff "brain-breaking".
Ich habe es schon aufgegeben, Leuten, die von sich behaupten, sie seien "beidhändig", weil sie mit links malen und mit rechts schreiben, auf die möglichen negativen Folgen ihrer (mutmaßlichen) Umschulung hinzuweisen. Damit macht man sich offenbar nur unbeliebt.
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Inzwischen gelingt mir das nicht einmal mehr mit Tintenrollern.
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Das mit dem Kohlepapier habe ich mal irgendwo gelesen. Aber natürlich auch nie ausprobiert, wäre schon etwas arg umständlich...
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Der Trick bestand darin, das Blatt leicht schräg zu halten und die Hand unter der zu schreibenden Linie zu führen. (Viele Linkshänder gewöhnen sich, um das Verwischen zu vermeiden, wohl eine Handführung über der Linie an, aber das sei verkrampft und würde das Schriftbild beeinträchtigen.)
Ich werde mich wohl nicht mehr auf diese Methode umgewöhnen. Aber wenn ich mal einem linkshändigen Schulanfänger begegne, werde ich diesen Tip weitergeben.
(Ansonsten gibt es aber auch viel Linkshänder-Spezialgerätschaft, die ich schlicht für Unsinn halte.)
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Umgekehrt gibt es aber wohl sehr wenige Rechtshänder, die spiegelverkehrt schreiben können (wenn diese Quellen stimmen).
Wenn also ein Rechts- oder "Beid-"händer spontan dazu in der Lage ist, in Spiegelschrift zu schreiben, dann ist er mit recht großer Sicherheit ein umgeschulter Linkshänder, der sich daran nur nicht mehr erinnern kann (oder ein Linkshänder, der automatisch in der Schule begonnen hat, mit rechts zu schreiben, weil es die anderen Kinder auch taten). Von der Gehirnaufteilung her bleibt so jemand immer ein Linkshänder, egal, wie lange er mit rechts schreibt.
Was die Linkshänderartikel betrifft, so braucht man beim Füller eine andere Feder, weil man sie beim Schreiben eher übers Papier schiebt, als sie zu ziehen. Bei den simplen Lamy-Füllern gibt's die aber ohne Aufpreis.
Eine normale Rechtshänderschere kann ich mit links auch nicht benutzen, weil die Schneiden auf der falschen Seite sind. Leider gibt es in den normalen Geschäften bislang anscheinend nur Kinder-Bastel-Scheren für Linkshänder.
Bei Küchenmessern empfehlen sich welche mit beidseitig geschliffener Klinge. Ist meistens der Fall, man muss aber trotzdem darauf achten. Und bei Kartoffelschälmessern kann man auf diejenigen Modelle zurückgreifen, bei denen die Klinge quer zum Griff sitzt.
Und eine "ergonomisch", das heißt asymmetrisch geformte Rechtshänder-Computermaus ist für Linkshänder auch blöd, jedenfalls dann, wenn man sie (was ich als sehr angenehm empfinde) auf die linke Seite legt. Da muss man halt ein schlichtes symmetrisch geformtes Teil finden.
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die sache ist also keine minderheiten-angelegenheit.
aber: nur sehr wenige (gemessen an den 40%) empfinden das mit-rechts-schreiben als problem. sie wurden in dieser hinsicht "umgeschult" und bleiben es auch so. (dazu würde ich mich selbst zählen.)
interessant waren die korrelationen, die in der studie sonst noch genannt wurden: umgeschulte linkshänder sollen angeblich a) besonders widerspruchsorientiert denken ("ja, aber..."), b) gesprächspartner häufig unterbrechen oder nicht ausreden lassen, c) auf andere fantasiebegabt oder "innovativ" wirken, d) durch ein unbewusstes handicap zu selbstmitleid und einzelgängertum neigen.
_ich_ denke, das ist _alles_ kappes!
:)
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:-)
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das stottern habe ich nicht, aber ich habe bemerkt, dass ich verbale repliken more often than not mit "ach, echt?" oder "ja, aber ist es nicht auch so, dass..." und ähnlichen bezweiflungen beginne. aber ich muss zurück zu meinen kennzahlen! (wir sind alle wohl so, wir wir nun mal sind. am besten, die anderen finden sich damit ab!:)
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Bei der Computermaus habe ich mir rechtshändige Bedienung angewöhnt (bei einigen wenigen anderen Alltagsdingen auch). Ein Kollege von mir benutzt seine Maus links, aber mit Tastenbelegung für Rechtshänder.
Der Unsinn ist meiner Meinung nach spätestens bei Blockflöten mit gespiegelten Grifflöchern erreicht, aber darüber kann man in Linkshänderforen hitzige Debatten führen.
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Ich habe mich früher oft gefragt, ob es eigentlich in Ländern mit Sprachen, in denen von links nach rechts geschrieben wird, eigentlich mehr Linkshänder gibt. Im Arabischen oder Hebräischen wäre das doch viel praktischer, mit links zu schreiben.
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Die vertauschten Maustasten bereiten Mitmenschen oft arge Probleme, wenn sie meinen Rechner bedienen wollen. Es ist nämlich nicht einfach, sich spontan darauf einzustellen, dass die "rechte" Maustaste links ist und die "linke" Taste rechts. Aber da müssen sie durch, denn meistens bediene sowieso nur ich meinen Rechner (und mit einem anderen Login sind die Tasten wieder "normal").
