No. 24

Normalerweise kann man sich das Fragen bei gewissen Produktkategorien auf den Antikmärkten sparen: Bessere Uhrennmarken, Leicas, Meissen und überhaupt alles, was heute noch eine Marke mit Legende oder auch nur einem geschickten Marketing ist. Perverserweise setzt sich das bis in die Fälschungen fort; eine "Breitling" chinesischer Produktion ist teurer als eine echte Doxa, und selbst runtergeschlampte Kopien von Louis Vuitton erreichen bessere Preise als wirklich gute, alte Lederkoffer. Bei Schreibzeug ist das auch nicht anders: Füller von Pelikan und Montblanc scheinen eine gute Wertanlage zu sein, wenn man ihre heutigen Preise nach 30 oder 40 Jahren erfragt. Deshalb habe ich aufgehört zu fragen, denn wenn ich über dumme Vorstellungen höhnisch lachen will, schaue ich mir Videos von MC Winsel an.

Heute jedoch nuschelte ich an einer Schachtel voller alter Federhalter die typische Frage - wosgosdndes - in meinen nicht vorhandenen Bart, und bekam eine wirklich erstaunliche Antwort, die darauf schliesen liess, dass der Händler seinen Clown bislang noch auf dem sauber verpackten Brötchen gelassen und ihn nicht angefressen hatte. Oder auch noch nichts vom Treiben seiner Kollegen gehört hatte, die bei Montblanc sofort so tun, als sei ihr Tapeziertisch eine Dependance von Prantl in München oder der Cartoleria Rossi in Mantua.



Nun, das Modell No. 24 ist natürlich kein Meisterstück, das heute jeder Bankangestellte sein eigen nennt, und auch kein Sammlermodell, mit dem man sich spielend an das Limit der Kreditkarte bringen kann, sondern einfach nur ein schlichter, guter Füller mit Goldfeder aus den 60er Jahren im damals üblichen, schlichten Design, nicht nostalgisch und nach ein wenig Putzen so gut wie neu. Und überdies eine sinnvolle Anschaffung; ich habe zwar schon ein paar gute Füller, aber bislang keinen am See, und vielleicht wollen dort Besucher auch mal Postkarten nach Hause schreiben, mit bayerischen Blaskapellen in Booten auf dem See vor Alpenkulisse, oder gar Briefe auf Papier der Fabrik, die unten im Tal das Geld für die Inflation druckt, die gleiche Inflation, die es unwahrscheinlich werden lässt, dass so schnell wieder ein Montblanc zu derartig günstigen Konditionen den Besitzer wechselt.

Montag, 25. August 2008, 01:47, von donalphons | |comment

 
Don propagiert Müll
So wird hier bereits billigste Pofelware im Bilde als mittlere Grandiosität bereitgestellt. Im Analogieschluß möchte ich nicht wissen, wie Don Speisen zubereitet, denen er das gleiche Eigenlob zuerkennt wie hier seinem zugekauften Schreibfedernschrott.

Zu meiner neulich hier erläuterten Adolph Lange Dresden Goldsavonette von vor 1875 verhalten sich entsprechend die hier gehypten Gruen-Span-Uhren und Longines-Schrotties, die Don als irgendwie "wertig" vermeint, wie das Montblanc-Meisterstück meines Großvaters von 1935 zu dem Billigrotz, den Don hier meint als irgend taugliches Schreibwerkzeug und gar noch 'Wertanlage', Harhar, präsentieren zu können.

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Mitunter fände ich es ja erfreulich, wenn sich Begeisterung und Ablehnung meiner Person und Schreibtätigkeit in einem halbwegs nachvollziehbaren Korridor bewegen könnten. Ich schreibe nicht, dass ich das beste dieser Erde gefunden habe, sondern lediglich, Zitat

"sondern einfach nur ein schlichter, guter Füller mit Goldfeder aus den 60er Jahren im damals üblichen, schlichten Design, nicht nostalgisch und nach ein wenig Putzen so gut wie neu."

