Depp Staat

"Hey Staat, hey Staat, hey Staat,
Heit sog' da I amoi, wos I ois moch für di."
Da Söllner Hans


Über Rauchverbote kann man reden, ok. Und es ist auch sinnvoll, Energie zu sparen. Hübscher jedoch wäre es, wenn der Staat statt der Verbote, sagen wir mal, den Rauchern die Kosten ihrer Sucht knallhart abverlangt. Rauchen so teuer macht, wie es ist. Und wenn ich schon auf die Suche nach denkmal- und umweltgerechten Leuchtmitteln gehe, dann hätte ich auch gern, dass der Staat ein Atomkraftwerk schneller ausknipst.

Generell habe ich den Eindruck, dass mir dieser Staat etwas zu sehr auf die Pelle rückt. Ich komme aus Bayern, und bei uns daheim reagiert man auf sowas mit dem Reflex, solchen Leuten auch auf die Pelle zu rücken. Ich habe gerade eine genetisch bedingte Lust, dem Staat und seinen Schergen und dem Schäuble ein paar fundamentale Sachen zu sagen, wie: Kümmere Dich um Deinen eigenen Dreck und pfusch mir nicht in mein Leben. Hör auf, mich zu kontrollieren und fang mal besser bei den Arschlöchern an, die gerade unser Wirtschaftssystem vor die Wand fahren, auch wenn das vorweihnachtlich gerade kleingeredet wird. Lern erst mal, auf Dich selber aufzupassen, bevor Du bei mir ankommst. Wenn ich mich einen Dreck um die Gossen von Bild und Spon kümmere, kannst Du das auch. Und lass Dir mal eine Geschäftsbeziehung einfallen, die so locker ist, dass ich keinen Steuerberater brauche. So Zeug. Du Arschloch.

Da gibt es zum Beispiel so eine Verordnung, wie Eier aussehen müssen. Jeder Bisnäs-Abschaum kann Eier aus übelster Zucht importieren, egal wie es zugeht. Aber meine Eierfrau muss mich verstohlen fragen, ob sie mir auch ein Ei mit dünner Schale geben kann. Das passiert, das ist, solange man es nicht kocht, kein Problem, es ist so Bio, wie etwas nur Bio sein kann, bis zum Fressen der Hühner, das aus den Resten des Biokäses besteht, den mein Käsemann mit der Eierfrau gegen ein Packerl Eier eintauscht. Vermutlich gibt es dagegen auch eine bescheuerte Richtlinie.



Hey Staat, ich bin heute ziemlich schnell den Berg runter. 15 Zentimeter über dem Eis, das ist eine ziemlich heftige Aussicht, wenn die Kurve angerast kommt, mei Liaba. Könnt sein, dass der Spass am Ende doch nicht so arg gesund ist, wenn ich die Kurve nicht kriege. Hätte ich genug Zeit gehabt, darüber nachzudenken, hätte ich mir vielleicht gedacht: So ein Helm ist bei solchen Kurvengeschwindigkeiten nicht ganz blöd. Aber die Zeit hatte ich nicht, weil der 40 Jahre alte Rodel immer noch blitzschnell Kurven schlitzt, wie Du den Geldbeutel der Menschen, und was ich so höre, denkst Du schon daran, dass man so einen Helm auch Skifahrern vorschreiben soll. Wenn Du nicht die Existenz von Rodeln und meinem Kanonenkugelwaldweg vergessen hast, weiss ich schon jetzt, wer dann der nächste ist. Und wer absolut keine Lust hast, wenn er so einen Deppenhelm aufgezwungen bekommt.



Staat, enspann Dich mal. Halt mal eine Woche Dein blödes Maul, geh in eine Pension und denk nach. Wenn sich hier alle so beschissen, so kleinkariert, so unkommod aufführen würden wie Du, wäre das hier kein Spass. Deine Bürger sind zusammengenommen eine bessere Veranstaltung, als Du selber. Das sollte Dir echt mal zu denken geben. Mach einfach etwas weniger, gschaftl nicht so viel rum, lass Dich seltener betrügen und nimm den Stock der Global Player aus dem Arsch, dann klappt es auch mit den Landesbanken, von denen Du eh nichts verstehst. So Zeug. Und meine Pr0nsammlung mit den Kategorien Food, Sonnenuntergang und blöde Bilder bei zu hohen Geschwindigkeiten auf der Festplatte geht Dich auch nichts an. Und wenn Du schon bestimmte Gruppen ficken willst, ein kleiner Tipp: Es gibt zu viele unproduktive Anwälte in diesem Land. Wegen Dir. Mach da mal was.

Mittwoch, 10. Dezember 2008, 00:14, von donalphons | |comment

 
immerhin hat der staat jetzt die pendlerpauschale als konsumanheizer freigeschaltet. erst stehlen, dann reinvestieren. grandios mafiös, das.

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tabaksteuer.

