Bevor hier jemand zum Lügen-SPON klickt

Erst mal die Süddeutsche und Heribert Prantl lesen. Danach kann man sich das hysterische Geschnatter von das Äntschies gerupfter Büchsenspannertruppe sparen. Ausserdem kann Prantl auch schreiben, was heutzutage bei dem Kinderdrogenstrich der Online-Johurnaille nicht mehr oft zu erleben ist.

Mittwoch, 21. September 2005, 11:55, von donalphons | |comment

 
Editiert
Editiert. Don.

Kinners, macht mal halblang. Wer partout sowas schreiben will, soll ein eigenes Blog aufmachen. Ich will nicht, dass das hier auf das Niveau rechter Neoconazi-Blogs fällt.

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Ich würde mir wünschen, fundo, daß Du Deine unzivilisierte Äußerung über die "Bearbeiten"-Funktion korrigierst.
Falls Du aber tatsächlich die direkte Auseinandersetzung wünschst, geh doch in den Irak.

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Prantl hat in wunderbarer Klarheit dargelegt, wie die Dinge stehen. Danke dafür!

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Bis kurz vor Schluss sehr schlüssig, aber dann umgeht Prantl die spannendste Frage: Wer ist unter der "großen Koalition auf Zeit" Kanzler. Schröder nicht, da verwette ich meine Leertaste. Also Neuwahl, und Schröder ist ohne rot-grüne Mehrheit Gechichte, wie sein Vorgänger im Amt sagen würde.

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Gäääääähn.
Und Glückwunsch für den Beifall Ihrer Kommentar-Pausenhof-Concilieres, Herr Donalphons ;-)

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Laß Deine schlechte Laune an Deiner Frau aus. Dafür ist die schließlich da. Wir stehen hierfür nicht zur Verfügung.

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Aber doch mal ehrlich.
Was der Prantl da schreibt, hat doch so einen Bart. Typisch links hinterm Berg und nicht merkend, dass wir in postindustriellen Zeiten leben. Da empfehle ich doch lieber diesen Artikel in der Taz von Bendit/Leggewie. Mit der Wertung bzgl. SpOn dagegen gehe ich übrigens absolut d'accord und im übrigen bin ich heute morgen aller bester Laune.

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Phrasen, wie ich sie hasse IV: "Postindustriell"
Die deutschen Anlagenbauer, Maschinenbauer und Elektrotechniker dominieren den Weltmarkt. Die globalen Konkurrenten ringen, oft vergeblich, um Konkurrenzfähigkeit. Der Maschinenbau allein in Baden-Württemberg ist größer als der Maschinenbau in den USA.

Soviel zum Thema postindustriell, Traumtänzer.

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mit postindustriell meinte er, glaub ich, eher die soziokulturelle beschaffenheit unseres lebens, als die tatsächlich existierende branche. aber, hey, ich kann mich auch irren. was genau meintest du, flötenfuchs?

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Postindustriell ist das Lieblingswort aller arbeitslosen Journalisten, weil sie sich einbilden können, dass es woanders bald zu Ende geht und sie dann genauso beschissen dran sind wie alle anderen. Ich würde jedem raten, mal hier in dieser nichtpostindustriellen Stadt vorbeizukommen, wo der normale Arbeiter einen TT oder einen A6 und einen Gof für die Frau und ein 160m²Eigenheim hat.

Auf solche Scheisse, mit Verlaub, kommt man wirklich nur, wenn man irgendwo in Mitte als Zeilengeldlutscher lebt. Ohne Industrie kann man sich die Dienstleistung rektal, und so weiter, wenn sie nocht sowieso nach Indien abwandert. Und mit welchen postindustriellen Produkten bitte ist Deutschland Exportweltmeister?Die jammernden Vollpfosten aus Mitte kauft im Ausland garantiert keiner.

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So ist das. Der Dienstleister SAP wurde nicht dadurch groß, daß man am Bahnhof Koffer trug oder dem Mütterchen über die Straße geholfen hat.

