I fucking told you IV

Obwohl man mit Fug und Recht auch sagen könnte, dass aus Ungarn gerade ein Multimilliardenrisiko von Island-Dimensionen auf Österreich und Bayern zurauscht. [...] Und wäre ich neuer bayerischer Ministerpräsident, würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich mit dem alten Finanzminister weiterwursteln würde, der die Carry Trades aus dem Aufsichtsrat der Bayern LB kennen dürfte. Wenn die werte Leserschaft aber eines Morgens in der Mainstreampresse verwunderte Kommentare über plötzlich hochverschuldete Banken des Alpenraumes und neue Steuern liest - sage bitte keiner, er wäre nicht gewarnt gewesen.

Ich habe gewarnt, wer es lesen konnte, hat es gewusst, und die Süddeutsche Zeitung bringt die Bestätigung. Grob gesagt ist die Bayern LB so tief in den Miesen, dass sie eine Kapitalerhöhung braucht. So drei bis fünf Milliarden Euro. Im Vergleich: 5 Milliarden brauchte das Land Ungarn als Schnellkredit von der Europäischen Zentralbank, um dem Staatsbankrott vorerst zu entgehen. Die eine Hälfte müsste der Staat aufbringen, die andere dagegen die Sparkassen Bayerns - genau diejenigen, die in den letzten Monaten seh viele Neukunden empfangen dürfen, weil man ihnen mehr traut, als Privatbanken. Die Süddeutsche schreibt übrigens nichts über das Osteuropageschäft der BayernLB, sondern verweist kurioserweise schon wieder auf die US-Subprime-Paiere, die schon längst abgeschrieben und und durch sind. Vermutlich reicht es bei den journalistischen Superkönnern mal wieder nur zum Plausch mit den Freunden in der Bürokratie in der Münchner Stadtsparkasse, aber demnächst gibt es hier sicher auch noch I fucking told you Teil V- - tja.

Hoffen wir mal, dass es kein I fucking told You Val Müstair Special geben muss. Bayern ist fucking beautiful, und ich will nicht, dass hier alles die Mangfall runtergeht, oder an die Lybier verscheuert wird:



Zwei Sachen noch: In meiner normalen Drogerie hat man die Preise für Kerzen drastisch erhöht, um satte 20%. Etwas beunruhigender finde ich allerdings Hinweise, dass einige Schweizer Bankfilialen in Grenznähe zu Deutschland wohl wirklich keine Konten für Deutsche ohne Schweizer Aufenthaltserlaubnis anbieten. Darunter mindestens eine, bei der das vor drei Wochen laut Auskunft noch kein Problem gewesen wäre. Ich will nichts verschreien, aber die 2,5 Milliarden, mit denen Bayern dabei wäre, spielen in einem 36-Milliarden-Haushalt eine ziemlich heftige Rolle - und das Gerede vom Sicherheitsschirm, der damit gespannt wird, ist genauso lächerlich wie bei der ersten Runde vor einem dreiviertel Jahr. In dem, was da aus Osteuropa noch alles kommen kann, sind 5 Milliarden ziemlich wenig.

Sonntag, 19. Oktober 2008, 17:55, von donalphons | |comment

 
Ich mag mich täuschen, aber wir Berliner hatten die Bankpleite ja schon vor ein paar Jahren. Getroffen hat es hier aber nicht die Sparkassenkunden, sondern den Landeshaushalt und die öffentliche Infrastruktur, wo es inzwischen richtig böse aussieht.

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Hier in Düsseldorf springt eine bisher als Favorit gehandelte Privatbank bei der Ausschreibung eines größeren Bauprojekts ab. Momentan gleicht die ganze Stadt einem Maulwurfshaufen; bin gespannt, ob sich einige der vielen Baustellen noch in Investitionsruinen verwandeln werden.

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Das ist ja interessant,
dass Trinkaus da nicht mehr vorkommt. Aber was die ganzen Baustellen angeht, das meiste Gewühle gilt wohl der neuen U-Bahnstrecke ("Werhahn-Linie") und diversen Gleiskörper-Sanierungen der Rheinbahn.

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Das mit den Kerzen ist wohl ein Menetekel - objektiv liegt es an der Knappheit von Paraffin. Bei neuen Verfahren in den Raffinerien fällt weniger Paraffin als "Abfallprodukt" an.

