Adel verpickelt
Nachdem ich in Bonn miterlebt habe, wie der jüngst gestorbene, wirtschafts"liberale" Graf Steuerhinterzieher der deutschen Wirtschaft beim Versuch Beihilfe geleistet hat, die ehemaligen Nazi-Zwangsarbeiter ohne Hilfe krepieren zu lassen, möchte ich hier sagen, dass sich meine Fähigkeit zum Finden positiver Aspekte dieses Politikers auf einem Niveau rangiert, das als irrelevant zu bezeichnen sicher keine Anmassung wäre.
donalphons, 11:20h
Montag, 7. Dezember 2009, 11:20, von donalphons |
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arboretum,
Montag, 7. Dezember 2009, 11:40
Mich stimmte so mancher Nachruf auch etwas seltsam, hatte ich ihn doch ganz anders im Gedächtnis. Mir fällt bei dem Namen immer sofort die Flick-Affaire ein, und dass er die FDP auf die - wie nannten sie es damals doch? Ach ja, "die geistig-moralische Wende" einschwor. Dass er sich bei den Entschädigungsverhandlungen mit ehemaligen Zwangsarbeitern auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, war wohl genauso vergessen, kaum, dass er tot war.
Er soll aber fleißig Spendengelder zur Restaurierung des seinerzeit einsturzgefährdeten Brandenburger Domes gesammelt haben. Wenigstens etwas Gutes.
Er soll aber fleißig Spendengelder zur Restaurierung des seinerzeit einsturzgefährdeten Brandenburger Domes gesammelt haben. Wenigstens etwas Gutes.
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sterngucker,
Montag, 7. Dezember 2009, 12:19
Die geistig moralische Wende hat er tatsächlich eingeläutet, wenn auch anders. Kaum etwas hatte mich Jahrgang '50er damals mehr desillusioniert und Wertevorstellungen über Politik, so diametral verschoben, wie sein Verbleiben im Deutschen Bundestag nach der Flick-Affäre.
Für den Menschen empfinde ich Mitleid, für den Politiker, das schreibe ich mal besser nicht hierhin. Leute wie Hessen-Roland u.A., haben viel von ihm gelernt.
Für den Menschen empfinde ich Mitleid, für den Politiker, das schreibe ich mal besser nicht hierhin. Leute wie Hessen-Roland u.A., haben viel von ihm gelernt.
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fuxbeck,
Montag, 7. Dezember 2009, 12:39
@sterngucker
Für mich ist die Trennung des Mitleids vom Menschen-Politiker Graf L. mit soviel Energieaufwand verbunden, als wenn man das Wassermolekül trennt.
Darum lasse ich es bleiben.
Für mich ist die Trennung des Mitleids vom Menschen-Politiker Graf L. mit soviel Energieaufwand verbunden, als wenn man das Wassermolekül trennt.
Darum lasse ich es bleiben.
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miner,
Montag, 7. Dezember 2009, 13:37
…für diese „schöne neue Welt“ in der wir nun leben, eine Welt mit umgekehrten Geboten, gierig, verblödet, moralfrei, lobbyhörig und jeden Tag ein wenig demokratieferner…für diese „schöne neue Welt“ hat dieser Mann wichtige Grundsteine gelegt.
Ich suche andauernd nach der Trauer, hab sie aber noch nicht finden können. Ich such noch´n bischen weiter…..
Ich suche andauernd nach der Trauer, hab sie aber noch nicht finden können. Ich such noch´n bischen weiter…..
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bironium,
Montag, 7. Dezember 2009, 14:00
das hat sich jetzt dann doch erledigt. klappe zu, affe tot.
muahahaha.
muahahaha.
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donalphons,
Montag, 7. Dezember 2009, 17:15
Wer ist eigentlich heute der Landschaftspfleger der FDP? Der Westerwelle lässt das doch sicher einen anderen machen.
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bironium,
Dienstag, 8. Dezember 2009, 19:23
wie meinen, der landschaftspfleger der landschaftspfleger?
analytisch unlösbeantwortbar, das geht nur numeri$ch.
analytisch unlösbeantwortbar, das geht nur numeri$ch.
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avantgarde,
Montag, 7. Dezember 2009, 17:14
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel unterstrich: „Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag hat er sich bleibende Verdienste um die Entschädigung der NS-Zwangarbeiter erworben.“
Ich bin sicher, dass es ihm nicht an Verdiensten gemangelt hat.
Korrektes Deutsch wäre daher nicht "um die" sondern "an der".
Manchmal fällt De mortuis nil nisi bonum wirklich schwer.
Ich bin sicher, dass es ihm nicht an Verdiensten gemangelt hat.
Korrektes Deutsch wäre daher nicht "um die" sondern "an der".
Manchmal fällt De mortuis nil nisi bonum wirklich schwer.
