Jetzt ist es raus.

Die VIP Medienfonds sind fällig. Wundert mich nur, dass es so lang gedauert hat. Die Hölle der Filmstadt München hat gerade aufgemacht. Jetzt fliegen die Kickback-Systeme in die Luft.

Ich würde nicht um mein Geld zittern. Ich würde schleunigst einen guten Anwalt anrufen, weil Durchgriff auf das Vermögen ganz schlimme Folgen haben kann. Ein grosser Teil der Betroffenen hat bei Banken für die Fonds noch Kredite aufgenommen - steht zwar nicht im Artikel, ist aber so. Und noch was: Der letzte Satz: "Die Garantiekonstruktionen anderer Anbieter stehen nicht in Frage" wird sich als voreilig erweisen.

Freitag, 30. September 2005, 00:58, von donalphons | |comment

 
Abwarten und Teetrinken
Das es so lange gedauert hat, wundert so einige.

Aber das mag damit zusammenhängen, dass man in dieser schönen Branche (Kapitalanlagen) so lange zu einem "Champion" hält, wie er große Summen einsammelt, und diese in Form von Beraterverträgen, PR-Verträgen, Anzeigen in geneigten Postillen, Journalistenreisen etc. unters Volk bringt.

Großkanzleien, Groß-WPs in München konnten sich beim Andreas gar nicht zu sehr im Mastdarm winden, als die Honorare noch üppig flossen. Jetzt ist ihnen das natürlich ein wenig peinlich, man prüft jetzt wohl eher die eigenen Haftpflichtversicherungen, ob sie im Zweifel auch halten.

Auch die IBB-Fonds bzw. deren "Macher" waren jahrelang "Männer des Jahres" bei der berühmt-berüchtigten Branchenpostille "Cash".

Jetzt bröckelt die Fassade, und die Geier wetzen ihre Schnäbel.

Die Anlegerschutzanwälte allen voran möglicher Weise die Kanzlei Mattil (mit einer sehr süßen Anwältin, die aber in Burberry einfach Scheisse aussieht, und um ihrer selber Willen besser Kunstgeschichte studiert haben sollte, aber ich schweife wieder ab) in der Munich Area, spitzen schon ihre Bleistifte. Es wird zu tun geben.

Derweil kann der Andreas mal in seinem eigenen Buch schmökern: "Gamour, Geld und gute Nerven". Letztere wird er jetzt brauchen.

http://www.vip-muenchen.de/buch_glamour.php?chid=231

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Jaja, und "um 3 Uhr nachts den Anwalt anrufen, weil der Prospekt fertig sein muss, der dann die Partnerin aus dem Bett bimmelt, damit die das übersetzt, was sie aber nicht kann und dann um 4 ihren Bruder anruft, dass der das übersetzt, der das alles dann auf einem Thinkpad abholt, den er behalten darf, Hauptsache am nächsten morgen um 9 kann man ein PDF draus machen und es verschicken"...

Gute Nerven, ja ja. ich denke, die Commerzbank wird jetzt anfangen zu überlegen, was ihr wichtiger ist: Die Kunden, denen sie das aufgeschwatzt haben, oder ein Durchgriff auf deren Vermögen. Vermutlich letzteres.

Und im Januar macht auch die neue Regierung den §15b scharf, und dann sollte ich mir überlegen, ob ich wirklich in das Isar-Berlin zurück will - weil da nicht mehr viel übrig bleiben wird von der schönen neuen Medienwelt.

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Und dann immer sein Totschlag-Argument: "Matrix wurde von einem Münchner finanziert..." Ich weiss nicht, wie oft ich das 2001 bis 2003 gehört habe.

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Sofern die CoBa auch Anteilsfinanzierungen für dieses glorreiche Produkt ausgereicht hat, stehen die Chancen recht gut, dass Anleger schadensfrei aus der Sache hervor gehen, sofern sie einen wirklich guten, bissigen, spezialisierten rechtlichen Berater haben.

In diesem Falle wäre die CoBa auf jeden Fall in der erweiterten Prospekthaftung, das bedeutet 30 Jahre bis zur Verjährung. In solchen Fällen wird die ganze Sache oft still unter den Teppich gekehrt, und der Anleger verkauft einer Bank seine Anteile zum Einstiegswert.

