Die Blonde, die Pflaume und der Bischof

Sie war jetzt nicht gerade rasend schön, aber hübsch. Und nicht wirklich gross, sondern recht klein geraten. Zudem war sie von einem blond, das nicht ganz der Mode entsprach, und auch nicht absolut meinem Beuteschema, aber das lässt bekanntlich nach, wenn ich Frauen nur kaufe, um sie an die Wand zu hängen. Kurz, sie sah aus wie etwas, das man am Vormittag schnell erhaschen und vernaschen könnte, weil: Nicht signiert, schlecht abgelichtet und ohne Rahmen.

Und dann habe ich halt bis zu den letzten Sekunde gewartetm bis ich ein Angebot setzte. Oder genauer, ich habe auf anderen Seiten herumgetrödelt und dann musste alles ganz schnell gehen. Wie ein Anfänger habe ich dann eine Ziffer zu viel eingegeben 1550 statt 150. Höchstgebot! Wenig überraschend. Es blieben noch gut 10 Sekunden, und unter mir ratterten die Preise hoch. 300, 500, 800, 1000, es versprach, gemessen an der Grösse, das Teuerste aller Bilder zu werden, und mir wurde schlecht, als hätte ich im Restaurant ein Essen bestellt und dann gmerkt, dass ich kein Geld dfabei habe, 1200, 1400 - und dann 2 Sekunden vor Ablauf, als ich schon gewinselt habe, was man doch statt dessen hätte kaufen können, aber natürlich, ich zahle lieber ohne den Anschein einer Regumg, als mir die Schmach anzutun, um eine Rückgabemöglichkeit zu betteln, 2 Sekunden vor Ablauf also stand da 1555. Und dann immer so weiter, Selten bin ich so abgesoffen, aber diesmal war ich dankbar um die Herren Apotheker. Da hat die nächste Zuwendung aus der FDP wohl Früchte getragen.



Ausserdem wird der Platz sowieso etwas rar, weil der Besuch aus dem Norden auch Früchte getragen und noch ein Stillleben mitgebracht hat. Keine hohe Kunst natürlich, nicht sonderlich alt, aber vegetarisch, was mir wichtig ist, zumal es ja in der Küche hängt. Das war auch so eine Geschichte, denn ersteigert habe ich es, ohne genau auf die Versanddetails zu schauen: Versendet nicht, nur Abholung. Die Region - ein See in der Vorhügellandschaft der norddeutschen Tiefebene - klang ganz nett, aber doch etwas sehr weit weg, und so hat ein anderer freundlicherweise geholt, was jetzt neben dem Regal mit den Marmeladenvorräten für ein viertel Jahr hängt. Wenn es ums Essen geht, kann ich besser als mit Gemälden planen, aber das ist auch nur gut so, wenn einmal wieder schlechte Zeiten kommen. Im Moment sind sie ja eher gut, die Zeiten.



Und statt der blonden Dame fand sich dann auch noch ein vermutlich Würzburger Bischof aus der Zeit um 1680, um das Bildertetris über meinem Sekretär zu vollenden. Ich habe es irgendwie mit diesen hässlichen Klerikerm, und wenn ich könnte, hätte ich neben einem Spiegelsaal, einer riesigen Bibliothek, einem Billardzimmer und einem kleinen Haus am Tegernsee auch einen schwarzen Saal mit dunklen Vorhängen und ganzen Serien von rot eingerobten Männern mit angewidertem Gesichtsausdruck. Und eine

Obwohl, das geht hier keinen was an.

Aber wenn die Zeiten gar nicht schlecht werden, sondern besser, dann ist das schon einmal ein guter Anfang. Es macht Spass, die Augen zu heben, Frauen ungeniert auf die Brüste zu starren, dem Halunken anzuzwinkern und sich dann zu sagen: Nein. Nie in solchen Strukturen. Und dann fällt der Blick wieder, und die Dame in Rot ist um so lieblicher. Wenn man so will, ist das ein kleiner Vorgeschmack auf vermutlich nie Kommendes. Und je länger man mit einem zerfetzten Oberschenkel daheim liegen muss, desto wichtiger ist es, schöne Bilder und gute Bücher zu haben. Als ich klein war, bekam ich jeden Tag ein Buch, wenn ich erkrankte. Das ist heute nicht mehr so, aber es ist jedenfalls vieles da, was ich mir anschauen kann.

Samstag, 17. August 2013, 18:56, von donalphons | |comment

 
Javier Bardem hat so eine düstere Gestalt in Milos Formans 'Goyas Geister' in ihrer ganzen Tiefe herrlich verkörpert.

Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, möchte ich Zola endlich mal komplett lesen. Womit man wohl am besten anfängt? Paradies der Damen? Oder Nana?

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Nana fand ich sehr deprimierend und ich muss sagen, dass ich es nicht ausgelesen habe.

Die Wprzburger Bischöfe dieser Zeit sehen übrigens nur so biestig aus, in Wirklichkeit waren es meist einfach nur wenig kompetente Kompromissfiguren ohne grosse Ambitionen und mit dem Tiefgang einer Bierpfütze auf dem Barthelmarkt.

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Muss gestehen , - bin zwar absolut unbeeinflussbar , hochgradig meinungssouverain und sozusagen die fleischgewordene Beratungsresistenz schlechthin , - aber die indoktrinative Stimulanz hier zeigt langsam kleine feine Wirkungstreffer

Mit anderen Worten
Mittelfristig muss solch ein Fahrrad her.
Hoffe der Händler meines Mißtrauens (jeder dieser Händler, noch) kann meinen voraussichtlichen Bücherbedarf dann halbwegs kompetent einschätzen.

