Navigare necesse est,
vivere non necesse est.
Wenn man länger nicht daheim war, stapelt sich die Post, und so manches Packerl fand seinen Weg in die Heimat - wie das hier aus einem niederländischen Auktionshaus, von dem ich gar nicht gedacht hätte, dass ich es bekomme, zu niedrig und den begrenzten Lebensumständen meiner Person geschuldet war mein Gebot.
In München, wo ich gestern war, kann man sich gar nicht mehr retten vor Postern mit Motiven von Jack Vettriano, die gerahmt nicht sehr viel billiger als mein kleines Seestück aus der Bretagne von 1895 sind. Dabei ist es die gleiche Stimmung am Meer, mit dem kleinen Unterschied, dass der Maler damals im impressionistischen Kunstgeschehen der französischen Akademiemalerei mitschwamm, und nicht die Vergangenheit in Film, Photo und Malerei zitierte. Man muss das nicht mögen, auch das sprach die gleiche Sehnsucht an, wie Vettrianos Stücke mit Strandmotiven, aber 1895 war die Bretagne tatsächlich noch ein Sehnsuchtsort, und nicht nur Neuerfindung für das leicht verquer-ironische Sehnsuchtsempfinden deutscher und britischer Städter.
Aber in München gibt es nicht nur billige Kunstreproduktion, sondern auch den Ausbruch der Frühlings, derb und warm steht er, abgasgeschwängert und laut, in den Schwabinger Strassen, und das Eis wird bald geschmolzen sein. Auf dem Tegernsee sind der Malerwinkel und die Bucht rund um die Ringinsel zugefroren, aber wie lange noch? Jedenfalls fand sich für wärmere Tage auch ein grösseres Paket in der Post. Ein sehr grosses Paket, denn Pöppchen ist angekommen.
Pöppchen, mein erster Faltbootversuch. Man wird sehen, ob ich damit über den see komme, oder seine tiefste Stelle auslote. Es wurde übrigens ein anderes Pionier 520z Faltboot, als ich eigentlich dachte; dasjenige, auf das mein Auge zuerst gefallen ist, war dann nicht nur zu beschädigt, sondern auch mit einem elenden logistischen Aufwand verknüpft. Das jetzige Exemplar ist auch bestens dokumentiert, reparierbar und sehr gut gepflegt. Man wird sich also auf Faltbootfreuden und diverse amüsante Ereignisse wie Schöpfen, Untergehen und Umdaslebenpaddeln freuen dürfen, auch wenn ich bislang eigentlich nur zum Tortenkauf zwischen Gmund und Bad Wiessee zu pendeln gedenke. Die Idee, ein Torpedorohr für Rottacher Segler einzubauen, hat sich leider als nicht durchführbar erwiesen. Aber vielleicht kann ich an Stelle des Segelmastes einen Vorderlader montieren.
Wenn man länger nicht daheim war, stapelt sich die Post, und so manches Packerl fand seinen Weg in die Heimat - wie das hier aus einem niederländischen Auktionshaus, von dem ich gar nicht gedacht hätte, dass ich es bekomme, zu niedrig und den begrenzten Lebensumständen meiner Person geschuldet war mein Gebot.
In München, wo ich gestern war, kann man sich gar nicht mehr retten vor Postern mit Motiven von Jack Vettriano, die gerahmt nicht sehr viel billiger als mein kleines Seestück aus der Bretagne von 1895 sind. Dabei ist es die gleiche Stimmung am Meer, mit dem kleinen Unterschied, dass der Maler damals im impressionistischen Kunstgeschehen der französischen Akademiemalerei mitschwamm, und nicht die Vergangenheit in Film, Photo und Malerei zitierte. Man muss das nicht mögen, auch das sprach die gleiche Sehnsucht an, wie Vettrianos Stücke mit Strandmotiven, aber 1895 war die Bretagne tatsächlich noch ein Sehnsuchtsort, und nicht nur Neuerfindung für das leicht verquer-ironische Sehnsuchtsempfinden deutscher und britischer Städter.
Aber in München gibt es nicht nur billige Kunstreproduktion, sondern auch den Ausbruch der Frühlings, derb und warm steht er, abgasgeschwängert und laut, in den Schwabinger Strassen, und das Eis wird bald geschmolzen sein. Auf dem Tegernsee sind der Malerwinkel und die Bucht rund um die Ringinsel zugefroren, aber wie lange noch? Jedenfalls fand sich für wärmere Tage auch ein grösseres Paket in der Post. Ein sehr grosses Paket, denn Pöppchen ist angekommen.
