Generationenvertrag

Hier funktioniert er noch: Einmal im Jahr kommen vier Ster Holz, und dann kann ich beweisen, dass ich das mit dem Schlichten gelernt habe.



Dieses Jahr war das Wetter ausnahmsweise gut. Das Problem ist, dass meine Familie das Holz immer erst recht spät bestellt, und so komme ich dann meistens in den Schnee oder den Regen hinein, was die Sache zusätzlich unangenehm macht. Heute riss sogar die Nebeldecke auf. Sensationell. Ungewöhnlich für die Region. Hatte ich mich doch so auf die Abwechslung von all dem Sonnenschein gefreut.



Nachbarn kamen vorbei und erzählten Wohnungen am Chiemsee und Töchtern und Hunden und massivgoldenen Schlüsselanhängern und sorgten dafür, dass ich Themen aus diesen Kreisen bis Januar habe. Die Katzen probierten aus, wie mittig sie sich in den Weg legen konnten. Und es gab gute Ratschläge zur Lebensführung, die ich natürlich nicht beachte- Sie hatten mit Kindern zu tun.



Vielleicht auch damit, dass holzschleppende Kinder in Elternaugen sehr attraktive Schwiedersöhne sein könnten. Man schätzt sowas vermutlich etwas mehr als, sagen wir mal, fern der Heimat Handykontrakte analysierende Spezialisten. Nebenbei kam auch rüber, wessen Kindes Auto schon länger nicht mehr gesehen ward. Und obwohl hier natrürlich keiner Holz stiehlt, wird vor den Holzdiebe gewarnt, man soll also schnell weiter machen. Ach so, aber das muss man dann doch noch im Sonnenuntergang erzählen.



Derweilen sitzt die Dalmatinerkatze auf der normalen Heizung und wartet, wann endlich der Kachelofen eingeschürt wird. Heizung ist ja nicht schlecht, aber. Aber.

Freitag, 2. Dezember 2011, 00:05, von donalphons | |comment