8 Jahre ohne Internet

Und ohne Telefon. Das klingt jetzt vielleicht komisch für jemanden, der nur im Internet zu existieren scheint. Aber tatsächlich hatte ich in der kleinen Stadt, in der ich so zwischen 1/5 und 1/2 des Jahres und meist den ganzen Sommer verbringe, weder Telefon noch Netz. Ich rufe sowieso niemanden an, und es ist manchmal ganz gut, täglich nicht mehr als eine Stunde vor dem Netz zu hängen. Das geht, das geht locker, und hier spielt das Netz keine Rolle. Fax ist den Leuten allemal lieber, und am besten ist immer noch persönlich vorbeischauen, auf einen Ratsch, oder, wenn es Karten für den Konzertverein betrifft, eine kurze, förmliche Visite mit Vorführung der neuen Versace- ode MiuMiu-Kollektion. Internet homma ned. Sogar die Elitessen lernen hier noch mit Karteikarten, selbstbeschrieben.

Nur zwingen mich nun familiäre Verpflichtungen zu einem normalen Telefonanschluss, und da nehme ich halt auch gleich noch DSL Flat dazu. Eigentlich nur, weil auch noch andere im Haus das wollen, na gut, dann soll es eben sein. Und ausserdem können meine Eltern dann wieder dauerhaft ans Telefon, ohne dass ich es mit dem 56k-Modem bei ihnen daheim blockiere. Das sind, genau genommen, die familiären Verpflichtungen - der Wunsch, sich immer und jederzeit mit anderen stundenlang über das verkorkste Haus da hinten vom Sohn vom reichen ***** auszutauschen, der wohl zu viel "Vom Winde verweht" gelesen hat.

Dienstag, 28. Juni 2005, 18:33, von donalphons | |comment

 
@ Ingolstadt
Zweimal ein böses Omen:

Vor ca. 4 Jahren krachte der Vater des Immobilienmaklers vor Ingolstadt mit 220 Sachen in den Graben (passierte zum Glück nix).

Vor ca. 1 Woche verlor der Immobilienmakler auf der Rückfahrt aus seinem südbayerischen Feriendomizil, fast das Mountainbike und das Rad seiner Partnerin.... und wo ? auf der Höhe von Ingolstadt....

Nachtrag:

Vor ca. 2 Jahren landete der Vater des Immobilienmaklers einen Totalschaden... wo denn wohl ? Natürlich auf der Höhe von Ingolstadt

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Wird wohl an der Würgeengeldichte liegen :-)

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Ich weiss. Man muss schon wirklich ein ganz besonders mieses, zynisches Stück Asbestteflon mit Säure in den Adern sein, um diese Stadt zu überleben. Ich kenne Leute, die sich weigern, auch nur zu einem Besuch bei mir auch nur für Stunden zurückzukommen.

Wenn Du Dich hier mal überschlägst, lass es mich wissen, ich koche dann was feines :-)

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Das passiert hier oben in Wolfsburg auch, wenn man keinen VW fährt....

... und in München sollen Einheimische einen aus dem Auto zerren, wenn man nicht mit der Doppelniere daherkommt.

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Ich kannte hier mal Leute, die meinten, wer ein ausländisches (aka nicht bayerisches) Auto fährt, sollte in Deutschland sofort gefeuert werden. Für die Frage, wer dann die Arbeitslosenbeiträge bezahlt, war ihr Gehirn leider etwas zu kurz.

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@ auto
Mein Vater fuhr in den beiden o.g. Fällen ein Münchner Fabrikat.

Der Immobilienmakler einen Kleinwagen aus Stuttgart...

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Ein deutsches Auto mit Doppelniere "made in USA".
So einen Quatsch darf man sich gar nicht anhören. Und wenn es ein japanisches Auto wäre, so viel Mensch bin ich, daß ich dann denke "Dann hat eben jemand in Japan Arbeit" und repariert und gewartet und ersatzteilt (das was sich wirklich rentiert!) wird es sowieso hier.

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Wieviele Komponenten
vermeintlich deutscher Autos anderswo zusammengetackert werden, will ich gar nicht wissen. Und kommen VW Polos nicht komplett aus Spanien? Gurken Ford Galaxy und VW Sharan nicht auf dem selben Chassis rum?

