Real Life 21.6.2012 - Das passt zu Dir
Dass Du eine Frage zum Benehmen hast und eine Antwort zur anstehenden Scheidung bekommst. Das Zählen lohnt sich schon gar nicht mehr; irgendwann war oder wird ein Klassentreffen sein, und es würde die Statistik weiter verhageln. Es klappt auch nicht, wenn es soweit erst mal geklappt hat. Das neue Drama spielt sich in der Fremde ab, da dringt es nicht so durch, aber doch: Es erweist sich, dass sie nicht mehr Paare wie früher machen.
Iris mag Geschichten über Hochzeiten, und möglicherweise geht sie inzwischen auch wieder gern hin, wenn sich welche zum zweiten Mal berufen fühlen, und sie mag die kleinen Details darüber hören, wie die vom ersten Tag in Verona, als du das Portal ablichten wollte. Und wenn sie kommt, will sie die Bilder sehen, auch die aus dem öbszönen Brautgeschäft in Mantua. Aber das dauert noch, es gilt etwas zu organisieren und Leute zu shanghaien, die helfen, Du hast doch sicher Zeit, und es kommt niemand bei dir vorbei, nein, so ist das nicht gemeint, keine Kuppelei, und auch keine Ablehnung von Fremden, es ist nur so, dass die zugedachte Rolle eine gewisse Aufmerksamkeit verlangt, da würden andere nur stören. Einen Moment hast Du den Gedanken, etwas passend zu schieben, nur um sie zu ärgern, aber andererseits, wo sie sich doch so viel Mühe geben.
Dann werden die Verlustlisten abgeglichen; Iris hat im Frühling Bekanntschaften abgestreift wie Sabinchen ihre Winterhaare, und du hast auch einiges zu berichten: Die neue Konsequenz zieht Kreise zusammen, es wurden Dinge gesagt, die schon lange einmal gesagt werden sollten, und überhaupt, so ein Erdbeben kann schon mal eine existenzielle Erfahrung für andere werden, denn es macht hart und auch ein wenig radikal. Ja, die betreffende Person wird hier auch nicht mehr die Kräuter von oben sehen, allenfalls von unten, sollte sie noch einmal hier vorbeikommen. Schweigen am anderen Ende der Leitung. Von der Strasse aus. Dabei, meint Iris und erzählt, was die Betreffende so verbreitet. Enttäuschung, Egomanie, Uneinsichtigkeit und die Unfähigkeit zu erkennen, welche Ergänzung Dein Leben - prinzipiell, theoretisch - noch gut vertragen könnte.Von Liebe wird natürlich nicht geredet, das ist nicht mehr dem Alter entsprechend, aber die Betreffende denkt, dass sich vieles hätte fügen können. Und das sei doch gar nicht so gemeint gewesen, und warum Du dann gleich so überreagierst, Du seist doch sonst nicht so grob. Sie weiss gar nicht, wo sie am Sonntag hinschauen soll.
Das ist richtig, aber solche Aufwallungen verlaufen in Kurven, und wenn die Begeisterung für einen möglichen Partner nachläst und die Vorzüge als Normalität gelten, kommt der Punkt, da die Suche nach weiteren Vorteilen ein bestimmender Aspekt wird. Auch, wenn es allein die eigenen Vorteile sind, und auf das Wollen des anderen keine Rücksicht aus der Sache heraus möglich ist. Jaaaa, sagst Du genervt, weil der Salbei in die Erde will, jaa. Das war nicht allzu höflich, aber es kam an. Es hat sich nicht gelohnt, weil schon vorher kein Gewinn erkennbar war, aber es war - befreiend. Berechnend geht noch, aber wenn schon Quadratmeter addiert werden und weitere Zimmer die Lebensraumeroberung komplettieren, dann ist das schon etwas viel. Zumal, wenn der Betreffende aus guten Gründen gar keine Lust auf was auch immer hat. Das, betont Iris, kommt aber am Anfang überhaupt nicht so an, die Betreffende sah nur das, was in ihre Vorstellungswelt passte, und das war viel. Sehr viel. Und sie kann einfach nicht begreifen, wie so jemand dann so stur sein kann. Du hättest ihr eben sehr viel früher die Grenzen aufzeigen sollen und verdeutlichen, dass das mit Ehe und Weiterem wirklich vollumfänglich von Dir abgelehnt wird. Dein Grundfehler war zu glauben, man könnte einfach mal so geistreich über den Tee über Differnzen hinwegplaudern. Man will ja keinem weh tun, wie sie es jetzt wohl möchte, sonst wüsste Iris nichts davon. Als ob es nicht schon im Netz genug Stalker gäbe. Nun denn.
