300 Gramm Sicherheit

Ich gebe gerade ziemlich viel Geld aus. Nachdem ich vor einem Jahr die Wohnung am See gekauft habe, bin ich in den Sparmodus gefallen, um ein paar Rücklagen zu bilden. Man weiss ja nie. Man hörte damals schlimme Geschichten. Mitte 2008 war der Dollar dann so billig, dass ich gar nicht anders konnte, als mir ein paar lang gehegte Uhrenwünsche weit unter dem deutschen Marktpreis zu erfüllen. Vermutlich brauche ich den Rest meines Lebens keine Uhr mehr.

Teekannen brauche ich schon seit Berlin nicht mehr wirklich, ausser zum Verschenken. Trotzdem war es ein angenehmes Gefühl, heute nachmittag ein Päckchen auf der Treppe zu finden. Nicht allzu schwer, nicht allzu gross, und einem noch kleineren Inhalt, der gerade mal vier Tassen Tee zu fassen in der Lage ist.



Wie gesagt, ich gebe im Moment ziemlich viel Geld aus. Weil ich, banal gesagt, lieber heute etwas davon habe, als es morgen in der Inflation oder durch einer erhöhte Staatsquote verschwinden zu sehen. Nachdem ich in England kaufe, ist das Risiko gleich Null und der Währungsgewinn sehr ausgeprägt. Ich weiss nicht, wie das in einem Jahr sein wird. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass der Plan, die insolventen amerikanischen Banken mit 1 Billion von den Steuerzahlern, seien es nun finanzierte Käufe von Giftmüll oder die Absicherung, zu retten, funktionieren wird. So oder so: Es macht wenig Sinn, Lebensgenuss auf ein später zu verschieben, in dem Fackeln und Mistgabeln gute Geschäftsmodelle sind.

Was mich gerade wirklich etwas irritiert, sind Bankmanagerinnen, die über Schmuck reden, und zutreffend die Meinung vertreten, dass man auf diese Art mit einer Handtasche ein Vermögen mitnehmen kann. Vielleicht ist es auch nur die Ausrede für hemmungslosen Konsum, für den Druck auf die Geschäfte, der die Wirtschaft wieder startet. man hört aber auch, dass sich in letzter Zeit die Überfälle auf Juweliere vermehrt haben sollen. Habgier als Prinzip scheint momentan noch besser als Entsagung zu funktionieren. Solange man nicht zufällig bei Medien des angloamerikanischen Sprachraums arbeitet. Wieviel Silberkannen jetzt wohl wieder zu Ebay gehen?

Es ist keine schlechte Zeit dafür, denn draussen pfeift der kalte Wind durch die goldenen Spitzen der Strahlenkranzmadonna.

Dienstag, 24. März 2009, 00:31, von donalphons | |comment

 
Ergänzung: Nun auch Schneesturm und Gewitter draussen, Bienenwachskerze drinnen.

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Und ich find nix ...
und muß immer noch meinen Tee aus dieser ja auch schönen gußeisernen japanischen Kanne trinken ... wo gibt es Silberkannen zu erträglichem Preis? Ich habe auch nach Ihrem Ratschlag letzthin nichts adäquates gefunden, und dabei habe ich stundenlang Ebay und andere Seiten durchforstet ... wahrscheinlich bin ich schlicht zu beschränkt um eine silbern Kännlein zu erstöbern ... und hier in Berlin verlangen die elenden Höker minimum 500 Steine für sowas ...

Dieweil bescheide ich mich mit schönem Besteck und Freiheitstalern.

Nebenbei: Es macht immer Freude und ist anregend, Sie zu lesen ... auch in der FAZ ...

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Danke für das Lob.

Die hier ist von Ebay uk. Und kostete 102 Pfund. Grob gesagt: Bachelor Teapot in massiv Silber ca. 300 Gramm kann man bis 130 Pfund nehmen, eine grosse Teekanne von 520 bis 700 Gramm für 200 bis 250 Pfund. Man muss halt dranbleiben.

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Gerne ...
und von Herzen gemeint, es macht wirklich Freude und ist eine Bereicherung. Und grade habe ich bei ebay mal was gescheites entdeckt ... ich werde mich dranstürzen!

Grüße! J.

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Da wünsche ich gute Jagd und viel Spass beim Benutzen.

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stimmt
mir gehts gerade auc so bei mir sind es klamotten vorzugsweise oder bilderrahmen dekadente barocke hokzbilderrahmen vergoldet natürlich.
ich kann Sie also sehr gut verstehen.
Lieber jetzt leben als morgen da smorgen kommt sowieso immer zu früh und ich weiß das obwohl ich erst 20 bin..


Liebe grüße
luzi

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größere investitionen sollte man jetzt durchaus jetzt in US dollar tätigen und ratenzahlung vereinbaren.

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Bingo!
Was meinen Sie, sind 300 Inselpesos inkl. Fracht ein guter Schnapp für ein wünzig bißchen mehr als ein zartes Kilo britischen Argentums aus dem Jahre 1906? Ich bin ja ungeübt in solchen Dingen ... nochmals meinen Dank für die freundlichen Tips! Außerdem sind Sie im Übrigen sowieso zweifellos daran schuld, daß ich gerade eine für meine Geldkatze äußerst bedenkliche Lust an silbernen Teekannen entwickle ...

Herzlichst, J.

Ps. Wo, meinen Sie, könnte ich im Weltennetz gute Informationen finden bezüglich der verschiedenen klassischen Stile und der Historie der Kannen und Sets, Georgian, Victorian, Edwardian, berühmte Hersteller usf.? Beim kugeln kommt nichts passendes raus ...

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Ein Kilo Sterling hat einen (Markt-) Materialwert von etwa EUR 390. Wenn Du es für GBP 300,-, also etwa EUR 330,- bekommen kannst, ist es in jedem Fall ein guter Schnapp.

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