Real Life 26.11.08 - die Mütter allen Terrors

Wer kommt dran, fragt die gemütliche Frau am Käsestand.

Ich denke, ich bin der nächste, willst du schon anheben, um die Terrormutti vor dir in Schranken zu weisen; schliesslich kam sie gerade erst an, rammte dir ihren Kinderwagen in die Kniekehle und wuselte dann um dich und Iris herum, um einen Blick auf das Angebot zu erhaschen.

Was sind denn das für Gewürze auf dem Käse, fragt sie sofort, ohne Rücksicht und Benehmen, und dann folgt eine längere Bestellungsorgie, immer wieder unterbrochen von kurzen Bekümmerungen des ungezogenen Balges; alles Tätigkeiten, die das Frieren der nachfolgenden auf dem Wochenmarkt nicht gerade verkürzen. Es ist ja nicht so, dass sie viel kaufen würde - sie will viel wissen, um dann doch etwas anderes zu wollen, oder vielleicht doch jenes, was ist denn das und was bedeutet es, wenn der Bergkäse 6 Monate alt ist?

Irgendwann zahlt sie, es könnte endlich vorbei sein, als die Verkäuferin zum Kind sagt: Magst Du den Käse hier probieren?

Entweder ist das Kind blöd, oder die Mutter, oder beide, denn letztere wendet sich an den Wurf und fragt: Magst du Käse? Magst du Käse? Hm? Magst du Käse? Zum Vergleich: Sagst du zu Minka: Miez, magst du Knuspertaschen? - versteht sie sofort, worum es geht. Die Mutter nun lässt es sich nicht nehmen, auch dieses Probierstück zu hinterfragen, um ein anderes zu verlangen, und, während das Balg mit offenem Maul jeden Anstand vergessen lässt und die Hälfte des Käses aus dem Fressloch auf den Boden fäll, noch gegenüber der Frau am Käsestand mit diesem ihres Erachtens so schönem Kind anzugeben. Dabei willst du doch nur einen Ricotta und ein Stück vom Sextener Bergkäse. Und dann mit Iris in ein Cafe, statt hier rumzustehen und auf einem Ohr mitzubekommen, dass die dumme Tussi die gleiche Masche auch nebenan am Brotstand abzieht, wo das Balg erneut gestopft wird. Jedes Balg wird hier überall gestopft. Würdest du jeden Balgstopfer boykottieren, müsstest du im Supermarkt einkaufen, oder Hühnerdieb werden.

Dabei, ist Iris etwas indiskret, als ihr endlich im Warmen angekommen seid und der heissen Zitrone neue Lebensgeister zu verdanken sind, dabei wurde letzthin über dich gesprochen, und die Frau L. meinte, du wärst ganz sicher ein grossartiger Vater für deine Kinder, bei dir müsste man keine Angst haben, dass die schlecht erzogen wären, keinen Anstand hätten, oder du die ganze Familie nach Köln oder andere Orte mitnimmst, wo es keine guten Schulen gibt und man deshalb die Kinder den Jesuiten überlassen müsste.



Natürlich, beste Iris, hebst du in dem überstelzten Ton an, der bei dir nie ein gutes Zeichen ist, würde ich niemandem Gegenden zumuten wollen, in denen sich auf dem Spielplatz Kondome finden und zwischen Schule und Jugendgang nur graduelle Unterschiede sind. Ich finde es gut, in einem Land zu leben, in dem man seine Kinder auf ein normales Gymnasium schicken und dabei überlegen kann, welches das Beste unter vielen Guten ist - und das, ohne einen Pfennig zu zahlen. Vermutlich würde ich dann sogar an den Tegernsee ziehen, denn Tegernsee hat das schönste Gymnasium Deutschlands, und in der Zeit davor ist es sicher nicht schlecht, den schönsten Spielplatz Deutschlands (Aussicht siehe oben) im Ort zu haben, oder Berge zum Rumtollen, oder frei laufende Hühner für die Ernährung und ungespritzte Äpfel die Strasse runter, und viele Annehmlichkeiten mehr. Im Prinzip sind Kinder auch kaum schlimmer als Katzen, sie brauchen nur länger, um stubenrein zu werden, sie sind öfters krank, man kann sie nicht alleine in der Nacht rauslassen, sie kosten nur knapp das tausendfache einer Katze und da sind die Probleme der Pubertät noch nicht mal eingerechnet - also, prinzipiell glaube ich sogar, dass man Kinder irgendwie managen könnte.



Aber, das ist das Problem in unserer Schicht, es gibt da jemanden, der sich jedem Managen widersetzt. Die bessere Kindermutter. Die bessere Kindermutter will einen 3er oder noch besser 5er Kombi, um das Balg zu diesem Spielplatz zu fahren, um sich vorher aufzudonnern mit einer der neuen Taschen - bessere Mütter brauchen immer neue Taschen, weil sie mehr mitnehmen müssen für alle Eventualitäten - um dann auf diesem harmlosen Spielplatz mit einem halben Dutzend ähnlich gestrickter Mütter über die neue Kollektion von Prada oder das richtige Studienfach der kleinen Genies zu reden, und über den neuen Kindermodenladen in Rottach, der zwar etwas teurer ist, aber man will ja nicht, dass das Spielzeug schlechter aussieht als bei den anderen. Sie tragen dabei Pornosonnenbrillen und tun so, als seien sie trotz allem die selbstständigsten aller Geschöpfe, und durch das Balg noch attraktiver. Nachdem dort keiner wohnt, der seinen Kindern die Demütigung einer Trennung antun würde - du kennst das ungeschriebene Gesetz ja - kommen sie nie in Verlegenheit, ihren Marktwert tatsächlich auf dem freien Markt bestätigen lassen zu müssen.