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Pendlerpauschale: Und schon einen Tag nach dem Urteil motzt der Staat, dass jetzt die Staatsverschuldung ansteigen werde.

Vergleiche: Kosten hierfür: 7,5 Milliarden. Hat jemand vom Staat gejammert als ungefähr ein hundertfaches an Geld irgendwelchen Banken hinterhergeworfen wurde? Nee, wenn Steuergelder jemand anderem als dem Bürger zu Gute kommen, dann ist Staatsverschuldung scheinbar kein beklagenswertes Kriterium.

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Grundlegend ist die Pendlerpauschale ein giftiges Geschenk der Globalisierung und ein Treibstoff für die Welt der Flexiblen und Unlokalen. Dass man in Zeiten von Hypo Real Estate über die Staatsverschuldung heult, ist Doppelmoral, aber das macht die grundlegenden Verpestungszuschüsse nicht besser. Wenn der Staat schon fördern will, dann kurze Wege zur Arbeit.

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Es gibt aber auch Ausnahmen:
Als ich angefangen habe in München zu arbeiten, musste ich erstmal mehrere Monate zwischen Göttingen und MUC pendeln. Da war ich über die PP - eingetragen als Freibetrag - schon froh. Wäre ich in Gö geblieben, wären die Steuereinnahmen durch meine Person unendlich mal geringer...

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De facto ist es trotzdem das Abwälzem von Firmenkosten auf den Staat. Ich hatte auch den Eindruck, dass die neue Regelung auf den Strassen für stressfreieres Fahren gesorgt hat. Einfach, weil nicht mehr jeder nach dem Motto "zahlt eh alles der Staat" Vollgas gegeben hat.

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Ein Großteil der Stammbelegschaft im Hauptwerk von VW oder auf den Hamburger Werften pendelt. In Wolfsburg oder Hamburg wohnen die Wenigsten (und im zweiten Fall könnten sie sich die Mieten in der Stadt nicht leisten). Die "Flexiblen und Unlokalen" sind zum größten Teil einfache Arbeiter, z.B. auch in der Lebensmittelindustrie und auf dem Bau.

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Man könnte sich ja überlegen, ob man nicht statt dessen öffentliche Verkehrsmittel verbilligt. Zum Beispiel.

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Im Falle von Wolfsburg müssten die erstmal zur Verfügung gestellt werden. Viele VWler wohnen in Dörfern ohne Busverbindung zum Werk.

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Ich
bin mit Mehdorns Oeffis gependelt. 90km einfach, mindestens 1,5 Stunden, maximal 2 Stunden pro Fahrt. Gut, 225 Euro im Monat sind schon nicht der Renner, aber sollte man, neben der Verguenstigung, auch noch die aufgewendete Zeit im Auge behalten. Billiger geht bestimmt - auf Kosten der Frequenz.

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Der "Stressabbau" auf den Strassen war bestimmt eher dem Benzinpreiss geschuldet, als der Pendlerpauschale. Mich hat der Wegfall nicht interessiert, bzw. ich habe auf die Verfassungswidrigkeit spekuliert.
Aber eine Folge wird sein, dass die Pendlerpauschale ganz wegfällt und die Züge noch überlasteter sein werden. *seufz* Und ich fahre eigentlich gerne mit dem Zug nach München rein...

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sollte ich...
jemals wieder aus der Grenzstrasse Maxvorstadt/Neuhausen wegziehen, womöglich zurück in die Speckgürtelprovinz, mit Arbeitsplatz in der fabelhaften Munich Area...
lieber würd ich jeden Tag 30km mit dem Radl in die Arbeit fahren, als auch nur einmal mit den Öffentlichen...

2 Jahre HVV, 2Std täglich reichen für die restlichen Jahre auf Erden.

Die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel legen einem komischerweise immer nur die nahe, die niemals im Leben in die Situation kommen würden, selbige nutzen zu müssen

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Das Autofahren ist bei uns übrigens so stressfrei, dass ich seit 2006 die Autobahn praktisch nicht mehr benutze. Dieses Herunterbremsen von 140 auf 80 alle 10 Minuten wegen dauerüberholender Schwerlaster ist doch nicht sonderlich gesund. Und der Schnellweg ist eigentlich einmal täglich komplett dicht.

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wenn schon gespart werden soll, dann doch richtig:

dem peer, seinen staatssekretären und dem ganzen pack in seimem haus mit ministerialzulage, das ganze elende gschwerl, das offensichtlich insgesamt nachhilfe in verfassungsrecht braucht, all denen gleich in die mäntel geholfen und der weg in die freiheit gezeigt. ohne abfindung, ohne bezüge, ohne irgendwas, dafür willkommen in der realität.

passiert aber nicht. leider.

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Natürlich...
ist der Tauschhandel im Prinzip verboten, weil jede Alternative zum gesetzlichen Zahlungsmittel (derzeit Euro) verboten ist. Da entgehen dem Staat ja die Mehrwertsteuer und etwaige sonstige Steuern.

