Entbeint Springer

Zukunft ist in dem Beruf, dem ich zum Thema Freihandel und Hoffnung hier nachgehe und hier eine Ausweichmöglichkeit schaffe, grob gesagt das, was man sich vor jeweils fünf Jahren nicht vorstellen konnte.

In den letzten fünf Jahren hat Springer teilweise recht erfolgreich versucht, sich als Klassensprecher der deutschen Medien zu etablieren, und Döpfner hat es nicht an deutlichen Aussagen fehlen lassen: Journalismus hätte eine goldene Zukunft, man müsse Apple für den Appstore danken und mit dem Leistungsschutzrecht könnte man gegen Google bestehen. Dass das zynische Kalkül die anderen nur zum Erzeugen von Druck und Marktmacht benötigt, war eigentlich klar; aber dass der Konzern dann so einen radikalen Schnitt macht und sich vom Gedruckten abwendet, hat einige überrascht.



Ich dagegen verstehe nicht, warum man die Möglichkeit nicht gleich genutzt hat, die massiv Leser verlierende Welt gleich mitabzustossen. Das schwarze Propagandaloch, das PI-Freunde mögen, ist ganz sicher kein Aushängeschild von Qualität, und wenn das mit denen und ihrem Absturz in der Lesergunst so weiter geht, ist in fünf Jahren so oder so die Entschiedung fällig. Als Printmarke ist die Welt absehbar am Ende, und als Internetportal mit jede Menge landsernahen Geschichten ein schlechter Witz, wenn man an die Zukunft denkt. Den Anspruch, man wäre irgendwie anspruchsvoll und würde Leser jenseits der Sonderschule ansprechen, sehe ich offen gesagt nicht erfüllt. Und im Gegensatz zu Döpfners Ankündigungen sind Sonderprojekte für Mobilgeräte auch eher bescheiden geblieben, Es ist halt so eine kleinbürgerliche Opazeitung, die mit ihren Lesern stirbt. Und dass man da nicht auch gleich aufgeräumt hat, wir man in fünf Jahren sicher bedauern.

Wie auch immer, wer sich die Auflagenentwicklung generell anschaut, wird vielleicht verstehen, dass Geschichten wie iPAD-Apps, Digitalabos auf E-Paper und das LSR nur eine Ablenkungsmöglichkeit vor bitteren Einsichten gewesen sind. Niemand kann heute mit Bestimmtheit sagen, wie gross oder klein der Kern derjenigen sein wird, die am Morgen Papier kaufen, um es am Abend wegzuwerfen, Und ob es sich noch lohnt, für diese Restleserschaft eine Zeitung zu machen. Und ob die dann auch noch bezahlbar ist. Das sind sehr viele Unwägbarkeiten, und auf die hat Springer nun eine Antwort gefunden, die dem Laden einige Sorgen abnimmt. Ob das Digitalgeschäft mehr bringt, kann man nach deutschen Erfolgen wie StudiVZ auch bezweifeln, und der Zeitpunkt, da ausgerechnet die Samwers das Zentrum der deutschen Onlineangebote sein werden, ist mit etwas Pech auch nicht weit entfernt. Springer hat da meines Erachtens die alte Unsicherheit gegen eine neue Unsicherheit eingetauscht. Nur weil die Analyse des einen Problems stimmt und die Antwort konsequent ist, muss die andere Antwort noch lange nicht richtig sein. Zumal, wenn man dann verdammt ist, Jahr um Jahr für viel Geld irgendwelche volatilen Internetmarken einzusammeln.



