Empfehlung heute - Stalins Fünfjahresplan vs. Honeckers Planwirtschaft

und zwar in der kapitalistischen Version: In der instabilen Diktatur Pakistan, wo vor kurzem bürgerkriegsähnliche Zustände vor der Börse herrschten, legt man quasi schon vorher fest, mit welcher Geschwindigkeit und in welche Richtung Börsenwerte steigen müssen. Unter Stalin nannte man sowas den Fünfjahresplan.

Unter Honecker musste bekanntlich Franz Josef Strauss der chronisch illiquiden DDR Kredite zuschieben lassen, mit denen dann ein Wirtschaftswachstum erfälscht wurde, obwohl der Staat wirtschaftlich am Ende war, um so die Genossen bei der Stange zu halten. Amerikanische Banken und Institutionen betteln heute in China und Mittelasien, das Land ist vollkommen überschuldet, und mit Einbeziehung der exzessiven Staatsverschwendung, Haldenproduktion und Inflationstricks erfinden Beamte der Bush-Administration vor der Wahl ein solides Wirtschaftswachtum.

Der Kampf der Systeme ist vorbei, statt dessen heisst vom Kommunismus lernen überleben lernen, zumindest für ein paar Wochen oder Monate. (Und über den Unwillen der Medien, solche Zahlen zu hinterfragen, sage ich jetzt mal lieber nichts)

Freitag, 29. August 2008, 01:58, von donalphons | |comment

 
FT berechnet Merrills Verluste in den letzten achtzehn Monaten auf 25% ihrer in 36 Jahren erwirtschafteten Profite. Optimisten schätzen, dass das erste Viertel der Krise bereits hinter uns liegt...

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Keine Sorge! Ab 2010 dürfen US-Firmen nach internationalen Regeln die Bilanzen vorlegen, weniger Kontrolle, mehr Möglichkeiten wie damals beim grossen Sprung nach vorn in China! Der Kommunismus hat für alles eine Lösung!

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sobald es der nomenklatura hilft

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Wobei da noch die Frage ist, wann genau eine Planwirtschaft am Ende ist. Der Anfang vom so genannten "Ende" der DDR-Wirtschaft war deren Versuch, am nicht-kommunistischen Weltmarkt teilzunehmen. Leider hat man dort eher Produkte entwickelt, die haltbar waren, wenn auch nicht hip, was den Erfolg diesseits des Eisernen Vorhangs doch erheblich minimierte. Vermutlich hätten die Lenker der Planwirtschaft den Laden retten können, wenn sie sich auf die Versorgung der arbeitenden Massen konzentriert hätten. Dass die Leute in der DDR so total scharf auf Westware waren, lag im Wesentlichen an der mangelhaften Qualität des Krams, den man nicht exportierte.

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Nun, am Ende ist sie, wenn sie überschuldet ist und/oder die Märkte zusammenbrechen. Im Kern sind die Volkswirtschaften weniger vergleichbar als die Methoden, mit denen man versucht, dem Crash auszuweichen oder wenigstens davor den Freunden zu helfen, die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Eine echte marktwirtschaft beispielsweise hätte keine Liste von 120 Banken nahe der Insolvenz, die keiner kennen darf. Eine echte Marktwirtschaft würde nicht versuchen, das BIP mit Inflation aufzublähen und die Inflationskorrektur zu fälschen. Der Erfolg gibt ihnen recht, obwohl der Crash absehbar ist, ziehen die Kurse an. Der Depp sind bei dem Spiel die Briten, bei denen wenig beschönigt wird und die das Fiasko jetzt schultern, mitsamt ihrer Währung.

Aber vielleicht besser jetzt schlucken, als in einem Jahr ersaufen.

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hrch hrch hrch.

Im Ernst, es sollte jedem klar sein, dass banken irgendwie wieder Geld verdienen müssen, und es gibt nicht mehr so arg viele Möglichkeiten im Moment. Bei einem spezifischer werdenden Beuteschema würde ich es mir gut überlegen, wo ich mein Geld lasse - egal wie die Bank nun heisst.