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Wahrscheinlich schlägt sich auch in Bayern schon der ein oder andere klammheimlich (aber vielleicht erfolgreich) als eBay-Powerseller durch und beschafft seine Ware (think global) in Süd-Ost-Asien. Vermute, dass hinter manch hübschen blau-weissen Innenstadt-Schreibgeschäftchen solche logistische Strukturen im Keller vor der Nachbarschaft versteckt werden. Von der Laufkundschaft können viele heute ja nicht mehr so doll leben. (OK. Bayrische Weisswurscht- Metzger vielleicht ausgenommen). Und @nörgler. Lesen Sie doch bitte mal Zeitung. Wieviel Leute haben denn Ihre Anlagenbauer, Maschinenbauer und Elektrotechniker gerade letzte Woche wieder entlassen?

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Noch eine Anmerkung an Herrn Donalphons. Offensichtlich bestreiten ja auch Sie einen Teil ihres Lebensunterhalts "postindustriell", wenn man ihren amüsanten Postings über ihre neue Teilexistenz als Vermieter glauben darf (man weiss ja nie, was bei ihnen so alles nur virtuell ist, aber ich nehme das einfach mal so). Genau das ist "postindustriell". Vielleicht geht es ja wieder zurück zum Handwerk. Sie beschäftigen ja wahrscheinlich ab und zu einige davon, wenn sie nicht gerade alles selbst machen (den Eindruck hatte man ja). Do it yourself. Baumärkte gefüllt mit Produkten aus Süd-Ost-Asien. Das ist die Zukunft. Wartet mal, bis die Chinesen hochwertige Autos bauen. In zwei drei Jahren .... Dann fahren auch die Bayern Ching Wu oder wie die dann heißen statt BMW und Audi.

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Das erinnert mich jetzt ein wenig an die Argumente mancher PR-Blog-Sickos, die auch alles irgendwie im Netz sehen. Das sind Leute, die wahrscheinlich noch nie an einer Werkbank standen. Oder bei einem Metallbauer waren. Und selten aus gewissen Viertel der grossen Städten rauskommen. Oder Wirtschaft mit einem SAP-Interface verwechseln. Oder denken, jeder Handwerker kauft nur noch im Baumarkt. Eine echte Hilti kostet halt ihr Geld, die bekommt man nicht im Baumarkt für 20 Euro, aber wer mal versucht hat, ohne Hilti ein Haus zu restaurieren, weiss, was ich meine. Wie lange bauen die Chinesen schon Bohrmaschinen?

Was mich in der New Economy im Gegensatz zu den anderen vom Abdrehen bewahrt hat, ist der Umstand, dass ich ab und zu aus dem System rausgekommen bin. Dass ich Leute kenne, die wissen, was 40 Jahre schwarze Zahlen bedeuten. Etwas grundsätzlich anderes als die Arbeitslosen, die einmal jährlich bei ihnen die abgeschriebenen und kaputten Computer abholen und bei Ebay verscherbeln. Und es hat auch nichts mit den Unternehmen des DAX zu tun, die in allen Punkten die Ausnahme sind. Die Hirngespinste deren McKs, Beispiel Deutsche Bank24, haben nichts mit dem zu tun, wie die meisten Firmen hierzulande Geschäfte machen.

Wenn ich hier aus der Stadt nach Süden fahre, steht da ein Maschinenbauer. Grösser als das Firmenschild ist die tafel "Wir stellen ein". Da stehen massig Angebote drauf. Wenn abgebaut wir, steht das immer in der Zeitung. Wenn eingestellt wird, fast nie. Und wenn eine Branche momentan in der tiefgreifendsten Krise seit dem Ende der Kerzenzieherzunft ist, dann ist das die meinige, die Medien. Da kann sich jeder Fliessenlegerlehrling nur wundern über die Tarife, die bei uns faktisch bezahlt werden.

So, get a life.

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Und was am seit ca. 2000 Jahren recht erfolgreichen und wenig verändertem Geschäft des vermieters postindustriell sein soll, muss man mir auch erst mal erklären. Und zwar ohne McK-Wortwichse, bitte, falls Sie zu sowas denn befähigt sein sollten. Dann erkläre ich ihm gerne mal, wieso postindustriell auf das Haus hier, Bj. 1600, chronologisch nicht ganz zutreffend ist.