Trotzdem glaube ich nicht, dass man bei den Nutzern viel mit Themen wie Beständigkeit eines Medienangebots erreichen kann. Denn viele dümpeln einfach nur so im Netz dahin, machen das, was alle machen, und geben sich keinerlei Mühe. Die verwechseln Inkompetenz mit Beständigkeit, und diese labbrige Haltung ohne Fortschritt äussert sich dann manchmal so wie vor ein paar Monaten in einer Journalistenzeitung, wo derjenige mit einem Blog ptahlt, dessen Software er gerade vor die Wand fährt. Das ändert sich manchmal mit Einzelnen wie Wolfgang Blau oder Stefan Plöchinger, die mehr auf Leserorientierung setzen. Es müsste mehr Debatten geben. Eigentlich kein Hexenwerk und auch keine Raketenwissenschaft, nur benötigt man dafür eine andere Arbeiterbasis in den Firmen, und eine andere Grundhaltung, und dass die nicht da ist, wird vielleicht auch zur Sondermüllabfallung von Hörzu und Bild der Frau beigetragen haben: Wenn Döpfner schon die ganze Zeit von digitalen Geschäftsmodellen rdet, die Leute aber nichts auf die Reihe bekommen, ist dann eben irgendwann Schluss. Bitter für die Betroffenen, die wenigen Guten, die nicht so sind, finden sicher irgendwo Arbeit.

Die Verlage lässt das natürlich nicht aus der Mitschuld, denn dass in den Redaktionen überhaupt so ein Klima der Arroganz und der Realitäzsverweigerung im Sinne von "Print ist unser Markenkern" enstehen konnte, liegt auch an denen und der anhaltenden Bestätigung solcher Fehlurteile. Auch die Kirsche hat einen Kern, aber den kauft niemand. Man lässt die Leute halt machen, worauf sie Lust haben, so richtig quälen mag sich da keiner, etwas Neues mögen sie nicht, weil man sich damit beschäftigen müsste, und sogar einer Konkurrenz stellen: Ih bäh, das geht ja gar nicht. Und wer einmal mit jungen Journalisten und ihren Vorstellungen zu tun hat, hat auch seine Zweifel, ob da etwas besser werden kann: Die sind zwar bei Facebook, aber "dort sein" und "etwas Besonderes" tun ist immer noch ein grosser Unterschied.



Fünf Jahre, vielleicht auch sieben, ist der Zeitraum, der uns noch bleibt, bevor die Krise wirklich ausbricht. Manche sagen, ein paar werden immer überleben, und nachdem auch nach diesem Tag keine hektische Aktivität bei den Betonköpfen ausbricht, geht das auch sicher noch eine Weile so weiter. Vielleicht auch, damit sich ein paar Deppen sagen können, sie sind mit dem Hochhalten von Anspruch abgesoffen, aber denen muss man dann sagen: Anspruch ja. Erfüllung desselben nein. Früher war es egal, was der Leser wollte, er hatte keine Alternative. Jetzt hat er sie. Und dann muss man eben die beste Alternative bringen. Und sich Mühe geben und Druck machen.

Aber ich glaube nicht, dass da viel passieren wird. Weil die falsche Wicklung überall ist, in allen Ebenen. Und dafür hat Döpfner die richtige Antwort gefunden: Abladen auf einer Deponie, wo man auch so tickt, und sich deponieweit nach einem Sparprogramm gegenseitig bestätigt, dass alles so seine Richtigkeit hat. Ansonsten glaube ich aber nicht, dass Springer in einer Welt der Googles mehr sein wird als die Wanze, die froh sein kann, wenn sie in der Ritze überlebt.

Freitag, 26. Juli 2013, 00:13, von donalphons | |comment

 
In einigen Jahren werde ich Opa sein. Noch tätig aber Opa. Ich hoffe, meine Kohorte hat ähnliches Gewicht am Markt, wie die jetzigen Opas und es werden Produkte für uns gemacht.
Für die begrenzt aktuelle Zeitung auf Papier sehe ich allerdings schwarz.
Da zeigt der Blick auf die Schülerzeitung. Wir verschlangen die jeweils neuen Ausgaben wie einen neuen Asterix und die Redaktion hatte Status. Der Sohn an der gleichen Schule hat noch zwei Ausgaben erlebt und keiner ist mehr am ganzen werk interessiert. Gleiches gilt für das Jahrbuch der Schule.
An vielen anderen Schulen wird die Tafel duch Active-boards ersetzt. >>>> die nachrückenden Jahrgänge leben papierlos.

