Der gelbe Wagen

Darf man auf der FDP herumtrampeln?

Dazu möchte ich eine kleine Anekdote erzählen.

In meiner Heimatstadt war mal eine mittelwichtige Versammlung der FDP im Stadttheater. Der Raum war natürlich angemietet, die Infrastruktur bezahlt und auch sonst passte das nicht so richtig in die Stadt, in der die FDP traditionell schwach bis nicht vorhanden ist. Aus diesem Gefühl heraus hatte man wohl einen gelben Ferrari beim Altautohändler vor der Stadt geietet und vor dem Theater abgestellt. Halt so eine billige Gurke, die man für 30000 bis 40000 nachgeschmissen bekommt, weil sie im Unterhalt zu teuer sind. 30000 kosten hier auch schon die mittelprächtigen Mittelklasseautos der hiesigen Produktion. Da stand also oben dieser Ferrari und drunter breitete sich der Wochenmarkt aus. Um den Ferrari gschaftlhuberten Leute in hässlichen Anzügen, dass auch ja niemand dem Auto zu nahe kam, Es kam ja auch keiner, auf dem Wochenmarkt hat man etwas Besseres zu tun, aber dennoch waren da diese Leute und erwarteten, dass jemand käme, den sie dann anfegen könnten. Oder mit Propaganda belästigen. Ein paar Stufen über den normalen Leuten, wie ich. Das hat ihnen gefallen.



So mit dem Souverän umzugehen. Ihm nicht Ideen zu unterbreiten, sondern ihm zu zeigen, wie sie die Wahlkampfkostenrückerstattung verprassen. Diese Cretins.

Ganz ehrlich, diese Partei muss froh sein, dass ausser dem Rauswurf aus dem Bundestag nicht mehr passiert ist. Der Umstand, dass man auf offener Strasse als FDP-Mitglied ohne Angst auftreten kann, sagt nichts über diese Partei und sehr viel über das erreichte kulturelle Niveau des Landes aus. Ich hatte ja eine Weile mit dem von der FDP organisierten Bloggermob zu tun, aus dessen Umfeld dann auch die Jauche von PI entstand: Da wäre jedes Mitleid falsch empfunden. Diese Partei ist am Ende und wenn jetzt gewinselt wird, das sei schlecht für den Liberalismus, dann denke man bitte an Westerwelle, einen abstossenden Günstling des Systems, dessen sexuelle Präferenzen sein Koalitionspartner benachteiligt; ein Typ, der alle Vorteile nimmt, die andere erkämpft haben und wenn er dann mal zeigen könnte, was es heisst, liberal zu sein -dann lässt er die Union gewinnen. Liberal sind die Liberalen so wie die Giftgas- und Panzerexportlizenzerteiler der Union christlich.

Also, darf man? Die Frage stellt sich gar nicht, es git einen Schwall von Beiträgen, die das Schicksal der FDP als Unfall darstellen, und nicht als Tritt. Seit dem Durchmarsch der Markttotalitaristen in Deutschland gab es wohl kein bankrottes Unternehmen, dessen Mitarbeiter so bedauert wurden wie dieses zweite Lobbyistenloch im Hintern des Bundestages. Kein Verlust. Und bitte, mir ist durchaus klar, dass niemand meine theoretischen Interessen so wie die FDP verteidigen würde., Egal, Bevor ich von sowas profitiere, habe ich lieber eine Mietpreisbremse (am Rande, wir steigern ja eh nicht).

Man darf, man soll, man muss, die sollen ja nicht glauben, es gäbe für sie irgendwelche sicheren Zonen, wo sie sich dann aufpäppeln können. Man darf sie nicht nur so treten, wie sie diejenigen getreten haben, die sich gegen ihre als Marktliberalismus getarnte Bereicherung nicht wehren konnten. Man soll es sogar tun. Wir reden hier nicht über Demokratie oder Menschenrechte oder Respekt, wir reden hier von einer Zusammenrottung von Leuten, die dem Wesen des Grundgesetzes ihre eigenen Interessen entgegen setzen.



Sollen sie doch ihre Angeberkutschen doch selber mieten! ich habe mein neues Scott Addict CX ja auch selbst bezahlt - in Koalitionsabschaumfarben war es nämlich billig und das Geld habe ich, weil ich in der FAZ und im Kommentarblog auch noch einmal deutlich gesagt habe, wie man aus Sicht meines Tegernsees mit diesen sozialen Härtefällen jetzt umgehen sollte.

Dienstag, 1. Oktober 2013, 01:58, von donalphons | |comment

 
Boa. Was für ein tolles Rad!

