Räder und Mauern

Die geneigten Leser werden es ahnen: Wenn sich hier die Bilder von alten Rädern in der Stadt und von Menschen vor alten Mauern häufen - dann geht es Richtung Berge und darüber hinaus.



Fast, fast ist das schon Italien. Allerdings ist das noch Deutschland, genauer Bayern, wo heute noch einmal italienischer Sommer war, heiss, knallblau und obendrein eine ehemalige Rentnerveranstaltung namens "Tag des offenen Denkmals". In den Altstadthäusern gleicht das inzwischen fast einer Facebookparty. Hört man sich da um, ist es nicht schick, in der Altstadt zu wohnen. Es ist das einzige, das in Frage kommt, wenn man etwas findet. Ach, Sie haben ein Haus? Ist da was? Nein? Schade.



Es gab eine Zeit, da war ich hier im Haus der jüngste Bewohner. Inzwischen bin ich der Älteste. Das lässt hoffen für die Zukunft, denn so schnell wird sich an dem Trend nichts ändern. Und es ist doch schön, wenn so eine alte Stadt neu bewohnt wird. Das geht in Italien, das geht hoffentlich auch bei uns.

Montag, 12. September 2011, 01:57, von donalphons | |comment

 
Romantik - Realismus - Revolution. –
- so das Motto, nur mal 'zu Protokoll', des diesjährigen Tages Des Offenen Denkmals ...

(Wobei man, m.E., mit 'Ressentiment, Reaktion, Regression' die nämlichen Immobilien zumindest ähnlich fruchtbringend hätte beackern können ...)

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Irgendwann ist man meist der Älteste, das ist der Lauf der Dinge. Runder Geburtstag?

Aber im Ernst, mit dem Wohnen in der Stadt in Altbauten ist es ja eigentlich ganz einfach: kein Mensch mit Verstand und den nötigen Mitteln will freiwillig in einer Neubau-Wohnung mit nur 2.50m Deckenhöhe wohnen. Schon gar nicht, weil wir tendenziell immer größer werden.

Schon deshalb sind ältere Häuser mit Deckenhöhen um die 3+ m so begehrt. Alles andere mal ausgeblendet. Und die liegen nunmal zentral in der Stadtmitte.

Die zentrale Lage erlaubt es zudem meist, ohne Auto oder nur mit seltenem KFZ-Gebrauch zu leben. Ich stelle das im Bekanntenkreis immer öfter fest, die Leute fahren nicht mehr darauf ab (auch im wörtlichen Sinne), immer das neueste und tollste und größte Auto zu haben. Sie realisieren, dass es nicht gerade vernünftig ist, sich 35k+ EUR an den Straßenrand zu stellen und beim Verwittern zuzusehen, während man mit einem gewissen aber im Ergebnis niedrigermen Kostenaufschlag in der Stadtmitte hervorragend ohne oder nur mit einem alten Gelegenheitfahrzeug leben kann. Grad im Raum München, wo der Unterschied der Lebenshaltungskosten zwischen Stadtmitte und 30km draußen im Umland kaum spürbar ist, bei Ihnen in IN wird es nicht viel anders sei. Und nein, das sind keine Prekariatstypen, sondern solche, die zu den 5-7% der Gutverdienern in der Republik zählen. OK, nach den Maßstäben der "Gesellschaft" nicht alle auch vermögend, aber jedenfalls sind es keine Armen.

Und seien Sie doch mal ehrlich: wenn Sie nicht zwischnen den Wohnsitzen pendeln würden und nach Italien und die Schweiz fahren würden, für "täglich" wie z.B. Einkaufen nutzen Sie doch sicher auch lieber Ihre Beine oder Ihr Rad. Weil es beqemer ist, weil es schneller geht, weil es letztlich auch günstiger ist, als die Strecke mit einem Auto zurückzulegen. Von Ihrer (zu recht) angespannten Beziehung zu SUV-Dickschiffen mal ganz abgesehen.

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Aus den wunderbar & korrekt geschilderten Gründen, greenbowlerhat, hab ich seit nunmehr 12 (?) Jahren kein Auto mehr.
Seit der Zeit warte ich darauf, dass auch eine Menge anderer "Leute nicht mehr drauf abfahren" und irgendwann merken, dass so ein externes kleines Wohnzimmer ziemlicher Blödsinn ist (Angewohnheit? Faulheit? Angeberei?).
Aber solange ich sehe, dass jeden Tag die Kinder des gegenüberliegenden Kindergartens ALLE jeweils mit dem Auto gebracht und wieder abgeholt werden, obwohl man nur "um die Ecke" wohnt, solange bleiben wir wohl alleine mit unserer Sicht des Autogebrauchs.

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als Baliner hat mans vlt auch etwas einfacher, das Dosenblech stehen zu lassen. im ländlichen Umfeld hat man oft weite Wege (20km) bis zur Arbeit /Schule und die Öffis haben nen fahrplan im Stundentakt. selbst in Adlershof / Oberschweineöde/ Treptow oder sonstigen Randgebieten ist die Infrastruktur besser als in der "richtigen" Pampa. Dazu kommen dann noch größere entfernungen von der Haustür bis zur Haltestelle (mit aktenköfferchen kein problem ... 3Kinder anner hand, + Wocheneinkauf ... well) .
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die jungen modeinnenstädter seh ich aber durchaus kritisch. die tauschen halt hohe spritpresie gegen hohe heizölpreise (und verscharren gebrauchte Li-Ion akkus im hausmüll). man kann schön sichtbar ein zeichen setzen (kein auto, aber nen Rennrad/e-velo im stall ), aber ob der öko-footprint kleiner wird? klapprige doppelkastenfenster und hohe decken sind nunmal der energiebilanz nicht zuträglich

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Ich war zwar mal auf Bali, aber ...
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Ich kenne die zig Argumente der Autofahrer (oder Raucher) zur Genüge.
Keineswegs "lasse ich es mal stehen", sondern ich hab's komplett abgeschafft. Aus Überzeugung. Zudem spart es tatsächlich Geld (das dann leider meine private Krankenkasse auffrisst)

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habens denn auch mal "ländlich" gelebt?

disclaimer: hab schon längere zeit in städten mit <50k, 1mio und 3mio Ew gelebt, habe nie ein auto besessen, rolle ca 150 velokilometer pro woche (ohne trainingskilometer)

ich bin daher mal so frech zu behaupten: "ich kenn mich aus" und kann die argumente mancher autobesitzer durchaus nachvollziehen. Das sich bzgl. des Individualverkehrs insgesamt eine gewisse wohlstandsverwahrlosung eingeschlichen hat mag ich garnet abstreiten. Man sollte sich nur davor hüten, dem eigenen Lebensumfeld allgemeien gültigkeit zu unterstellen.

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Achja, immer die Leute die denken weil bei Ihnen ne U-Bahn-Haltestelle vor der Tür ist braucht der Rest der Welt kein Auto. Könnens nicht einfach akzeptieren dass es verschiedene Mobilitätskonzepte gibt?

Nach einem Exkurs in die "Großstadt" am Wochenende und der verbundenen Parkplatzsuche hat sich der Entschluss zum Leben auf dem Lande weiter gefestigt. Innenstädte sind nett zum Angucken, aber Leben? Nein, nicht wenn es sich verhindern lässt.

Abgesehen davon hilft mir nichts besser um nach der Arbeit abzuschalten, als ne Stunde im Auto nach Hause zu fahren. Leider gibt das mein aktueller Arbeitsweg nicht her.

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http://www.zeit.de/2007/38/Interv_-Knoflacher

ganz unrecht hat der knoflacher aber auch nicht ...

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