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Ich schreibe gerade an einem längeren Text, in dem ein Auslöser der Geschichte Verhaltensweisen sind, die ich von mir selbst zwar nicht, aber doch von vielen anderen kenne: Die Unfähigkeit, die Arbeit mal loszulassen und lieber daran zu krepieren, als sich die Probleme einzugestehen und richtig zu handeln. Wenn ich sehe, dass in Deutschland nie weniger Krankmeldungen als zur Zeit anfallen, dann heisst das nur: Gearbeitet wird in der Arbeit, krank ist man im Urlaub.
Nun habe ich bekanntlich ein Leben, in dem das Vermietergeschäft und das Abfassen mehr oder weniger amüsanter Texte die Grundlagen meiner Einkünfte bilden; beides kann man angesichts meiner Neigungen schlecht als Beruf bezeichnen, und so habe ich eigentlich schon seit Jahren eigentlich nur Urlaub, und bin deshalb auch stets im Urlaub krank. Um jetzt nicht handelnden Personen meiner Geschichte nachzugeraten, werde ich die kommenden Tage bis London also meine Betätigung auf ein Minimum zurückfahren; ein Beitrag für die FAZ und kurze, sporadische Bespassungen täglich hier. Leider ist es für mich einfacher, auch unter Tablettenüberdosis, Erstickungsanfällen und 40 Grad Fieber noch erträgliche Texte selbst zu schreiben, aber was mir schwerer fällt, ist das Beantworten komplexer Mails und Kommentare, oder das Telefonieren. Ich habe jene Sexszene, an der ich seit Monaten kaue und nicht vorankam, mit grösster Leichtigkeit bei schweren Schmerzen und Schlaflosigkeit um 6 Uhr morgens einfach hingezuckert, als gäbe es nichts leichteres - aber das Erschliessen und Eingehen auf die Texte anderer Leute, das sei mir nun eine Weile nachgesehen. Blöd, ich weiss. Unhöflich auch. Aber wie gesagt: Ich möchte nicht das Problem bekommen, das meine Heldin zu haben nicht vermeiden konnte. Seit Tagen nun schon freue ich mich etwa über diesen Text.
Meine Mutter fragt, ob sie mir Kriminalromane bringen soll, aber die besten Erpressergeschichten und Steuerhinterzieherkriminellen finde ich gerade im Internet und in den Weltzentren des Finanzmarktterrorismus London und New York. Ganz ehrlich, wenn sich ein normaler Bürger beim Steuervermeiden so benehmen würden wie die Spitze von JP Morgan, dann hätte der in Nullkommenichts sowas von die Steuerfahndung daheim, dass er danach quieken würde. Angesichts der angesprochenen Personen würde es mich dann auch nicht überraschen, wenn sie es vor Gericht tun müssten. Und die Konstruktionen, mit denen Firmen Geld rausschmeissen, um ihren fetten Bankstern ohne Steuern an der Spitze noch mehr reinzuschieben - gegen die sollte man Beizeiten auch ein Gesetz erlassen. Verstehen Bankster eigentlich erst was, wenn der Mob ihre Bankeingänge verrammelt und anzündet?
Nun habe ich bekanntlich ein Leben, in dem das Vermietergeschäft und das Abfassen mehr oder weniger amüsanter Texte die Grundlagen meiner Einkünfte bilden; beides kann man angesichts meiner Neigungen schlecht als Beruf bezeichnen, und so habe ich eigentlich schon seit Jahren eigentlich nur Urlaub, und bin deshalb auch stets im Urlaub krank. Um jetzt nicht handelnden Personen meiner Geschichte nachzugeraten, werde ich die kommenden Tage bis London also meine Betätigung auf ein Minimum zurückfahren; ein Beitrag für die FAZ und kurze, sporadische Bespassungen täglich hier. Leider ist es für mich einfacher, auch unter Tablettenüberdosis, Erstickungsanfällen und 40 Grad Fieber noch erträgliche Texte selbst zu schreiben, aber was mir schwerer fällt, ist das Beantworten komplexer Mails und Kommentare, oder das Telefonieren. Ich habe jene Sexszene, an der ich seit Monaten kaue und nicht vorankam, mit grösster Leichtigkeit bei schweren Schmerzen und Schlaflosigkeit um 6 Uhr morgens einfach hingezuckert, als gäbe es nichts leichteres - aber das Erschliessen und Eingehen auf die Texte anderer Leute, das sei mir nun eine Weile nachgesehen. Blöd, ich weiss. Unhöflich auch. Aber wie gesagt: Ich möchte nicht das Problem bekommen, das meine Heldin zu haben nicht vermeiden konnte. Seit Tagen nun schon freue ich mich etwa über diesen Text.
