Via Mala

Früher stand hier links das grosse Jesuitenkolleg und rechts die Landwirtschaft des Frauenklosters. Die Landwirtschaft wurde verlegt, es entstand eine Turnhalle für die Schule, und Bäume für den Hof. Es war eine ganz normale Strasse in der Altstadt, sauber und durchaus schön. Dann, vor ein paar Jahren, bauten sie ein Studentenwohnheim, fällten die Bäume und rissen die Turnhalle ab. Das Wohnheim macht die Strasse hässlich. Und weil es so sperrig ist, fängt sich zwischen den Gebäuden der Wind.



Deshalb bleibt dort alles liegen. Im Herbst die Blätter, Unmengen von Blättern, obwohl es hier keine Bäume mehr gibt. Ansonsten der Dreck, Zeitungen. Plastikbecher, Unrat, durch den die Elitessen zum Eingang stapfen - dieses Metallgitter, das eingetreten ist. Wind und menschen gleichermassen scheinen das Gebäude zu hassen. Es macht aggressiv, es beleidigt das Auge, es ist ein Zeichen für die Arroganz unseres schwarzen Stadtregimes und der Kirche, die hier alles darf. Auch den öffentlichen Raum optisch vergewaltigen. Der Wind jedoch wird den längeren Atem haben und hier noch den Müll herpfeifen, wenn auch der letzte Verantwortliche für diesen Baudreck längst im Grab verschimmelt. Hier im bayerischen Kongo.

Im echten Kongo können sie wenigstens sagen, dass es ein Entwicklungsland ist, und die grosse Diktatur nicht so lange her ist wie der Strauss, wenn die Strassen übel sind.

Edit: Und hier ist der neue Journaillen-Ponzi aus den USA!

Mittwoch, 25. November 2009, 00:41, von donalphons | |comment

 
Mit "die Kirche" meinen Sie naturgemäß die KATHOLISCHE Kirche.

Was Sie da so nett als bayrisch Kongo beschreiben, nannte Thomas Bernhard bei den Euch Bayern so sehr ähnlichen Österreichern "architektonisch-erzbischöflich-stumpfsinnig-nationalsozialistisch-katholisch"

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Nun ja,
in Punkto schlechtem Geschmack hat, architektonisch betrachtet, die evangelische Kirche der katholischen sicher schon lange den Rang abgelaufen.

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Wie man sieht, wehrt sich die katholische Kirche mit allen Mitteln.

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werter bengel:
ich wollte jetzt hier keinen Kulturkampf lostreten.
Inhaltlich möchte ich da auch nicht widersprechen.

Allerdings: "Die evang. Kirche" gibt es im Übrigen nicht!

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Saperlott..
so war´s ja gar nicht gedacht. Ich selbst bin konfessionslos. Allerdings beruflich einiges in D unterwegs und bei "Bausünden", gerade wenn diese Kirchen betreffen, sehe ich dann genauer hin. Deshalb meine Bemerkung.

@don ferrando
Zitat:Allerdings: "Die evang. Kirche" gibt es im Übrigen nicht!

Kläre mich bitte auf!

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@bengel.
Bei den Papisten gibt es nur die allein seeligmachende Kirche mit Hauptverwaltung in CdV und einem ex cathetra unfehlbarem "Chef".

Eine Struktur, die es bei den Evangelischen ja nicht gibt. Die Lutherischen haben in D z.B. mehrere Landeskirchen, daneben gibt es noch Unierte, Reformierte, Niederländisch Reformierte etc pp Kirchen.

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ah- interessant. Vielen Dank.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass sich mein Wissen in der Richtung bisher auf die, an den Ortseinfahrten stehenden, kleinen Schildern mit der Aufschrift "evangelische Messe" beschränkte. ;)

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@bengel
"evang. Messe" steht sicher nirgends.
Messe ist wiederum papistisch.
Bei den Evangelischen steht " Gottesdienst"

@ DonAlphons+Leser, ich bitte das theologische OT zu entschuldigen!

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Nun, theologisch kann man das nicht nennen. Eher kirchenrechtlich, kirchenhistorisch oder kirchliche Sozialkunde (wie auch immer). Soweit ich lesen kann, ist weder die Bibel, noch eine päpstliche Bulle zitiert worden.

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@cvs, es hat schon theologische Gründe, warum die evangelischen Kirchen eben anders organisiert sind. Wie der Name evangelisch schon besagt, ist einzig das Evangelium entscheidend( sola scriptura-Prinzip) und nicht die Tradition der Kirche!