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und mal angenommen,
der grosse krach hat stattgefunden, was denn dann?

dann geht es immer noch weiter, weil es weitergehen muss. natürlich nicht mehr so hip wie vorher, sondern, schluss mit lustig, mehr so in richtung und willst du nicht, dann musst du.

ddr 2.0 eben, und ich denke, dass gewisse kreise, die heute noch vom markt reden, längst auch einen plan b für eine neuauflage eines staatskapitalismus in der schublade haben, in dem persönliche wahlmöglichkeiten eine eher geringe rolle spielen und freiheit wieder einsicht in die notwendigkeit von einschränkungen der vielfältigsten form sein wird.

war doch nicht schlecht in der ddr, also, wenigstens zucht und ordnung hatten die, könnten sich die jungunionisten mal ne scheibe von abschneiden.

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Ich denke, man wird sowas wie einen de-facto-Sozialismus wie den New Deal sehen, mit einer Neuverteilung des Reichtums, der nach einem massiven Crash auch nicht mehr so einfach wird abhauen können. Oder das Gegenteil, eine staatlich gestützte Oligarchie der Wallstreet-Apparatschiks, die über verarmte Massen herrscht. Komischerweise glaube ich eher an die erste Option als an die zweite, die an sich logisch erscheint, aber "so" ist dann Amerika doch nicht. Dazu gab es dann doch zu viele Upton Sinclairs.

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der new deal war der sache nach ein arbeitsbeschaffungsprogramm. nicht auf dem gebiet der rüstung, wie das im deutschen reich gemacht wurde, das kam später, dann aber gewaltig.

dass dies in den us of a als sozialismus empfunden wurde, liegt eher daran, dass den amerikanern eine lenkende wirtschaftliche betätigung des staates zuvor unbekannt war.

anders in europa, wo der erste weltkrieg zumindest auf seiten des deutschen reiches nur durch massiven staatseingriff in die wirtschaft (wumba - waffen- und munitionsbeschaffungsamt) so lange geführt werden konnte.

die wirtschaft der usa hat jetzt schon sozialistische züge: eigentlich sind die fonds, die ein herr müntefering meinte, mit einem biblischen vergleich abfertigen zu müssen, kapitalsammelstellen wie sie zu zeiten von helferich noch die banken waren. das sind angestellte, die mit dem geld fremder leute geld spekulieren. die erträge der pensionsfonds sind die betriebliche altersversorgung der beschäftigten. die haben jetzt schon unter der subprime crisis gelitten. angenommen, ein paar automobihersteller und luftfahrtgesellschaften stellen ihre zahlungen ein, bedeutet das für hunderttausende, um einen erheblichen teil ihrer altersversorgung gekommen zu sein.

das spricht eher für die lösung new deal 2.0

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Naja, es gab schon so ein paar massive Eingriffe: Das Verbot von privatem Goldbesitz, beispielsweise. Der Arbeitsdienst. Die Landreformen. Das war zwar nur ein "Sozialismus light", aber wenn Sozialismus, dann so in der Art. Und die Wirtschaft im zweiten Weltkrieg war dann tatsächlich vollkommen gelenkt, wenn auch die Amerikaner das mit einer ganz anderen Überzeugung getan haben, als in sozialistischen Staaten. Man darf auch nicht vergessen, dass es diese lenkung mit erzwungener Sparsamkeit von 1941 bis 1946 war, die den Aufstieg der USA bedingte.

Was die Pensionsfonds angeht: Man könnte es das Sr-Florians-Pronzip nennen, abgedämpft durch viele Zwichenschritte und Begünstigte vom Arbeiter bishin zum ausführenden Spekulanten. Ob das klappt, wage ich zu bezweifeln, wenn demnächst Delphi zerschlagen wird und GM für die Altersvorsorge plötzlich 11 Milliarden zusätzlich in die Bücher nehmen muss. Eine der vielen kleinen Unwägbarkeiten, aber hey, es ist ein weiter Weg zum Kommunismus, und man kann froh sein, wenn einem der chinesische Mörder die Sache mit dem Gulag gegen kleines Geld abnimmt.

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