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...papierlose Schule - why not

Papierlose Verwaltung,
papierloses Krankenhaus,
papierloses Klo...

...gibts doch auch alles schon...

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Jawoll , DJV , - ich bin auch geschockt und tiefbetroffen und so.
Die Sorge um "das journalistische Erbe" des Springer - Verlags bereitet mir nun schon seit Jahrzehnten schlaflose Nächte.
Da geht er halt dahin , der Qualitätsjournalismus.

http://www.horizont.net/aktuell/medien/pages/protected/pics/artikelVoll-60698-org.jpg

Bin eh der Überzeugung das viele eingenischte Printen nur als Steuersparmodelle (Verlustvortrag) betrieben werden.
Ansonsten gab und gibt es pragmatischere Verwendungsmöglichkeiten für bestimmte Drucksachen.
Neulich in Stalingrad , erinnere mich gut , - der Russe rauchte Prawda.(Papirossi) und wir die Führerbefehle.
Naja, man muss sich eben den jeweiligen Umständen anpassen , - richtig Zeit zum schmökern hatten wir ja auch nicht. ;-)

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Dem Print heule ich genau gar nichts hinterher, ausser vielleicht, dass ich in Zukunft Papier oder Folie kaufen muss, wenn ich die Wohnung neu herausstreiche und mir dann auch keinen Papierhut mehr bastle.

Um die eigenpräferenzbehafteten Redaktionen und präsidentensturzmächtigen, verlagsschefgewordenen Ex-Sekretärinnen muss auch niemand weinen, die sind zum großen Teil das Problem selbst.

Die "Wahrheit an sich (TM)" entsteht sowieso zwischen den Ohren des Lesers, und der hat im I-Net halt eine größere Auswahl.

Und womit diese ihre RSS-Reader füttern, hängt zumindest in meinem Falle an wiederholten Links beim Fefe, Schockwellenreiter, nerdcore, ca. einem Dutzend naturwissenschaftlicher Blogs, oder z.B. Fundstücken hier in den Kommentaren.

Früher sah das halt so aus:
Quelle||Ereignis -> Journalist mit Ethik und Ausbildung -> Zeitung
dazwischen lag zwischen 1 Tag und 1 Woche. Gefiltert wurde viel, Willi B. Weibergeschichten haben alle gewusst, aber keiner beschrieben.

Heute sieht das so aus:
(PR-Abteilung der Quelle||Ereignis||abgeschriebene Sachen von Flickr,Twitter,) -> (unterbezahlte Online-Redaktion) -> CMS, an den Leser wird gar nicht mehr gedacht.
(dazwischen liegen Minuten, 3mal F5 beim SPON ist drei unterschiedliche Artikelvarianten.
Richtigstellungen oder Korrekturen bleiben meist aus, wenn diese später als eine Schicht lang ist bekannt werden)

Letzteres ist eine Fehlfunktion des neueren Systems, der sich z.B. auch in diesen Entrüstungssch*ßstürmen manifestiert: das sind meist Leute ohne Medienkompetenz, die sich nie bis zur originalen Quelle durchklicken, weil retweeten ja so hübsch einfach ist. Auch dies steht alles für ewige Zeiten im Internet und wirft weiter mit längst widerlegtem Dreck, falls jemand den Hintergründen hinterhergurgelt.

Artikel über Sch*ßstürme schreiben führt bei mir zur sofortigen Entfernung des Feeds aus dem Reader.
(Bill Maher hatte da mal ein schönes Bonmot: "…and then the tweets hit the fan…" - er sprach es "twitts" aus, damit es sich besser auf sh*ts reimt)

Ich bin auch echt froh, dass ich Zugriff auf alle möglichen Medien mehrerer Länder und Sprachen sowie den Google translator für die nicht beherrschten Sprachen habe, weil Redakteure sich ja gefühlt von einsprachig auf halbsprachig ("simple english", "einfaches Deutsch") entwickeln, die Themen werden ja auch immer alternativloser…

die nachrückenden Jahrgänge leben papierlos.

Erstens gibt es nach >120 Jahren Auto immer noch Eisenbahn, Kutschen, Hochräder und Draisinen. Es geht nur die Breite der Anwendung zurück.