Iris weiss natürlich, was von all dem scheinbar Gebotenen hier zu halten ist: Nichts. Allenfalls eine Türklingel Nachts um Drei, wenn der Alkoholpegel und der Ärger die Heimreise sieben Strassen weiter unmöglich macht. Sie weiss auch, dass die Binnengegabung - das Schreiben - von einem enormen Desinteresse in Sachen Vorankommen begleitet ist, was natürlich von der Betreffenden nicht erkannt wurde. Die hat wohl geglaubt, da könnte man aus dem aktuellen Stand hochrechnen, wie das erst in 10, 20 und 30 Jahren sein wird. Feminismus ist ein tolles Konzept, wenn die Eltern noch die Krankenkasse zahlen und der Master wartet, aber in meinem Alter zählt nur das, was eine Berechnungsgrundlage ist. Die Ansprüche steigen, die Möglichkeiten werden weniger, da greifen sie dann daneben und negieren das Offensichtliche. Das war alles nur höflich, bis Du unhöflich werden musstest. Sag mal, Iris...
Ja?
Darf ich Dich was fragen?
Ja.
Pause.
Wenn ich noch alte Erde habe, mit Wurzeln, und frischen Dünger, kann ich das feucht vermischen und darin scharfe Pepperoni züchten?
Sowas. sagt Iris. Sowas macht ganz schlimme Missverständnisse. Du solltest Dich wenigstens entschuldigen.
Niemals. Und dann redet ihr über das Problem, übergrosse Stilleben in unterkleinen Küchen aufzuhängen.
Iris mag Geschichten über Hochzeiten, und möglicherweise geht sie inzwischen auch wieder gern hin, wenn sich welche zum zweiten Mal berufen fühlen, und sie mag die kleinen Details darüber hören, wie die vom ersten Tag in Verona, als du das Portal ablichten wollte. Und wenn sie kommt, will sie die Bilder sehen, auch die aus dem öbszönen Brautgeschäft in Mantua. Aber das dauert noch, es gilt etwas zu organisieren und Leute zu shanghaien, die helfen, Du hast doch sicher Zeit, und es kommt niemand bei dir vorbei, nein, so ist das nicht gemeint, keine Kuppelei, und auch keine Ablehnung von Fremden, es ist nur so, dass die zugedachte Rolle eine gewisse Aufmerksamkeit verlangt, da würden andere nur stören. Einen Moment hast Du den Gedanken, etwas passend zu schieben, nur um sie zu ärgern, aber andererseits, wo sie sich doch so viel Mühe geben.
Dann werden die Verlustlisten abgeglichen; Iris hat im Frühling Bekanntschaften abgestreift wie Sabinchen ihre Winterhaare, und du hast auch einiges zu berichten: Die neue Konsequenz zieht Kreise zusammen, es wurden Dinge gesagt, die schon lange einmal gesagt werden sollten, und überhaupt, so ein Erdbeben kann schon mal eine existenzielle Erfahrung für andere werden, denn es macht hart und auch ein wenig radikal. Ja, die betreffende Person wird hier auch nicht mehr die Kräuter von oben sehen, allenfalls von unten, sollte sie noch einmal hier vorbeikommen. Schweigen am anderen Ende der Leitung. Von der Strasse aus. Dabei, meint Iris und erzählt, was die Betreffende so verbreitet. Enttäuschung, Egomanie, Uneinsichtigkeit und die Unfähigkeit zu erkennen, welche Ergänzung Dein Leben - prinzipiell, theoretisch - noch gut vertragen könnte.Von Liebe wird natürlich nicht geredet, das ist nicht mehr dem Alter entsprechend, aber die Betreffende denkt, dass sich vieles hätte fügen können. Und das sei doch gar nicht so gemeint gewesen, und warum Du dann gleich so überreagierst, Du seist doch sonst nicht so grob. Sie weiss gar nicht, wo sie am Sonntag hinschauen soll.
