Ganz andere Mauern
Ja, Blabla, und so weiter, Faselblub, für alle, die die Schnauze voll haben vom Mauerhype -
als ich in Sterzing war, habe ich einige ganz andere Mauern besichtigt, die auch viel über unsere Zeit sagen. Und besprochen habe ich sie in der FAZ.
als ich in Sterzing war, habe ich einige ganz andere Mauern besichtigt, die auch viel über unsere Zeit sagen. Und besprochen habe ich sie in der FAZ.
donalphons, 16:22h
Montag, 9. November 2009, 16:22, von donalphons |
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hiddensee,
Montag, 9. November 2009, 16:59
ich seh da nur mediales Trommelfeuer auf ein Ereignis, dass wie verschiedene vorhergehende im Geschichtsbuch gut aufgehoben ist und kann mir sehr wohl vorstellen, dass es fuer heute 20 jährige keine Relevanz fürs Leben hat.
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pils,
Montag, 9. November 2009, 22:17
Die Tatsache das ich diesen Beitrag sehr wahrscheinlich nicht schreiben könnte, wäre eben jenes Ereignis nicht passiert, lässt mich in all meiner einundzwanzigjährigen Naivität zumindest nicht völlig unbeeindruckt und unbeeinflusst, mediales Trommelfeuer hin oder her.
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donalphons,
Dienstag, 10. November 2009, 08:57
Oh, nichts gegen den Mauerfall an sich. Nur das Reenactment der Medien und der Versuch, die Schlacht nochmal zu gewinnen, kann schon mal etwas auf die Nerven gehen.
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arboretum,
Montag, 9. November 2009, 17:16
Hier ist Bergland. An den alten Bauernhöfen ergiessen sich Geranienkaskaden an den Balkonen hinunter. Hier jedoch. Also wirklich.
Blühen an den Balkons der alten Bauernhöfe im November die Geranien tatsächlich noch so üppig? Oder haben die jetzt auch schon Heidekraut als Herbstverzierung gepflanzt?
Blühen an den Balkons der alten Bauernhöfe im November die Geranien tatsächlich noch so üppig? Oder haben die jetzt auch schon Heidekraut als Herbstverzierung gepflanzt?
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raucher,
Montag, 9. November 2009, 20:52
Ja, diese "Mauern" sagen wirklich einiges aus, da muss ich beipflichten. Aber, großes Aber, eben nur zum Untergang des Abendlandes. Es gibt auch heute noch Architekten die ganz wunderbare Räume bauen. Die haben allerdings die Tradition nicht vergessen sondern nutzen Materialien die zur Verfügung stehen recht geschickt. Was Zaha Hadid (bzw. ihre Leute) so anstellen finde ich wunderbar, auch wenn es für viel zu viel Geld gebaut wird, das hat schon was von Palästen.
Zurück in unsere Hemisphäre: Max Bill, Bauhaus, schon vergessen? Naja, es gibt nichts, was Berlin nicht kaputt kriegt.
Zurück in die Alpen: was mich wirklich wundert ist, dass es tatsächlich die scheußlichste Architektur in den malerischsten Städtchen gibt. Aber das ist wohl psychologisch recht einfach erklärt: in einer kleinen Gemeinde reicht ein protziger Neubau um anerkannt zu werden. Und das Geschimpfe der Nachbarn über den Neubau ist eine Art Anerkennung in einer Welt, wo man sonst nur über die (nicht existente) "zunehmende Kriminalität" schnacken kann. Punk sein in so einem Dorf: nicht empfehlenswert. Einen "Künstler" zu beauftragen, das Haus zu entwerfen hingegen sehr! Leute mit Geschmack leben dort nicht ("Jo mei, die Kinda woin hoid in de Stod!"), Leute mit Geld gibt es dort genug ("Wan's amoi wida kuman woin, soins as schee hom!"). Altbau zu restaurieren ist insofern keine Lösung, als dass man sich in einem Neubau "verwirklichen" kann. Sprich: die eigene "Personality" auf die Straße trägt.