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donalphons,
Montag, 7. Dezember 2009, 17:16
Ich finde, das trifft es sehr gut, ging es doch darum, um die Entschädigung so weit wie möglich aussenrum zu kommen.
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avantgarde,
Montag, 7. Dezember 2009, 18:02
In dem Sinne war er sehr erfolgreich.
Das gehört zu den Dingen, die ich bei alten Menschen nie verstehen werde.
Man hat alles gehabt, braucht doch nichts mehr, kann nichts mitnehmen. Eigentlich könnte man auch mal was moralisch Anständiges tun.
Könnte...
Das gehört zu den Dingen, die ich bei alten Menschen nie verstehen werde.
Man hat alles gehabt, braucht doch nichts mehr, kann nichts mitnehmen. Eigentlich könnte man auch mal was moralisch Anständiges tun.
Könnte...
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auch-einer,
Montag, 7. Dezember 2009, 18:51
das schweinchen dick hat eben von seinen politischen gegnern gelernt, für die cdu sind tote sozialdemokraten immer noch die besten sozialdemokraten.
kurzes gedankenspiel: frau dr. bundeskanzler beim nachruf auf oskar lafontaine.
kurzes gedankenspiel: frau dr. bundeskanzler beim nachruf auf oskar lafontaine.
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auch-einer,
Montag, 7. Dezember 2009, 18:46
war der nicht auch einer der ersten, die vom vorstands- auf den ministersessel wechselten und dann wieder zurück?
es gab einmal zeiten, da galt es als unfein, ja. ehrenrührig, vom ministerium in die wirtschaft zu wechseln. der niedrige adel ist schon seit einiger zeit nicht mehr das, was er war.
es gab einmal zeiten, da galt es als unfein, ja. ehrenrührig, vom ministerium in die wirtschaft zu wechseln. der niedrige adel ist schon seit einiger zeit nicht mehr das, was er war.
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don camillo,
Montag, 7. Dezember 2009, 21:17
Die Guten und die Bösen
Mit Moralisieren wird eine menschliche Schwäche eingestanden. Der andere der Böse, ich der Gute. Wenn jeder über jeden gerichtert hat, - wer bleibt übrig?
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graefrather,
Montag, 7. Dezember 2009, 21:38
Wer ohne Tadel ist werfe den ersten Stein, aber hier wird nur einer von vielen gewürdigt die dieser Republik geschadet haben. Die RAF hat die Deutsche Bank für eine Nebenregierung gehalten, mein Gott waren die naiv. Die Gnade der frühen Geburt eben. Aber jetzt haben wir ja Tütchenwolfgang, den Hessenroland und andere Eliten die es richten werden.
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frau jott,
Montag, 7. Dezember 2009, 21:54
Adel?!
Bitte, die Nobilis ist in dieser Republik seit 1918 abgeschafft. Die zurecht verlorenen Titel nurmehr Namensbestandteile und nicht mehr und nicht weniger wert als wie Müller, Meier und Schmidt. Meinethalben wäre das in diesem Lande besser ebenso so hergegangen wie in Österreich, da wurde gleich der ganze Schmubohei im Namen mitsamt sämtlicher Titeleien rigoros verboten nach dem Sturz der Monarchie.
Und über diesen Politiker muß man doch beileibe nicht mehr reden, oder? Es gab ja angeblich mal einen durchaus achtenswerten Ehrbegriff bei gewissen Leuten die dachten sie seien von "besserem Stand", allein, derlei kann ich bei dem letzthin Verblichenen beim besten Willen einfach nirgendwo erkennen ...
Sonst noch was spannend die Tage?
Und über diesen Politiker muß man doch beileibe nicht mehr reden, oder? Es gab ja angeblich mal einen durchaus achtenswerten Ehrbegriff bei gewissen Leuten die dachten sie seien von "besserem Stand", allein, derlei kann ich bei dem letzthin Verblichenen beim besten Willen einfach nirgendwo erkennen ...
Sonst noch was spannend die Tage?
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don camillo,
Dienstag, 8. Dezember 2009, 03:18
Mein Beileid
Wie groß muß der Frust sein, daß man jede nickname fliege in sein eigenes Grab spucken läßt?
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donalphons,
Dienstag, 8. Dezember 2009, 11:32
Gelöschte Freunde das Blasmusik, hier herrscht ein strengeres Regiment als bei der FAZ. Ich hoffe, wir verstehen uns.
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donalphons,
Dienstag, 8. Dezember 2009, 13:19
Che, nach meinem Miterleben hatte ich den Eindruck, dass Stanislaw mit einem anderen, industrieferneren Druckmacher weitaus schneller hätte Hilfe haben können. Der Herr hat gnadenlos gepokert, und der einzig entscheidende Druck kam von der Öffentlichkeit.
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