Was tun, wenn das viele schöne Geld weg ist.
Ich kann also irgendwie nachempfinden, was hier geschildert wird (via). Diese Angst, unvermittelt alle Sicherheit zu verlieren und am Abgrund zu stehen - auch, weil am Ende der Strecke eine vereiste Spitzkehre ist, und wer die nicht schafft, landet in halber Höhe auf reichlich hohen Bäumen. Die Möglichkeit, innerhalb weniger Sekunden vor dem Nichts zu stehen, die jetzt manche Investoren bei Bernie Madoff überkommt. Der Wechsel von absoluter Sicherheit zu absoluter Besitzlosigkeit innerhalb eines Anrufs. Vielleicht so wenig zu haben, dass man sich nicht mal einen Anwalt leisten kann.
Die meisten von denen werden schon noch irgendwo was haben: Eine Zweitimmobilie, Schmuck, die alten Aktien von Tante Elfriede und anderes, was sich so in den Handschuhfächern der Reichen ansammelt. Ob da wirklich einer auf der Strasse landet, wage ich zu bezweifeln, denn es gibt ja auch noch Familie. Das Mitleid kann sich also in gewissen Grenzen halten, und im Sudan ist Hilfe sicher wichtiger. Trotzdem muss das sehr hart sein.
Es gibt bei uns die Geschichte eines Verwandten, der, wie meine Tante Mami immer so schön sagte, "schwarz ausläuft wenn man ihn ansticht". Einer dieser Superdeutschen, wie es sie nur vor dem 1. Weltkrieg im aufstrebenden Bürgertum gab. Die Familie hat zwar eine lange sozialdemokratische oder schlimmstenfalls liberale Tradition, aber dieser Mann - Erbe von Geburt an - war anders, deutsch, national und angepasst. Ich habe bei einem Erbfall die Noten gefunden, aus denen er auf dem Flügel vorspielte, und "Heil Dir im Siegeskranz" ist da noch die freundlichste Übung aus der Zeit des grossen Krieges. Wie es sich so gehörte, gab er auf dem Paradeplatz nicht nur Gold für Eisen, sondern auch all sein Vermögen dem Kaisserreich zur Kriegsfinanzierung, und machte in der Familie Druck, dass man ihm nachtat. Er verlor folgerichtig nach dem Krieg alles, was ihn auch geistig an den Rand des Zusammenbruchs brachte.
Mit dem Ausruf "Mei Göid, mei Göid", die Hände über dem Kopf zusammenschlagend, lief er durch die Strassen der Stadt, in der man ihn kannte. In meiner Familie wird dieser Tiefpunkt unserer gesellschaftlichen Reputation gerne erzählt, wenn ein Kind etwas zu viel Geld ausgibt - also, bei allem, was mehr als 30 Euro kostet und nicht dringenst gebraucht wird, oder etwas Beschädigtes ersetzt, was man auch mit grünem Draht reparieren kann. Im ersten Moment musste es diesem Mann vorgekommen sein, als sei alles vorbei: Die gesellschaftliche Stellung, der gefüllte Tisch, die Sicherheit, die ihn sein Leben lang begleitet hat. Irgendwann sammelte die Verwandtschaft ihn ein, und man überlgte, was zu tun sei. Die Zeiten waren miserabel, die Stadt hatte mit dem Ende des Heeres ihre wichtigste Einkommensquelle verloren, und sie fingen mit dem an, was geblieben war: Ein paar Immobilien in der Stadt. Sie zogen näher zusammen, vermieteten den Rest, und nach ein paar weiteren Schlägen übelster, noch schlimmerer Art hat sich zumindest der Grundstock erhalten, mit dem die Krise überstanden wurde.
In den letzten Jahren galt es als dumm und verschwenderisch, Immobilien zu besitzen und zu vermieten, die Rendite ist klein und der Ärger ist gross, sagen diejenigen, die das Geld lieber dem Familiy Office überlassen, den Reedern oder den koreanischen Staatsanleihen. Es muss mehr als 7% geben, es passiert schon nichts, ein Haus ist totes Kapital. Man kann den Opfern von Madoff nur wünschen, dass sie möglichst viel derartig totes Kapital haben, und auch denen, die demnächst in die Dollar- und Pfundkrise rauschen.