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Biene-Maja-Style :-D

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tigerente: )

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Hoch - neben dem gelben Wagen.
Das sorgte für scheele Blicke.

Nun sindse am Verzagen,
und kratzen sich am Genicke.

[ta-ta--ta-ta--ta-taa (Karnevalstusch)]

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Einmal mit Anlauf. Juhu!

Die hessische Kultusministerin hat ja schon signalisiert, dass sie bereit ist, ins Prekariat äh Sekretariat zu wechseln.

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nun bitte mal nicht so hochnäsig, ja - auch im Tegernsee wird eines Tages der Stöpsel gezogen...

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Ja, es ist schwierig. Ich lernte ja die FDP aus historischen Gründen erst seit 1981 kennen. Das war die Zeit, als wir endlich Westfernsehen hatten (übrigens von der Obrigkeit eher gefördert als geduldet, sehr merkwürdig.) Damals war die FDP die Partei von Genscher, Lambsdorff und Baum. Aus meiner beschränkten Sicht kombinierten sich also Weltläufigkeit, wirtschaftlicher Sachverstand und die Bürgerrechte. Alles überwölbend dazu noch der alte William Borm (von dessen Verstrickungen ich natürlich keine Ahnung hatte). Ich meinte den Geist von 1848 zu spüren. Das, dachte ich damals, könnte man wählen. Als ich nach der Wende noch Dahrendorf las, fühlte ich die Fehlstelle um so mehr, den die Genannten hinterließen. Es sagt viel über die deutsche Gesellschaft aus, daß es offensichtlich nicht möglich ist, eine Partei liberalen und intellektuellen Zuschnitts erfolgreich über die Zeitläufte zu bringen. Diese Partei der Möllemänner und Westerwellen ist eine Peinlichkeit, niemand wird sie vermissen . Aber es bleibt der Phantomschmerz. (Mich würde übrigens das ehrliche Urteil eines derzeitigen FDP-Anhängers interessieren, der kein Zahnarzt oder Rechtsanwalt ist. Leider würde er auch hier nicht gehört, sondern niedergemacht werden. Umso mehr schmerzt das Fehlen einer wirklich liberalen Partei.)

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Wahr ist's, die oben Genannten sind tatsächlich andere Kaliber als die Hanseln von heute.

Interessant wärs, wenn jetzt Genschman mal hier ein paar Zeilen absonderte.
Tja - vermutlich ist er zu beschäftigt ...

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"Liberal sind die Liberalen so wie die Giftgas- und Panzerexportlizenzerteiler der Union christlich."

Und: "Seit dem Durchmarsch der Markttotalitaristen in Deutschland [...]"

Ich denke dass die Gelben nur offensichtlich Positionen vertreten haben, die andere lieber hinter pseudochristlichem oder sozialem Moralgelaber verbergen.

Panzer und Kleinwaffen wurden auch zwischen 1998 und 2005 exportiert. Die Deckelung der Kapitalertragsteuer / Abgeltungsteuer bei 25%+Soli (deutlich unter dem was gutverdienende Arbeitnehmer abdrücken) verdanken Deutschlands Zinsnehmer und Dividendenrentner Eichel, Clement und co. Ein gewisser Herr Steinbrück hat dann 2008 noch einmal nachentlastet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalertragsteuer_%28Deutschland%29

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Karl VI.?
Ist das Karl VI.? Und wer kniet da links von ihm und was hat er in der Hand? Die bayerische Brautwerbung ums Theresel?

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"Nachentlastet".
Vorher wurden Kursgewinne mit 0,00 % besteuert, wenn man dat Papierche ein halbes Steuerjahr lang oder länger herumliegen hatte. Schon vergessen?

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1981 gab es den Sozialstaat noch, da hatte die FDP als Korrektiv in beide Richtungen einen Sinn. (Damit die Sozen nicht zu sozialistisch und die Christen nicht zu polizeistaatlich werden.)
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Aber heute, wo die Grünen Krieg führen, die Sozen Hartz IV einführen und die CDU den Atomausstieg beschließt?
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1981 gab es keinen gesetzlichen Mindestlohn und es kam auch niemand auf die Idee, ihn zu fordern. Man war ja nicht in Frankreich! Hier gab es doch starke Gewerkschaften und Tariflöhne.
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Sehen wir es nüchtern, die FDP ist am Erfolg ihrer Klientel zugrunde gegengen, die so eine Partei jetzt nicht mehr braucht. WEil die SPD im Zweifelsfall genauso asozial ist (es nur nicht so schamlos raushängen laesst).
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Als Bürgerrechtspartei war die FDP immer nur ein Placebo. Baum und Hirsch und noch drei Hanse. Die hatten immer Einwände gegen feuchte Träume von CSU-Innenministern, und das fanden dann alle hochgradig intellektuell und weise und demokratisch. Dabei war es einfach nur das alte Spiel mit good cop, bad cop.
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1849 haben sie das preussische Militär herbeigerufen und 1933 mit beiden Händen für Ermächtigungsgesetz gestimmt. Ihre STiftung heisst nach Friedrich Naumann. Soviel zum deutschen Liberalismus.