Zweitens merke ich nichts von papierlos, jeden Morgen wieder schmeisse ich die Hälfte des Inhalts des Briefkastens oder mehr weg, weil trotz Aufkleber halt die "An die Bewohner des Hauses…" adressierte Werbung eingeworfen wurde (davor, die mit dem Einwurf hier beauftragten minderjährigen Mädels fertig zu machen, schrecke ich wegen altmodischer Erziehung immer noch zurück.).

Drittens haben der Onkel (ich) und meine Nichten gerade letzte Woche Zeichenkohle selbst gemacht, mit welcher man prima die Hotte-Hüs auf der Weide der Tante auf meinen letzten halben Stapel Endlosdruckerpapier von 1997 skizzieren und Zeichnen kann.


Ein anderes Problem sieht hier in diesem erlauchten Kreis aber wohl keiner:
Ich kann im Archiv der meisten Bibliotheken sehen, was die SZ vor 50 Jahren zu einem Thema geschrieben hat, aber wo sehe ich in 50 Jahren nach, was der Hausherr oder der Fefe vor 50 Jahren schrieb?

Sieht irgendwie aus, als gingen wir auf geschichtslose Zeiten zu.

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Wenn man's in diesem Sinne recht besieht trifft eine Schlagzeile des lustigen ZeitschriftenSammelbildchens (s.o.) genau auf den Punkt , - "32 Kilo weg".

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"Laut Presserecht sind wir zum Abdruck dieser Gegendarstellung verpflichtet. Die Red." (*)
vs.
"Liebe Leser , wir haben Ihnen wieder einmal den letzen frei erfundenen Scheißdreck vorgesetzt, aber das sind Sie doch schon gewohnt. Ihre Red."

Dieser selbstgefällige arrogante Red-Schwanz(*) impliziert ja auf unverschämte Weise :

' Wir müssen uns zähneknirschend dem uns (und Ihnen !) angetanen Unrecht beugen.
Aber wer trotzdem Recht hat , - das wissen Sie ja , gell...ist ja klar.
Wir lassen uns weiterhin nicht von jedem dahergelaufenem Deppen (der wahrscheinlich deswegen die halbe deutsche Gerichtsbarkeit erpresst/bestochen hat) in die Knie zwingen, wir kämpfen weiter, für Sie. Für die Wahrheit. Für unsere Demokratie.'
Verdammt.

( @ whatcrisis Die ApothekenUmschau musste übrigens noch nie eine Gegendarstellung drucken Insofern muss man sich m.M. nach nicht allzugroße Sorgen um den Qualitätsjournalismus machen. Die ApothekenUmschau ist quasi der aufrechte Nierenstein in der urinalen Brandung.)

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@Wolpertinger: "Früher sah das halt so aus"

Das größte Problem ist, dass es dieses "Früher" nie gab. Nur der Glaube war "früher" größer.

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Springer behält Welt und Bild, weil die trotz Auflagenschwund Springer noch etwas Macht geben. Der Proletensportler, der in der Bild niedergeschrieben wird, bekommt in seinem Proletensport in Deutschland kein Bein mehr auf die Erde. Das gilt genauso für grenzfaschistoide christliche Politiker und die Welt.

Zu den nun bald Ex-Mitarbeitern von Springer, kein Mitleid wenn die von Funke oder Jobcenter hart gefickt werden. Wer für Springer arbeitet hat seine Seele verkauft und ein Pakt mit dem Teufel geschlosse, und es sind nicht mehr die Nachkriegsjahre wo man noch behaupten konnte, man habe das nicht gewusst.

Der einzige wirkliche Nachteil des Verkaufs ist, dass Springer jetzt für ein paar weitere Jahre Geld hat um Schaden anzurichten.

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Starke Worte. Solche Beißreflexe sind mittlerweile selbst näher an den "Nachkriegsjahren" als an der Gegenwart. Auch dort, bei Abendblatt etwa oder TV Digital, sind erstmal Arbeiter beschäftigt, selbst in den Redaktionen. Häme ist da unangebracht. Hochmut auch. Nicht jeder baut den ganzen Tag Brunnen in der Sahelzone.