Ich habe meine Gurte wieder festgenagelt. Sehr fest. Acht statt wie bisher nur drei Nägel.
Aber auch dann sollte man die Dinge bewusst angehen. Verdoppeln wäre eine anständige Lösung. Aber wer 8 Nägel verschwendet wo sechs ausgereicht hätten, dem werden genau diese zwei Nägel immer wieder fehlen.
Es ist dein Sicherheitsanspruch der einfach zu hoch ist. Der Weg ist das Ziel, der Verlust nichts anderes als entgangener Gewinn. Geld, das man nicht mehr hat, muss man auch nicht mehr verwalten.
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Und natüprlich soll man jeden Tag ein Licht anzünden. Und nageln sowieso.
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In fact, my wife and I even discussed upping her contribution to her 401(k) plan given what's his name's success.
Robert Powell has been a journalist covering personal finance issues for more than 20 years, writing and editing for publications such as The Wall Street Journal, the Financial Times, and Mutual Fund Market News.
Klar ist es tragisch, die Rente an einen Betrüger zu verlieren. Aber Erfolg blendet eben.
Ein Kommentator:
Not sure I sympathize with the author of this story. For one, what happened to diversifying one's portfolio -- isn't he a personal finance writer...? And even for the foundation, where was the diversification? Rewinding to the statement review he mentioned and to the very beginning, how does one put (keep) his/her hard earned money in a fund management company they don't know of and can't find any info about? Pure greed.
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Aber auch so ist die grosse Frage an diesem Tag: Wem kann man überhaupt noch trauen? Was bringt eine breite Aufstellung, wenn es solche Bernies überall gibt?
Wealth Management ist einer der ganz grossen Boommärkte der letzten Jahre gewesen. Mit verschwiegenen Anlegern und sehr kleinen Firmen, die vor allem mit Vertrauen und Empfehlung gearbeitet haben. Wer weiss, wieviele kleine Bernies da gerade ein wenig den Ponzi machen, um die grossen Verluste von 2008 erträglicher zu gestalten und die Investoren auf keine dummen Ideen wie das Abziehen der Gelder kommen zu lassen.
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http://www.sec.gov/litigation/litreleases/lr19219.htm
Kannte ich bisher nicht, aber es fand sich leicht via Google.
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Natürlich müssen auch die Investoren wachsamer sein und dürfen sich nicht so einfach einlullen lassen. Aber wenn sogar große Banken so blöd sind, wieso sollte dann jeder Kleinanleger mit 401k-Plan furchtbar viel schlauer sein? In gewissen Grenzen muss man den Menschen nun mal vor sich selber schützen - es schließlich auch verboten, sechs Wochen alte Hühnereier zu verkaufen, obwohl der eine oder andere Geizhals sowas sicherlich liebend gerne für ein paar Cent abnehmen und seinen Gästen im Kuchen vorsetzen würde.
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Weiß nicht, ob da in den Verkaufsgesprächen überhaupt erwähnt wurde, wer dahinter steht und was an diesem Mann für Kritik geübt wurde.
Der "Herald USA" hat letztens auch noch einen Hedgefonds-Award bekommen. Das ist so, als würden Salmonellen-Eier mit einem Lebensmittelpreis ausgezeichnet.
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Allerdings muss ich auch hier wieder auf Comroad hinweisen. Die haben erfolgreich ihre VCs (due diligence my ass) getäuscht, die Banken, die den Börsengang begleiteten, die Aufsichtsbehörden, die meisten Medien und natürlich auch die FTD - alles. Und heute - nanomatic.net. Schnabel macht in Location based social Networks für das iPhone. Man wundert sich fast, dass er noch nicht bei Adnation Werbung gebucht hat.
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Danke für den Link. Den kannte ich schon und habe meinem Bekannten damals denselben auch unter die Nase gehalten. Sein Kommentar war: Das hätte sich schon erledigt und die Sache würde weiterlaufen.
