: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Ski und Rodel gut, Medien und Obama schlecht

Den Schnee, auf dem wir alle talwärts fahren, kennt heute jedes Kind.
Falco, der Komissar


Hätte man mich gefragt: Wie willst du deinen 4. Dezember und die folgenden Wintertage, dann hätte ich in etwa an sowas gedacht:



Ich bin, schneller als ich dachte und eine Gelegenheit am Schopfe greifend, wieder am Tegernsee. Hinten auf dem Wagen ist mein Rodel drauf, ein alt-neuer Sportrodel aus Eschenholz übrigens, den ich am Wochenende auf einem Antikmarkt erstand, mit der Typbezeichnung "Davos". Ich mein, Davos, aber hallo, wir sind schliesslich alle Graubündener. Davoser haben den grossen Vorteil. dass man beim Sturz nicht mit dem männlichen Hörnchen in die Hörner des Hörnerschlittens knallt. Ausserdem hat er einen harten Brettsitz für harte Männer. Mit dem werde ich jetzt dann den Berg runterrasen, der im Hintergrund des Frühstücks zu sehen ist.



Man kann hier draussen frühstücken, denn auf der geschützten Terrasse ist es wirklich warm und angenehm. Während die Kürbistarte auskühlt, gibt es heisse Zitrone und eine Semmel mit Tete de moine und Feldsalat, danach Tee und zum Abschluss Mandarinen. Sport ist zwar bekanntlich Mord und die Rodelstrecke die Neureuth runter ganz besonders, aber wenn schon, dann mit einem vollen Magen, der ausserdem gut für die Geschwindigkeit ist. Schnell sein durch essen. Ein toller Sport.

Es gibt sie also noch, die schönen Ecken des Bayernlandes. Eine unschäne Ecke beginnen die Medien gerade erst zu entdecken - die Milliardenrisiken der Hypo Alpe Adria, einer Tochter der BayernLB. Die Medien entdecken das jetzt, weil die Bank aus Kärnten gerade das öffentlich zugibt, was man schon vor sieben Wochen hat lesen können - auf diesem Blog hier, als die Medien teils zu dumm, teils einfach zu feige waren, das Thema aufzugreifen. Man wird verstehen, warum mein Mitleid mit den sog. "Kollegen" der gerupften Wirtschaftspresse nur mässig ausgeprägt ist, wenn sie jetzt das übliche Schicksal feiger Schweine erleben - und ich hier als freier Wildeber weiter grunzend durch die Schneisen fege.

Und dabei auch eine Obama und seine Leute angrunze - denn von denen ist nicht zu erwarten, dass die Finanzkrise irgendwie gelöst wird. Gestern wurde bekannt, dass parteiübergreifend und mit dem ausdrücklichen Wunsch Obamas an billigen Krediten für Hauskäufe gearbeitet wird, mit sagenhaft niedrigen 4,5% Zinsen. Da hat man also eine Kreditkrise, weil zu viele Häuser für Leute gebaut wurden, die es sich nicht leisten können. Und nun sollen Leute diese in Probleme geratenen Häuser aufkaufen - welche Leute eigentlich? Die, die sich kein Haus leisten können? Die, die schon pleite sind? Die, die Probleme haben, ihre Kredite zu bezahlen? Und das alles nur, um die Hauspreise auf einem Niveau zu halten, auf dem sie überbewertet sind.

Auf den ersten Blick ist das die nächste Blasew, aber auf dem zweiten Blick ein Spiel mit der Hyperinflation. Es gibt genau zwei Methoden, um eine Immobilienblase abzubauen: Entweder die Preise fallen - das hatten wir bisher. Oder, wie es jetzt versucht wird, die Preise bleiben. Formal. Aber aufgrund der nachgedruckten Geldscheine für jeden, der ein Haus kaufen will, ist das Geld weniger wert. Natürlich ist das eine Option für den Verschwenderstaat UdSSA, so macht man seine Schulden klein, das Geld ist billig, die Leute werden wieder zuversichtlich, und wer ohnehin nur Schulden hat, kann gut lachen. Vorerst. Obama und Freunde verschieben das Problem auf irgendwann, wenn die Währung zusammenbricht, zum Schaden aller, die amerikanische Schulden gekauft haben, und eines ohnehin schon labilen Weltwirtschaftssystems. Während der Börsencretin und seine Medien jubeln und die Kurse nach oben schnellen, findet man die richtige Analyse mal wieder in den Blogs.

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