BTW: Mein Bruderherz hat sich übrigens keinen Audi gekauft, weil er der Meinung war, diese Marke werde gern von ziemlich rechtem Gesocks gefahren. Und dabei hatte ich stets angenommen, die würden im Zweifelsfall die gleiche Marke fahren wie seinerzeit der Führer...

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Wenn man jede Automarke vermeiden will, die der politische Gegner nutzt, dann ist das wahrscheinlich nur durch Verzicht auf ein Auto möglich. Aber Moment: im ÖPNV und auf dem Fußweg rotten sich auch manchmal Braune zusammen ...

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Die Audifahrer sind laut einer Statistik überdurchschnittlich häufig Befürworter der Todesstrafe. Es gibt da aber starke regionale Unterschiede: In Bayern sind Audis das, was bei uns in Niedersachsen Skodas oder Seats wären, andererseits ist der TT bei uns ein Dienstwagen für IT-Key-Accounter, Werbeagenturleute und Unternehmerverbandsfunktionäre.

Härtester Vertriebsjob der Gegend: Opelhändler in Golfsburg.

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Das politisch korrekte Auto
@stefanolix: ein mit Porschemotor getunter Lada oder Wolga mit schwarzrotem Anstrich, Sandinistenstern und dem Nummernschild RZ ZL 129.

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Also, hier fährt so ziemlich jeder Audi. Heisst also politisch nichts.

Hm.


Wobei, das gilt besonders in den Käffern, wo die CSU mitsamt Kriegervereinsbürgermeister 60% bekommt. (Die anderen 40 gehen an die freien Wähler, deren Kandidaten früher REPs waren)

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Komme grad aus 2 Wochen Emigration im Altmühltal Nähe ING;-)

Ich ziehe daher andere Schlüsse: Solange Tiefflieger über Ingolstadt einen Höllenlärm zur Mittagszeit verursachen dürfen, solange wollen die Dorf-Großkopferten auch den A8 als quasi noch viel mehr tieffliegenden Düsenersatz und die Depp... ääh Jungen wollen mit ihrem rostigen, crasherprobten 80er von Abt Mitglied in den Audi HellsDevils Ingolstadt sein. Da gibt's sogar örtliche rot-frei-grüne Mehrheiten drüber.

Spassig ist's, der Umgebungsbevölkerung beim morgentlichen Defilee zum "Werk" zuzuschauen. Da war ein Hyundai dazwischen mit einer riesigen Fahrertür-Beule (bemerkenswertes Kennzeichen EI-ZO-XXX, EI für Eichstätt) und die Fahrerin merkte irgendwann an, dass sie in der Gegend von den Ringe-Fahrern für japanisches Saubret gehalten wird. Na, Waidmanns Heil...

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PS: Das mit dem Internet in dieser Gegend ist wirklich seltsam. Da kümmert sich meine ältliche Vermieterin fast marketing-fürsorglich um ihre Website, vermeidet kleinbürgerlich jeden Ärger um nicht gemeldete Vermietungen gegenüber dem Touristenverband (da man ja im Netz sowas sofort querschliessen kann) und meldet dann vor meinem Besuch erstmal den T-Com-Anschluss ab. Sauber.

Aber ehrlich gesagt hab ich's nicht vermisst. Das Altmühltal ist schon 'ne Art 360-Grad-3D-Kino, vor allem nachts, wenn die Wildsau schnoddert;-)))

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Ja, so eine Fabrikat wird schnell mal von der Piste geschoben, wenn es fährt, und wenn es steht, gibt es dafür auch das Brotzeitmesser in die Reifen... So ist das mit dem Lokalstolz.

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Scheint aber nur für eben diese Weissblechdosen aus Asia zu passen. Meine Vermieterin ist Krösus (oder Krösa?) beim Touri-Raumangebot im Dorf, hatte null Bock auf örtliche Feiern, machte den Dorfgasthof runter und fährt wahrscheinlich aus deiner genannter Erfahrung einen 3-Liter-YoungTimer aus Stuttgart. Die "Anderen" scheinen irgendwie neidisch zu sein;-)

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