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Nun ist der deutsche Osten ja zu einem nicht unerheblichen Teil sein Industriepotential losgeworden; und was sieht man: Es geht auch ohne (was die Versorgung etc. angeht). Es wird ja auch in erster Linie das Fehlen der Arbeitsplätze beklagt, nicht das Fehlen der Industrie.
Insoweit kann ich mit dem Begriff "postindustriell" durchaus was anfangen.

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Ach ja, und zum "wenig veränderten" Geschäft des Vermieters: Mein Vermieter sieht das *etwas* anders...

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Postindustriell im Osten? Sowas?

http://rebellmarkt.blogger.de/stories/255804/

ganz toll.

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@oberlehrer: Oh - ich auch. Die "World Mail Awards" gelten übrigens als der Branchenoscar der Postindustrie.

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@Don: Ich lebe praktisch inmitten solcher Industriebrachen.

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na, dann tun mir aber die Vermieter doch etwas leid. Das Ding da war "gratis zu vermieten".

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Gehen wir mal weg von den Medien-, New-Economy- und sonstigen virtuellen Märkten. Nehmen wir z.B. die handfeste Landwirtschaft, die ja bis in die 80er hinein großindustriell zu werden drohte. Wieviele Bauernhöfe in Bayern sind von ihrem Einkommensportfolio heute eher Hotelliers statt Rinderhüter? Oder auch die Kioske hier in NRW, die sich alle zu Logistik-Spezial-Dienstleistern mausern (mit dem rot-blauen Hermes Packet Shop Schild im Fenster). Alles das ist "postindustriell". Im übrigen scheiden sich die Geister politisch daran, ob jemand noch daran glaubt, dass das Wirtschaftswachstum im industriellen Sektor bei uns irgendwann so steigerbar ist, dass dort wieder soviele Arbeitsplätze geschaffen werden, dass unsere Arbeitslosenzahl nennenswert zurückgeht. Sie glauben anscheinend daran, ich nicht. Und noch was. Warum die Herausforderungen der postindustriellen Gesellschaft nicht offensiv annehmen? Schätze, der eBay-Powerseller ist für Steuervereinfachung, Kirchhof, Flexibilisierung des Kündigungsschutzes usw, weil der ja auch den ein oder anderen ab und zu einstellt, wenn er Erfolg hat. Das ist das Problem. Solange, wie die Linke noch an Wirtschaftswachstum im industriellen Sektor bei uns glaubt, bleibt sie im Grunde strukturkonservativ und geht den Lobbyisten und von Pierers bei Christiansen auf den Leim, die genau das penetrant behaupten.

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Wie gesagt: Mein Vermieter ist froh über jede Wohnung, die er wieder an den Mann bringt (er selbst wohnt übrigens in München).
Der Wohnungsleerstand in Dresden ist ganz erheblich - ich finde im Umkreis von ca. zehn Gehminuten wahrscheinlich über hundert leerstehende Wohnungen; die meisten in ganz guter Altbauqualität (Gründerzeit und später), zum Teil saniert.
Der Markt ist komplett gesättigt.

Und Dresden gilt nun schon als die Vorzeigeregion im Osten...

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Man muss sich sein Weltbild nur zurechtlügen und die Definition passend machen, dann wird das schon was mit der schönen neuen Arbeitswelt, geprägt von Steuerhinterziehern und Schwarzarbeitern, das ist die Zukunft, juchhei. Die Powerseller zefallen gerade im Bereich IT in Gruppen wie Dauerneuanmelder, weil sie keine Steuern zahlen wollen, in die Folgen der Leasinggeschäfte, die halt einen weiteren Exitkanal haben, und dann sind da noch die Verwerter, die es schon immer gab und Ebay als Werbeplattform verwenden. Zusammengenommen sind die realen Effekte bei der Post spürbar, aber da muss man schon viel Ebay-PR gefressen haben, um den Stories zu glauben. Ich weiss natürlich auch, dass man das besonders gern in Berlin so propagiert, weil Ebay eine der wenigen dortigen Wachstumsläden ist, SPON und Managermagazin machen oft genug kostenlose Werbung, aber ein klein wenig Nachdenken bei dem Bohei sollte nach 2000 schon ab und zu mal vorkommen.