Ich bin gerne bereit, mir erklären zu lassen, wo sich hier die mittlere Grandiosität verbirgt. Ich freue mich natürlich, wenn andere feine Dinge aus dem Haus Lange & Söhne, Patek, Rolls Royce und wasauchimmer besitzen, aber mein Bestreben hier ist es nun mal nicht, hier die allerfeinsten Exemplare vorzustellen und Auktionshäuser zu besuchen, von denen ich annehmen muss, dass kaum einer der hier Lesenden inclusive, da bin ich ehrlich, meine eigene Person, die nötigen Mittel zum Ausräumen derselben verfügbar hat, sondern, wie der Titel derKategorie schon besagt, Trouvaillen, sinnvolle und verwendbare Dinge zu günstigen Preisen. Gegenstände, die vielleicht Lust machen, selbst auf die Suche zu gehen. Es könnte ja sein, dass auch andere vielleicht gern so etwas in der Art hätten, ohne gleich im ersten Schritt ein paar hundert Euro ausgeben zu müssen. Und nachdem ich keine Vitrinenobjekte kaufe und auch nicht zur Show koche und hinbereite, bin ich ohnehin ganz froh, wenn ich nicht bei jedem Schritt aufpassen muss, dass dem Erbstück nichts passiert.

Aber wenn wir schon mal das Fass der Montblancfüller aufmachen: In den 60er Jahren hatten auch die Meisterstücke die oben abgebildete Form, und auch wirklich wertvolle Sammlerexemplare der früheren Jahre sind aufgrund der nicht eben idealen Materialien im Aufzugmechanismus leider sehr oft ziemlich unerfreuliche Objekte, was tägliche Wartung und Betrieb angeht.

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(Und dass ich mir beim Ablichten etwas Mühe gebe und versuche, den Gegenstand nicht hässlich erscheinen zu lassen, würde ich jetzt nicht als Untat bezeichnen)

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Bytheway: Könnte der Füller nicht auch ein Montblanc No. 22 sein?

http://www.fountainpen.de/old-60-22.htm

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Hey, Danke für den Link, da habe ich doch glatt meinen zweiten Füller aus dem zweiten Schuljahr entdeckt, Carrera Orange, den ich seit ein paar Jahren vermisse. Mein zweiter Montblanc aus meiner Teenagerzeit ist auch weg, nur mein erster Füller, den es zur Einschulung gab, dessen Feder verbogen ist, seitdem er mir mal senkrecht herunterfiel, der liegt noch herum.

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Montblanc Carerra habe ich auch noch, und einen silbernen Nobless mit schwarzer Kappe aus den 7oern. Meine Verwandten besassen damals ein Schreibwarengeschäft...

Den orangen habe ich aber in den 80ern vom Trödel. Der eigene hat die Schulzeit nicht überstanden. Aber war schon schick. Während die anderen einen blauen Pelikan ode reinen grünen Geha bekamen, hatte ich einen schicken orangen Montblanc mit Racinglöcher im Clip. Racinglöcher waren damals sehr angesagt.

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Ihr silberner Montblanc mit der schwarzen Kappe, war bei dem auch das Vorderteil schwarz und die Feder silber? Wenn ja, dann ist das der, den ich auch besaß. Mit dem habe ich aber nicht so gut geschrieben wie mit dem orangefarbenen, der hatte eine dickere Feder. Mist, wo ist der bloß hin? Ich habe den bestimmt nicht weggeworfen.

Mein verbogener Pelikan ist übrigens rot, später bekam ich noch einen schwarzen zur Konfirmation geschenkt. Den bekamen damals die meisten von uns vom Metzgerehepaar geschenkt.

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Roter Pelikan hatten immer die Mädchen...

Silberner matter Schaft, schwarzer Federhalter aus Metall (kein Plaste), schwarze Kappe und silberner schmaler Klip.

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Schwarzer Pelikan?
Das war dann aber mehr so ein Retro-Teil, oder?

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@ strappato: Ja, dabei wäre mir ein blauer viel lieber gewesen, die fand ich viel schöner. Aber ich hatte ihn halt geschenkt bekommen. Mein anderer verschwundener Montblanc sah genauso aus, ich weiß noch, wie sich der in der Hand anfühlte. Damals schrieb ich mit schwarzer Tinte.

@ mark793: Nein, das ist ein ganz normaler Pelikan für Tintenpatronen, nur halt in schwarz. Nix retro. Nur das Ende ist aus silberfarbenem Metall, genau wie die Kappe. An Retro-Teilen habe ich hier nur einen schwarzen Uhu-Kugeltinter herumliegen, keine Ahnung, ob der noch funktioniert. Er stammt aus dem Besitz eines lang verstorbenen Großonkels.