Und so gehen sie dann durch von der Gemeindeverwaltung vorzüglich geräumte Parks, versuchen dabei, wie Models auszusehen und denken, dass sie damit etwas Gutes für dieses Land tun, und man sie dafür zu achten hätte. Beispielsweise, wenn sie sich vordrängeln und den Kinderwagen als Rammbock benutzen. Oder Kinderlose diskriminieren, die da gar nicht mitreden könnten. Oder jammern, dass es in Gmund noch keinen zweisprachigen Kindergarten gibt, und sie deshalb jeden Tag nach München müssen, das sollte die Gemeinschaft hier endlich mal anbieten, damit wir nicht zurückbleiben mit unserem Nachwuchs, dieser Zukunft des Landes. So gehört in meiner Konditorei, sehr laut gesagt, damit es auch der Besitzer hört, ein bekannter CSU-Vertreter im Gemeinderat. So sind sie. Und ich würde es hassen, ich würde es nicht ertragen, wenn sowas meine Frau wäre. Wenn du das nächste Mal also Frau L. siehst, kannst du ihr von mir aus das alles gerne in allen Details erzählen.

Das, bemerkt Iris, hat meine Mutter daraufhin schon besorgt.

Donnerstag, 27. November 2008, 11:59, von donalphons | |comment

 
Zweisprachige Kindergarten gibt es hier oben auch: Deutsch und Platt.

Das "Kinderstopfen" ist doch 1a zukunftsgerichtetes Marketing. Du bist als Kind auch gestopft worden, oder? Und nun besorgst du dir leckere Sachen vom Markt - Nachhaltigkeit. Schon vor Lohas und anderen Ideen gelangweilter akademischer Grossstadtmütter.

... link  

 
Meine Grossmutter hat mich immer nur mit Apfelstrudel gestopft, da ging am markt gar nichts mehr rein.

... link  


... comment
 
Ehrlich gesagt ist das einer der (vielen) Gründe, weshalb ich auch einen Horror davor habe, Kinder zu bekommen. Ungefähr dieses Verhalten ist in meinem Stadtviertel nämlich auch zu beobachten, und ich würde den Druck nicht ertragen, auch so werden zu müssen. Leider muss man - glaube ich - als Mutter ein Stück weit ein Herdentier sein, weil eben vieles in der modernen bürgerlichen Kindererziehung auf sozialen Beziehungen beruht: Mütter führen ihre Kinder einander als "Freunde" zu, beharken sich auf Elternabenden, und manchmal müssen sie sich natürlich auch bei der Betreuung der Kleinen aushelfen (natürlich alles etwas platt formuliert). Außerdem müssen es manchmal die Kleinen ausbaden, wenn die eigene Mama sich nicht anpassen möchte. Ist mir als Kind selbst oft genug so passiert (ich finde das damalige Verhalten meiner in einer ultra-konservativen Scheinwelt lebenden Mutter im Rückblick selbst seltsam, frage mich aber trotzdem, warum man dafür als Kind durch Hänseleien, Mobbing etc. der Mitschüler bestraft werden muss, die zu Hause immer gelernt haben, dass der Amelia ihre Mama so "komisch" sei?) .

Ich glaube, es ist einfach sehr viel schwieriger, "sein eigenes Ding zu machen" und auf Moden, Lifestyle-Trends und die Meinung der anderen zu pfeifen, wenn man Kinder hat. Vor allem als Mutter. Den Vorwurf, man mache sich durch seine Unangepasstheit selbst unglücklich, kann man ja noch leicht beseite schieben, indem man die Frage mit sich selbst klärt. Aber wenn man gesagt bekommt, man schade seinem Kind, weil es kein Chinesisch lernt, weil es nicht die "richtigen" Spielsachen hat, weil man mit ihm nicht zu Homöopathen geht, weil es zum Außenseiter gemacht wird? Schwierig.

Klar gibt es auch ganz andere Eltern, die total klasse sind, allerdings eher selten in dieser jung-hip-erfolgreichen Gesellschaftsschicht, fürchte ich...

Das (in bestimmten Kreisen, sicherlich nicht überall!) übliche Verhalten der Väter gefällt mir allerdings auch nicht viel besser: Überstunden, Überstunden, Überstunden, die alle damit begründet werden, "dass man ja für die Familie viel Geld verdienen muss", und gleichzeitig die Behauptung, dass die Kinder - mit denen sie verschwindend wenig Zeit verbringen - "ihnen ja sooo viel geben". Was dabei Ursache und was Wirkung ist, weiß ich allerdings auch nicht. Mir gefällt in diesem Kontext weder das weibliche noch das männliche Verhalten besonders.

... link  

 
Ich lese übrigens aus dem Text da oben nicht im allergeringsten heraus, dass der Don die Kinder hasst. Ganz im Gegenteil. Ich (an der Stelle anderer Kommentatoren) würde mich daher mit Beleidigungen zurückhalten.

... link  

 
Nun mal halblang ;)

Kinder zu haben ist keine Krankheit sondern der natürlichste Vorgang der Welt und ohne denselben könnte hier kein Blogger seine Meinung kundtun. Das zum ersten.

Zum zweiten:
Ich habe selbst Kinder und wenn sie jetzt auch schon fast volljährig sind, habe ich die Zeit mit Ihnen bisher sehr genossen. Dazu musste ich auch keine zusätzlichen "Überstunden" einlegen. Das was Don hier aber beschreibt, betrifft nicht die Kinder, sondern die heute häufig zu beobachtende Unsitte Selbigen keine Erziehung angedeien zu lassen. Außerdem werden Kinder heute durchaus von "oberwichtigen" Müttern als "Trophäe" missbraucht. Besonders gerne beobachte ich dieses Verhalten im Bio-Supermarkt. Wenn Du nerven hast, kannst Du danach Bücher schreiben. :) . Die gleichen "achso perfekten" Mütter scheuen sich allerdings nicht, ihre Sprößlinge direkt nach verlassen des Marktes über rote Ampeln zu zerren (vor 5 Minuten selbst in dieser Reihenfolge beobachtet).

Meiner Meinung nach ist fehlende Erziehung etc. heute auch ein Ausdruck von Überforderung. Wir haben unsere Kinder mit gerade mal 30Jahren bekommen. Da waren wir noch richtig leistungsfähig. Heute mit fast 50 würde ich mir auch keinen "Neustart" mehr zutrauen. Wenn ich da viele der heutigen Mütter (schon fast im Omaalter) ansehe, dann wundert mich nichts mehr.