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"die FDP ist am Erfolg ihrer Klientel zugrunde gegengen, die so eine Partei jetzt nicht mehr braucht."
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Das ist die absurdeste These, die ich über diese (Ab-)Wahl bisher gelesen habe.

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Ganz meine Meinung, hansmeier555! Das ganze Elend fing ja in etwa mit der Wende zu geistloser Raffgier und Unmoral an und dieser Reset der sozialen Marktwirtschaft zur asozialen Marktkonformität trägt, ebenso wie dieses Konzept einer funktionierenden Demokratie Gemeinschaftswährung namens Euro, ja auf ewig das Signum seines geistigen Vaters, des Herrn K.

Aber wehe, man weist darauf mal hin, dass wir eigentlich schon 30 Jahre in diesem Ausnahmezustand und geistig-moralischen Notstand leben müssen - was muss man sich da für Kommentare dann anhören...

Und auch darin volle Zustimmung, dass der eigene Erfolg sie überflüssig gemacht hat: neoliberal, asozial, die 1% bereichern, sich dem sogenannten freien Markt andienen, dabei alles Recht und Gesetz, jede gute Sitte und allen Anstand hinter sich lassen - das können und wollen doch inzwischen auch alle anderen, dazu braucht es in der Tat nunmehr keine FDP mehr, das ist längst ein Selbstläufer geworden.

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Danke für diesen Satz:
Liberal sind die Liberalen so wie die Giftgas- und Panzerexportlizenzerteiler der Union christlich.

Vielleicht sollte man Inhaltsangaben für Parteien analog zu Lebensmitteln einführen, also eine Auflistung der Parteispenden, Besitztümer von nahen Anverwandten und Bezahl-Auftritte bei Lobby-Galas. Und natürlich schwarz umrandete Warnhinweise mit "Diese Partei hält X% der Wahlversprechen und Y% der Koalitionsvereinbarungen".

Trotzdem wünsche ich mir mehr Parteien im Bundestag.

Mir wären je 1 bis 3 Sitze für extremnationalistisch, extremkommunistisch, extremreligiös, extremlibertär, und extremdagegen (APPD) in einem Bundestag, in den auch mal herzhaft gestritten wird, sehr viel lieber als 2 bis 4 Systemblockparteien, die in einem nicht mehr durchlüfteten Bundestag ständig den 2 bis 4 stimmigen Kanon von "Alternativlos" herunterbeten.

Der Bundestag sollte eine Poliertrommel für gute, bestandsfähige Ideen sein, und dafür braucht es Reib- und Schleifmaterial.

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Mehr Parteien? Mehr davon? Na, ich weiß nicht, da rät mir mein Bauchgefühl eher ab.

Bessere Parteien - eher mehr Qualität als Quantität, das sagte mir mehr zu.

Aber wie realistisch ist denn solch frommer Wunsch, flüstert mir mephistophelisch mein innerer Daimon zu, du kennst sie doch, und du hoffst immer noch? Kann denn wirklich gar nichts deinen Glauben und deine Frömmigkeit erschüttern, Hiob? Was muss ich dir noch antun, damit du endlich begreifst?

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Bessere Parteien - eher mehr Qualität als Quantität, das sagte mir mehr zu.

Mehr Parteien, von welchen die extremeren auch mal ein, zwei Legislaturperioden aussetzen dürfen (und auf diese Weise generationsübergreifenden Koalitionsvereinbarungen wie z.B. Schwarz-Geld es war, verhindern) sorgen für (auch geistige) Flexibilität und weniger dogmatische Totalismen (…"nie mit der Linken"…).

Die Parteien sind, wie sie sind, weil sie sich zu lange ihrer Mehrheiten gewiß sein konnten und weil zu lange top-down durchregieren möglich war.

Dass man mit nur noch zwei Parteien einen ziemlichen Deadlock hinbekommt, sieht man in den US of A. Ein Kugellage mit nur zwei Kugel kann auch niemand bauen. Räder haben meist ~13 Lagerkugeln… und die müssen zusammenarbeiten.

