Ihr dürft wissen

dass ich Hobbies habe, die andere vielleicht nicht verstehen; so einen Tick mit alter Technik zum Beispiel.



Oder einen Hang zum Kochen, oder zu selbst gemachten Bildern, und generell: Zum Selbermachen.

Anderes lässt sich vielleicht nur ahnen: Eine gewisse Wurschtigkeit beim Erreichen von Zielen, mitunter auch eine gewisse Planlosigkeit und ein grosses Desinteresse am Nutzen von Chancen, die nicht wirklich zu meinen Neigungen passen.Manchmal ist mir erschreckend viel egal. Auch, dass es im Internet steht. Es macht nichts. Es hat keinen Einfluss auf mein Leben und wenn doch, kann es nicht schlimm sein. Ich habe rasend nette Leute hier draussen kennengelernt, und ich bereue nichts.

Ich möchte mir das durch all die Irren nicht kaputt machen lassen. Da gibt es zum Beispiel bei der FAZ eine Stalkerin, die schon mal androhte, dass sie sich gleich in den Zug setzt und kommt, um auf eine eingebildete Einladung von mir zu reagieren. Nicht ganz so wie der Michael Seemann, der meinte, sich mal eben per Handy einladen zu müssen, aber auch so, dass ich sage: Brauche ich nicht. Ich definiere meine Grenzen der Zugänglichkeit selbst, und ich brauche davor auch eine Art Freiraum, damit nicht jeder sofort bis zum letzten Millimeter an mich rankommt.

Nur so kann das alles hier stattfinden. Diese Sicherheit brauche ich, deshalb bin ich offener und "echter" als all die Irren, Obersalzbergstaufener und Netztotalitaristen, die jetzt nach Streetview schreien - vielleicht auch, weil ich ein Leben habe und nicht nur die Bedienoberfläche einer mich determinierenden Software. Das ist keine Technikfeindlichkeit - woher auch - sondern nur eine gewisse Erfahrung im Umgang mit einem System, das nicht gut genug ist, als dass man zu sehr daran hängen sollte. Ich mag das Netz. Aber ich liebe sehr viele andere Dinge.



Andere brauchen halt etwas mehr Freiraum. Das ist in Ordnung. Erfahrungsgemäss bekommt man Freiraum, der genommen wurde, nur mit Mühe zurück - das sollte auch berücksichtigt werden. Nur weil ich Dinge im Netz austragen kann, haben viele andere noch lang nicht die Möglichkeit dazu. Im Übrigen ist es vollkommen undenkbar, hier draussen wirklich das zu schreiben, was mich bewegt - es gibt genug Dreckschweine da draussen, die es sofort für sich nützen würden. Es ist alles sehr fragil, und es kann von mir aus auch so bleiben -

aber wenn mir einer zu nahe kommt, ziehe ich mich eben zurück. Oder, falls ich nicht so feinfühlig wie heute bin, etwas Schweres über seinen Schädel. Und um ehrlich zu sein: ich bin selbst überrascht, dass ich gerade so feinfühlig bin und den anderen Text gelöscht habe.

Trotzdem behalte ich es mir natürlich vor, für freche Cretins und die Häuser, in denen sie hausen, Verpixelungsanträge zu stellen. Einfach, weil ich kann.

Freitag, 19. November 2010, 00:54, von donalphons | |comment

 
"ch bin nicht bereit den Leuten ihr verqueres Verständnis von Privatsphäre durchgehen zu lassen. Ihre vermeintliche Freiheit schränkt nämlich meine ein, nicht umgekehrt. "

Wer soetwas verzapft, bedarf ganz dringend professioneller psychologischer Hilfe.
Oder Ihre Lösung mit etwas Schwerem über den Schädel.

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Och, nicht doch gleich so dolle zuschlagen. Wie sagten wir immer in unserer Kindheit, ...verbunden mit 'ner Kopfnuss oder dem Karnickelfangschlag? Dies: Leichte Schläge auf den Hinterkopf fördern das Denkvermögen.

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Das Recht der informationellen Selbstbestimmung war ja ein relatives spätes Grundrecht, das nicht aus der Abgrenzung gegen die fremdbestimmende Sozialverfassung des Feudalismus entstand, sondern aus der Erfahrung der notwendigen Regelung der Bürger unter sich. Da ist es folgerichtig, daß die Netzbürger, die das Internet als überstaatliches Reich für sich begreifen, in das sie sich wünschen, wie in den Uterus der Heilserwartung, letztlich jede Gelegenheit wahrnehmen, die Grenzen der bürgerlichen Gesellschaft, das, was den Citoyen erst definiert, einzureißen. Im Kern ist die Aufregung derer über die Verpixelung in Streetview ein Angriff gegen die bürgerliche Moderne, die sich das Recht herausnimmt zu sagen: I would prefer not to.
Insofern ist die Analogie zum (wieder mal) neuen Menschen, der Bürgerfeindlichkeit und zur Gleichschaltung des Faschismus sehr treffend.
Ich beneide Sie nicht um Ihren Grenzgang, hätte selbst nicht den Mumm zu. Ich denke, Sie werden im Ernstfall aber immer jemand finden, der zur Hand geht.
Ich beneide Sie aber um diese sagenhafte Campa Record.

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Überaus gelungenes Bild vom See, Mann.

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