Das ist richtig, aber solche Aufwallungen verlaufen in Kurven, und wenn die Begeisterung für einen möglichen Partner nachläst und die Vorzüge als Normalität gelten, kommt der Punkt, da die Suche nach weiteren Vorteilen ein bestimmender Aspekt wird. Auch, wenn es allein die eigenen Vorteile sind, und auf das Wollen des anderen keine Rücksicht aus der Sache heraus möglich ist. Jaaaa, sagst Du genervt, weil der Salbei in die Erde will, jaa. Das war nicht allzu höflich, aber es kam an. Es hat sich nicht gelohnt, weil schon vorher kein Gewinn erkennbar war, aber es war - befreiend. Berechnend geht noch, aber wenn schon Quadratmeter addiert werden und weitere Zimmer die Lebensraumeroberung komplettieren, dann ist das schon etwas viel. Zumal, wenn der Betreffende aus guten Gründen gar keine Lust auf was auch immer hat. Das, betont Iris, kommt aber am Anfang überhaupt nicht so an, die Betreffende sah nur das, was in ihre Vorstellungswelt passte, und das war viel. Sehr viel. Und sie kann einfach nicht begreifen, wie so jemand dann so stur sein kann. Du hättest ihr eben sehr viel früher die Grenzen aufzeigen sollen und verdeutlichen, dass das mit Ehe und Weiterem wirklich vollumfänglich von Dir abgelehnt wird. Dein Grundfehler war zu glauben, man könnte einfach mal so geistreich über den Tee über Differnzen hinwegplaudern. Man will ja keinem weh tun, wie sie es jetzt wohl möchte, sonst wüsste Iris nichts davon. Als ob es nicht schon im Netz genug Stalker gäbe. Nun denn.
Iris weiss natürlich, was von all dem scheinbar Gebotenen hier zu halten ist: Nichts. Allenfalls eine Türklingel Nachts um Drei, wenn der Alkoholpegel und der Ärger die Heimreise sieben Strassen weiter unmöglich macht. Sie weiss auch, dass die Binnengegabung - das Schreiben - von einem enormen Desinteresse in Sachen Vorankommen begleitet ist, was natürlich von der Betreffenden nicht erkannt wurde. Die hat wohl geglaubt, da könnte man aus dem aktuellen Stand hochrechnen, wie das erst in 10, 20 und 30 Jahren sein wird. Feminismus ist ein tolles Konzept, wenn die Eltern noch die Krankenkasse zahlen und der Master wartet, aber in meinem Alter zählt nur das, was eine Berechnungsgrundlage ist. Die Ansprüche steigen, die Möglichkeiten werden weniger, da greifen sie dann daneben und negieren das Offensichtliche. Das war alles nur höflich, bis Du unhöflich werden musstest. Sag mal, Iris...
Ja?
Darf ich Dich was fragen?
Ja.
Pause.
Wenn ich noch alte Erde habe, mit Wurzeln, und frischen Dünger, kann ich das feucht vermischen und darin scharfe Pepperoni züchten?
Sowas. sagt Iris. Sowas macht ganz schlimme Missverständnisse. Du solltest Dich wenigstens entschuldigen.
Niemals. Und dann redet ihr über das Problem, übergrosse Stilleben in unterkleinen Küchen aufzuhängen.
donalphons, 01:37h
Freitag, 22. Juni 2012, 01:37, von donalphons |
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savall,
Freitag, 22. Juni 2012, 09:57
Kostbar. L’après-midi d’un faune. :-)
Ach, wie ich das Fehlen des Buchs bedaure. Aber das Manuskript nicht wegwerfen, hörst mi?
Ach, wie ich das Fehlen des Buchs bedaure. Aber das Manuskript nicht wegwerfen, hörst mi?
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:28
Das fehlende Buch wäre ein Sachbuch gewesen, und geschrieben habe ich es in der Zeit, als ich meinen Roman schreiben wollte.