Im Posting oben hab ich übrigens noch extremfrauen, extremmänner, extremkinder und extremrentner vergessen.

Indien hat letztens was praktisches eingeführt: negatives Wahlrecht! http://www.tagesschau.de/ausland/wahlrecht-indien100.html

Das müsste jetzt nur noch kombiniert werden:
Anteilig der Nichtwählerstimmen bekommen Bundestagssitze jungfräulich weisse Sitzhussen und bleiben unbesetzt. Das führt allen Abgeordneten vor Augen, wieviele Menschen sie mit ihrem Gepolter und Gelüge nicht hinter dem Ofen vorlocken konnte. Und die mit grauen Sitzhussen bedeckten, unbesetzten "keiner der oben genannten Möglichkeiten"-Sitze führen ihnen vor Augen. welcher Anteil der Bevölkerung sie verachtet.

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Mehr Parteien im Sinne ihrer schieren Anzahl meinte ich nicht, es kann gern die eine oder andere verschwinden. Ich finde nur die Partei nicht, der ich mehr oder minder anhängen könnte. Gegen das Parteiprinzip als solches ist nichts einzuwenden. Interessen müssen sich organisieren, sonst herrscht Aristokratie oder Pöbelherrschaft wie im antiken Athen, wo es jedem Demagogen möglich war, seinen Wahnsinn als Volksmeinung umzudeuten. Man lese bei Thukydides nach.
Hiob? Vielleicht eher der Hiob bei Joseph Roth als der in der Bibel. Aber insgesamt: ja, doch.

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Nein, Parteien müssen nicht sein.
Parteien müssen wirklich nicht sein.
Und die Athener Demokratie wurde aus begreiflichen Gründen 2000 Jahre lang schlechtgeschrieben.

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Vielleicht ist es auch an der Zeit für single purpose parties.

So wie es single purpose websites gibt.

Die Welt wird exponentiell komplexer und bei jeder Partei ist mittlerweile Zeug dabei was unwählbar ist. Das macht die Wahl auch so schwierig, dass es Wahl-o-maten und Wahlkompanden gibt.

Hat jemand Interesse an der Gründung einer Simplifizierungspartei?
- totales Werbeverbot (macht nur unzufrieden, versaut Landschaft und das Web)
- Abschaffung der Abschnorcheldienste und Schauprozesse gegen deren Mitarbeiter
- Abschaffung von GEZ und ÖRR (ist eh nur Regierungspropaganda, und -siehe LSR- in höchstem Maße befangen, die harte Arbeit wird heute von Whistleblowern erledigt)
- totale Entflechtung von Staat und Religion (bis hin zur Verstaatlichung von kirchlich getragenen Einrichtungen, damit auch deren Mitarbeiter endlich normale Rechte geniessen können), Keuschheitsgürtel für Priester.

Das sollte für die erste Legislaturperiode doch reichen, oder?

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hansmeier555, die sizilische Expedition muß man nicht schlechtschreiben. Das war Volkes Wille. Oder der Demagogen Wille? In einer Versammlung von 5000 Leuten gibt es keine Vernunft, keine Diskussion. Es ist eine Horde von Fußball-Fans.

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Ständestaat
HM 555:

Wie wär's mit dem Ständestaat? Oder dem preußischen Dreiklassenwahlrecht? Die Parteien spielen ohnehin kaum noch eine Rolle. Die Interessenverbände regieren schon lange in Berlin und Brüssel: Verkehrspolitik bestimmen ADAC und Bahn, Ökologie und Landwirtschaft die Energiewirtschaft, usw., über Brüssel geht eigentlich alles.

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Gestaltungsfähige Mehrheit ist doch da...
Warum so pessimistisch? Nach den Regeln der parlamentarischen Demokratie hat Merkel die Macht verloren.
SPD, Linke und Grüne haben eine Mehrheit. Sie haben auch viele gemeinsame Punkte in ihren Wahlaussagen. Merkel wird jetzt versuchen die gegeneinander auszuspielen und die übliche ultimative Drohung, Niemand dürfe mit der Linken koalieren oder sich auch nur tolerieren lassen. Wer das nicht glauben will bekommt die Ohren von ihren Medien zugeschrien.
Aber man kann doch einfach das Einfache tun: gemeinsam jetzt, öffentlich natürlich, verabreden dass diese o.g. Punkte (u.a. Mindestlohn; viele weitere Delikatessen sind auch noch da) von diesen Parteien umgesetzt werden, egal, wer später mit wem eine Koalition macht. D.h. dieser gemeinsame Beschluss wäre nicht verhandelbar.
Damit hat Merkel die Iniative verloren. Egal wer Bundeskanzler wird: Mindestlohn und die anderen guten Dinge wurden ihm schon aufgedrückt. Die jetzt beginnenden Rankünen liefern umso weniger Ertrag je mehr Zeit verstreicht.
Denn so wie es jetzt aussieht wird solange intrigiert bis den Leuten das zum Hals raushängt. Es wird, wie in Hessen nach der erfolgreichen Ypsilanti-Kampagne, neu gewählt. Koch hatte damals gewonnen; diesmal würde nur Merkel der Sieger sein. Außerdem wäre das ein netter Test, ob das Prinzip des Repräsentierens noch funktioniert: ermächtige mich zu diesen Programmpunkten - dann setze ich das um.