Vielleicht betrifft es den konkreten Fall nicht, wegen Geringfügigkeit oder was auch immer. Fragt einen unproduktiven Anwalt.

Aber das Verbot betrifft auf jeden Fall Tauschringe und die Anhänger alternativer Währungen.

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Gewusst wie!
Der Staat hat nichts gegen Tauschhandel, wenn er im Gewand der sozialen Engagements daherkommt und ihn entlastet. Aber: Für den Tauschhandel muss man auch geboren sein, und das sind die wenigsten. Allerdings sollte man den Staat nicht auf den blöden gedanken bringen, den Gebrauchtwarenhandel zu unterdrücken, selbst wenn es natürlich gut für der Konsum wäre.

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Das ist das schöne an der Globalisierung: Dann bestelle ich mir meine Glühbirnen eben in Übersee.

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Ich wette meine Unterhosen, dass die Hersteller die Werke Richtung Ural verfrachten und dort ungeniert weiterbauen. Die wären ja blöd, wenn sie es nicht täten.

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The Times, they are a-changin....
Hätte mir jemand vor 10 Jahren gesagt, dass wir alle und sogar der Fonse den Hans Söllner wieder aus der Versenkung holen werden, und zwar nicht aus altersseniler Nostalgie, sondern weil wir der plötzlich wieder aktuell wird, dann hätte ich mir ans Hirn gelangt.

Der Nikolaus hat meinem Ältesten seinen ersten MP3-Player gebracht - einen globalisierten Billigplayer mit Rokchip und einem Söllner-Album drauf.

Bald holen wir dann auch den Dylan wieder raus.

t.

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Hä?
"sogar der Fonse den Hans Söllner wieder aus der Versenkung holen"

Mei Liaba, ich komme aus Bayern und da war der Hans nicht nur in der Schule verboten, sondern auch Teil unseres Lebens, und ist es bis heute. Ohne Söllner hätte man das nicht überlebt. Gerade wil unsere Eltern keinen Marihuanabaum hatten. Den muss bei uns keiner aus der Versenkung holen. Ich muss nur rausgehen, und schon denke ich Söllner.

Dylan ist auch nicht schlecht.

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wobei
man allerdings auch so kritisch sein muss anzumerken, dass der Söllner auch nur schimpfen und sich die Birne zusch****n kann. Zur Verbesserung der Zustände trägt der nämlich nichts bis gar nichts bei

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Wenn man in einem Kaff gross wird, in dem die CSU 65% Mehrheit hat, in dem die Sozialkundelehrerin den JUlern 15 Punkte für die Mitarbeit gibt und einem, weil man kritische Fragen zum Wehrdienst stellt, einen Verweis androht, wenn man Lehrer hatte, die von der Partisanenbekämpfung schwärmten und einen Direktor, der bei einem Auftritt eines südafrikanischen Gastes Fragen zur Apartheid verbot, obwohl der Gast kein Problem hatte, über das Land und die Verstrickungen der Staatspartei zu reden, in einem Kaff, wo es reichte, dass man mit einem Mädchen 10 Minuten auf dem Parkplatz in einem Auto zu reden, damit die Drogenrazzia kam und alles auseinandernahm, obwohl man nicht mal Zigaretten raucht - in so einem Land ist es gut, wenn andere Kasetten verteilen von jemandem, den es nicht im Radio gibt und auch nicht im Plattenladen. Mir is dös wuascht wos dea raucht, aber für mich und ein paar andere war es nur wichtig zu wissen, dass es hier auch solche Leute gibt. Keiner, der nicht in einem reaktionären CSU-Schweinekaff gross geworden ist, wird verstehen, warum so einer so wichtig sein kann. Er hat sicher massgeblich dazu beigetragen, dass man sich getraut hat, das Maul aufzumachen und keinen Respekt mehr zu haben. Das war die bleierne Zeit unter Strauss und Zimmermann, es war ein weiter Weg von damals zu heute, und ich bin froh um jeden, der sich nicht hat derwuzeln lassen von diesem Regime, das wir in Bayern hatten.

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der söllnerhans hat zudem auch einige nordeutsche nachhaltig mit bayern versöhnt, auch wenn man anfangs nur die hälfte verstanden hat.
einfach zu wissen, dass es auch ein anderes bayern hintern der moik'schen jodelfassade gibt, war hilfreich. sonst wäre ich dort niemals hingefahren oder hätte die halbjährige herzensdamensverschickung geduldet.

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ganz ganz grossartig! wo kann ich unterschreiben?

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Ausdrucken und an Seine furchtbauchtigste Hohnheit Horst v. Gerolfing schicken.

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Oha
du zitierst den söllner hansi, held meiner skilager-gelage, dass ich das noch erleben darf, macht mir mehr mut als jedes konjunkturpaket.

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Wir tragen alle unser Packerl Geschichte mit uns rum, und das Söllner-Mixtape ist sicher nicht der schlechteste Inhalt.

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