Ich habe von meinem Großonkel vor einigen Jahren ein Puch Herrenrad in Metallic-Grün inklusive Garantieschein und Kaufsurkunde (keine Rechnung, so ähnlich wie ein Fahrzeugschein) geerbt. Baujahr 1979, 3-Gang-Schaltung von Sachs mit dem tollkühnen Namen "Torpedo" und einem Werkzeugbehälter, hinten am Sattel, und einem Pumpenhalter am Rahmen. Das gibts ja heute gar nicht mehr, da muss ja eine Sigg-Flasche hin, damit der moderne Radsportler nicht verdurstet. Nach knapp 30 Jahren lief das gute Stück wie gerade geölt und sah aus als wäre es gestern gekauft worden. Kein Rost an den Kotflügeln (Schutzblech), ein glänzendes, großes Vorderlicht das mit einem lustig singendem Trafo angetrieben wurde und den Trainingseffekt "in der Dritten" (im dritten Gang) nur steigerte. Mein großer Fehler war das Fahrrad bei meinen Eltern in der Garage zwischen zu lagern, denn als mein Altvorderer wieder einmal einen Aufräumzwang verspürte verschenkte (!) er das tolle Rad an einen Händler in der Siedlung. Wie ich das erfahren habe bin ich bei meinem nächsten Aufenthalt in der sehr kleinen, sehr dummen Stadt an der Salzach sofort zu besagtem Händler, aber - Überraschung - das Rad war längst weg. Von einem Mord innerhalb der Familie habe ich nur abgesehen weil in dieser Stadt schnell üble Gerüchte bezüglich Erbschleicherei entstehen.

P.S.: Bin auf der suche nach einem Bild von einem ähnlichen Puch über folgendes gestolpert: http://tinyurl.com/yze8gtu .
Auch wenn das Vehikel einem Don nicht gebührt fände ich Bilder einer Passüberquerung mit so einem Gefährt recht belustigend.