Real Life 2.8.04 - Pacellistrasse
Es gibt Orte, an denen sollte man gewesen sein, und Orte, die man sich getrost sparen kann. Die Pacellistrasse in Münchens Zentrum ist so ein Ort. Jeder Event, den ich in der näheren Umgebung besucht habe, war entweder geschmacklos wie die Sozialdemokraten im Bayerischen Hof, dumm wie die Modeschau beim Nobelfriseur oder prall wie die beiden alten Chanelschachteln, die sich daselbst im 80qm-Toilettenfoyer die Nasenschleimhäute bekoksten.
Der krönende Abschluss ist dann das Gebäude der Bayerischen Börse auf der anderen Seite des Altstadtrings. Unten drunter ist das Epizentrum des Kolonialstils, das Kokon, wo ich mal ein sagenhaft mieses Buffet bei der Buchpräsentation von Christine Kaufmann er- und mit erheblichen Komplikationen überlebte - tunesische Küche, die man mal dem Schily geben sollte, bevor er glaubt, dass man in Nordafrika irgendwelche Lager einrichten kann. Das Buch von Frau Kaufmann noch dazu. und es wäre eine Menschenrechtsverletzung.
Nicht alle erleben die Pacellistrasse als den Ort, wo zu viel Geld von zu wenig Hirn gefickt wird. Meine kleine Schwester zum Beispiel kauft hier Teile ihrer Einrichtung bei Kartell. Kartell hat all das vergleichsweise billige Plastikmöbelzeug, das die jüngere Generation aus den Videos kennt und geil findet, bis sie mal versucht haben, darauf länger als eine Stunde zu sitzen. Meine Schwester meint, dass Kartell nach Jahren der Krise gestärkt aus dem Downturn der New Economy hervor, denn die Klassiker der frühen 80er Jahre sind wieder todschick.
Mag sein. Aber wenn ich bei Kartell in der Pacellistrasse vorbeikomme, kommen sicher zwei aufgedonnerte Frauen aus dem Laden, Mama mit Ethnofetzen und roten Turnschuhen und Tochter mit Versace Jeans. Sie haben einen Gartenzwerg von Philippe Starck gekauft. Und einen weissen Plastiktisch. Sie steigen in ein Mercedes Cabrio mit Erdinger Kennzeichen. Es riecht, als hätten sie sich einmal durch eine Parfumerie geprobt, aber das ist nicht der Typ dafür.
Die kaufen einfach alles, was in der Glamour beworben wird. Todschick eben.
Der krönende Abschluss ist dann das Gebäude der Bayerischen Börse auf der anderen Seite des Altstadtrings. Unten drunter ist das Epizentrum des Kolonialstils, das Kokon, wo ich mal ein sagenhaft mieses Buffet bei der Buchpräsentation von Christine Kaufmann er- und mit erheblichen Komplikationen überlebte - tunesische Küche, die man mal dem Schily geben sollte, bevor er glaubt, dass man in Nordafrika irgendwelche Lager einrichten kann. Das Buch von Frau Kaufmann noch dazu. und es wäre eine Menschenrechtsverletzung.
Nicht alle erleben die Pacellistrasse als den Ort, wo zu viel Geld von zu wenig Hirn gefickt wird. Meine kleine Schwester zum Beispiel kauft hier Teile ihrer Einrichtung bei Kartell. Kartell hat all das vergleichsweise billige Plastikmöbelzeug, das die jüngere Generation aus den Videos kennt und geil findet, bis sie mal versucht haben, darauf länger als eine Stunde zu sitzen. Meine Schwester meint, dass Kartell nach Jahren der Krise gestärkt aus dem Downturn der New Economy hervor, denn die Klassiker der frühen 80er Jahre sind wieder todschick.
Mag sein. Aber wenn ich bei Kartell in der Pacellistrasse vorbeikomme, kommen sicher zwei aufgedonnerte Frauen aus dem Laden, Mama mit Ethnofetzen und roten Turnschuhen und Tochter mit Versace Jeans. Sie haben einen Gartenzwerg von Philippe Starck gekauft. Und einen weissen Plastiktisch. Sie steigen in ein Mercedes Cabrio mit Erdinger Kennzeichen. Es riecht, als hätten sie sich einmal durch eine Parfumerie geprobt, aber das ist nicht der Typ dafür.
Die kaufen einfach alles, was in der Glamour beworben wird. Todschick eben.
donalphons, 00:50h
Dienstag, 3. August 2004, 00:50, von donalphons |
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