Meine Mutter fragt, ob sie mir Kriminalromane bringen soll, aber die besten Erpressergeschichten und Steuerhinterzieherkriminellen finde ich gerade im Internet und in den Weltzentren des Finanzmarktterrorismus London und New York. Ganz ehrlich, wenn sich ein normaler Bürger beim Steuervermeiden so benehmen würden wie die Spitze von JP Morgan, dann hätte der in Nullkommenichts sowas von die Steuerfahndung daheim, dass er danach quieken würde. Angesichts der angesprochenen Personen würde es mich dann auch nicht überraschen, wenn sie es vor Gericht tun müssten. Und die Konstruktionen, mit denen Firmen Geld rausschmeissen, um ihren fetten Bankstern ohne Steuern an der Spitze noch mehr reinzuschieben - gegen die sollte man Beizeiten auch ein Gesetz erlassen. Verstehen Bankster eigentlich erst was, wenn der Mob ihre Bankeingänge verrammelt und anzündet?
donalphons, 00:16h
Dienstag, 29. Dezember 2009, 00:16, von donalphons |
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don ferrando,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 08:11
For god's sake, Sie müssen ja schwer krank sein, wenn Sie Kamille und Minze mischen und das auch noch in Form von -ich wage das Wort kaum zu schreiben- Teebeuteln!
Ich wünsche gute Besserung!
Ich wünsche gute Besserung!
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sephor,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 09:35
Und vor allem WAS für Teebeutel... vom Schlecker und dm-Markt!
Ui, ui, ui, lieber Don, das sieht gar nicht gut aus...
Ui, ui, ui, lieber Don, das sieht gar nicht gut aus...
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zwischenspeicher,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 14:11
Die Kamille-Teebeutel in der unteren Etage des Discounters zu 2 Cent der Beutel sind so ziemlich das wirksamste gegen allerlei Krankheiten, was man kriegen kann. Dort kann man sicher sein, dass der Kammillentee alle Qualitätsprüfungen gut bestanden hat, so dass garantiert keine allergene Hundskamille darunter gemischt wurde. Bekanntlich ist Kamille ein natürliches Antibiotikum und man sollte es auch genauso einnehmen, also nur einmal im Jahr in den kritischen 6-8 Herbst/Winter-Wochen im Jahr. Wenn die Gefahr von Bakterien droht (gegen Viren hilft kein Antibitotikum), z.B. auch Zahnentzündungen, Bronchialkatharr, Halsschmerzen oder ähnliches, hilft häufig eine solche Kamillentee-Kur. Einfach 2 Beutel (man erlaube sich den Luxus, es geht schließlich um die Gesundheit) eventuell noch einen Beutel Früchtetee zusätzlich (ebenfalls unteres Discounter-Regal) wegen des Geschmacks und da hinein noch ein Menthol-Bonbon (ebenfalls vom Discounter zu 55 Cent der große Beutel) und man ist bestens geschützt gegen gängige harmlose Wehwehchen, welche ansonsten die Taschen der Ärzte füllen. Gesundheit kann so preiswert sein. Weitere Tips: 2 paar Strümpe tragen, denn kalte Füße bilden den Nährboden für Halzentzündungen. Dort sinkt die Temperatur um 2-3 Grad und Bakterien fühlen sich pudelwohl. Außerdem die Luftfeuchtigkeit in den Räumen halten. Denn die geht bei offenen Fenstern ganz schnell flöten wegen des Temperaturgefälles, Lunge, Augen, Haut und Schleimhäute trocknen aus und Bakterien haben freies Spiel. Ich persönlich habe schon seit 10 Jahren keine große Erkältung oder Grippe mehr bekommen, seit ich diese Punkte beherzige. Vom Arzt bekommt man diese Tips nicht.