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wo
sind denn die kolbenfüller von lamy geblieben?

ich bilde mir ein, einen solchen carrera (damals kannte man in schülerkreisen nur pelikan und geha) als patronenfüller gehabt zu haben: sehr fein schwingende feder, erstlassig. bloss, wenn die finger beim schreiben etwas nach vorn rutschten, sahen sie aus, als wenn man mit tinte geschrieben hätte...

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Stimmt, der Carrera fiel im Mäppchen richtig auf. Meiner hatte eine etwas dickere Federspitze, mit dem flutschte man regelrecht über das Papier. Und blaue Finger gab's, ja.

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Den Carrera hatte ich auch, ebenso einen passenden Kugelschreiber - eigentlich müßten die sich noch in einer der immer noch unausgepackten Umzugskisten *seufz* befinden...

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Meine Frau Mama war selbst Lehrerin und konnte Pelikan sehr empfehlen - meine Handschrift wurde dennoch eher, naja, sagen wir mal, also, wie ist heute das Wetter?

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Als ich den ersten Montblanc-Füller
in die Finger bekam, war es schon zu spät. Da hatte ich mich nach Experimenten mit Ballpen, Geha-Inky und Stabilos schon umgestellt auf Kugelschreiber. Und obwohl ansonsten snobistischen und markenfetischistischen Anwandlungen eher abhold, hatte ich ab der siebten/achten Klasse eine ganz nette Auswahl an Parker-, Lamy- und Montblanc-Kulis beisammen. Damals hatte ich auch eine relativ leserliche und druckschriftähnliche Handschrift. Aber die ist bei der ganzen Tipperei in den letzten Jahrzehnten dann halt doch total verludert.

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Meine Handschrift war immer eine Katastrophe, was sehr viel Anlass zu missbilligenden Diskussionen in meiner Familie gab, denn ein Mädchen muss ja nicht viel können, aber eine schöne Handschrift muss es haben! Aber was will man erwarten, wenn man eine Linkshänderin partout zum Mit-Rechts-Schreiben zwingt?

Leider ist das bis heute nicht besser geworden. Besonders peinlich ist die Frage, ob ich denn selbst lesen könne, was ich geschrieben habe. Leider kann ich das sehr oft nicht. Da muss das Gedächtnis einspringen. Aber zum Glück gibt es ja heutzutage auch Computer-Tastaturen.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich sogar persönliche private Briefe ab und an mit dem Computer geschrieben und ausgedruckt habe, lediglich mit persönlicher Unterschrift versehen. Das ist zwar sehr unfein, aber immer noch besser, als wenn der andere das Geschriebene nicht lesen kann. Und ich schaffe es wirklich nicht, mehr als ein, zwei Sätze gut leserlich zu schreiben - selbst mit noch so viel Sorgfalt und x-facher Wiederholung.

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Beruhigend, dass es nicht nur mir so geht. Weil es mit der Handschrift nicht so klappt, habe ich schon auf dem Grossrechner im Editor Briefe getippt, gab ja keine Textverarbeitung.

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Tucholsky hat selbst seine Liebesbriefe an Mary Gerold mit der Schreibmaschine getippt.

Ich kannte mal einen umerzogenen Linkshänder, dessen Handschrift das nicht anzumerken war - wohl aber seiner Konzentrationsfähigkeit. Seine Mutter hatte seinerzeit darauf bestanden, dass er rechts schreiben lernen musste, weil er mit links in Spiegelschrift von rechts unten nach links oben geschrieben hatte - was gar nicht so unlogisch ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Seine Grundschullehrerin war dagegen, dass er umerzogen wird, sie meinte, das gebe sich schon von selbst, aber die blöde Mutter setzte sich durch.

Dass er eigentlich Linkshänder ist, bekam ich zufällig einmal mit, weil er mit links zeichnete. Ich gab ihm dann mal einen Artikel über die Folgen, mit denen umerzogene Linkshänder zu kämpfen haben. Daraufhin hat er sich irgendwann selbst wieder auf Linksschreiben umgestellt, als er eine Weile im Ausland lebte. Das führte dann dazu, dass er nach seiner Rückkehr nach Deutschland Schwierigkeiten mit der Bank bekam, denn seine neue Unterschrift sah anders aus anders als auf der EC-Karte.

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Ich habe mich auch als Erwachsene selbst auf links umgestellt. Bei mir hatten sich übrigens auch die Eltern durchgesetzt, an meiner Schule war das ansonsten nicht mehr unbedingt üblich.