... link  

 
!ch lese übrigens aus dem Text da oben nicht im allergeringsten heraus, dass der Don die Kinder hasst.

Es folgt noch der Beitrag "Die Kinder allen Terrors".

Das Problem jedoch ist wie Henne und Ei oder Sprengsatz und Atommantel, das eine bedingt das andere, und das Ergebnis ist absehbar.

... link  

 
Übrigens, die ökototalitären Cayenne-Mamis im Sarah-Palin-Look wären nochmal eine eigene Betrachtung wert.

... link  

 
Die Sorte Mamis,
die Don beschreibt, ist hier auch endemisch, und sie geben sich nicht dem Kombi zufrieden, es muss schon (hier im totalen Flachland!) der Touareg, X 5, Q 7 oder Cayenne sein. ("Der Weg zum Reiterhof ist ja in katastrophalem Zustand, wissen Sie, da komm ich mit dem Passat einfach nicht so gut hin")

Da es daneben aber auch eine breite Normalo-Schicht gibt, ist der Druck, sich dem Getue anpassen zu müssen, wohl nicht ganz so extrem wie am Tegernsee oder der besseren Gesellschaft im Donaustädtchen. Wenn man einen etwas abweichenden Entwurf leben will, geht das durchaus. Aber halt um den Preis, dass man nicht so ohne weiteres in die nachbarschaftlichen Netzwerke reinkommt. Den Frauen bleibst Du für die nachmittäglichen Treffs als Hausmann/Homeofficer immer bisschen suspekt, auch wenn sie es (verbal zumindest) totaaal toll finden, dass Du Deiner Frau die Möglichkeit gibst, weiterhin beruflich erfolgreich zu sein. Die Männer wissen auch nicht so recht, was sie von Dir und Deiner Konstellation halten sollen: "Weißt Du, was sie hier über Dich sagen? Du stehst bei Deiner Alten doch bestimmt voll unter der Fuchtel", ließ mich der Nachbar am Kneipentresen mal vertraulich wissen.

Tja. Es ist ok, wie es ist, ich bin eh niemand, dem übermäßig viel an nachbarschaftlicher Nähe (und der Meinung anderer) gelegen ist, aber um die Kleine nicht zu einem Sonderlingsdasein zu verdammen, gibt es halt schon Pflichttermine, denen man sich besser nicht völlig entzieht. Es bleibt halt immer eine Gratwanderung, das richtige Maß an Nähe und Distanz zu finden und aufrecht zu erhalten.

... link  

 
„Der Fischer un sin Fru“...
Männer die mit dieser Art Frauen leben müssen sind zu bemitleiden. Dieser latente Druck immer noch mehr ran schaffen zu müssen, um die Bedürfnisse und Ansprüche dieser Luxusweibchen zu befriedigen, dass muss doch diese Typen völlig auslaugen.
Die Folge, sie werden meist zu gefährlich aggressiven, asozialen Egoisten, die im Job oder in der der Gesellschaft meist rücksichtslos über Leichen gehen. Denn wenn Q7 und die Reitstunden, der Klavier- und Ballettunterricht für die Kleinen, die Designerklamotten und der Schmuck oder das schicke Haus in schicker Gegend nicht durch finanziert werden können, dann erwartet diese Papis meist der reinste Terror im trautem Heim.
Szenen am abendlichen Esstisch mit sauren Gesichtern und abschätzigen Bemerkungen, Sexentzug und das immer beliebte Verweigern jeglicher Kommunikation sind da nur ein paar kleine Beispiele wozu Mutti dann in der Lage ist.

Gott schütze uns

... link  

 
Na ja, ich glaube, gewisse Männer haben so ein hippes und gesellschaftsfähiges Weibchen mit einem Hauch Konservatismus anfangs auch ganz gerne als Statussymbol...und bedenken nicht die Folgen. Gilt übrigens auch umgekehrt (wenn man sich als Frau partout einen Karrierehengst als Versorger angeln will, muss man auch mit gewissen Entwicklungen rechnen).

... link  

 
Irgendwie ist das komisch: Ich bin mit meinem alten, selbst finanzierten Auto zufrieden, verdiene mir meinen ganzen Lebensunterhalt selbst und will es auch gar nicht anders haben, brauche keine teure Klamotten und keinen, der mir in irgendeiner Hinsicht den Arsch hinterherträgt, bin gar nicht scharf auf Kinder - und irgendwie wollen mich die Männer auch nicht.

Ich habe den Eindruck, manche werfen mir genau die oben aufgezählten Eigenschaften vor. Die wirken angeblich "kastrierend". Anspruchshaltung in bezug auf von Männern erwirtschafteten Luxus kastriert anscheinend nicht, gibt aber offenbar genauso Anlass zur Klage.

Aber vermutlich wirkt das Verhalten vieler Frauen auf Männer ähnlich unlogisch.

... link  

 
@amelia
ich kann Dir da natürlich nur Recht geben. Man denke nur an Verona P., da haben sich auch zwei gefunden und bekommen was sie verdienen. Und umgenau um diese Art von Frauen gehts mir auch in meinem Kommentar. Obwohl, die soll ja auch Geld verdienen, irgendwie...

... link  

 
Bei den beiden ist es sogar ein bisschen umgekehrt: Armer Schönling angelt sich reiches Weib und verliert die Bodenhaftung... Zumindest sieht es von außen ein wenig danach aus.

Dass Verona dieses Geld verdient hat, indem sie genau das Luxusweibchen-Klischee bedient hat, macht die Sache natürlich komplizierter. Aber unterm Strich hat sie sehr viel vom "knallharten Geschäftsmann", vermute ich. Die echten Luxusweibchen findet man eher an der Seite von Bankern, Fußball- und Tennisspielern, Erben, dem einen oder anderen Politiker, vermute ich (wobei man Frau Pooth solche Affären auch nachsagte, aber ob das - abgesehen natürlich von Bohlen - stimmt, weiß ich nicht)...