Aber die Snobs hier im Thread fliegen wahrscheinlich extra nach Harrods/London um sich mit Kamillentee einzudecken, bunkern Tonnenweise Tamiflu und lassen sich natürlich privatversichert gegen Schweingrippe impfen.
Aber die Snobs hier im Thread fliegen wahrscheinlich extra nach Harrods/London um sich mit Kamillentee einzudecken, bunkern Tonnenweise Tamiflu und lassen sich natürlich privatversichert gegen Schweingrippe impfen.
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amelia,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 15:05
Ach je, was am besten präventiv hilft, ist, die Bazillen weiträumig zu umgehen. Also, fernhalten von allen kleinen Kindern und deren Eltern! Nun, das geht natürlich häufig nicht, und weder den Kindern noch den Eltern kann man einen ernsthaften Vorwurf machen. Aber man sollte aufhören, den Grund in irgendeinem eigenen Verhalten zu suchen, wenn man sich häufiger was "einfängt". Bei mir nahm die Erkältungshäufigkeit jedenfalls enorm zu, als ich lauter Kollegen mit Kindergartenkindern hatte.
Also, in jedem Fall gute Besserung an den Don!
Also, in jedem Fall gute Besserung an den Don!
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sephor,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 15:31
Wow, zwischenspeicher, so viel Arbeit (Zeilen) für so ein kleines bißchen Ironie in meinem Kommentar...
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zwischenspeicher,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 16:35
Auch ein Teebeutel liefert genügend Anlass zu Reflexion :-)
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donalphons,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 16:37
Ich bin zum nächsten Anbieter solcher Sachen gegangen, weil es möglich war. Ich hätte auch zum anderen Ende der Altstadt laufen können, wo es ein Reformhaus gibt, aber das erschien mir in meinem Zustand eher kontraproduktiv. Rätsel gelöst, würde ich meinen.
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sephor,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 19:35
holgi, sind Se vom Fach? Da ich seit gestern ebenfalls von der Schnodderseuche befallen bin, wäre ich für einen SINNVOLLEN Tipp wirklich dankbar.
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zwischenspeicher,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 19:48
Weil sie unsinnig sind.
Hab ich die Schnodderseuche oder ihr? :-)
Hab ich die Schnodderseuche oder ihr? :-)
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amelia,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 19:50
@sephor: Ich kann dieses hier bieten, auch wenn es vielleicht nicht das Gewünschte ist:
http://online.wsj.com/article/SB10001424052970204488304574427111102858016.html
http://online.wsj.com/article/SB10001424052970204488304574427111102858016.html
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donalphons,
Mittwoch, 30. Dezember 2009, 00:02
Danke, das wollte ich hören. Koche jetzt Chili zum inneren Ausbrennen (und Vorfressen für London, sonst wird das nichts mit dem nötigen Londonspeck, um die Stadt zu überleben).
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auch-einer,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 09:40
gute besserung.
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teutobrecht,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 10:42
... bei Gott, jetzt haut doch dem Armen nicht die Teebeutel um die Ohren. Vielleicht hatte er nichts Besseres zu Hause, vielleicht steht er darauf, und wenn schon ...; bei den meisten schweren Erkaeltungen leidet ohnedies das Geschmacksempfinden.
Etwas Nachsicht also, und dem Kranken gute Besserung.
G. Schoenbauer
Etwas Nachsicht also, und dem Kranken gute Besserung.
G. Schoenbauer
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benign_neglect,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 10:51
Beizeiten auch ein Gesetz erlassen...
...hilft ja nur, wenn man genau weiß, wogegen (und das Antizipieren von Ausweichmanövern gelingt unserer politischen, ähem: Elite ja eher sporadisch) - und dann wäre da auch noch das fiese kleine Wort "beizeiten". Wann? Wie gesagt: Antzipieren ist den mehrheitlich weder ordnungsökonomisch noch sozialethisch geschulten Berufspolitikfuzzies nicht gerade in die Wiege gelegt. Und im Nachhinein verschlimmbessern - da sind ja effektiv die Reliquien römischen Rechts vor ("nulla poena sine lege" usf.).