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@don ferrando:
Ich stimme Dir zu, dass die Organisationsstruktur der evangelischen Kirchen theologisch begründbar ist, auch wenn oft genug die weltliche Politik mehrere Wörtchen mitgeredet hat. Dennoch empfinde ich einen Diskurs darüber nicht als theologisch. Zumindest solange, wie lediglich die offen sichtbare Struktur beschrieben wird.

Im übrigen bin ich mir nicht 100%tig sicher, dass die SELK nicht doch auch das Wort "Messe" verwendet. Oder evangelische Kirchen außerhalb Deutschlands zum Beispiel in Amerika oder Afrika.

Generell sind die Altlutheraner oder die Michaelsbruderschaft doch noch sehr nah an der katholischen Liturgie.

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Man muss das Bauwerk wirklich einmal in seiner Umgebung gesehen haben. Es spricht für den hohen Zivilisationsgrad der einheimischen Bevölkerung, dass es bislang bei Tritten gegen das Eingangstor geblieben ist.

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Ein Fremdkörper in der Altstadt ist dieser Klotz schon, keine Frage. Aber ich würde sagen nicht annähernd so schlimm wie der Kaufhof in der Heidelberger Hauptstraße. ;-)

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Och, da sind ja sogar richtige Fenster drin.

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Ja, inzwischen.
Als ich da noch zur Uni stapfte, war das ein fensterloser Klotz inmitten der ganzen alten Häuser, wobei ich nicht mehr sagen könnte ob Waschbeton oder verkleidet mit so ähnlichen Kacheln wie die typische Horten-Fassade (ach nee, der war ja am Bismarckplatz).

Aber immer noch schlimm.

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ja, mark, was ist denn aus dem horten am bismarckplatz geworden?

ich erinnere mich noch an die zeiten, als gegenüber die oeg-haltestelle war.

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Galeria Kaufhof,
auch nicht gerade eine Zierde, wenngleich die typischen Horten-Kacheln schon lange (EDIT: weitgehend) verschwunden sind. Die Haltestelle ist in der Zwischenzeit auch mehrfach umgestaltet worden, da hält ja nicht nur die OEG, sondern auch sonst fast alles, was bei der HSB Räder hat.

Früher sprang da immer ein leicht gestörter Typ Original rum mit einer Art Schaffnermütze auf dem Kopf, Trillerpfeife im Mund und Signalkelle in der Hand, der so tat, als ließe er die Bahnen abfahren. Der war gar nicht in HSB- oder OEG-Diensten, aber man ließ ihm sein Privatvergnügen, tat keinem weh, und wenn Ortsfremde ihn nach irgendwelchen Straßenbahn-Destinationen und Anschlüssen fragten, gab er bereitwillig Auskunft.

Ähem, ich schweife ab...

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"wenn auch der letzte Verantwortliche für diesen Baudreck längst im Grab verschimmelt"
.
Lieber Don Alphonso,
Angesichts der Tatsache, daß zahlreiche Nachkriegsbauten nach 40 Jahren schon wieder abgerissen werden mussten (weil die iditiotischen Flachdächer nicht dichtgehalten haben etc.) wirkt Dein Vertrauen in die Langlebigkeit dieser Häuser doch allzu pessimistisch.

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Der Herr hat's gegeben, der Herr wird's wieder nehmen.
Das sind alles nur vorübergehende Prüfungen.

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Nur ist auch meine Zeit auf Erden begrenzt, und wenn das vor mir in den Staub sinken soll, muss ich selbst aktiv werden.

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Sie erinnern sich an das Thema von Mohammad Attas Diplomarbeit.

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Will sagen: Öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen machen, die nicht als kleine Provinzdeppen in der öffentlichkeit stehen möchten.

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Städtebau.

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Das mit dem Islamismus war nur Tarnung, Legende, Verschwörung. Er wollte einfach Manhattan verschönern.

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@ stiftungsmensch

Das ist mit ziemlichem Abstand der niveauloseste Kommentar, den ich in einem Blog gelesen habe.

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@usedomer
Wieso eigentlich?

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weil Zynismus niveaulos ist.

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aber so extrem selten dann auch wieder nicht.

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"fliegende Architekturkritik"
nannte Wiglaf Droste jenes Ereignis.






via

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Punktlandung!
Und ich dachte, ich sei originell gewesen, dabei sind alles olle kammellen.
Daß die katholische Kirche so häßlich baut, ist doppelt traurig. Schließlich hätte man sich doch am Klosterplan von der Reichenau orientieren können, so mit Basilika, Dormitorium, etc.

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Architekturkritik
Wiglaf Droste kenne ich nicht, und Gugeln finde ich unfair, aber da gibt es ein Vorbild: Betjemans Gedicht (ich glaube, er dachte an die "Luftwaffe"; die Terroristen gab es damals noch nicht) über Slough: Kommt, liebe Bomben, und...

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