: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 11. November 2009

Wir sind noch einmal davon gekommen.

Endlich einmal hat uns das allgegenwärtige Schlechte der Gegenwart, das in die Bevorzugung des Billigen und Schäbigen mündet und uns bis in die Gassen Sterzings verfolgt, nach einem anfänglichen Tiefschlag durch die Skandalbank GMAC nicht erwischt. Jubel herrscht bei den modefaulen Männern in den besseren Vierteln der kleinen, dummen Stadt an der Donau, denn mit etwas Glück kann man auch weiterhin die Frau dort einkaufen lassen, wo man es gewohnt ist, man muss nicht nach München in komische Boutiquen, wo nichts richtig passt und auch noch die Farben so modisch sind.



Denn offensichtlich ist der hiesige Kleiderfabrikant, der hier so banal wie eine Semmel zu sein scheint, andernorts so beliebt, dass man ihn aus der Insolvenz erlöst. Höchst erstaunlich, dass gerade die Briten, pesogeschwächt, krisengeschüttelt und ansonsten im Besitz vieler anderer guter Häuser, nun den Laden übernehmen wollen. Vielleicht war an der kleinen, dummen Stadt ja doch nicht alles so klein und dumm, wie man immer dachte. Die alten Männer jedenfalls überlegen, ob die nicht doch mal nachschauen sollen, was dieses komische Loro Piana Zeugs da ist, das ihnen ihre Frau rausgesucht hat, und auf das sie weiland mit "Is dös ah no wos" reagierten.

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Unvornehme Welt

Neben dem alten Vorteil, an einer "der beliebtesten und elegantesten Sommerfrischen der vornehmen Welt" - so zumindest 1899, vor Erfindung der Aeroplane - zu wohnen,



neben diesem unbestreitbaren Vorzug sieht man hier auch keine unzufriedenen Gesichter. Im Gegenteil. Die Leute hier sind ja nicht blöd. Die wissen genau, was es bedeutet, wenn das Übel aus der Uckermark heute von steigender Arbeitslosigkeit schwadroniert und den so Verschreckten einredet, dass die steigende Staatsverschuldung gut für sie sei - eine Staatsverschuldung, die durch Steuerausfälle entsteht, weil unsereins die Steuerberaterhonorare absetzen kann, und mit der Erbschaftssteuer noch ein wenig mehr begünstigt wird. So kann man das natürlich auch verkaufen, und die Griechen mit ihrer 12,5%-neuverschuldung sind natürlich noch eine Ecke mieser als das Bundesregime. Aber was tut es, ich habe sie nicht gewählt. Das Besondere an dieser Region ist ja, dass die einen zu feige sind, sich hier ranzutrauen, und die anderen hier gerne die Parteispendenkrümel sammeln.



Ich warte nur darauf, dass der erste Käufling der Wirtschaft schreibt, dass es angesichts der deutschen Staatsfinanzen und der Schulden an der Zeit sei, über andere Investitionschancen in anderen Ländern nachzudenken, und dass der Wirtschaft hier Zukunftsrisiken aufgebürdet werden, die es nur verständlich macht, wenn sie abwandert. Demnächst sicher auch im Schmierentheater der Schuldenkoalition der Lügen in Berlin.

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