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Sei wann muss Broterwerb mit Bedeutung aufgeladen sein?
- Martha, brate eins der Kinder, sonst muss ich für die WELT arbeiten! Wie oft habe ich den Satz schon gesagt.

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Das Geld werden sie auch brauchen, denn es gibt, nun ja, hihi, durchaus bereits Zahlen zu dem grandiosen Erfolg von Bild plus.

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@kid37 Sie haben es ihm aber gegeben. Das hatte Witz.

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Nein Herr Kid, Solidarität mit den "Arbeitern" dort ist nicht angesagt. Echte Solidarität hat man dort noch nie gezeigt.

Wenn Sie möchten können Sie natürlich einen Solidaritätsfond für Ex-Springermitarbeiter auflegen. Vielleicht findet sich auf ihrem Landsitz noch ein Gartenschuppen in dem sie vorübergehend einen Ex unterbringen können? Der erzählt ihnen dann täglich "Ich war jung und brauchte das Geld".

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Aus meiner Zitatensammlung:

"Jeder Idiot darf Journalist werden, das garantiert das Grundgesetz, und viele werden es auch tatsächlich, das kann man Tag für Tag in den "etablierten" Medien nachlesen, angucken, anhören. Und, richtig: Im besten Fall wird Fehlverhalten sanktioniert. Im Regelfall bleiben Lügen, Fehler, Verdrehungen, Versäumnisse und Manipulationen - selbstverständlich - unkorrigiert und ungesühnt." (Journalist Niggemeier, taz, 22.12.2007)

"Jedes Wort, das er (der Journalist) spricht ist Lüge." (Karl Kraus). "Dergleichen ist heute, annähernd ein Jahrhundert später, fast Allgemeinplatz." (Henscheid)

"Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte." (John Swinton, Chefredakteur der New York Times, im Jahre 1880 anlässlich der Feier zu seiner Verabschiedung)

Und:
"Er ist dumm wie drei Journalisten" (Ich find leider die Quelle nicht mehr)
.

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Ich weiß nich.
Die Besessenheit der Wessikinder von diesem sinnlosen bisschen Springerding fällt schon irgendwie auf.
"Heraus kommt ein Malocher, er trägt ne Bildzeitung vor sich her ..."

Manchmal denk ich, durch vererbte Traumata eurer Elterngeneration nehmt ihr das zu ernst, was angeblich niemand von euch liest.
Vielleicht so ähnlich, wie diejenigen von uns Ossis, die im Arbeiterstaat richtig getrietzt wurden, die Abscheu gegen die Unbelehrbarkeit der PDSED bis ins vierte Glied tragen.

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@fritz_
Nein, nein, es ist erstens mal schon nicht Besessenheit, lediglich etwas kritische und etwas distanzierte Aufmerksamkeit... und zweitens geht es doch jedem intelligenten Leser mit Bertelsmanns, Burdas, Bucerius, Berlusconis, Murdochs und Huffingtons auch nicht anders.

Und drittens brauchts gar keine vererbten Traumata. Traumata gibts nämlich täglich neu, beim Blick aufs Zeitungsregal, die Schlagzeilen und Titelblätter.

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Ich halte fünf Jahre noch für eine optimistische Annahme. Der Umbruch ist in vollem Gange, es kracht an allen Ecken und Enden, nicht nur bei den Zeitungen. Mittlerweile vergeht kaum noch ein Monat, in dem nicht eine Papierfabrik schließt. Ich hatte letztens mit einem Reprint zu tun. Das Original (ein Schmöker a la Karl May) wurde vor hundert Jahren für 9 Mark verkauft, umgerechnet etwa 90 Euro. In diese Richtung wird es gehen: ganz billig und ganz teuer. Die Mitte bricht weg. Und die Zeitungen sind in der Mitte.