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savall,
Freitag, 22. Juni 2012, 13:18
Doppelt schade. Aber irgendwann wird das schon nochmal, ich geb die Hoffnung nicht auf.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 13:23
Ich habe jetzt genug Zeit, das zu machen. Nur werde ich diesmal wie üblich vorgehen. 1. Schreiben. 2. Verlag suchen. Das ist nicht so entsetzlich schwer, es kommen immer wieder mal Anfragen. Nur bin ich diesmal etwas vorsichtiger. Ich habe ja durchaus etwas gelernt beim letzten Versuch.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 13:41
Ich bin inzwischen soweit, dass ich gut verstehe, warum Autoren Agenten bevorzugen. Einerseits ist es eklig, jemanden zu haben, der versucht, das Letzte herauszuholen, aber auch der anderen Seite steht man allein auch nicht gerade gut da. Und schon gar nicht in Grossverlagen, wo es diverse Leute gibt, die mitreden wollen, bei der Produktgestaltung. Und die nur ihre eigenen Vorstellungen im Kopf haben.
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savall,
Freitag, 22. Juni 2012, 19:57
Ohne die Sache jetzt über Gebühr vertiefen zu wollen: ich kenne da diesen und jenen. Nicht unbedingt im Agenten-Genre, aber in der Verlagslandschaft. Wenn das ganze mal spruchreif wird.
Davon abgesehen, habe ich jetzt in Kenntnis der Pointe den Text nochmal gelesen und finde ihn noch besser. Sie wissen, daß ich in Sachen Literatur unglaublich snobistisch bin und keine billigen Komplimente verteile, aber wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn jetzt ziehen.
Davon abgesehen, habe ich jetzt in Kenntnis der Pointe den Text nochmal gelesen und finde ihn noch besser. Sie wissen, daß ich in Sachen Literatur unglaublich snobistisch bin und keine billigen Komplimente verteile, aber wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn jetzt ziehen.
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donalphons,
Samstag, 23. Juni 2012, 13:05
Danke. ich bin noch am Überlegen.
Ich bin dann bald wieder am Tegernsee, und da habe ich auch mehr Zeit, mir Gedanken zu machen, und komme je nach Ausgang gerne darauf zurück.
Ich bin dann bald wieder am Tegernsee, und da habe ich auch mehr Zeit, mir Gedanken zu machen, und komme je nach Ausgang gerne darauf zurück.
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yuuudid,
Freitag, 22. Juni 2012, 10:51
Sehr passend, ein polygamistischer Kräuterkasten.
Monokulturen sind langweilig.
Lassen Sie die Hitze wirken, was wachsen soll, wächst von alleine.
Monokulturen sind langweilig.
Lassen Sie die Hitze wirken, was wachsen soll, wächst von alleine.
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sephor,
Freitag, 22. Juni 2012, 11:19
Ääh... ich glaube das muss ich später noch mal lesen. Bei mir ist nur "feuchte scharfe Peperoni in alter, heißer Erde" hängengeblieben oder so ähnlich...
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savall,
Freitag, 22. Juni 2012, 11:23
Don Alphonso hat ein Angebot bekommen, das er ablehnen mußte. Nein, nicht von Iris, sondern von der namenlosen Dark Lady mit Expansionsgelüsten.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:30
Ja,ganz schlimm. "Di fongd scho oane ei und nochad bisd afgramd", sagte meine Grossmutter immer.
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duymovochka,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:01
Der Faun gefällt mir, so einen neckischen Gesellen könnte ich auch noch auf meinem Balkon gebrauchen.
By the way, hat jemand zufälligerweise sachdienliche Hinweise, warum Basilikum auch bei aufmerksamer Pflege braune Flecken bekommt? Geht mir aus unerklärlichen Gründen Jahr für Jahr so, die Pflänzchen sind so kapriziös wie Teile der Frauenwelt.
By the way, hat jemand zufälligerweise sachdienliche Hinweise, warum Basilikum auch bei aufmerksamer Pflege braune Flecken bekommt? Geht mir aus unerklärlichen Gründen Jahr für Jahr so, die Pflänzchen sind so kapriziös wie Teile der Frauenwelt.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:35
Eventuell zu viel Wasser? Basilikum braucht nicht wirklich viel davon.