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@all: viele richtige Punkte, allein: vom Zuschauen allein, oder vom Nichtwissenwollenwenmanwählensoll, werden die Parteien nicht besser. Das Blöde an der Demokratie ist ja, dass man schon ein bisschen mitmachen und sich Mühe geben muss, wenn man sie denn erhalten will.

Auch deshalb, damit den zahlreichen Politikern heutiger Zeiten auf die Finger geklopft wird, die Demokratie als Konsumkonzept (vulgo: Brot und Spiele) sehen, und die nichts lieber tun als alternativlos und damit letztlich feudal durchzuregieren.

So manch kleinere Partei hat durchaus nähere Betrachtung verdient. Der Wahlomat hat mir dieses Jahr ganz erstaunliche Erkenntnisse beschert. So hatten wir hier mal eine Diskussion wg. der (Un-)wählbarkeit der Linken. Die landeten qua Wahlomat bei mir auf Platz 2 - ich sollte also, könnte man Parteiprogramme ernst nehmen kurz vorm Revoco sein.

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@gelegentlich: Mein Verdacht ist ja, dass Rot-Rot-Grün schlicht nicht genug Eier in der Hose haben, um das Durchzuziehen. Die sind feig, haben Angst vor das M. und Angst vor dem Wähler. Dabei glaube ich fest daran, dass all denen, die links gewählt haben, eine Regierung an der ihre Partei beteiligt ist und die ohne M. auskommt, lieber ist als irgendein Kuddelmuddel.

Man muss sich das mal vorstellen, die hätten zusammen eine Mehrheit, da wäre man in Italien oder man anderem Land dankbar drüber. Woanders regiert man mit einer Stimme mehr.

Freilich, man will andererseits auch nicht von Feiglingen regiert werden. Verzwickt.

Sie beobachten das m.E. auch richtig, keine größere Zeitung scheint den Mumm zu haben, Klartext zu schreiben und den Leser deutlicher als nur in den vorletzten drei Zeilen irgendwelcher Kommentare drauf hinzuweisen, dass M. eigentlich abgewählt wurde.

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@wolpertinger
Ich habe mit meinem Vorschlag eine goldene Brücke gebaut, so dass man keine Eier haben muss. Danach würde Niemand sich dem Makel aussetzen sich von der Linken tolerieren zu lassen. Lediglich Merkel hätte die Iniative verloren, jedes Taktieren auf Zeit würde für sie von Tag zu Tag teurer und die Aussage, ohne mich kommt das Chaos, würde wirkungsvoll auf Null gestellt. Neuwahlen braucht man auch nicht, es passiert ja was - und das Alles ohne irgendwelche Koalitionsbildungen einzuschränken. Unter Beachtung der Vorgabe, dass das vorher gemeinsam Beschlossene dann auch in jedem Fall umgesetzt wird. Das ist sozusagen dann auch Teil irgendeines Koalitionsvertrages. Frau Merkel wird ja Niemanden zum Wortbruch erpressen wollen, Pfarrerstochter die.

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@savall
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ja ja, die sizilische Expedition muss seit 2500 Jahren als Argument herhalten.
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Aber für so was braucht man weiss Gott keine Demokratie.
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Und es gibt auch Länder wie die Schweiz.
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Für mich ist die Sizilische Expedition wirklich kein Grund, warum ich mich mit dem Elend des heutigen Parteienkartells abfinden sollte.

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"Für mich ist die Sizilische Expedition wirklich kein Grund, warum ich mich mit dem Elend des heutigen Parteienkartells abfinden sollte." Für mich schon. Geschmacksfrage. -> Jacob Burckhardt.

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Danke.
Das war jetzt ausgesprochen kurzweilig.
:)

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