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Nun, ich bin mir sicher, dass "die Wirtschaft" das dann als Chance nutzt. Tut sie ja schon jetzt. Das kostet wenig und ist biliger als Werbung,

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Und das muss im Übrigen noch nicht mal schlecht sein, denn dann haben Versager wie jene in der Zeit, die fünf Opas das Internetgeschehen einordnen lassen, keine Chance.

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oooch, dem öffentl.-rechtl. und privaten TV
wirds auch nich anders ergehen, keine nachfolgenden Zuschauer mehr. Nur das halt jeder Haushalt ab diesem Jahr zwangsweise für die öffentl.-rechtl. bezahlt. Kann man ja immer nach Bedarf zwangsweise erhöhen...

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Geld verdient wird immer. Und der Verpackungsdruck boomt derzeit ungeheuer.

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"Journalismus ist ein schmutziges Geschäft". Hörte ich jemanden sagen, als ich neulich in Frankfurt unterwegs gewesen bin.

Zu viel Zensur und eine Gesellschaft die mittlerweile nur noch das lernt welches sie lernen darf. Auf die Menschen färbt das ab. Das höchste Gut: DENKEN wird neu gelehrt werden müssen. Neue Artikel und Bücher braucht das Land, mehr mutige Menschen deren die Karriere egal ist und das Bedürfnis gut zu berichten, aufzuklären, querzudenken im Zusammenhang und Schlüsse daraus zu ziehen.

Gutes Papier ist rar geworden. Biegsame Journalisten und Amen.

Allerdings gibt es gute Papiere mit guten Buchstaben die weniger gutes schreiben welches dann wiederrum so gut ist, dass es die Masse kaum versteht.

Frage: Welches Geschäft ist heute nicht schmutzig?

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Ich stimme mit Ihnen und den Kommentatoren überein, dass Zeitungen auf Papier ein Auslaufmodell sind. Aber Zeitungen im allgemeinen z. B. als E-Paper sind für mich unverzichtbar. Ich bin vor ca. einem Jahr vom FAZ Papierabo auf FAZ E-Paper umgestiegen. Ich bin davon begeistert und möchte es nicht mehr missen. Der ganze Ärger mit Papier im Briefkasten und danach in die blaue Tonne entsorgen, fällt weg.

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"Der ganze Ärger mit Papier im Briefkasten und danach in die blaue Tonne entsorgen, fällt weg."
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Stimmt, das ist ja sooooo viel "Ärger" mit dem schrecklichen "Papier", und dann erst die mühsame & zeitaufwendige tägliche Reise zur kilometerweit entfernten blauen Tonne... das sind schon heftige, mich seit Jahren ungemein belastende Tätigkeiten, die einem da endlich endlich abgenommen werden. Döpfner & Co sei Dank.

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*like*

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...äh, Frage: Was hat eine "Hörzu" mit Journalismus, mit Qualitätsjournalismus gar, zu tun ?

Nix, oder soviel bzw. sowenig wie ein Katalog von Ikea oder ein Reiseprospekt von Tui...

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@betablogg
Ja brauchen die Macher denn dafür nicht eine Journalistik-Ausbildung mit entsprechendem Abschluss?

Nun bin ich aber entsetzt. MEINE geliebte Apothekenrundschau wird gar nicht von Fachleuten geschrieben und der Ikeakatalog auch nicht?? Unfassbar.

Erst gilt unsere Verfassung und unser Recht nur auf deutschem Boden (nur für Deutsche hätte gerade noch gefehlt...), aber schon für Briefkastenfirmen oder TK-Techniker im befreundeten Ausland nicht mehr, und jetzt auch das noch. Jeden Tag bricht eine neue Welt zusammen. Da fällt man ja am Ende noch ganz vom Glauben ab.

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verehrte/r @whatcrisis, da sag ich nur eins:

"Die BÄCKERBLUME lässt sich nicht knicken"

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Jetzt in Deus ex Machina FAZ
Don, ich danke für dieses Blog und lese es gerne. Wäre es nicht ein Experiment, für die Zeit Sep-Nov eine Bezahlschranke einzurichten?
Schließlich erbringen Sie die Vorausetzung "unique content" und die Leser können nur zahlen oder verzichten. Nicht aber ausweichen.
Ob Sie das Geld dann in Torte umsetzen oder den Piraten spenden ist mir einerlei. Der David hätte es dem Döpfner gezeigt.
Allerdings müßten Sie auf das eine oder andre Bild verzichten. Und auf Begriffe wie Foodporn, Radporn. Sonst heißt es nachher verächtlich Bezahl-pornoseite.