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duymovochka,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:36
Das war auch mein erster Gedanke, aber weniger gießen bringt nichts. In den letzten Jahren hatte ich zunächst Exemplare, die auf der heimischen Fensterbank stets den braunen Tod starben (oder vorher schnell zu Pesto verarbeitet wurden). Dann dachte ich mir in verschwörungstheoretischer Manier: „Na ja, vielleicht werden die Pflanzen ja auch als Obsoleszenzprodukte und deswegen mit einer Art von Pilz verkauft. (Oder die Fensterbank ist einfach nicht der richtige Standort)“. Dieses Jahr habe ich mir hoffnungsfroh Demeter-Samen gekauft, Tontopf, eingepflanzt, raus auf den Südbalkon, die Pflanze eher trocken gehalten. Was nun dummerweise dasselbe Ergebnis zeitigt. Als Trost hab' ich immerhin mit meinem ersten Gehversuch in Richtung Rosen Glück – sieht hübsch aus, kann man aber nicht essen.
Und was das traute Zweisein betrifft... irgendwo habe ich mal über Hermann Hesse gelesen, dass er mit seiner Frau (Nr. 3) die Casa Rossa bewohnte, quasi ein Haus mit zwei Wohnungen. Vorausgesetzt, derlei ist räumlich/finanziell (etc.) umsetzbar, halte ich das für die perfekte Mischung aus Nähe und Distanz.
Überhaupt ist Distanz selbst gegenüber dem (oder der) Allernächsten ein unterschätzter Faktor. Good ol' Knigge hat das auch schon erkannt: „Es gibt eine feine, bescheidne Art sich rar zu machen, zu veranlassen, daß man sich nach uns sehne; diese soll man studieren“.
Soweit die Theorie.
Und was das traute Zweisein betrifft... irgendwo habe ich mal über Hermann Hesse gelesen, dass er mit seiner Frau (Nr. 3) die Casa Rossa bewohnte, quasi ein Haus mit zwei Wohnungen. Vorausgesetzt, derlei ist räumlich/finanziell (etc.) umsetzbar, halte ich das für die perfekte Mischung aus Nähe und Distanz.
Überhaupt ist Distanz selbst gegenüber dem (oder der) Allernächsten ein unterschätzter Faktor. Good ol' Knigge hat das auch schon erkannt: „Es gibt eine feine, bescheidne Art sich rar zu machen, zu veranlassen, daß man sich nach uns sehne; diese soll man studieren“.
Soweit die Theorie.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 17:29
Die Dachterrasse gehört zu einer zweiten Wohnung im gleichen Haus, zwei Stockwerke weiter oben. Das ginge also schon, allein, zum Zusammenkommenwollen gehören immer zwei, und schon das war von meiner Seite aus nicht gegeben.
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duymovochka,
Freitag, 22. Juni 2012, 18:11
Jaja, das ging ja überdeutlich bereits aus dem Beitrag hervor. Apropos, die Geschichten mit Iris sind immer gut, könnte man da nicht einmal so eine Art Sammelband... notfalls eben im Selbstverlag.
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cerises,
Freitag, 22. Juni 2012, 22:42
Basilikumproblem
Beim Basilikum vielleicht die falsche Erde?
Kräuter mögen keinen Torf, der ist aber oft in der handelsüblichen Blumenerde enthalten. Besser ist eine Kakteenerde zu nehmen und auch da auf "torffrei" achten und mit etwas Gartenhumus zu mischen.
Wenn man die Töpfe fertig kauft, in den üblichen Supermärkten oder auf dem Markt ist es meist überzüchtete Ware, die sehr schnell kränkelt.
Braune Flecken könnte auch Sonnenbrand sein (Stichwort Brennglas), der kommt hinter dem Fenster bei zu starker Sonneeinstrahlung vor, es wird den Pflanzen da dann einfach zu heiß und das Sonnenlicht hinter einer Scheibe führt dann zu Verbrennungen. Das passiert evtl . auch wenn man mittags bei praller Sonne gießt.