Gottseidank, muss man an dieser Stelle vielleicht trotzdem mal nachschieben. Auch wenn hier dem einen oder anderen Kommentator eine auf Banker gemünzte Lex van der Lubbe ganz recht zu sein scheint...
Gottseidank, muss man an dieser Stelle vielleicht trotzdem mal nachschieben. Auch wenn hier dem einen oder anderen Kommentator eine auf Banker gemünzte Lex van der Lubbe ganz recht zu sein scheint...
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avantgarde,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 12:15
Bitte erst gesund werden
Kommentare anderer Leute sind nun wirklich kein verlängertes Fieber wert.
Andere Leute sind auch gesund bis zum 7. oder 12. Januar nicht erreichbar.
Es wird viel zu schreiben geben im neuen Jahr
Andere Leute sind auch gesund bis zum 7. oder 12. Januar nicht erreichbar.
Es wird viel zu schreiben geben im neuen Jahr
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helgab.,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 12:25
Gute Besserung!
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latifundius,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 13:18
Gute Besserung!
auch von hier aus Frankfurt!
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miner,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 13:28
Gute Besserung !
...werd wieder schnell gesund. Ich drück die Daumen.
kleiner Tip: Viel Franzbranntwein Menthol auf die Brust und mit Tuch um den Hals, wirkt oft Wunder !
kleiner Tip: Viel Franzbranntwein Menthol auf die Brust und mit Tuch um den Hals, wirkt oft Wunder !
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betablogg,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 16:56
Gute Besserung
...aus dem Taunus. Kamille und Minze - perfekt.
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manuelito,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 17:40
Ja.
(Antwort auf die Frage: Verstehen Bankster eigentlich ...)
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usedomer,
Dienstag, 29. Dezember 2009, 18:15
Gute Besserung!
Was die Bankster angeht, die haben alles verstanden:
1. Sie können machen, was sie wollen, die Politik hilft ihnen im Zweifel auch aus der tiefsten selbst gebauten Grube. Und sieht mit runden Augen zu, wie sie schon die nächste Grube ausheben. Über die Gründe lässt sich trefflich spekulieren.
2. Niemand wird ihre Tore stürmen, weil die Boulevard-Presse ganz gegen ihre sonstige Art sie ebenfalls in Ruhe lässt. Hier muss man nicht über die Gründe spekulieren.
Warum also sollten sie ihr Verhalten ändern?
Was die Bankster angeht, die haben alles verstanden:
1. Sie können machen, was sie wollen, die Politik hilft ihnen im Zweifel auch aus der tiefsten selbst gebauten Grube. Und sieht mit runden Augen zu, wie sie schon die nächste Grube ausheben. Über die Gründe lässt sich trefflich spekulieren.
2. Niemand wird ihre Tore stürmen, weil die Boulevard-Presse ganz gegen ihre sonstige Art sie ebenfalls in Ruhe lässt. Hier muss man nicht über die Gründe spekulieren.
Warum also sollten sie ihr Verhalten ändern?
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perhaps,
Freitag, 1. Januar 2010, 09:26
>> " ... Seit Tagen nun freue ich mich etwa über diesen Text."
Ich mich auch: Analytisch perfekt und zugleich fragmentarisch schreibt er unsere 'Vielleicht'_Sucht fest! Im Fieber schwitzten Sie ihn aus, er schwitzt die Moderne aus, und ich schwitze unter dem Druck einer solchen Entscheidung ;-) ...
(Und wer weiss: Vielleicht dreht er am Ende sogar an der Favorisierung alter blumiger Dishes für neue fette Torten ;-) !?)
Ein gutes neues Jahr!
Ich mich auch: Analytisch perfekt und zugleich fragmentarisch schreibt er unsere 'Vielleicht'_Sucht fest! Im Fieber schwitzten Sie ihn aus, er schwitzt die Moderne aus, und ich schwitze unter dem Druck einer solchen Entscheidung ;-) ...
(Und wer weiss: Vielleicht dreht er am Ende sogar an der Favorisierung alter blumiger Dishes für neue fette Torten ;-) !?)
Ein gutes neues Jahr!
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