... link  

 
Äh, Fr*njo
kam aus einigermaßen reichem Haus, der war kein armer Schlucker, sondern lange Zeit von Beruf Sohn. Das Grundstück am Rhein samt dem Anwesen drauf gehört wohl F. Pooth senior.

... link  

 
Perverserweise sind Luxusweibchen im täglichen Betrieb vollkommen unproblematisch und simpel: Man muss Anforderungen erfüllen, die man von vornherein kennt, und dann strahlt sie, ist grossartig und eine wunderbare Partnerin. Wenn nicht, nun...

Nach meinem Erleben wirklich schlimm, Luxusweibchen in Extrem, sind aber diejenigen, die zwar eine gewisse Erwartungshaltung haben, aber nur mit extrem viel "Aber nein niemals" nehmen, tunlich darauf bedacht sind, dass man keinesfalls mit ihnen ins Bett möchte, und dann, wenn man ihrer katholischen Erziehung entspricht und offen sagt, dass man sich in der Horizontalen ohnehin jemand wünschen würde, die besser, freier und gelassener in Sachen Sex wäre, es auch nicht richtig finden. In solche Frauen kann man sein ganzes Vermögen versenken, ohne dass die korrekte Tochter jemals etwas Mondänes, Laszives und Verruchtes bekäme.

Purer Luxus. Wie Geld in einem Klo runterspülen. Aber solche Frauen sind der beste Dünger für 5er-Kombi-Mütter.

... link  

 
@Mark: Okay, danke für den Hinweis. Man sollte sich immer vorher informieren, bevor man mit Klischees spielt, das gebe ich zu...

... link  

 
@amelia
also ich möchte nicht wissen, wie die Ihrem Ollen zugesetzt hat, nachdem dieser seinen Radioladen gegen die Wand gesetzt hat und ihr die Werbeaufträge weg gebrochen sind. Aber egal, stimmt gibt bessere Beispiele. Ich will mit der hier auch nicht den Blog verschmutzen.

... link  

 
@don
Eine Mondäne, Laszive und Verruchte...

Nach solch einer Frau suche ich schon mein halbes Leben. Gibt’s wohl scheinbar nur in den Büchern von Chandler.

... link  


... comment
 
Komisch. Ich brauch auch immer neue Taschen, dabei hab ich gar keine Kinder.

... link  

 
Aber keine Wickeltaschen?

... link  

 
Wohl eher zünftige Reisetaschen als Ersatz für den riesigen Hartschalenkoffer, der nicht ins Böötchen paßt den Kofferraum nahezu vollständig ausfüllt.

... link  

 
Ja. Genau sowas. Woher wußtest Du?
(Es ist übrigens ein Rollkoffer.)

... link  

 
Der Hausherr hat letztes Jahr ja sein Dilemma mit den Plastiktüten detailliert beschrieben ;-)

... link  


... comment
 
Kinder...
...sind 'was wunderbares, wenn man sie so behandelt, wie es ihrer Natur entspricht: Als Menschen mit eigenem Kopf, die konstruktionsbedingt eine ganze Weile darauf angewiesen sind, dass man ihnen die Existenzsicherung abnimmt. Die - emotionale - Rendite ist private equityesk.
Mal ganz davon abgesehen, dass es geradezu küchen-kulturelle innere Reichsparteitage verursacht, wenn der eigene Achtjährige im Brusttone tiefster Überzeugung den stinkigsten Rotschimmelkäse einpacken lässt und im Restaurant vor allem auf Tentakulöses steht...

... link  

 
Auja - wieder Kinderdiskussion ...

... link  

 
ich sehe vor allem die counterparty risks, und bei der due diligence ist auch oft Betrug mit im Spiel.

... link  


... comment
 
Ich fühle mich überhaupt nicht angesprochen.

... link  

 
Nicht einmal von den zweisprachigen Kindergärten Deutsch/Platt?

... link  

 
Leider nein. In den hiesigen Kindergärten wird man mit "Guten Morgen!" begrüßt und man spricht vom Samstag. Skandal.

... link  

 
Du bist auch keine Mutter.

Nur das Bild Nummer eins, das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, Dir zumindest mal eine bessere Kamera anzuschaffen. Und vielleicht ein paar Berge am Wasser.

... link  


... comment
 
Und dennoch sollte man, gerade unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung, über jedes einzelne Kind froh sein.
Man kann sich ja der Hoffnung hingeben, dass später dann, wenn Purzel sich von der Übermutti emanzipiert hat, noch was Anständiges aus ihm wird. Wobei, ..

... link  

 
Einerseits gehört Aussterben dazu, in der Evolution. Der Mensch sollte da kein Spielverderber sein.

Andererseits kann man es natürlich nie sagen, aber ein wenig Distanz und Rücksicht wäre manchmal wirklich dazu angetan, den Ruf des hausgemachten Produkts Kind zumindest nicht mehr weltenfern von Tarte und Töpferwaren zu positionieren.

... link  

 
ironischerweise sterben wir aber gerade eher dadurch aus, dass wir jetzt schon eigentlich zu viele menschen auf dieser schönen welt sind, was die ressourcen betrifft. ich kann das demografische argument in derlei diskussionen absolut nicht nachvollziehen. man gerät damit sofort in erklärungsnöte, z.b. auch in der hinsicht, dass "deutsche" kinder offenbar als wertvollere assets angesehen werden als die kinder von dahergelaufenen schwellenländern oder ähnliches. das demografische argument führt in die irre.

... link  


... comment
 
den Jesuiten überlassen...
...wurde ich, neun Jahre lang, sogar in einem Internat im Schwarzwald. Seltsamerweise hat uns das vor Terrormamis ganz gut geschützt, so viele Elternabende gab es da gar nicht.

Aber der unbestreitbare Vorteil des Tegernseer Gymnasiums liegt, neben der schönen Aussicht, im Bräustüberl: Da weiss man schon früh, warum dass dort ein besonderer Ort ist.

Cordialement

... link  

 
aha. st. blasien. die jesuiten sind auch nicht mehr das was sie mal waren.