Wir stehen erst am Anfang der Krise. In Frankfurt ist ein offener Immobilienfonds vom Kauf des Opernturms (168 Meter, 60.000 qm², Fertigstellung Ende 2009) zurückgetreten. Der Gewerbeimmobilienmarkt ist am zusammenbrechen. In Frankfurt ist das Geschäft in diesem Jahr - gemessen an den ersten drei Quartalen des Vorjahres - um 82 Prozent zurückgegangen: von 5,7 auf 1,0 Milliarden, in Hamburg um 70 Prozent.

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Ich werde die sg. Marktwirtschaft nie kapieren.
Gerade mal hier nach geschaut : Kerzen aus echtem Bienenwachs, handgezogen, sind in etwa 5 % billiger als letztes Jahr. Im Oktober. Kann mir jemand einen Supermarkt empfehlen wo es ein Hirn käuflich zu erwerben gibt das das versteht ?

Have fun
Otaku

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Aha, Bienenwachs gibt's noch, aber nicht mehr genug Bienen. Hier ist jedenfalls der Honig, den ich mir bevorzugt in den Tee rühre, gerade wieder um 22 Prozent teurer geworden (nachdem er sich im vorigen Jahr bereits um 27,5 Prozent verteuerte).

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Was die Kerzen angeht, so gibt wohl gerade die sog. Paraffinmafia
das Bussgeld der EU an ihre Kunden weiter. (s. google).
Davon ist Bienenwachs nicht direkt betroffen.

LG,

haarp

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@arboretum: Heißt das: Ich muß den Preis für den selbstgemachten Honig erhöhen???

Ansonsten, so als Vorlage für den Don: I fucking told you X: Der deutsche Qualitätsjournalismus hat die Kreditkartenkrise in den USA entdeckt. Innerhalb eines Jahres ist wohl die Kreditsumme von 25 auf 100Mrd USD angestiegen. Ich warte weiterhin mit dem Kaufen der Aktien.

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Da haben sie was falsch verstanden. Es ist eine Billion. Oder auch etwas mehr. Besonders betroffen: Bank of America.

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Wechen Grund sollten diese Schweizer Banken haben?
Politischer Druck?

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Banken, die noch aufnehmen
Also die WIR-Bank nimmt noch. Der einzige Grund, dort kein Geld anzulegen (oder vielleicht ist es auch ein Pluspunkt, wer weiss?): WIR nimmt nicht am Aulandsgeldverkehr teil, d.h. man kann von Deutschland dort kein Geld hin überweisen und auch keines raus. Was geht sind natürlich innerschweizer Bankgeschäfte, da ist auch Online-Banking kostenfrei.

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Die Deutsche Bank braucht zwar angeblich keine Staatsknete
aber schickt über Lufthansa Miles & More Bettelbriefe Angebote, Geld für ein Jahr fest für 5,25% Zinsen anzulegen.

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Beim Standard in Österreich war gestern auch noch werbung für die Hypo Alpe Adria mit 5,25% Zins a la Island.

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die banken sind sicher!
sagt jedenfalls herr ackermann und don, laut herrn ackermann bist du auch nur einer dieser "feinde der freiheit", die ihre stunde gekommen sehen...

"Die Feinde der Freiheit und der Marktwirtschaft sehen jetzt ihre Stunde gekommen. Aber sie sollten sich nicht zu früh freuen"

http:// www.deutsche-bank.de/de/content/company/nachrichten_9899.htm?ghppromo=DEU_topstage_9839ackermann_bild_am_sonntag_nonFlash

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screenshots!
macht schnell screenshots, bevor die merken, was er sich da zurecht redet:

"Wir müssten jetzt womöglich auch dem Steuerzahler in die Tasche greifen. Wir bei der Deutschen Bank sind stolz auf diese Leistung – und auch die Deutschen können darauf stolz sein."

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Nun ja, diese beiden Sätze beziehen sich zweifellos auf den vorigen Satz: Ohne unsere hohe Profitabilität wären wir zum Beispiel jetzt auch nicht in der Lage gewesen, bei der Rettung der HRE einen solch entscheidenden Beitrag zu leisten und die Finanzkrise aus eigener Kraft durchzustehen. Etwas früher sagte er, die Deutsche Bank benötige kein Kapital vom Staat.