Allerdings habe ich mit links genau die gleiche Sau-Klaue wie früher mit rechts. Mit meiner Unterschrift hatte ich deswegen nie Probleme - das Schriftbild hat sich fast nicht verändert. Besser geworden sind aber auf jeden Fall Gesamt-Motorik, Koordination etc.

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Die Standardwerke zu umgeschulten Linkshändern kenne ich übrigens auch - aber lustigerweise habe ich sie erst entdeckt, als ich schon aus eigenem Antrieb begonnen hatte, mich auf Links zurückzuschulen. Trotzdem passten viele der dort beschriebenen Symptome ganz gut auf mich.

Die meisten Leute in meinem Bekanntenkreis halten das aber immer noch für Blödsinn. Sie meinen, es sei eine reine Willens- und Disziplinfrage, als Linkshänder mit Rechts zu schreiben. Die Amerikaner benutzen für diese Praxis der Umschulung dagegen den harten Begriff "brain-breaking".

Ich habe es schon aufgegeben, Leuten, die von sich behaupten, sie seien "beidhändig", weil sie mit links malen und mit rechts schreiben, auf die möglichen negativen Folgen ihrer (mutmaßlichen) Umschulung hinzuweisen. Damit macht man sich offenbar nur unbeliebt.

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Man kann auch als immer-gewesener Linkshänder eine üble Klaue haben. Zudem habe ich offenbar meine Fähigkeit, mit links so zu schreiben, dass die Tinte nicht von der Hand verwischt wird, mit dem Abschluss am Gymnasium zurückgelassen.
Inzwischen gelingt mir das nicht einmal mehr mit Tintenrollern.

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Na ja, als Linkshänder hat man ja wenigstens eine gute Ausrede für die schlechte Handschrift: Vielleicht wäre alles anders, wenn man uns erlauben würde, von rechts nach links zu schreiben!

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Ich glaube, es soll sogar Linkshänder geben, die in Spiegelschrift schreiben mit einem verkehrt herum gelegten Blatt Kohlepapier darunter. Auf der Rückseite erscheint dann die Schrift richtig herum. In Spiegelschrift schreiben kann ja anscheinend jeder Linkshänder. Auf mich trifft das jedenfalls zu.

Das mit dem Kohlepapier habe ich mal irgendwo gelesen. Aber natürlich auch nie ausprobiert, wäre schon etwas arg umständlich...

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Ich habe übrigens mal eine spezielle Schreiblernfibel für Linkshänder gesehen.

Der Trick bestand darin, das Blatt leicht schräg zu halten und die Hand unter der zu schreibenden Linie zu führen. (Viele Linkshänder gewöhnen sich, um das Verwischen zu vermeiden, wohl eine Handführung über der Linie an, aber das sei verkrampft und würde das Schriftbild beeinträchtigen.)

Ich werde mich wohl nicht mehr auf diese Methode umgewöhnen. Aber wenn ich mal einem linkshändigen Schulanfänger begegne, werde ich diesen Tip weitergeben.

(Ansonsten gibt es aber auch viel Linkshänder-Spezialgerätschaft, die ich schlicht für Unsinn halte.)

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Ich kann übrigens keine Spiegelschrift schreiben.

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Okay, habe gerade nochmal gegooglet. Es scheint wohl bei vielen Linkshändern so zu sein, aber doch nicht bei allen. Das würde Deinen Fall erklären.

Umgekehrt gibt es aber wohl sehr wenige Rechtshänder, die spiegelverkehrt schreiben können (wenn diese Quellen stimmen).

Wenn also ein Rechts- oder "Beid-"händer spontan dazu in der Lage ist, in Spiegelschrift zu schreiben, dann ist er mit recht großer Sicherheit ein umgeschulter Linkshänder, der sich daran nur nicht mehr erinnern kann (oder ein Linkshänder, der automatisch in der Schule begonnen hat, mit rechts zu schreiben, weil es die anderen Kinder auch taten). Von der Gehirnaufteilung her bleibt so jemand immer ein Linkshänder, egal, wie lange er mit rechts schreibt.

Was die Linkshänderartikel betrifft, so braucht man beim Füller eine andere Feder, weil man sie beim Schreiben eher übers Papier schiebt, als sie zu ziehen. Bei den simplen Lamy-Füllern gibt's die aber ohne Aufpreis.