... link  

 
Die jesuiten scheinen ausgerechnet, so erzählt man mir, in Berlin auf dem Vormarsch zu sein. Und auch, wenn die Gesellschaft allein wegen meines Stadthauses der natürliche Feind ist, ganz abgesehen von meinen Erfahrungen im katholischen Bayern, muss ich doch auch sagen: Angesichts der Möglichkeiten wäre die S.J. in Berlin zumindest eine Überlegung wert.

... link  

 
@bironium

Was würdest du Dir den heute bei den Patres zurückwünschen?

Wenn ich heute zurückdenke war das alles ziemlich spartanisch, und hat überhaupt nicht geschadet - allerdings werden einige ehemaligen Mitschülerin gerade die X5-Mamis.

@donalphons

Berlin ist ein besonders krasses Beispiel mit dem Run auf konfessionelle (Privat)Schulen, der den Finger in die Wunde
des stattlichen Bildungssystem legt.

... link  

 
@ dr. gailleton

Den Jesuiten als Feindbild würde ich mir zurückwünschen :)

... link  


... comment
 
Und ich würde es hassen, ich würde es nicht ertragen, wenn sowas meine Frau wäre.

Wobei es schwer vorstellbar ist, dass sowas überhaupt eine Chance hätte, Deine Frau zu werden. Oder sich eine Frau, die Deine Frau wäre, sich in sowas verwandeln könnte.

... link  

 
Ich gehe mal davon aus, dass in dem schmalen Bereich der Stadtbewohnerinnen, die für sowas überhaupt in Frage kämen, meine Meinungen zu dem Thema seit der Schulzeit hinlänglich bekannt sind - war ich doch derjenige, der Kirchenaustritte finanzierte und später auch wusste, wo es Abtreibungsärzte gibt - irgendwann muss ich mal drüber schreiben, wie es ist, mit einem Subaru E10 von München nach Nürnberg zu rasen, um eine Katastrophe zu verhindern, die ich nicht angerichtet hatte.

... link  

 
Nun,
Meinungen zu dieser Frage, die man aus der Schulzeit in die zweite Hälfte seines dritten Jahrzehnts herübergerettet hat, sind trotzdem nicht zwangsläufig in Stein gemeißelt. Da können sich jenseits der 40 noch Rahmenbedingungen ändern, die man sich vorher nicht im entferntesten ausgemalt hätte. Frag mich mal als jahrzehntelang notorischen Kinderhasser. ;-))

Wie sagte eine Verflossene von mir vor Jahren? Wenn Du wirklich sicher bist, dann lass Dich sterilisieren. Hab ich nicht näher in Betracht gezogen, aber mehr so, weil ich dachte, das hat gar keine Not, die Frage wird sich nicht stellen. Tja.

... link  

 
Ist ja auch besser, als mit 30 krampfhaft die Familiengründungsphase zu starten, ohne das wirklich zu wollen, einfach "weil man das so macht". Leider hat man als Frau da nicht ganz so viel zeitlichen Freiraum.

Ich finde aber auch nicht, dass man Frauen verteufeln muss, die mit Ende 30 noch ein Kind kriegen, auch wenn manche Leute das gerne tun (vielleicht auch, um Frauen möglichst früh ins "richtige" Rollenbild zu drängen?).

Vermutlich haben ältere Mütter schon die Neigung, ihr Kind zu Hause zu verhätscheln und überängstlich und überintellektuell zu sein. Da könnte es aber helfen, dass das Kind möglichst oft in Kontakt mit anderen Kindern und jungen Erziehern (mit sportlicher Ausdauer...) kommt. Und man sollte sich nicht gerade einen 60-jährigen Erzeuger suchen. Das nervt mich auch, wenn immer auf den "alten Müttern" rumgehackt wird: Über die oft noch viel älteren Väter beschwert sich keiner.

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich selbst das alles so machen werde. Aber wenn es so kommen sollte, warum nicht? Nur jetzt will ich definitiv nicht.

... link  

 
(vielleicht auch, um Frauen möglichst früh ins "richtige" Rollenbild zu drängen?).

Vor allem müssen wir uns langsam mal die Frage stellen was 2008 das "richtige Rollenbild" ist. Da hat sich nämlich die letzten 50 Jahre durchaus was getan. Auch wenn dieser abgenutzte Begriff heute noch gebetsmühlenartig wiederholt und bei Diskussionen weiterhin gerne als Schlagwort verwendet wird.

... link  

 
Warum sollen 40jährige nicht noch gut Kinder haben können? Vor der Pille war das vollkommen normal. Alt ist was anderes.

Eine kleine Geschichte gefällig, die mir eben von einer ehemaligen Kollegin erzählt wurde? Eine fast 50jährige Frau, die gerne Kinder gehabt hätte und deren gleichaltriger Mann strikt gegen Kinder war, hat diese jetzt nach fast 30 gemeinsamen Jahren für eine deutlich jüngere mit 3 (!) Kindern verlassen.

... link  

 
eine solche tendenz bei den männern kann ich bestätigen. die meisten männer entwickeln erst so mitte vierzig bis fuffzig den eigenen wunsch, noch kinder haben zu wollen. und dann ist eine gleichaltrige frau natürlich zu alt. und, was wahrscheinlich ein noch schwerwiegenderer faktor ist: man hat sich in der beziehung so eingerichtet, dass kinder in _der_ beziehung emotional nicht mehr gehen. häufig auch praktisch nicht mehr, denn eine frau um die vierzig hat meist einen beruf, den sie nicht wirklich aufgeben will, und darauf läuft es ja meistens hinaus. wer dagegen mit dreißig oder noch früher kinder zeugt, tut dies zumeist nicht mit voller absicht, sondern dann sind es eher die frauen, die so etwas "einfädeln". (ich spreche hier nur von tendenzen. es mag natürlich ausnahmen geben.)