Kräuter mögen keinen Torf, der ist aber oft in der handelsüblichen Blumenerde enthalten. Besser ist eine Kakteenerde zu nehmen und auch da auf "torffrei" achten und mit etwas Gartenhumus zu mischen.
Wenn man die Töpfe fertig kauft, in den üblichen Supermärkten oder auf dem Markt ist es meist überzüchtete Ware, die sehr schnell kränkelt.
Braune Flecken könnte auch Sonnenbrand sein (Stichwort Brennglas), der kommt hinter dem Fenster bei zu starker Sonneeinstrahlung vor, es wird den Pflanzen da dann einfach zu heiß und das Sonnenlicht hinter einer Scheibe führt dann zu Verbrennungen. Das passiert evtl . auch wenn man mittags bei praller Sonne gießt.
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duymovochka,
Freitag, 22. Juni 2012, 23:23
Re: Basilikumproblem
Das ist doch mal ein nützlicher Hinweis, danke, cerises. Brennglaseffekt als Ursache kann ich ausschließen. Ich hab' den Basil in normaler Erde drin, weil ich mir beim Einkauf dachte, dass spezielle Kräutererde "Schnickeferz" (= überflüssiger Schnickschnack) wäre. Torffrei und Humus ist notiert.
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sterngucker,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:22
Na, hoffentlich haut das hin mit dem dünnwandigen Plastekästen und Töpfen. Für ganztägig Sonnenbestrahlung ausgesetzten Pflanzen nimmt man eigentlich sehr dickwandige und vor allem tiefere und größere Keramiktöpfe oder -Schalen.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:31
Das sind Kästen mit einem grossen Wasserreservoir unter der Erde, und das reicht für gut eine Woche, wenn ich mal weg muss. Die kleinen kommen zur Nachbarin, die grossen bleiben oben. Und sie halten seit Berlin, da habe ich sie nämlich gekauft.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:40
Ich bin - schliesslich war ich drei Monate in Italien - gerade erst am aufrüsten. Petersilie fehlt auch noch. Aber nachdem ich momentan versuche, so spärlich wie möglich mit dem Auto zu fahren, habe ich nicht besonderrs grosse Transportkapazitäten. In einer Woche, vermute ich, bin ich dann wieder gut ausgerüstet.
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sterngucker,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:58
Was auch sehr schön aussieht und total pflegeleicht ist: Ein Zitronenbaum. Mein Nachbar, Ex-Scheef von... hüstel.... Lehmann Brother, hat einen im Vorgarten eingetopft stehen. Wenn man dran vorbeiläuft, ist schon der Duft der Blüten und später Zitronen, überirdisch. Und: "Sauer macht lustig".
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 13:07
Ich habe dann aber immer ein schweres Winterproblem, beim Oleander kamen Läuse dazu, und zudem darf da oben alles nicht viel wiegen. Auch das wurde schon oft bemängelt, Frauen mit grünen Daumen hätten tolle Ideen, aber leider... es muss praktikabel sein. Und die Monate in Italien sind auch ein Problem.
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yuuudid,
Freitag, 22. Juni 2012, 14:33
"zudem darf da oben alles nicht viel wiegen."
Ah, deswegen der viele Sport? ;-)
Ah, deswegen der viele Sport? ;-)
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sephor,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:09
Auf dem Balkon habe ich gute Erfahrungen mit Kapuzinerkresse gemacht. Das Zeug rankt wie blöde, so dass häßliche Geländer schnell überwuchert sind. Und schmecken tut´s auch.
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arboretum,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:22
Mir bereiten blaue Lupinen immer sehr viel Freude, da gibt es kein Problem beim Überwintern (sind einjährig) und die Hummeln mögen die Blüten und die Meisen später die Samen. Dieses Jahr probiere ich aus, wie Levkojen bei mir auf dem Balkon gedeihen.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:28
Lupinen hatte ich mal, aber denen war es hier eindeutig zu heiss.
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don ferrando,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:36
Der Kuchen läßt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen!
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Ansonsten befürchte ich, daß Ihre Frau Großmutter dieses eine Mal nicht recht behalten wird!