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Frage mich schon lange warum Facebook noch nicht paywall't.
Das wäre sofort durchsetzbar.
5 €uro pro Monat, - das würden auch die Teenies stemmen , - und die Benutzer wären eher angestachelt ( 'was ich bezahlt habe will ich auch ausgiebigst nutzen').
Einige würden sich abwenden, aber das würde finanziellverlustig noch nicht mal die Portokasse des Herrn Zuckerberg tangieren.

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über die idee kann gurgel nur vorfreudig kichern

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Bei Fb käme aber noch die leicht ausnutzbare Suchtproblematik dazu , - Gurgelsüchtige kenn' ich keine.

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g+ ... ?

bietet quasi die gleichen funktionen wie FB

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Ich kann mit beiden nicht.

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Also ich habe durch Facebook in zwei Monaten ca.450 tolle Freunde gefunden.
Soviele hatte ich noch nie.
Ja , - ich bin total beliebt.
Bevor es Facebook gab mochte mich keiner.
Es gibt da aber Leute die noch viel beliebter sind als ich , einer hat schon über 700 Freunde !
(der hat wahrscheinlich auch viel mehr süße Katzenfotos und chillige Komasauf - Bilder gepostet vermute ich)
Aber naja, ich gehe halt auch weniger 'raus jetzt.

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Wie kommt ein Ostküstenami auf den Gedanken, eine alte Zeitungen aus einer Metropolregion im Osten zu kaufen? Als Hobby?
Man sollte über die Motive reicher Menschen wohl nicht nachdenken. Bedeutet es etwas für uns, D0n?

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hobby? solche leute haben keine "hobbies" sondern ideen. muss man halt ma abwarten ob die gut oder schlecht sind.

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wo wir grad bei hobbies waren. gustl kann den eigenen hobbies wohl alsbald wieder nachgehen und es gibt eine wiederaufnahme des verfahrens

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Ist doch prima das die WP jetzt zur Amazone wird.
Jetzt kann man wohl bald Artikel die nicht gefallen wieder zurückschicken.
(obwohl , Amazon selektiert ja aus gerade)

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zeit is worrn
Danke rollproll, für den Hinweis
wenn pc bin ich schon mehr auf DA als auf faz
(OLG) Nürnberg vs Regensburg 1:0 oder
die zeigens denni moosbüffl wo der bartl den most hult
Wobei die Nürnberger den Kopf nicht allzu hoch tragen müssen. der ??Richter?? Brixner hat in Nürnberg Unrecht gesprochen

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@rollproll
Gratuliere! Da waren Sie schneller. Sicherlich eine tolle Nachricht. Und zum ersten Mal dass ich erlebe welchen politischen Einfluss gut geführte Bloggerei haben kann. Nicht alleine, aber im richtigen Zusammenspiel mit Anderen, auch mit Printmedien. Natürlich war das auch eine Entscheidung mit Blick auf die Tribüne und auf den Wahlkampf. Niemand muss jetzt mehr an seinem Verstand zweifeln: "unechtes Attest" war doch "echt" (LG Regensburg). Ein schlechter Tag für die Sophisterei - daran sollte auch ein Pofalla denken, bevor er sich anschickt unsere Köpfe waschen zu wollen.

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Wegen der Wapo: Ich bin gerade der Meinung, dass es die Medien ruhig richtig böse erwischen darf, denn manches, was ich geradee erlebe, schreit geradezu nach Kostenreduktion fauler, dummer Versager. Die Branche muss einmal richtig durchgeholzt werden. Wer meint, er kann in der Krise weiter als unkündbare faule Wanze die anderen schädigen, soll sein blaues Wunder erleben.

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