Die Benutzung eines solchen 'Drahtesels' (ich habe Angst vor Pferden ! ) käme einer Erstbesteigung im messnerischen Sinne gleich , bräuchte also quasi den fahrbaren Idiotenhügel unter'm Arsch.

Jedenfalls.
Man sollte gut einsteigen können , bequem sitzen wäre auch nicht schlecht , - und, soweit ich das verstehe, - der Fortbewegungsdrang muss auch ordentlich gedolmetscht werden.
Mir schwebt da hochleistungsbilanztechnisch '1 Tritt = 400 - 450m' vor , so für den Anfang.
(abschüssige Strecken hat es im Kuhkaff ja genug , und Seibahnen auch)

Gibt es eigentlich einen speziellen Radfahrergruß ?
"Schädelbruch und Steißbeinbrösel , allerseits !" o.ä. ? ;-)

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"Quäl Dich, Du Sau" heisst das bei uns.

Ich kann gern mal eine Beratung schreiben.

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Oh, das wäre nett.
ESP/ABS ? (die golden Kundenkarte der TK habe ich schon)
Im Ernst , - "Es" sollte wesentlich(!) weniger als 1000 € kosten, - die finanzielle Seelenpein sollte sich also in Grenzen halten wenn ich das Teil (oder mich gar) am ersten Kieselstein auf einer wohlwollend glattasphaltierten Strasse verschrotte.
VielfliegerMeilen hab' ich genug.
Also Strasse , eher öh Radwander?weg , bequem , - aber bissl nach 3-4 Giro-Etappensiegen sollte es schon aussehen , also blendend sozusagen.

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klingt eher nach mehr als einem rad und nen neurad in "halbwegs tauglich" wird man für deutlich unter 1000€ net bekommen.
neurad geht für mich bei 800 ois los. gute gebrauchte gibts zwischen 200 und 500.

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Also 'gebraucht'und '200/500' klingt gut.
Getrocknetes Vorbesitzer - Blut kann man ja abwaschen ;-)

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und hilfreich wäre auch sich mal genaure gedanken zum haupt steckenprofil, primärer wetterlage und gepäcksituation zu machen. soweit möglich in metrischen dimensionen hier ablegen.

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Ich würde mich erst mal testweise auf so etwas draufsetzen, es ist halt schon etwas anderes als ein normales Rad.

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ist den überhaupt schon klar, was für ein radltyp es werden soll? die vorstellungen von Hr. Spill klingen noch etwas diffus in meinen ohren. könnte ein reiserad werden, oder nen renner, oder nen hardtail mtb.

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@spill
mein RR habe ich auch nach einer DA-Beratung erworben; genaugenommen hat er mir genau dieses Rad empfohlen und ich bin äußerst zufrieden damit.
Ich habe dann dieses Jahr noch ein zweites für Italien gekauft und diesmal kein konkrete Empfehlung gehabt, aber mich grundsätzlich an die Beratung un das hier gesehene/gelesene gehalten und bin sehr zufrieden.

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Andiffundierte metrische Dimensionen....

Streckenprofil ?
Ebenmäßigste verkehrsberuhigte Tiefebene , definitiv.
Wetter ?
Milder Frühherbst , - generell möglichst optimalste Bedingungen für Einsatzkräfte (RettungsHubschrauber , THW).
Luftfeuchtigkeit ?
Wenigst , - befürchte Eigenkondensation , allen Schaulustigen wird es wohl ähnlich ergehen.
Ob vor Schreck oder vor Lachen bleibt abzuwarten.
Gepäck ?
Maximal. 2 Rollkoffer.

Status also , - 0.
Ground Zero sozusagen.

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Abgerüstetes Rennrad mit Tourenlenker vielleicht?

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/da1.jpg

Oder Rennlenker mit Zusatzbremsgriffen? Sowas ist aber auch gut machbar:

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/bj1.jpg

Carbon und Gepäckträger passen nicht gut zusammen. Ich würde Stahl oder Alu empfehlen, auf jeden Fall Schaltung irgendwie am Lenker und genug Raum für 25mm-Reifen, vielleicht auch mehr.

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ja oder ein extra breiter rennlenker. bei längeren touren sind variable griffpositionen durchaus angenehm. würde zu nem reiserad/randonneur raten. da passt eigentlich alles bis 35mm reifenbreite (schön auf schnee), aber im sommer sehen die 25er nicht verloren aus. platz für schutzbleche und gebäckträger wäre auch. lichtanlage auch einfachst zu montieren.
geometrie im idealfall so, dass beim rennlenker der oberlenker und sattel auf einer höhe sind.

stahl oder alu. alles andere ist käse.

1 1/8" steuersatz schadet auch nicht (wenn auch wenig "klassisch" )

komponenten brot und butter. high end ist blödsinn. ist meist nur leichter oder etwas hübscher (politur), hat aber auch keine höhere standzeit im alltagsbetrieb, bisweilen sogar deutlich weniger. im flachland reichen auch 6-12 gänge (kette oder nabe)

wenn neu ... dann sowas:

http://stahlrahmen-bikes.de/stahlrahmen-hersteller/klassischer-look-fur-sporttouristen-creme-lungo

allein die fehlenden ösen vorne würden mich schrecken. aber das muss jeder selbst wissen.

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