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Ansonsten befürchte ich, daß Ihre Frau Großmutter dieses eine Mal nicht recht behalten wird!
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 12:46
Niemals! Sie hatte in allem recht, aber hier nicht. Man kann den aktuellen Zustand nicht oder nur mit ganz grossen Problemen erweitern; zu zweit ginge es dauerhaft gerade eben so mit Mühe, aber dann müsste ich zumindest das Bad erneuern. Und dann haben andere auch andere Einrichtungsideen - ich habe ja schn oft mit Damen gesprochen, ich denke, am Ende liefe so etwas auf einen erneuten Umzug hinaus. Und das mache ich nichtz - dieses Haus verlasse ich frühestens, wenn ich tot bin.
Das ist Birnen-Baiser-Kuchen von der Schmalzbäckerei Waldinger, und der Waldinger Christian ist ein Banker, der hingeschmissen hat und jetzt halt mit Schmalz backt. Das geht durch alle Tüten.
Das ist Birnen-Baiser-Kuchen von der Schmalzbäckerei Waldinger, und der Waldinger Christian ist ein Banker, der hingeschmissen hat und jetzt halt mit Schmalz backt. Das geht durch alle Tüten.
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stimmviech,
Freitag, 22. Juni 2012, 13:37
Auch meiner Erfahrung nach entwickeln Frauen intensive Detailphantasien, wo es noch nicht mal Grund für eine Einstiegsphantasie gibt. Die Genetik hat Mann und Frau zu völlig verschiedenartig denkenden und fühlenden Varianten des Menschseins bestimmt. Neben belustigenden Erfahrungen führt das beide Geschlechter zuweilen in existenzielle Krisen, die man aus seiner geschlechtsspezifischen Sicht wohl nie emotional verstehen wird, sondern nur rational-reflektierend akzeptieren muß.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 13:42
Und das ist noch positiv gesagt! Fast schon pi'atig anstelle der Pi'aten.
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melursus,
Freitag, 22. Juni 2012, 14:36
für die Jahreszeit ist die Berliner Kräuterqualität recht gut. Waren sie schon einmal im Neuburger Gartengeschäft Dreikandt?
Das Holz tut den Augen wohl, viel schöner als Blech. Und ein Kommentar zum ersten Bild muß her, ein Plagiat:
I mog a Dirndl aus der Stodt, wos dicke Wadln hot.
Das Holz tut den Augen wohl, viel schöner als Blech. Und ein Kommentar zum ersten Bild muß her, ein Plagiat:
I mog a Dirndl aus der Stodt, wos dicke Wadln hot.
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melursus,
Freitag, 22. Juni 2012, 14:40
Vertrauen ist die Basis von allem
so oder ähnlich hat mal die Bank der jainisten geworben. Erde ist die Basis von allem Pflanzenbau - bei solch kleinen Mengen, wie in diese Blumenkästen und Töpfe paßt (30l?) würde ich nie altes Zeug und Wurzelreste toleriren. Nicht aus Öko- und nicht aus Ökon-gründen. Nur das beste für die kleinen grünen Blagen
Aber viel erfolg, Freude und guten Appetit wünscht ein Sloth-bear, der diese Terrasse "liked"
Aber viel erfolg, Freude und guten Appetit wünscht ein Sloth-bear, der diese Terrasse "liked"
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slothro,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:11
Ich mag ja Texte sehr, die abgestufte Informationen feilbieten, je nachdem, wie sehr es einen angeht - und für Außenstehende trotzdem funktionieren.
Wegen dem Schmalz: das habe ich früher auch mit Erfolg beim Backen verwendet, seitdem unser Haushalt aber in aller Regel vollkommen vegetarisch ist, nicht mehr. Ich frage mich, wie das mit ihren Ernährungsregeln zusammengeht? ´s war vermutlich für Iris.
Wegen dem Schmalz: das habe ich früher auch mit Erfolg beim Backen verwendet, seitdem unser Haushalt aber in aller Regel vollkommen vegetarisch ist, nicht mehr. Ich frage mich, wie das mit ihren Ernährungsregeln zusammengeht? ´s war vermutlich für Iris.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:27
Vertrauen ist die Grundlage von Mafia und besseren Kreisen, anders geht es nicht, und der Umstand, dass jetzt über mich geredet wird, zeigt nur, dass ich besser aufpassen muss, wen ich hereinlasse. Da habe ich einige Fehler gemacht.