Eine normale Rechtshänderschere kann ich mit links auch nicht benutzen, weil die Schneiden auf der falschen Seite sind. Leider gibt es in den normalen Geschäften bislang anscheinend nur Kinder-Bastel-Scheren für Linkshänder.

Bei Küchenmessern empfehlen sich welche mit beidseitig geschliffener Klinge. Ist meistens der Fall, man muss aber trotzdem darauf achten. Und bei Kartoffelschälmessern kann man auf diejenigen Modelle zurückgreifen, bei denen die Klinge quer zum Griff sitzt.

Und eine "ergonomisch", das heißt asymmetrisch geformte Rechtshänder-Computermaus ist für Linkshänder auch blöd, jedenfalls dann, wenn man sie (was ich als sehr angenehm empfinde) auf die linke Seite legt. Da muss man halt ein schlichtes symmetrisch geformtes Teil finden.

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es soll laut einer studie, die mir ein befreundeter psychologe neulich in die (linke) hand drückte, ca. 40% linkshänder geben.

die sache ist also keine minderheiten-angelegenheit.

aber: nur sehr wenige (gemessen an den 40%) empfinden das mit-rechts-schreiben als problem. sie wurden in dieser hinsicht "umgeschult" und bleiben es auch so. (dazu würde ich mich selbst zählen.)

interessant waren die korrelationen, die in der studie sonst noch genannt wurden: umgeschulte linkshänder sollen angeblich a) besonders widerspruchsorientiert denken ("ja, aber..."), b) gesprächspartner häufig unterbrechen oder nicht ausreden lassen, c) auf andere fantasiebegabt oder "innovativ" wirken, d) durch ein unbewusstes handicap zu selbstmitleid und einzelgängertum neigen.

_ich_ denke, das ist _alles_ kappes!

:)

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Ja, aber da möchte ich Dir jetzt widersprechen!

:-)

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Ich habe übrigens auch gelesen, dass umgeschulte Linkshänder oft ungewollt eine oder mehrere Silben am Satzanfang wiederholen, auch wenn sie sonst nicht stottern. Da-da habe ich echt Bauklötze gestaunt, denn diese Angewohnheit hatte ich auch, aber ich wäre natürlich nie auf die Idee gekommen, dass das die Ursache sein könnte. Ist aber sehr viel weniger geworden, seitdem ich nur noch mit Links schreibe. Nur in großen Stresssituationen passiert es mir manchmal noch.

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lol.

das stottern habe ich nicht, aber ich habe bemerkt, dass ich verbale repliken more often than not mit "ach, echt?" oder "ja, aber ist es nicht auch so, dass..." und ähnlichen bezweiflungen beginne. aber ich muss zurück zu meinen kennzahlen! (wir sind alle wohl so, wir wir nun mal sind. am besten, die anderen finden sich damit ab!:)

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Bei Füllfederhaltern ist es klar, dass Linkshänder andere Federn brauchen (hatte ich auch). Was Scheren angeht, hatte ich mit geraden Rechtshänder-Scheren nie ein Problem, auch wenn ich sie mit links benutze.

Bei der Computermaus habe ich mir rechtshändige Bedienung angewöhnt (bei einigen wenigen anderen Alltagsdingen auch). Ein Kollege von mir benutzt seine Maus links, aber mit Tastenbelegung für Rechtshänder.

Der Unsinn ist meiner Meinung nach spätestens bei Blockflöten mit gespiegelten Grifflöchern erreicht, aber darüber kann man in Linkshänderforen hitzige Debatten führen.

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Vor einigen Monaten besuchte ich ein Seminar, bei dem man mittags auch verköstigt wurde. Im Suppentopf steckte eine Linkshänderkelle (mit Schnäuzchen), die meisten von uns hatten große Schwierigkeiten, die Suppe kleckerfrei in die Suppentasse zu bekommen.

Ich habe mich früher oft gefragt, ob es eigentlich in Ländern mit Sprachen, in denen von links nach rechts geschrieben wird, eigentlich mehr Linkshänder gibt. Im Arabischen oder Hebräischen wäre das doch viel praktischer, mit links zu schreiben.

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Bei mir liegt die Maus links, und die Tasten sind per Software-Einstellung vertauscht. Ich habe mir das gleich so angewöhnt, als ich begonnen habe, wieder mit links zu schreiben, weil ich die etwas vernachlässigte Motorik meiner linken Hand bei so vielen Gelegenheiten wie möglich trainieren wollte.