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In Sachen "Beidhändigkeit": Mir ist niemand bekannt, der/die zwischen der bevorzugten Schreibhand "switchen" könnte. Entweder links oder rechts, aber nicht mal links, mal rechts. Lasse mich aber eines besseren belehren.
Ich glaube auch nicht, dass es in Gesellschaften, in denen von rechts nach links geschrieben wird mehr Linkshänder gibt (zumal die Linke beispielsweise im Islam als die "unreine" Hand gilt). Komischerweise sieht das nicht so verkrampft aus, wenn man arabisch mit rechts schreibt. Nicht diese "Sondertechniken", die Linkshänder hierzutage entwickeln (ich kann beispielsweise problemlos das Blatt um 90 Grad drehen und von unten nach oben schreiben).
Mittlerweile gibt es auch massig Gerätschaften für Linkshänder. Ehedem war ich mal der Ansicht, Linkshänderscheren seien blanker Unsinn. So lange, bis ich mal eine in der Hand hatte. Auch im Füllerbereich doch sehr sinnvoll. Und bei Dosenöffnern (einige wenige le sind mit links schlicht nicht bedienbar). Gefährlich übrigens wird es teilweise bei Baumaschinen (Motorsägen, Flex u.a.) und vor allem dann, wenn man die Dinger nicht umstellen kann.
Allerdings haben Linkshänder v.a. im Sport manchmal auch große Vorteile: Als Rechtsaußen im Handball, in Tennis/ Tischtennis oder Badminton beispielsweise. Da hasse ich es, gegen Linkshänder zu spielen...
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mit füller und tinte, das geht gar nicht mehr. leider.
gestern war ich auf dem flohmarkt am arkonaplatz, da gabe es eine schwedische armbanduhr aus den 40er jahren, die damals exklusiv für die kapitäne der schwedischen marine hergestellt worden ist (angeblich). sie ging noch, war sehr schön, leider ein kleiner kratzer auf dem glasgehäuse, dafür aber ein super erhaltenes originalarmband und ein interessantes ziffernblatt mit vollkalender und tachymeter, aber der verkäufer wollte 500,- euro dafür haben. leider verstehe ich von alten uhren und der preisgestaltung dazu so gut wie gar nichts, weshalb ich auch noch nie eine gekauft habe, weil ich immer denke, die hauen mich übers ohr.
füllfederhalter habe ich keine gesehen. dafür einen schönen tortenheber. 2,50 euro. (du hast übrigens vollommen recht mit der vermutung, dass die antiquitätenbeiträge hier dazu anregen, selbst das eine oder andere alte zu kaufen. ich habe heute jedenfalls wesentlich mehr alte tortenheber und kuchengabeln als noch vor etwa einem halben jahr.)
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als werkzeuge:
minenstifte für 0,5 und 0,7 mm minen. die ganz biligen von den hotels anlässlich schulungen kommen auch nicht weg. die teureren, gern von faber castell, sind besser, liegen gut in der hand, sind aber, nach einiger zeit nicht mehr aufzufinden.
gelschreiber kommen gut. darauf achten, dass sie gut in der hand liegen und sich die minen nachkaufen lassen. aber wie gesagt, die billigen bleiben einem, die besseren verschwinden.
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was erklären würde, warum ich keine rechte freude an meinem weihnachtsgeschenk, einem recht hübschen pelikan-kolbenfüller finde. abgesehen davon, daß er einen tick zu klein ist für meine großen hände, die tinte fließt nicht regelmäßig und ich bin ständig am herumbasteln.
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Nur folgte ich nicht immer. Mit Links kann ich heute halbwegs schreiben, mit Rechts nur mehr leserlich in Druckbuchstaben, wahrscheinlich durch meine langjährige Tätigkeit als Programmierer zu Zeiten als man noch Codierte Programme zu Papier brachte. Manchmal verblüffe ich noch meine Kollegen wenn ich an einer Tafel oder einem Flipchart stehe, den Marker von der linken in die rechte Hand wechsle und weiter Schreibe. Natürlich geht das nur in Druckbuchstaben.
Tennisspielen habe ich mit rechts gelernt, warum weis ich nicht mehr. Aber ich kann den Schläger von Rechts nach Links wechseln um Volley zu spielen.
Bei den Füssen ist der Linke Dominant, mein Fußballtrainer meinte immer, den Rechten brauchst eh nur damit du nicht umfällst.
Eines fällt mir noch ein. In meiner Militärzeit wurde ich zum Radartechniker ausgebildet und an der Glaswand für Flugbewegungen habe ich mit Links und Druckbuchstaben in Spiegelschrift geschrieben. Für meine Kollegen vor der Wand war das sehr komisch.
Ein Widerspruch orientiertes Denken ist fast Normal, nur habe ich gelernt dies nur zu Denken. Ich musste schon sehr früh lernen das ein spontaner Widerspruch doch meisten zu einer sofortigen Abwehrhaltung geführt hat und die Folgen waren entsprechend.
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