Was auch sehr interessant ist, in dem Zusammenhang: diese Häuser müssen ja auch technisch auf dem Stand der Zeit sein. Hat jemand eine Ahnung wie sehr ich mich über unterputz verlegte Kupferleitung zwecks DSL in jedem Zimmer freuen werde, sollte ich (hoffentlich nicht bald) einmal erben? Was soll ich in 20 Jahren mit TV-Buchsen in jeder zweiten Wand? (Naja, vielleicht steigt der Kupferpreis...)
In eng besiedelten Städten macht moderne Architektur übrigens auch Sinn, Stichwort Trabantenstadt. Ich kann mir so in einem 60er-Jahre "Quadratisch-Praktisch-Gut"-Bau eine nette, große Wohnung am schönen Rhein leisten (http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schloss_Biebrich_fg01.JPG), da war wohnen vor 70 Jahren sicher nicht bezahlbar. Zumindest nicht für mich. Ich schließe mit einem Zitat: "Jeder Saft hat zwei Seiten!"
Zurück in unsere Hemisphäre: Max Bill, Bauhaus, schon vergessen? Naja, es gibt nichts, was Berlin nicht kaputt kriegt.
Zurück in die Alpen: was mich wirklich wundert ist, dass es tatsächlich die scheußlichste Architektur in den malerischsten Städtchen gibt. Aber das ist wohl psychologisch recht einfach erklärt: in einer kleinen Gemeinde reicht ein protziger Neubau um anerkannt zu werden. Und das Geschimpfe der Nachbarn über den Neubau ist eine Art Anerkennung in einer Welt, wo man sonst nur über die (nicht existente) "zunehmende Kriminalität" schnacken kann. Punk sein in so einem Dorf: nicht empfehlenswert. Einen "Künstler" zu beauftragen, das Haus zu entwerfen hingegen sehr! Leute mit Geschmack leben dort nicht ("Jo mei, die Kinda woin hoid in de Stod!"), Leute mit Geld gibt es dort genug ("Wan's amoi wida kuman woin, soins as schee hom!"). Altbau zu restaurieren ist insofern keine Lösung, als dass man sich in einem Neubau "verwirklichen" kann. Sprich: die eigene "Personality" auf die Straße trägt.
Was auch sehr interessant ist, in dem Zusammenhang: diese Häuser müssen ja auch technisch auf dem Stand der Zeit sein. Hat jemand eine Ahnung wie sehr ich mich über unterputz verlegte Kupferleitung zwecks DSL in jedem Zimmer freuen werde, sollte ich (hoffentlich nicht bald) einmal erben? Was soll ich in 20 Jahren mit TV-Buchsen in jeder zweiten Wand? (Naja, vielleicht steigt der Kupferpreis...)
In eng besiedelten Städten macht moderne Architektur übrigens auch Sinn, Stichwort Trabantenstadt. Ich kann mir so in einem 60er-Jahre "Quadratisch-Praktisch-Gut"-Bau eine nette, große Wohnung am schönen Rhein leisten (http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schloss_Biebrich_fg01.JPG), da war wohnen vor 70 Jahren sicher nicht bezahlbar. Zumindest nicht für mich. Ich schließe mit einem Zitat: "Jeder Saft hat zwei Seiten!"
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ilnonno,
Dienstag, 10. November 2009, 00:26
@Raucher:
Zumal wohl nirgends mehr Beton verbaut ist als in den Alpen, speziell den italienischen. Bevor man eine ausgesuchte Bausünde findet ist man an tausenden anderen vorbeigekommen.
Zumal wohl nirgends mehr Beton verbaut ist als in den Alpen, speziell den italienischen. Bevor man eine ausgesuchte Bausünde findet ist man an tausenden anderen vorbeigekommen.
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itha,
Dienstag, 10. November 2009, 00:32
ja. es ist halt so: was des einen kreativität, ist des anderen bauernfeind. was zum schluss dabei rauskommt, ist allerdings meist zum fürchten. bloß: so durchgestylt, wie es zuweilen in US-amerikanischen trabantenstädten daherkommt, will es auch keiner haben. und neu "historisierend" bauen ist auch nicht das wahre. man muss schon jeweils platz für neues lassen und das stadtschloss dann eben anders bauen - auch wenn es ärger erregt!
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