Schmalz ist hier Butterschmalz, also nicht tierisch im Sinne von "aus dem Tier geschnitten".
Schmalz ist hier Butterschmalz, also nicht tierisch im Sinne von "aus dem Tier geschnitten".
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stimmviech,
Freitag, 22. Juni 2012, 17:05
Hinterher ist man immer klüger. Wenn aber jemand zu schnell Nähe sucht oder überhaupt von sich aus einseitig eine Bekanntschaft intensiviert, ist äußerste Vorsicht geboten. Eine Trödlerin beispielsweise besucht mich sehr regelmäßig, bringt Essen mit. Seit ich eine -wenn auch sehr baufällige- Immobilie besitze, haben sich die Zuwendungen intensiviert. Ich tue so, als ob da gar nichts sei. Denn würde ich sie einmal ins Haus mitnehmen, kriegte ich sie da nicht wieder raus, und für den Fall meiner Zuwiderhandlung rechnete ich sogar mit aus dem Wetterfroschverfahren bekannten Methoden. Ein gutes Vorbild ist Miss Marple. Am Ende jedes Films macht ihr ein Herr einen Antrag, den sie brutal-charmant zurückweist.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 17:24
Ich bin ohnehin nicht von der Sorte, die jeden reinlässt. Trotzdem unterlaufen auch mir schwere Fehler. Manchmal sind es, klar gesagt, Sachen, die einfach nicht zusammengehen, aber manchmal auch einfach ein Irrtum, ein zu lange ignoriertes schlechtes Gefühl. Aber wenn ich dann den Stecker ziehe, dann richtig.
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greenbowlerhat,
Freitag, 22. Juni 2012, 16:28
Sehr schöne Bilder. Aber kaufen Sie schnell,was noch fehlt, und verrammeln Sie die Tür, denn ich fürchte, die Züge Richtung Donau sind seit heut morgen alle ausgebucht.
Wenn Sie den Platz haben, ich tät noch Knoblauch, und Tomaten dazu. Bohnen, Erbsen oder Linsen, oder eine Mischung davon, ranken auch schön und geben den kleineren Pflanzen ein wenig Schatten.
Wenn Sie den Platz haben, ich tät noch Knoblauch, und Tomaten dazu. Bohnen, Erbsen oder Linsen, oder eine Mischung davon, ranken auch schön und geben den kleineren Pflanzen ein wenig Schatten.
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donalphons,
Freitag, 22. Juni 2012, 17:26
Bah, gebt den PIIGS eine neue Währung, und alles bleibt, wie es ist, mehr oder weniger, und ansonsten ein wenig mehr Binnenkonsum und weniger Export, ein wenig mehr Ausgleich statt Umverteilung. Und nicht auf "die Märkte" schauen. Kriminelle einbuchten, und das Staatsputschweib ab nach Russland, wo die anderen alten IM-Kader sitzen.
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cerises,
Freitag, 22. Juni 2012, 22:34
...sehr laut gegrinzzZt...
Darf ich Ihnen für den schönen sonnigen Platz noch eine Weinraute (http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Ruta_gra.html) empfehlen?
Das etwas pikant bittere, buschige Gewächs kommt gut in Salaten und auf Suppen.
Alte Erde können Sie wiederverwenden, wenn Sie diese mit Kompost vermischen. Bei Paprika und Tomaten in den unteren Teil der Erde noch einen Langzeitdünger geben, Nachtschattengewächse sind sehr hungrig.
Darf ich Ihnen für den schönen sonnigen Platz noch eine Weinraute (http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Ruta_gra.html) empfehlen?
Das etwas pikant bittere, buschige Gewächs kommt gut in Salaten und auf Suppen.
Alte Erde können Sie wiederverwenden, wenn Sie diese mit Kompost vermischen. Bei Paprika und Tomaten in den unteren Teil der Erde noch einen Langzeitdünger geben, Nachtschattengewächse sind sehr hungrig.
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