Ich kann Ackermann auch nicht leiden, finde aber, man sollte Zitate nicht entstellen, indem man den Zusammenhang verschweigt. Anlass zu Stolz kann ich in deren Leistung allerdings auch nicht erkennen.

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Wäre das hier keine lumpige Schmierenkomödie des 21. Jahrhunderts, sondern ein gescheites Drama von Marlowe, würden auf den Zinnen der Deutschen Bankburg längst die mittleren Burgvögte überlegen, ob man den Kaiser Josef I der Geackerte nicht wegen seiner diversen Ausrutscher in den Burggraben fallen lassen sollte, damit die dummen Bauern da draussen nicht mehr so viel rumverschwören. Mit Ackermanns Einlassungen könnte die Übernahme der Postbank durch Kundenschwund zu einem grösseren Debakel werden, als sie eh schon ist.

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Vielleicht füllten die Vögte vorher den Burggraben noch mit Öl, schließlich badet er doch so gern im Fettnapf.

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gut lange her...
Im guten alten Prag löste man oft Probleme indem man sie einfach aus dem Fenster schmiss.

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Die hatten da eben noch keine Klimaanlagen, da konnte man die Fenster noch öffnen.

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Vorher den rettenden Prager Mistwagen wegschieben.

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"Die meisten Staaten und Banken sind bis Mitte 2009 bankrott"
Aktuell im Standard:

http://snipr.com/4ijel-232345 [derstandard_at]

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Bei "Hartgeld" wäre ich extrem vorsichtig. Es ist ok, Krisenszenarien zu entwickeln, aber gerade die Verschwörungstheorien und Übertreibungen machen es so schwer, fundiert die Risiken zu analysieren, ohne mit sowas in einen Topf geworfen zu werden. Und die darin geäusserte Preissteigerung für Gold hilft auch nicht weiter, wenn der Dollar in die Hyperinflation eintritt.

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Mit der gleichen Begründung könnte man statt zu Gold zu Dauerwurstkonserven raten.

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hartwurst.com ist noch frei.

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Wir haben noch Kartoffelkammerl, gross genug, um alle Hausbewohner bis zum Frühjahr durchzufüttern.

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Konserven bunkern
aber Rasierklingen und KloHygienepapier nicht vergessen. ;->

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Kerzen. Benzin.

Und als Einstimmung Mad Max 2 und was man daraus lernen kann.

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Doomsday, 28 days later,28weeks later, und vor allem weil die Lady ist einfach Klasse ob im Kostüm oder im Staubmantel : Resident Evil 1 bis 3 ( aber nur Original die deutsche Synchronisation ist grausam ) . Wenn man dann wissen will welche Mentalität die verursachenden Herrschaften haben: BLOW mit John Deep. Weitere Tips willkommen der Winter wird lang, kalt und dunkel...

Have fun
Otaku

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Entwarnung. Es soll ja ein Konjunkturprogramm geben. Alles wird gut.

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OK, na dann :

Die Hexen von Eastwick.

Und Tristan und Isolde ich habe da eine schöne Verfilmung, mal was anderes als Lesen.

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Hehe, Doomsday, hehe. Hehehe!

Ob es was helfen würde das Parlament in Berlin während einer Vollversammlung mit dem Reaper-Virus zu infizieren und danach zwecks Seucheneindämmung die Spree zu fluten, respektive großflächig das Regierungsviertel zu bombardieren?

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Am wundervollen Morgen des 20 Okt. 2008, 08.12 MEZ
anno krisis globalis ;-)

leuchtet mir nach erledigen der wichtigen Pflichten am späten Morgen. selbige Mitteilung beim Onlinebanking entgegen :

"Det är tills vidare inte möjligt att göra betalningar i isländska kronor.
Anledning till detta är att handeln på penningmarknaden i den isländska valutan
just nu är mycket begränsad."

Kurze. freie Übersetzung :
Überweisungen und ähnliches in isländischen Kronen sind bis auf weiteres aufgrund von Währungsturbulenzen nicht möglich.

Grins.
Es wird nicht die letze Mitteilung dieser Art sein....

Have fun
Otaku

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Es gibt für die Krone durchaus noch Märkte, aber die sind grau und ausserhalb der gängigen Devisenmärkte. Dort ist die Krone um die Hälfte billiger.

Was immer noch viel ist.

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