Die vertauschten Maustasten bereiten Mitmenschen oft arge Probleme, wenn sie meinen Rechner bedienen wollen. Es ist nämlich nicht einfach, sich spontan darauf einzustellen, dass die "rechte" Maustaste links ist und die "linke" Taste rechts. Aber da müssen sie durch, denn meistens bediene sowieso nur ich meinen Rechner (und mit einem anderen Login sind die Tasten wieder "normal").

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Übrigens hänge ich in Klamottenläden die Bügel immer verkehrt herum (also anders als die ganzen anderen Bügel) auf den Ständer, wenn ich ein Teil wieder zurückräume. Soll auch typisch für Linkshänder sein, aber warum, das habe ich noch nicht begriffen. Muss mal drüber nachdenken.

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Na ja, vermutlich, weil man beim Aufhängen des Bügels das Kleidungsstück instinktiv von vorne sehen will. Bei mir zeigen die Blusen- oder Jackenknöpfe dann eben von mir aus gesehen nach rechts, bei den Rechtshändern nach links.

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Ich mache beides, je nachdem, wo die Klamotten im Schrank hängen. Meine gucken halt zu einander in die Mitte. :-)

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40% Linkshänder halte ich für ziemlich übertrieben. Ich glaube, es sind weniger als halb so viele. Und ich kann mir ehrlich gesagt auch schwer vorstellen, dass ein Kind, das in die Schule kommt, einfach mal "nebenbei" die Hand wechselt, nur weil man ihm den Stift in die rechte Hand drückt oder die anderen Kinder mit rechts schreiben. Hirnsache. Und das Hirn schaltet man dann doch nicht so einfach aus.
In Sachen "Beidhändigkeit": Mir ist niemand bekannt, der/die zwischen der bevorzugten Schreibhand "switchen" könnte. Entweder links oder rechts, aber nicht mal links, mal rechts. Lasse mich aber eines besseren belehren.

Ich glaube auch nicht, dass es in Gesellschaften, in denen von rechts nach links geschrieben wird mehr Linkshänder gibt (zumal die Linke beispielsweise im Islam als die "unreine" Hand gilt). Komischerweise sieht das nicht so verkrampft aus, wenn man arabisch mit rechts schreibt. Nicht diese "Sondertechniken", die Linkshänder hierzutage entwickeln (ich kann beispielsweise problemlos das Blatt um 90 Grad drehen und von unten nach oben schreiben).

Mittlerweile gibt es auch massig Gerätschaften für Linkshänder. Ehedem war ich mal der Ansicht, Linkshänderscheren seien blanker Unsinn. So lange, bis ich mal eine in der Hand hatte. Auch im Füllerbereich doch sehr sinnvoll. Und bei Dosenöffnern (einige wenige le sind mit links schlicht nicht bedienbar). Gefährlich übrigens wird es teilweise bei Baumaschinen (Motorsägen, Flex u.a.) und vor allem dann, wenn man die Dinger nicht umstellen kann.

Allerdings haben Linkshänder v.a. im Sport manchmal auch große Vorteile: Als Rechtsaußen im Handball, in Tennis/ Tischtennis oder Badminton beispielsweise. Da hasse ich es, gegen Linkshänder zu spielen...

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Damals in den 60er Jahren war die Welt für Montblanc-Kunden noch in Ordnung. Auch normale Modelle taten das, was sie sollen: Schreiben. Seit einem technischen Wechsel im Tintenflußsystem in den frühen 90ern ist das vorbei. Heute kann man nur noch die großen Meisterstücke kaufen, wenn man damit auch schreiben will. Bei allen anderen (mit der möglichen Ausnahme von Patronenfüllern, igitt) funktioniert der Fluß nicht. Sie sind einfach nur überteuerte Stücken Bakelit. Und eben keine Wertanlage. Jedenfalls nicht anders als, sagen wir mal, amreikanische Immobilien-Derivate :-)

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Sehr zum Pech von bekannten Schreibgeräteherstellern habe ich nicht nur ein Faible, sondern auch den Besitz älterer Pelikanfüller der Baureihe 400. Der Hype um das Schreiben, der so gegen Anfang der 90er erwachte und sich in sehr vielen Sondereditionen niederschlug, hat mich bei meiner eher fragwürdigen Handschrift nie getroffen, und ich sage ja auch: Das ist für Gäste, die etwas schreiben wollen. Für das, was ich tue, reicht es allemal, und letztlich bin ich dann auch zu geizig um nicht zu sagen alt, als dass ich auf solche künstlichen Verknappungen hereinfallen würde.