Und den Abbau von Postfilialen und die Folgen als postindustriell zu bezeichnen, darauf muss man auch erst mal kommen. *Lach*

Argumente bitte, auch zum Thema Industrie. Reden wir doch mal über das Thema gerchte Verteilung der Arbeit, Abbau von Überstunden und so weiter. Kein Gesülze. Das ist hier kein Blog, wo die FDP-Latrine nochmal ausgeschüttet werden kann.

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Fakt ist: Die Industrien sind hier (also im Osten) zu einem großen Teil verschwunden, und wie's aussieht, kommen sie auch nicht zurück, weil sie - ausser zur Arbeitsplatzbeschaffung - gar nicht benötigt würden. So stellt sich mir das jedenfalls dar; falls mich da jemand eines Besseren belehren möchte: gerne.

Und ja, ich halte das für eine Entwicklung, die irgendwann auch den Westen einholen wird, und dann reicht es nicht, über "gerechte Verteilung der Arbeit" zu reden, sondern man muss über "gerechte Verteilung von immer weniger Arbeit" nachdenken. Mit besonderem Schwerpunkt auf "immer weniger".

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Ach kommt, diese Schlagworte nerven mich, entweder ihr bringt Nachweise, oder verkneift Euch einfach Sprüche wie "immer weniger" - sowas passt in Talkshows oder zu den braunen Puppen. Ich bin jetzt zu faul beim Bundesamt die Zahlen für das Arbeitsvolumen in D während der letzten 10 Jahre rauszusuchen, aber das Arbeitsvolumen ist seit Jahren bei einem Boom der Schwarzarbeit stabil oder leicht ansteigend, mitsamt der gewaltigen Überstundenmenge und gleichzeitig mittelfristig stark sinkender Bevölkerung.

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Herr Donalphons. Sie haben ja insofern recht, als man es sich wirklich gut überlegen sollte, eine Existenz als Powerseller aufzubauen. Aber ich halte diesen Versuch der Existenzsicherung für sehr ehrenwert und respektabel. Aber sie bleiben sich halt treu. Herrlich!

Was die Kioske betrifft, sie werden halt Teil der zugehörigen Logistikstruktur (ein absoluter Wachstumsbereich, wie mir meine paar viel zu wenigen Postaktien für meine Altersvorsorge anzeigen), insofern "postindustriell". Nun gut, wenn man wortklauberisch drangeht, Postfilialen waren eben immer Teil des Dienstleistungssektors. Aber sie können doch abstrahieren.

Das Argument mit den Überstunden, gerechte Verteilung von Arbeit, etc. von ihnen verstehe ich nicht ganz. Für mich ist das eine Frage, welche Seite (Arbeitgeber, Gewerkschaften) gerade am längeren Hebel sitzt. Zur Zeit sind das die Arbeitgeber. Und für die sind Überstunden kostengünstiger als Leute einzustellen. Da kann offensichtlich auch die SPD nichts gegen machen. What's the question?

@oberlehrer. 100 pro Zustimmung. Bitte folgendes nicht als zynisch betrachten. Ich habe mal gelesen, in die Lausitz kommen die Wölfe zurück. Wie wäre es mit folgendem Vorschlag. Noch ein paar Wisente aussetzen und dann Jobs als Jäger, Wildhüter usw. schaffen. Warum denn nicht? In die Richtung muss gedacht werden!

