70% mehr Gehalt.

Es ist schön hier. Es ist endlich warm, die Sonne scheint, die Menschen sind angenehm und froh, dass es endlich warm wird. Trotzdem könnte ich mich hinstellen und schreien. Obwohl es kich absolut nicht betrifft, obwohl es ja nicht mein Geld und auch gar nicht mein Land und absolut nicht meine Bank ist. Obwohl es hier so schön ist.



Denn wir haben seit 2 Jahren eine massive Krise. Ich weniger, ich kann mich noch nicht beklagen, aber durchaus viele Mitbewohner der Dörfer am See. Die paar Euro, die die Immobilien hier teurer geworden sind, weil jeder, der kann, hierher flüchtet, wiegen nicht im Mindesten die Verluste auf, die man als Anleger in Werte jenseits von Büchern, Kunst und Essen erdulden musste. In den nächsten Monaten wird es sich dann weiterfressen zu jenen, die sekundär betroffen sind: Arbeitslosigkeit, Fondsschliessungen für kleine Leute, Firmenpleiten. Man sollte meinen, dass die Verursacher in so einer Situation vielleicht mal in sich gehen und ein wenig kürzer treten. Und wenn sie schon langsam, ganz langsam begreifen, dass die Selbstbereicherung durch Abfindungen, Boni und Rentenzahlungen nicht mehr geht -

dass sie dann auch Versuche unterlassen, sich selbst mit bis zu 70% mehr Einkommen für das Ausbleiben anderer Zahlungen zu bereichern. Was die mit 45 Milliarden Dollar vor der Insolvenz gerettete Bank of America da plant, ist ein Tritt ins Gesicht aller Betroffenen und Staatsbürger, es zeigt deren absolute Lernunfähigkeit, und schlimmer noch: Es zeigt auch, wie unfähig die Politik ist, mit solchen Gestalten aufzuräumen. Es mag ja manchem rechten Schreiberling nicht gefallen, wenn man sich allgemein die Verhaftung solcher Typen wünscht. Es kann auch sein, dass solche Massnahmen nur begrenzt mit aktuellen gesetzen zu Begründen sind. Aber wenn dieses Selbstbereicherung auf Staatskosten möglich und legal ist, dann ist das kein Rechtsproblem, sondern ein Gesetzesproblem. Dann muss man eben nach Wegen suchen, den Kampf gegen Bandenkriminalität auf solche Geldhäuser auszuweiten.

Nicht nur wegen dem Gerechtigkeitsempfinden, sondern wegen der Unbelehrbarkeit der Abkassierer. Und wegen des gesamten Systems, in dem wir leben. Selbst wenn die BofA bei dieser Aktion vermutlich auch die Währungsabwertung des Dollars mit einberechnet: Kein Bin Laden könnte einen Staat so erschüttern, wie diese offene Unsolidarität, dieses eiskalte Austricksen einer Gesellschaft durch eine selbsternannten Elite, der jedes Gefühl für Recht und Ordnung abhanden gekommen ist.

Ganz erstaunlich übrigens, was man sich als Bankster auch unter einem neuen Präsidenten so alles leisten kann.

Samstag, 28. März 2009, 20:52, von donalphons | |comment

 
Bin ja sonst kein Freund von "Bewährung in der Produktion". Aber die sollte man Sandsäcke schleppen lassen, am Red River.

nytimes.com/2009/03/29/us/29webflood.html?hp

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Mit "Bin ja sonst kein Freund von" werden meistens reichlich unkontrollierbare Ereignisse eingeleitet.

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So unkontrollierbar wie eine Flutwelle.

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Ich würde Bankmanager eher keine Verantwortung über einen Sandsack übertragen wollen.

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Man könnte ja eine einzige, grosse Bad Bank machen und der 100.000 Euro geben. Damit müssen sie dann auskommen. Für alles.

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"Ganz erstaunlich übrigens, was man sich als Bankster auch unter einem neuen Präsidenten so alles leisten kann."

Du meinst den Präsidenten, der sein gigantisches Wahlkampfbudget allein aus "Kleinspenden" bestritt?

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Genau, der mit dem Internetwahlkampf und den gestückelten Überweisungen von Goldman Sachs Mitarbeitern.

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Traue keinem Unterfranken

1869, vier Jahre nach dem Bürgerkrieg gründete Goldman in New York City, in der Pine Street, in einem Einzimmerbüro die M. Goldman & Company, eine Firma, die anfangs darauf spezialisiert war, Kunden-Schuldscheine von Tabak- und Diamantenhändlern in Manhattan aufzukaufen, die er unter seinem Zylinder zu tragen pflegte. Gegen geringen Gewinn verkaufte er die Wechsel an Banken weiter.

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Ich fand General Noriega dagegen reichlich sympathisch. Also, so relativ.

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Weil der kein Franke war?

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Nein, weil er nur mit Drogen handelte, und nicht mit moralisch wirklich verwerflichem Dreck.

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Stimmt, vor allem musste niemand Drogen bezahlen, der gar keine wollte

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Und wenn die Geschäfte schief gingen, bekamen sie auch keine Boni, sondern lebenslänglich.

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Bankster
Das Wort würde ich mir schützen lassen.

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"I believe that banking institutions are more dangerous to our liberties than standing armies. If the American people ever allow private banks to control the issue of their currency, first by inflation, then by deflation, the banks and corporations that will grow up around [the banks] will deprive the people of all property until their children wake-up homeless on the continent their fathers conquered. The issuing power should be taken from the banks and restored to the people, to whom it properly belongs."

Thomas Jefferson

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Das heißt nicht 'Bandenkriminalität' - das heißt 'Rechtssicherheit'! Mann, Mann, Mann ...

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Wort des Jahres 2009
BANKSTER!!!

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Leider schon reichlich alt, vermutlich erfunden 10 sekunden nach der Schöpfung von Banker.

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in dem Zusammenhang von einem Berliner:
"Von Kleinligkeit & Recht & Freiheit
Zu Wettskandalen & Geiz & Geilheit
Von Dichern & Denkern
Zu Richtern & Henkern
Zu Kiffern & Bänkern
Zu Strichern & Gangstern"
--
und warum wir (evtl.) noch auf die Revolution warten:
"und vom Jugendzentrum geht's ins Jugendheim/
in den Jugendknast, dieses Land schließt seine Jugend ein!"

(alles in Anführungsstrichen von Prinz Pi, geklaut von lyricwiki.org)

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