... link  

 
ist das nicht einfach der Trend zur Patchworkfamilie in der Midlifecrisisversion bei ihm und in der Versorgerkrise bei ihr? Welche lebensfrohe, alleinstehende 30-Jährige ist denn auf das Einsammeln angeschimmelter Halbglatzen angewiesen? Und welcher dauerbeziehungsgestörte Halbzombie hat noch die freie Wahl? Ich denke, das ist dann nach dem gebrauchtheiratsmarkt die Ramschanleihenversion der Partnerschaften.

(Manchmal. Nicht immer. Mitlesende Patchworkfamilienangehörige sind da ganz anders. Ich schwöre)

... link  

 
das mag sein. aus verschiedenen gründen habe ich ja aber auch immer mit vielen jüngeren menschen zu tun, und da beobachte ich durchaus, dass gerade jüngere frauen (20-30) zurzeit vermehrt gerne heiraten und kinder kriegen. ich denke, es hat etwas mit der situation auf dem arbeitsmarkt zu tun und dann natürlich auch damit, dass man für so etwas auch immer noch quasi sofort männer findet.

ich kann es ja auch nicht nachvollziehen. ich selbst war mit 20-30 vollkommen anders drauf. es gibt da einen rückschritt, was die emanzipation von frauen angeht. dafür gibt es auch einen materiellen beleg: die mama-abteilung bei H&M. als ich jung war, gab es die noch nicht (es hätte sich nicht verkauft). und es fehlt nach wie vor die emanzipation des mannes, jedenfalls als massenphänomen.

es ist außerdem so: psychologisch betrachtet ist die gleichberechtigung der geschlechter unsexy. frauen erwarten in der mehrheit immer noch unlösbare dinge von männern: sie sollen sensibel und einfühlsam, aber keine weicheier sein, sondern geld verdienen, aber dann trotzdem nicht bevormunden... (nicht, dass _ich_ das nun unbedingt fände - aber ich bin da auch nicht repräsentativ.)

... link  

 
Der Typ ist gar nicht so angeschimmelt, eher das was man sportlich-schlank nennt. Sie aber seine Angestellte. Seine Nochehefrau ist beruflich ebenfalls erfolgreich und recht hübsch, wie ich finde.

Der Verdacht ist der, dass er was knackigeres wollte. Er soll bei einem Ausflug in ein Wellnesshotel über die nicht so attraktiven Körper älterer Frauen gelästert haben. Ich kenne den Mann nur wenig, er gehört zum engeren Bekanntenkreis meiner Kollegin, deren Freunde ich fast alle bescheuert finde. Zu Recht, wie sich mal wieder herausgestellt hat.

Mir tut nur die Frau leid, die jetzt mit 2 Katzen allein dasitzt. Eine Frau sollte nie zu nachgiebig sein. Ein Fehler der gern gemacht wird, um einen Mann zu bekommen, bzw. zu halten. Auch selbstständige Frauen machen das und sie machen es den Männern damit zu leicht. Früher oder später rächt sich das. Ich verstehe mein eigenes Geschlecht nicht, als ob es nicht genug Männer gäbe.

... link  

 
"Der Typ ist gar nicht so angeschimmelt, eher das was man sportlich-schlank nennt. Sie aber seine Angestellte."

Manche sagen, dass sowas gut geht, Atomkraft sicher und Christus von den Toten auferstanden ist. besonders, wenn Wellness im Spiel ist. Männer, die Wellness brauchen, sind auf einer Reise ohne Wiedekehr. Vielleicht ist es auch einfach besser so. Im vollen Wissen um meine eigene Endlichkeit würde ich denken, dass es besser ist, Münner von 20 bis 50 zu haben, als von 50 bis Alzheimer, Inkontinenz und 4. Frühling. Reisende soll man nicht aufhalten.

Was sich geändert hat, ist die unter der Jugend früher übliche Ächtung von Schwangerschaft und Ehe. selbst bei uns in der bayerischen Provinz war es am Gymnasium und danach höchst unüblich, dass jemand mit unter 25 Kinder hatte. Heute ist das nicht nur akzeptabel, Kinder werden sogar in jungen Jahren Abends mitgeschleift, und es gilt als "normal". bei steigenden Scheidungsraten wirklich erstaunlich, aber das ist sicher einer der Punkte, wo die Reaktion ganze Arbeit geleistet hat. Andererseits, wenn ich mir anschaue, wer sich so aus meinem jüngeren Bekanntenkreist fortpflanzte, muss ich sagen: mehrheitlich not bedworthy. Manche müssen zur Erhaltung der Art beitragen, und wenn es ihnen Spass macht - bitte. Ich bin ja nicht so.

... link  

 
me neither.

... link  

 
Wo ist denn dein Blog hin? (Wenn ich fragen darf)

... link  

 
abgesehen davon: er sportlich wellness-korrumpiert, sie seine angestellte - das ist _die_ klassische art, wie so etwas zu sowas kommt.

arzt-krankenschwester, pilot-stewardess, chef-chef-sekretärin, schröder-schröder-köpf...
(to be continued)

... link  

 
blog
ja, das tut mir leid. nach einem personalgespräch heute habe ich mich entschieden, kurzfristig offline zu gehen. gibt auch private gründe. da sind mehrere baustellen zurzeit, da war mir das einfach sicherer. kommt aber wieder. kann aber etwas dauern. tja, ich sage nur: es ist nicht einfach so als selbständige frau - man erbt mit der gleichberechtigung auch die vielen dinge, die an der männerrolle scheiße sind! :) bin aber kämpferin, von natur aus, das passt schon.

ich schreib derweil bei dir ein bisschen unsinn mit, wenn ich darf:)

... link  


... comment
 
Was mich bei dieser ganzen Diskussion hier sehr verwundert, ist die Lebensferne, die offenbar einige Leute hier haben. Das Verhalten dieser Mutter ist doch ganz einfach zu erklären. Offenbar ist ihr gesamter Lebensinhalt und somit auch ihre Wahrnehmung auf den Kinderwagen beschränkt. Etwas beschränkt war er wohl auch vorher.

Und deshalb sind die Leute in der Warteschlange nicht existent. Deshalb sind die Nöte anderer gar nicht da. Der ganze Schädel dieser Frau gongt nur: KindKindKind. Vorher war wahrscheinlich auch nicht viel darin.