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Der GfK-Konsumklimaindex steigt seit Anfang 2005 um durchschnittlich 4-5 Prozent. Die deutsche Industrie ist Exportweltmeister. Eines ihrer im europäischen Verbund hergestellten Vorzeigeprodukte ist das größte Verkehrsflugzeug aller Zeiten. Überhaupt ist die Luft- und Raumfahrtbranche eines ihrer Zugpferde. Die üblichen zyklisch auftretenden Konjunkturkrisen sind in weiten Teilen Autokrisen, von denen Unternehmen wie die Grundstoffchemie (Du Pont, UCAR, BASF) überhaupt nicht betroffen sind. Wer postindustriell sagt, meint postkeynesianisch, und das heißt nichts weiter als zurück zum Manchesterkapitalismus.

Im Osten hat man nur einen verspäteten Morgenthau-Plan durchgezogen, um Sanierungskosten zu sparen und Konkurrenten (z.B. Bischofferode, Hoyerswerda) zu erledigen.

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Da haue ich einen Kalauer zum Stichwort "postindustriell" raus, der mit viel Wohlwollen noch eine schwache 3- verdient hat, und dann führt der ernstgemeinte Diskurs zum gleichen Ergebnis.

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Das (SPD-geführte) sächsische Wirtschaftsministerium sieht das jedenfalls mit "immer weniger" ähnlich:

"Das Arbeitsvolumen, das notwendig ist, um ein bestimmtes Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu erwirtschaften, nimmt ab

Die Arbeitszeit, die notwendig ist, um bestimmte Güter zu produzieren bzw. Dienstleistungen zu erstellen, geht kontinuierlich zurück

Die Kosten für Investitionen, mit denen menschliche Arbeit durch Maschinen und Vorkehrungen aller Art ersetzt werden kann, verringern sich

Der Anteil der Arbeitseinkommen am Volkseinkommen ist rückläufig

Die Beschäftigungsform des lebenslangen Vollzeitarbeitsplatzes verliert gegenüber anderen Beschäftigungsformen zunehmend an Bedeutung"

Das kannst Du gerne unter "Schlagworte" abhaken; aber auf dieser Basis wird nun mal offensichtlich Wirtschaftspolitik gemacht.
Die Zahl der Betriebe und Beschäftigten ist in Sachsen seit 1999 ständig gesunken; Zahlen gibt's dazu gern auf Anfrage (ich will hier niemanden mit Tabellen nerven).

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Das alles stimmt, aber es ist postfordistisch, nicht postindustriell. Postindustriell würde bedeuten, es gäbe keine Industrien mehr.

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So weit ich informiert bin, bedeutet "postindustriell" nicht das Fehlen der Industrien, sondern eine Änderung des Verhältnisses zwischen (im weitesten Sinne) produzierender Industrie und Dienstleistungen zugunsten letzterer.

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Danke oberlehrer, so seh ich dass auch. Hier übrigens die Statistik von Gesamtmetall. Ich hab auf die Schnelle nichts anderes gefunden (Ich bin übrigens nicht FDP, falls mir das jemand unterstellen sollte, bitte keine Beleidigung. Auch wenn ich für Kirchhof bestimmte Sympathien habe). Interessant auch die Standpunkte der Arbeitgeber. Danach sind wir 2010 vor allem auch wegen sinkendem Erwerbspersonenpotenzial wieder näher bei der Vollbeschäftigung, falls wir bis dahin ein Wachstum oberhalb von 2 Prozent erreichen (jede 0.5 Prozent darüber schafft 200000 Arbeitsplätze). Selbst wenn das erreichbar sein sollte, egal ob durch Konjunkturprogramm oder Arbeitgebervorschläge, ist immer noch die Frage, ob am Ende tatsächlich 60 Prozent Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich nachgefragt werden (denn auch dort wird rationalisiert). Zitat: "Zuwächse wird es geben bei Handelstätigkeiten (von 11,4 auf 13,5%, + 750.000), bei Bürotätigkeiten (von 17,4 auf 17,7%, +100.000), bei Forschen, Entwickeln (von 5,0 auf 5,6%, +180.000), bei Organisation, Management (von 6,7 auf 8,4 %, +600.000), vor allem aber in dem Bereich Betreuen, Beraten, Lehren, Publizieren u.ä. (von 14,6 auf 17,7%, +1,1 Millionen)." Herrliche Zeiten für Berufsblogger und Online-Journalisten, oder nicht? Wenn bei dieser Annahme nicht mal der Pferdefuss liegt! Zumal die ja heute schon fast umsonst arbeiten müssen. Der Niedriglohnsektor der Zukunft?