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So, wie ich das Geschäftsmodell verstehe, konnte er das nicht machen. Sein Trick war wohl, keinen Anlass für Mittelabzüge zu bieten, und eine hohe Volatilität wäre sicher der Anlass für einige gewesen, nach einem Jahr mit 6% Rendite zu Leuten zu wechseln, die kurzfristig 8 oder 9% erwirtschaftet haben. Da gab es ja einige, die mit Derivatespekulationen oder mit Hedge Fonds erheblich drüber lagen. Madoff war in einem stark umkämpften Markt, und bei Schwächeanzeichen wäre sein s
System vermutlich schon früher ins Schwanken geraten. Sein Core Asset war sicher das, was man als "Planungssicherheit" für die Kunden bezeichnen kann. Die gleiche Sorte trügerischer Sicherheit, die man von den ganzen absolute Return Blabla Lügenfonds kennt.
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Aber ich gebe zu, dass es vermutlich keine ganz einfache Übung ist, so einen Betrug dauerhaft durchzuziehen, und dass es ihm anscheinend alles in allem doch "meisterhaft" gelungen ist (wie gesagt, ich glaube, die laxe Regulierung und die allgemeine superliberale "Pro-Hedgefonds-Stimmung" trugen auch das Ihre dazu bei).
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Man muss es einfach lesen. So idealtypisch.
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Uh Oh
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And Madoff's chief recruiter of clients in Boston, Robert Jaffe, is married to one of the Shapiros' daughter's, Ellen. Robert Jaffe, a socialite who golfs at Pine Brook Country Club in Weston and at Palm Beach Country Club, drew many clients in the clubby wealthy Jewish circles in which he travels, according to clients and people who know him.
Anders als bei früheren Pleiten kennen sich viele Geschädigte seit Jahren und bilden eine "Gesellschaft". Die Folgen gehen über das finanzielle weit hinaus.
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http://www.boston.com/business/articles/2008/12/13/boston_donors_bilked_out_of_millions/
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Last Thursday at around 5 p.m., I had just checked on a rising cheese soufflé in my oven when my best friend called.
Alexandra Penney—a NY artist and former editor of Self Magazine—lost her life savings in the Madoff debacle. Now, she shares her wrenching trauma in a Daily Beast exclusive.
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As the Madoff scandal continues to unfold, the latest artifact to be discovered is a 1996 cookbook called The Great Chefs of America Cook Kosher, co-edited by Bernie's wife Ruth. It features recipes from superstar chefs like Daniel Boulud and Wolfgang Puck, ironically not Madoff victims—yet.
The book is currently soaring up the charts on Amazon. Just a couple of hours ago, it was the 100,000th or so most popular book. Now it's the 24,965th most popular book. And Amazon doesn't even have any copies in stock, you have to buy it used or new from other retailers. Better hurry if you want make some of the Madoff's family recipes—or sell the book on eBay for a huge markup. Whatever. [Quelle]
Bald gibt es Dining with Bernie mit seinen liebsten Gefängnisgerichten.
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And how hard was it to give yourself a really good pedicure?
Mir kommen die Tränen.
Aber das war clever gemacht:
There appeared to be a secret society of Madoff investors..
Exklusiver Club, da fragt man nach den Anlage-Methoden nicht.
I've been Laos, Cambodia, India, Russia, and Berlin for my first solo art show. Will I ever be able to explore exotic places again.
Endlich mal jemand, der Berlin richtig bewertet.
Der Artikel ist sehr bemerkenswert und zeigt drastisch, wie viele Leute in den USA über ihre Verhältnisse gelebt haben.
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haasundfuchs.de/artists/alexandra_penney/works/
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Aber beachtlicher output 2007, Respekt!
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Wie schaut´s mit dem Rodeln in
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Ich fahr ja am liebsten die Strecke den Obersalzberg runter, geht ein Bus rauf und auch der Lift (muss man aber wieder weit hatschen). Wird gut prepariert die Strecke und im Fasching ist dann das große Hörnerschlitten-Rennen. Dritter ist mein Vater mal geworden, ich im gleichen Rennen letzter. Mit so einem großen bist wahrscheinlich eh noch nie gefahren?
Was sich auch noch lohnt ist die Kneifelspitze rauf, gibt a Wirtshaus oben, Blick auf die Salzburger Festung und das erst Stück geht's gaach runter.
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