Das klingt brutal, aber in meinem jetzigen Job (ich arbeite im Dresdner Zoo) ist ein Großteil meiner Klientel weiblich und schiebt einen Kinderwagen. Meiner völlig persönlichen Schätzung zufolge sind über neunzig Prozent der Mütter hier ziemlich normal. Aber es ist halt wie überall. Die Irren fallen einfach mehr auf.

DonAlphonso beobachtet sehr richtig, dass einige des schlimmen Rests die Mutterschaft ebensowenig geistig verkraften wie offenbar jede andere Aufgabe. Einem Schnullerschlecker die Wahl zwische drei Eissorten aufzuerlegen ist genauso solcher Blödsinn wie auf alle möglichen Ratschläge zu hören und dann am allgemeinen Scheitern den Männern routinemäßig die Schuld zuzuweisen.

Der Witz ist: Frau oder Luxusweib...Kinder will fast jede.

... link  

 
Hmm.

Wenn ich es so recht bedenke, dann könnte man die Geschichte auch anders erzählen. Die verzogene und zum Vordrängeln neigende Mutter wäre in meiner Geschichte die langjährige Freundin eines Ex-Junkies - und - leider, leider, hat sie noch nicht alle Allüren abgelegt, während hingegen die anderen Mütter, ob mit oder ohne Sonnenbrille, sogar prächtige und kultivierte Gesprächspartner darstellen und im Leben einiges erreicht haben, nicht nur für den Freund, sondern auch für sich und auch für Freunde, sodass man ihren selbstbewussten und unangenehm affektierten Habitus etwas leichter versteht.

(Der letzte Satz war deutlich zu kurz und enthielt rund 100 Wörter)

... link  

 
So pauschal,
liebe Sunny, habe ich das nicht diagnostiziert. Ich habe Dr. Deans Diskussionsstil in ein paar konkreten Zusammenhängen kritisiert, aber über seine Sozialkompetenz als solche maße ich mir weiterhin kein Urteil an.

In diesem Fall hier finde ich den (wenn auch etwas verschachtelten) Einwand gar nicht so verkehrt, dass diese Form der Lästigkeit und Rücksichtslosigkeit von Müttern im öffentlichen Raum durchaus keine Domäne der A 6 oder X 5 fahrenden Exemplare ist. Wer sich auch mal in anderen Ausschnitten der Lebenswirklichkeit bewegt jenseits von Tegernsee und des Provinzstadt-Geldadels, wird wissen, was ich meine. Alles drumherum jenseits des ichs und des eigenen Balgs weiträumig auszublenden, der Mechanismus greift nicht nur bei Pradaschnitten, sondern auch bei den unangenehm riechenden Tussis mit fettiger und rausgewachsener Dauerwelle und grau gesprenkelten Flecktarnhosen, angesichts derer man sich unweigerlich fragt, wie es überhaupt zuging, dass die sich fortgepflanzt haben.

... link  

 
Deutlich zu lang geratene Sätze mit mehr als 100 Wörtern werden hier sehr geschätzt, und auch ich neige zur Überzeugung, dass die Pornobrillenmama mit X5 aus Tegernsee noch nicht das Ende der Fahnenstange des Grauens ist.

Sunny, auf die such Mark bezieht, wie immer gelöscht.

... link  

 
Eine gute Freundin von mir, um die 30, liebt Mathe (logischerweise hat sie einen gut bezahlten Job), Sport, ihre Freunde und ihre Unabhängigkeit - für Kinder begeistert sie sich dagegen weniger. Trotzdem hadert sie mit sich, weil ihre Mutter ihr ständig mit dem Thema Enkelkinder in den Ohren liegt. Sie hat Angst, dass ihre (natürlich recht konservative) Hausfrau-Mutter glauben würde, sie hätte bei ihrer Erziehung alles falsch gemacht, wenn die Tochter nun keine Kinder in die Welt setzt. Dass ihre Mutter leidet, will sie nicht, deswegen denkt sie ernsthaft darüber nach, ob sie nicht doch Kinder kriegen sollte...

Ich verstehe das nicht (ich bin aber auch mit meinen Eltern zerstritten, und deswegen gibt es niemandem, der mir mit dem Thema Mutterschaft in den Ohren liegt). Aber ich frage mich, bei wie vielen Frauen letzten Endes der verwandtschaftliche Druck doch eine Rolle spielt und dazu führt, dass sie Kinder kriegen, obwohl sie das eigentlich so richtig gar nicht wollen.

... link  

 
Ihr Freund kann sich übrigens - wie leider die meisten Männer, die ich kenne - überhaupt nicht vorstellen, beruflich für die Kindererziehung kürzer zu treten. Das heißt, es würde alles an ihr hängen bleiben, obwohl sie die bessere Ausbildung und den besseren Job hat.

Allerdings will er eigentlich sowieso keine Kinder - ganz genauso wie sie. Nur, dass er sich - anders als sie - nicht von Dritten unter Druck gesetzt fühlt, dass er unbedingt Vater werden müsse. Schon vertrackt.

... link  

 
Die Leute wollen in der Regel das, was andere haben.

In anderen Kulturkreisen ist Kinder haben selbstverständlich. Es gibt keine Option. Mein libanesischer Freund meinte mal: "Was machst Du wenn Du alt bist?" Tja, gute Frage. Die sehen das pragmatisch. Als Mann hat er nie einen Handschlag im Haushalt machen müssen. Selbst als seine Mutter im Krankenhaus war, kamen Tanten, die sich um alles kümmerten.

Allerdings hat er schon gemerkt, dass das mit einer westlichen Frau nicht so sein wird. Als er mal mit einer seiner Freundinnen zusammenlebte, hat er nach ein paar Wochen den Dreck nicht mehr ausgehalten und tatsächlich geputzt. Dass eine Frau so unordentlich sein kann und alles eindrecken lässt, war für ihn ein Schock.