@Che2001: Konsumklimaindex, Geschäftsklimaindex. Ist doch alles Kristallkugelleserei. Da befindet man sich immer mal (chaostheoretisch verursacht) auf einem ansteigenden und einem absteigenden Gradienten.

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"jede 0.5 Prozent darüber schafft 200000 Arbeitsplätze"
- sorry, aber wenn das hier mit dem Christiansendreck hier so weiter geht, muss ich hier doch mal etwas die Kommentare lüften. Der Bullshit da oben ist keine "Statistik", mit Verlaub,sondern eine dem Auftraggeber genehme Prognose. Von Prognos. Extrem verkürzt. Aussagekräftig wie Klopapier. Ich hau anderen Leuten ja auch keine Konzepte der SPD-Linken ins Blog.

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Herr donalphons. Also manchmal zweifle ich daran, ob sie auch Zwischentöne in Äußerungen berücksichtigen. Ich habe zitiert unter dem Vorbehalt, "Selbst, wenn diese Aussagen der Arbeitgeber stimmen sollten, dann .....", auch wenn ich das so explizit nicht gesagt habe.

Im übrigen bin ich ihrem "Bauchgefühl", dass "handfeste Berufe die Wirtschaft sichern" (auch wenn sie das so nicht gessagt haben und handfest häufig nur mit Industrie gleichsetzen) durchaus näher als sie glauben. Würde man es nämlich schaffen, anstatt 60 Prozent Büro-, Management(was soll eigentlich gemanaged/verwaltet werden? Bürokratie?)-, Lehrer-, Publizisten-, etc.-Tätigkeiten durch handfeste zu ersetzen (z.B. Weisswurscht-Metzger, Vermieter meinetwegen wenn sie selbst renovieren d.h. arbeiten, Grosswildjäger, Hoteliers, ...) zu schaffen (auch regional in der Provinz) und dafür die Interessen der Großindustrie, die uns überflüssige Maybachs und Klingeltöne verkaufen wollen und dafür die Zweiklassengesellschaft Luxus- und Aldiklasse brauchen, stärker ignorieren, wäre man vielleicht wesentliche Schritte weiter.

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Don: Die SPD konstatiert seit den 60er Jahren einen "Rückgang des Arbeitsvolumens" bei steigenden Beschäftigungszahlen (beschränkt auf den Westen Deutschlands, wohlweislich).

Mehr SPD? Gerne:

"Von 1991 bis 1998 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor in Deutschland um 983.000,
während sie in der Landwirtschaft um 523.000 und in der Industrie um 2.992.000 zurückging."

Nein, ich bin kein besonderer Freund des Begriffs "Dienstleistungsgesellschaft"; als "klassischer" Dienstleister ist mir nur zu deutlich, dass man sich Dienstleistungen auch erst mal leisten können muss. Aber dass vom Beschäftigungsvolumen gesehen eine Verschiebung weg von der Industrie erfolgt, scheint mir offenkundig.

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Ohne Zwischentöne:
Seit wann ist Landwirtschaft Industrie? In aller Deutlichkeit: Irgendwelchen aus dem Kontext gerissenen halbgaren Wortmüll hier ablaichen ist nicht der Grund, warum es hier Kommentare gibt. Mit sowas könnt Ihr beim Wahlblog weitermachen, da stehen manche auf so Zeug. War das jetzt deutlich?

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Seit wann ist Landwirtschaft Industrie?

Was soll das?

Und dann im nächsten Satz was zum "aus dem Kontext gerissenen [...]" zu schreiben, ist etwas grotesk, finde ich.

Wenn Du die Diskussion hier nicht willst - ok, kein Problem.