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Ich habe mir als Studentin auch noch Pelikan-Kolbenfüller gegönnt. Bloß, der erste ist mir kaputtgegangen (ich weiß nicht mehr, wie), den zweiten habe ich in der Uni-Bibliothek liegengelassen, und als ich es ein paar Minuten später bemerkt habe, war das gute Stück natürlich schon weg. Seitdem benutze ich nur noch die Lamy-0815-Patronenfüller in dem bekannten Design. Die sahen zu meiner Schulzeit, glaube, ich, schon ganz genauso aus.

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Wenn ich mit der Hand schreibe, muss es meist so schnell gehen, dass ich profane Kugelschreiber benutze. Darunter hat nicht nur das Schriftbild gelitten, sondern ich hatte auch Schwierigkeiten, wenn ich privat mit dem Füller schreiben wollte. Als Kompromisslösung nutze ich daher meist Tintenroller.

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stabilo point 88 fine 0,4. davon verbrauche ich etwa 20 stück pro monat, wobei ich etwa die hälfte der stifte irgendwo liegen lasse. und wenn mitarbeiter irgendwo vereinsamte kappen davon finden: das sind auch meine. die lasse ich ebenfals immer liegen.

mit füller und tinte, das geht gar nicht mehr. leider.

gestern war ich auf dem flohmarkt am arkonaplatz, da gabe es eine schwedische armbanduhr aus den 40er jahren, die damals exklusiv für die kapitäne der schwedischen marine hergestellt worden ist (angeblich). sie ging noch, war sehr schön, leider ein kleiner kratzer auf dem glasgehäuse, dafür aber ein super erhaltenes originalarmband und ein interessantes ziffernblatt mit vollkalender und tachymeter, aber der verkäufer wollte 500,- euro dafür haben. leider verstehe ich von alten uhren und der preisgestaltung dazu so gut wie gar nichts, weshalb ich auch noch nie eine gekauft habe, weil ich immer denke, die hauen mich übers ohr.

füllfederhalter habe ich keine gesehen. dafür einen schönen tortenheber. 2,50 euro. (du hast übrigens vollommen recht mit der vermutung, dass die antiquitätenbeiträge hier dazu anregen, selbst das eine oder andere alte zu kaufen. ich habe heute jedenfalls wesentlich mehr alte tortenheber und kuchengabeln als noch vor etwa einem halben jahr.)

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Schreiben ist Übung. Bei mir geht mit Füller nicht viel mehr als die Unterschrift. Ich kann am besten mit einem Druckbleistift schreiben. Stärke F, 0,7 mm Mine.

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Eine Art Füller-Fetisch? ;-) Ich leide gerne mit, ich liebe Schreibgeräte mit Stil, auch wenn es heute mehr und mehr zum profanen Getippsel verkommt.

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Linkshänder wie ich haben mit Kugelschreibern Probleme, weil es schwieriger ist, den notwendigen Druck auszüben, wenn man die Spitze übers Papier schiebt, anstatt sie zu ziehen. Auch ein Grund, weshalb ich an Lamy geraten bin: Da kriegt man die Variante mit der Linkshänder-Feder fast an jeder Ecke. Vermutlich, weil diese Füller überwiegend an Schulkinder verkauft werden - und diese heutzutage ungeniert zu ihrem Linkshändertum stehen dürfen, was bei uns Älteren noch nicht so selbstverständlich war.

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ach, das ist ja interessant. ich bin umgeschulte linkshänderin, d.h. ich habe das schreiben mit rechts gelernt und schreibe so auch noch heute, allerdings weder besonders schön noch mit großer ausdauer, dafür bediene ich die maus mit links, essen mit rechts, aber türenschließen mit links usw... aber daher wahrscheinlich die vorliebe für den stabilo, der "zeichnet" nämlich eher als dass er schreibt, also ohne jeden druck. hatte ich so noch gar nicht gesehen!