Pöppchen, mein erster Faltbootversuch. Man wird sehen, ob ich damit über den see komme, oder seine tiefste Stelle auslote. Es wurde übrigens ein anderes Pionier 520z Faltboot, als ich eigentlich dachte; dasjenige, auf das mein Auge zuerst gefallen ist, war dann nicht nur zu beschädigt, sondern auch mit einem elenden logistischen Aufwand verknüpft. Das jetzige Exemplar ist auch bestens dokumentiert, reparierbar und sehr gut gepflegt. Man wird sich also auf Faltbootfreuden und diverse amüsante Ereignisse wie Schöpfen, Untergehen und Umdaslebenpaddeln freuen dürfen, auch wenn ich bislang eigentlich nur zum Tortenkauf zwischen Gmund und Bad Wiessee zu pendeln gedenke. Die Idee, ein Torpedorohr für Rottacher Segler einzubauen, hat sich leider als nicht durchführbar erwiesen. Aber vielleicht kann ich an Stelle des Segelmastes einen Vorderlader montieren.
donalphons, 17:00h
Dienstag, 23. Februar 2010, 17:00, von donalphons |
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mg midget,
Dienstag, 23. Februar 2010, 18:02
Faltboot-Link
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donalphons,
Mittwoch, 24. Februar 2010, 10:22
Der ist aber aus der Zeit. Und es war nun mal eine sehr üppige Zeit.
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damenwahl,
Dienstag, 23. Februar 2010, 18:33
Ein Boot! Und mit einem so herrlichen norddeutschen Namen! Das entschädigt fast für die Begrenzungen des Wassers, da unten bei Euch, am See.
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donalphons,
Dienstag, 23. Februar 2010, 21:07
Püpperl auf hochdeutsch. Das -chen geht uns nicht über den breiten Mund.
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donalphons,
Dienstag, 23. Februar 2010, 21:36
Biebahl wäre das Küken. Von Biberl. Mit langem I. Zumindest im nördlichen Oberbayern. (Herrlich! Niederbayerisch-Oberbayerische Dialektkonflikte!)
Als ich diese Bilder zum ersten Mal gesehen habe, habe ich an Hopper etc. gedacht. Aber irgendwie war es teilweise zu glatt und teilweise zu plakativ sexy. Und auch, wenn ich das Bild vom Bluebird irgendwie erregend finde - die originalbilder haben ja keine Farbe, da ist es ein Greybird - irgendwas daran ist falsch.
Als ich diese Bilder zum ersten Mal gesehen habe, habe ich an Hopper etc. gedacht. Aber irgendwie war es teilweise zu glatt und teilweise zu plakativ sexy. Und auch, wenn ich das Bild vom Bluebird irgendwie erregend finde - die originalbilder haben ja keine Farbe, da ist es ein Greybird - irgendwas daran ist falsch.
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donalphons,
Dienstag, 23. Februar 2010, 21:37
itha, da Problem ist jetzt: ich habe noch keinen richtigen Platz dafür.
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itha,
Dienstag, 23. Februar 2010, 21:47
das problem kenne ich! es ist aber so: alle paar monate (wochen) kommt man auf die idee, seine bilder um-, weg- oder neue zu hängen, und dann kommen die zusätzlich erworbenen bilder zum zuge. oder man hat eine neue wohnung, und dann hängt man wieder anders. es gibt nur sehr wenige bilder in meiner sammlung, die ich immer wieder hängen würde. wenn man sammelt, hat man halt irgendwann zu viel zum hängen. man kann es aber trotzdem zeigen, wenn man es gut aufbewahrt.
p.s.: ich würde dieses bild übrigens irgendwo hängen, wo glas ist. wegen der wellen!
p.s.: ich würde dieses bild übrigens irgendwo hängen, wo glas ist. wegen der wellen!
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helgab.,
Dienstag, 23. Februar 2010, 22:00
guat, das Küken hat ein langes i.
Ansonsten ist im westlichen Niederbayern die Verkleiderung einfach durch ein "erl" auszudrücken, während die Vokale meist in der ursprünglichen Form verbleiben.
Dialektkonflikte sind ein beliebtes Diskussionsthema in der Familie;-)
Ansonsten ist im westlichen Niederbayern die Verkleiderung einfach durch ein "erl" auszudrücken, während die Vokale meist in der ursprünglichen Form verbleiben.
Dialektkonflikte sind ein beliebtes Diskussionsthema in der Familie;-)
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deutscherwinter,
Dienstag, 23. Februar 2010, 23:46
Ob ich nur zu ungeschickt bin, Ihnen ein E-Mail zu schreiben oder ob es an meinem Browser liegt oder Ihre E-Mail-Funktion deaktiviert ist, nun, deshalb auf diesem wege: Die Don Alphonso-Charakteristik auf FAZ-net enthält einen Fehler gleich am Anfang, es muß "ihrem Verfasser" heißen ("ist eine Kunstfigur, die seinem Verfasser nicht vollkommen unähnlich ist"), dies wollte ich Ihnen mitteilen.
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hiwwelhubber,
Mittwoch, 24. Februar 2010, 21:41
... meine Eltern hatten früher einmal ein ähnliches, wenn nicht sogar das gleiche Modell aus den 1950ern.
Das war damals das echt proletarische Wandervogelfaltbottourfahren. Herzlich willkommen ebendort und schön, dass Sie auf diesen Spuren wandeln werden!
Ruft der HH.
Das war damals das echt proletarische Wandervogelfaltbottourfahren. Herzlich willkommen ebendort und schön, dass Sie auf diesen Spuren wandeln werden!
Ruft der HH.
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