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Lob des Kapitalismus: Auf Vollbeschäftigung ist geschissen!
"Wieviel Leute haben denn Ihre Anlagenbauer, Maschinenbauer und Elektrotechniker gerade letzte Woche wieder entlassen?"
Ey, wovon Du da sprichst, ist die Erfolgsstory des Kapitalismus: Mit immer weniger Leuten immer mehr produzieren. Entlassungen sind nicht Indiz für den Rückgang der Industrie, sondern Ausdruck ihres Erfolges.
Die von Linkspartei bis FDP einheitlich bequengelte Arbeitslosenquote ist keine Katastrophe, sondern Resultat des normalen Geschäftsgangs. Vollbeschäftigung ist eine idiotische Zielsetzung, da sie nur in den 50er Jahren möglich war. Grundlage der damaligen Vollbeschäftigung war ein Krieg mit 60 Millionen Toten, including Demütigung, Diskriminierung, Enteignung, Verfolgung, Internierung und Ermordung mit Gas von Juden und anderen, die nicht ins Schema passten. Dazu gehörten auch "Arbeitsscheue", wie sie akut von den schröderschen Hartz-Gesetzen abermals gehasst und diszipliniert werden.

Wer diese Vollbeschäftigung möchte, der trete vor!

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@nörgler
Ach so! Sie waren mit FDP gemeint, Herr Nörgler! Ich dachte schon ich sollte mit dieser Unterstellung von Herrn Donalphons beleidigt werden :o).

In diesem Sinne. Ebenfalls Tschüssikowski! Schönen Abend noch.

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Prima, das waren eure 15 Minuten Fame, viel Spass noch.

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Schauen Sie, ff, ich würde das so nicht machen. Wenn man nämlich übertreibt; wenn man glaubt, mir gegenüber keck werden zu dürfen, dann ist meine DotComTod-Herkunft eine Warnung. Da nämlich haben wir ganz anderen Flöten die Luft aus den Lungen abgelassen.
Insoweit darf ich Sie, in Ihrem Interesse, um Zurückhaltung bitten.

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Die von Linkspartei bis FDP einheitlich bequengelte Arbeitslosenquote ist keine Katastrophe, sondern Resultat des normalen Geschäftsgangs.

Eben, und die Diskussion dreht sich (zumindest für mich) genau um die Frage: Wie geht man mit dieser Situation nun um? Für die Betroffenen ist es nämlich häufig sehr wohl eine Katastrophe.

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nein, sie dreht sich hier zumindest nicht mehr, mit Verlaub.

Falls es Verständnisprobleme gibt: Das hier ist mein Blog. Ich mache ein Fass auf, drunter kann themenbezogen lustig debattiert werden. Da kann man auch mal etwas abkommen, aber nicht einfach sein eigenes Ding drehen.

Denn das hier ist kein Forum. Sprich, wenn jemand schon mit einem schwachen Spruch wie oben anfängt, ist das weder nett noch zielführend. Ich nehme mir nach einer Weile Bullshit das Recht heraus, um Mässigung nachzufragen und irgendwann den Stecker zu ziehen, um das hier nicht zur Quatschbude verkommen zu lassen. Ich bin derjenige, der hier die Threads schriftlich aufmacht und mit entsprechenden Bitten schliesst. Wenn das immer noch nicht ankommt: Da gibt es zwei Möglichkeiten, entweder ich schalte alle Kommentare ab, oder ich lösche händisch.

Ist das jetzt angekommen? Gut.

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"Gegendarstellung"
Oh, das war nur als derbe bayr. Metahper gemeint (die Wahl die nur zu einem taugt, oder so), nicht im Entferntesten als Rechts!

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Ich weiss schon, aber trotzdem war mir das 2 Nummern zu derb. zu derb ist nicht rechts oder links, sondern einfach nur zu viel.

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Ex-SpOnties
Die künftigen Ex-SpOnties können jedenfalls von Prantl noch viel lernen, z.B. die Sache mit der gereiften Meinungsbildung.

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@ dienstleistungsgesellschaft
Aber bitte nicht mehr Immobilienmakler, Konkurrenz ist sowie schon zu groß...

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