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So eine bin ich auch - meine arg konservative Familie wollte solch einen "Schandfleck" nämlich nicht haben... Ich schreibe allerdings seit etlichen Jahren wieder mit links, habe das als Erwachsene einfach mal angefangen, und ich habe diesen Schritt nie bereut, auch wenn es am Anfang anstrengend war. Meiner Motorik insgesamt hat die Umstellung auf links sehr gut getan. Eine schöne Handschrift habe ich dadurch aber leider auch nicht mehr entwickeln können. Aber ich denke, damit kann man leben.

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seit ich mehr am rechner arbeite, sieht es mit meiner handschrift gar nicht gut aus. wenn mich wer fragt, was ich denn da geschrieben habe, antworte ich gern, sie erwarten doch nicht, dass ich das, was ich geschrieben habe, auch noch lesen kann.

als werkzeuge:
minenstifte für 0,5 und 0,7 mm minen. die ganz biligen von den hotels anlässlich schulungen kommen auch nicht weg. die teureren, gern von faber castell, sind besser, liegen gut in der hand, sind aber, nach einiger zeit nicht mehr aufzufinden.
gelschreiber kommen gut. darauf achten, dass sie gut in der hand liegen und sich die minen nachkaufen lassen. aber wie gesagt, die billigen bleiben einem, die besseren verschwinden.

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@booooster
was erklären würde, warum ich keine rechte freude an meinem weihnachtsgeschenk, einem recht hübschen pelikan-kolbenfüller finde. abgesehen davon, daß er einen tick zu klein ist für meine großen hände, die tinte fließt nicht regelmäßig und ich bin ständig am herumbasteln.

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Es gibt den englischen Begriff des "Test of Time", und ich habe die Erfahrung gemacht, dass alte Dinge, die jahrzehntelang funktioniert haben, es auch noch ein paar Jahre länger zu tun pflegen. Wären sie schon immer schlecht gewesen, wären die meisten Firmen auch nicht mehr auf dem Markt. Im Prinzip geht es also darum, das Beste der Produktionszeiten zum günstigsten Zeitpunkt zu erwerben. Das kann ein Dachstuhl aus der Zeit vor 1700 sein, eine 250 Jahre alte Tür, ein Möbel des frühen oder späten 19. Jahrhunderts, Jugendstilparkett, Statuetten der 20er Jahre, manche Uhren der 50er, Leder und Lüster bis in die 60er Jahre, Porzellan bis heute, und nur bei computerbasierten Produkten, die ohnehin keine Lebensdauer haben, ist der Griff zum halbwegs Neuesten sinnvoll.

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Als geborener Linkshänder,
musste ich seit meinen ersten Schreibversuchen auf Rechts umstellen, das war im Konvikt der Piaristen normal.
Nur folgte ich nicht immer. Mit Links kann ich heute halbwegs schreiben, mit Rechts nur mehr leserlich in Druckbuchstaben, wahrscheinlich durch meine langjährige Tätigkeit als Programmierer zu Zeiten als man noch Codierte Programme zu Papier brachte. Manchmal verblüffe ich noch meine Kollegen wenn ich an einer Tafel oder einem Flipchart stehe, den Marker von der linken in die rechte Hand wechsle und weiter Schreibe. Natürlich geht das nur in Druckbuchstaben.
Tennisspielen habe ich mit rechts gelernt, warum weis ich nicht mehr. Aber ich kann den Schläger von Rechts nach Links wechseln um Volley zu spielen.
Bei den Füssen ist der Linke Dominant, mein Fußballtrainer meinte immer, den Rechten brauchst eh nur damit du nicht umfällst.
Eines fällt mir noch ein. In meiner Militärzeit wurde ich zum Radartechniker ausgebildet und an der Glaswand für Flugbewegungen habe ich mit Links und Druckbuchstaben in Spiegelschrift geschrieben. Für meine Kollegen vor der Wand war das sehr komisch.
Ein Widerspruch orientiertes Denken ist fast Normal, nur habe ich gelernt dies nur zu Denken. Ich musste schon sehr früh lernen das ein spontaner Widerspruch doch meisten zu einer sofortigen Abwehrhaltung geführt hat und die Folgen waren entsprechend.

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Ich bin nicht wirklich sicher, ob Linkshändigkeit analog mit Linksfüßigkeit einhergeht. Als gebürtiger und nie umgelernter Linkshänder bin ich dennoch Rechtsfüßer und kenne auch noch einige andere, bei denen das der Fall ist.

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