... link  

 
Dass "Kinder einfach dazugehören", scheint mir aber entweder in Gesellschaften der Fall (gewesen) zu sein, in denen Frauen sowieso keine Wahl und nichts zu melden (und nichts zum Verhüten) haben, oder in solchen, in denen eine halbwegs gleichberechtigte Existenz beider Elternteile trotzdem noch möglich ist (wie früher in der DDR). In Deutschland heute scheint mir das Mutter-Sein aber fast zwangsläufig die eine, zentrale Existenzberechtigung zu werden, die so gut wie keinen Raum mehr lässt, noch irgend etwas anderes mit seinem Leben zu veranstalten. Was eben auch an organisatorischen Hindernissen (Kinderbetreuung) liegt.

Deswegen gibt es "böse und egoistische Gebärstreikerinnen" wie mich auf der einen Seite und auf der anderen Seite viele solcher Fälle, wie Don sie beschreibt. Natürlich gibt es - zum Glück - auch noch andere Lebens-Varianten (siehe Mark793 etc.). Aber ich glaube, man braucht recht viel Kraft und Glück, um sowas durchzuziehen.

... link  

 
Im übrigen finde ich es manchmal echt erschreckend, wie ausdauernd z.B. in den Userkommentaren bei "Zeit Online" auf den erwähnten "egoistischen Gebärstreikerinnen", den schlimmen Spätgebärenden etc. herumgehackt wird. Da frage ich mich manchmal, denkt die gesellschaftliche (männliche) Mehrheit wirklich immer noch so? Steht man als Frau, die mit ihrem Leben noch was anderes machen will als sich fortzupflanzen, immer noch so unter Generalverdacht? Ich hoffe wirklich, dass die modern denkenden Männer in der "realen Welt" stärker vertreten sind als an solchen Orten.

... link  

 
Seine Mutter und seine Tanten sind alle berufstätig. Zahnärztin, Apothekerin. Es gibt natürlich auch eine Zugehfrau.

Aber mir gefällt, wie sie zusammenhalten. Sie sind alle in die selbe Stadt, und sogar das selbe Viertel gezogen, als sie aus dem Libanon weg sind. Einer ging voraus und die anderen kamen nach.

Während bei uns doch jeder irgendwohin zieht, ohne sich Gedanken zu machen, ob man vielleicht mal tatkräftige Unterstützung gebrauchen könnte. Nicht nur bei den Kindern, auch für die Alten später. Dass jeder allein vor sich hinwurstelt ist ein seltsamer Luxus, den man sich vielleicht auf lange Sicht nicht mehr wird leisten können.

... link  

 
Es gibt auch viele Paare, die keine Kinder bekommen können.

... link  

 
@amelia, eigene (Fehl-)Entscheidungen mit externem Druck und ungeeigneten Männer oder deren Nachwuchsstreik (als ob das jemals anders gewesen wäre) zu erklären, gehört zum weiblichen Rollenverhalten seit dem Neolithikum.

Man darf sich doch von der der Emanzipation ein bißchen mehr erwarten.

Frauen kommentieren männliche Erscheinungen ("junge Körper") 24/7; auf jeden Ehemann, der seine Frau betrügt, kommen 2 Frauen, die ihren Ehemann betrügen und die "schlecht erzogenen Kinder" rühren aus dem Hang zum egozentrischen Individualismus ... insofern sind Cayenne einerseits sowie Montessori-Kindergärten andererseits die Seiten der gleichen Medaille ... zwangsläufig ist das in Dresden nicht ganz so stark verbreitet.

Das mit der DDR ist selbstverständlich Hohn. Nicht die "gleichberechtigten Existenzen", die es de facto nicht gab, sondern Prämien (Wohnung) und sozialer Druck (23-jährige(!), denen gesagt wurde, daß ihre biologische Uhr ticke) führten nicht nur zu höheren Geburtenraten, sondern zu Schwangerschaften im Alter von 18-21. Die Wende brachte "Freiheit" und das wurde von "den" DDR-Frauen auch ganz eindeutig so gesehen. .. es war sogar ein Stück Demokratisierung.

Nur zum Nachdenken:
Wenn Männer "schlimme Finger" wären und ihre westdeutschen Frauen eingeengt, unterdrückt
und von der Arbeit und dem Kinderkriegen abgehalten hätten, hätten sie ab ´90 die gelernten DDR-Bürgerinnen mit ihrer Emanzipation meiden müssen wie die Pest ... das Gegenteil ist richtig.

... link  

 
Wie kommt es denn dann, dass man als Frau, sobald man geschlechtsreif ist, immer wieder gesagt bekommt, "man wolle den Männern ja nur ein Kind aufs Auge drücken" (und sie damit auf ewig knechten und binden), und wenn man dann keine Kinder will, zu hören bekommt, man sei "Gebärstreikerin" , egoistisch und ganz alleine schuld am Geburtenrückgang? Was wollen die Männer denn nun? Kinder oder nicht?

Also, ich glaube, was die widersprüchlichen Aussagen angeht, tun sich Männer und Frauen im Großen und Ganzen nicht viel.

... link  

 
@amelia 12 Uhr 59:
Diesen etwas anderen Weg zu gehen, hat eigentlich gar nicht viel Kraft gekostet. Es war die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt, es so anzugehen. Und es hat sich, nachdem der Entschluss da war, dieses andere Rollenmodell zu leben, vieles ganz wunderbar gefügt. Von daher war sicher eine Menge Glück im Spiel, um das zuwege zu bringen. Aber von einem Kraftakt zu sprechen, wäre wirklich übertrieben. Wobei ich ehrlicherweise auch sagen muss: Die Umstände, die uns seinerzeit zusammenbrachten und uns dann in diese Richtung denken ließen, waren schon sehr speziell.

Und das hier

Also, ich glaube, was die widersprüchlichen Aussagen angeht, tun sich Männer und Frauen im Großen und Ganzen nicht viel.

würde ich auch so unterschreiben. Und wenn mein Frauenbild nur auf Pauschalisierungen wie von Herold oder Mario Barth beruhen würde, wäre ich wahrscheinlich in die Mönchsrepublik Athos ausgewandert. ;-)

... link  


... comment