Mals ehen was mit Andreas passiert, aber wenn den Anlegern kein Schaden nachweisbar ist, geht er mit einem Sackvoll Geld aus der ganzen Sache hervor.

Und ich glaube, das mit dem Sack Geld, da hatte er ohnehin vor.

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"sofern sie einen wirklich guten, bissigen, spezialisierten rechtlichen Berater haben. "

MUAHAHAHAHAHA. Die Typen, die zwischen Kleinaktionärsverband und Herzklinik den Krankenwägen hinterherfahren. Die auf Wallstreet-Online-Foren herumtrollen. Die Besitzer von stupid german money meisten schmeissen dem guten Geld noch schlechtes nach.

Aber wenn ich mich recht erinnere, war da sowieso irgendwas mit indirekter Anteilsfinanzierung über verschachtelte Tochtergesellschaften. Direkte Anteilsfinanzierung, so doof war doch nur die Hypo-Vereinsbank. Sagt man.

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WO ? Du meinst bestimmt OpenBc, da blühen diese Pflänzlein tatsächlich üppig. Aber WO macht ja jetzt auch in "Internet-Vertrieb" von geschlossenen Fonds, um ein wenig Geld zusammenzukratzen. Fernabsatzgesetz ? Was ist das ?

Sind die jetzt tatsächlich schon bei WO am "Kontakte" machen ?

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nein, ich meinte, bei WO in den Foren werden momentan Anwaltskontakte gehandelt, Leute, die es angeblich rausreissen können... wobei... bei WO gibt es ja auch so Typen...Nummer 87.

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Das sind die, deren Ruhm hauptsächlich darin besteht, das ihnen ihr Konzept noch nicht um die Ohren geflogen ist. Aber was erwartet man von einem Vertrieb anderes als Anlagen verkloppen ?

Haftung, das ist das was anderen zustößt.

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Deshalb liebe ich geradezu GbR-Konstruktionen.

Spass beiseite, wenn 15b wirklich wie geplant kommt, werde ich die Rückkehr nach München auf unbestimmte Zeit verschieben. Das trifft den Lebensnerv der Stadt, zumindest im Bereich Schmarotzer und Mitesser. Da wird es Hotels, Nobelgeschäfte und WPs gleich mitderbröseln. Das kommende Geschäftsmodell: Leasingrückläufer nach Minsk verscherbeln.

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Wäre die Haftungsweise noch so organisiert wie das im US-Westen nach der Einführung des Henry-Repetiergewehrs üblich wurde, könnte man in München Bürowände mit Skalps tapezieren.

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Und in Berlin mit den Klöten gewisser CDU/SPD-Funktionäre:
72% Kopfprämie für Immobilienfondbeteiligungen zahlt die Stadt - mehr als es wert ist, aber was hilft´s, wenn man Kredite aufgenommen hat, die Banken wollen immer noch 100%.

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Ich fürchte dann wirst Du erst einmal auf die Genüsse der schönen Isar-Metropole verzichten müssen.

Der §15b bzw. eine Abwandlung dessen kommt. Soviel ist sicher.

Daher setzten alle Medienfondsanbieter zum letzten Mal zum großen Anlegerfassen an.

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Ironischerweise bin ich ja Münchner. Nur eben nicht in München, und ich denke, den Winter über werde ich auch kaum dort sein. Warum auch. Auf Dauer ist Dienstleistung einfach nichts, ich bleibe lieber in der Nähe schützender Metallindustrie.

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Sieht man gerade bei VW, wie sehr die schützt. Zugegeben, in der Nähe der besser schützenden Grundstoffchemie müffelt es, da haben gewisse Standorte ihre Vorteile.

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VW ist nicht Audi. Ich denke, hier bei uns würden nur wenige Leute über eine Zerschlagung weinen. Audi ist das Filetstück, ohne Seat. Aber die Deutschland AG ist zum Glück wieder vor Ort.

Das gefällt mir, wenn ich ehrlich sein darf.

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Nach dem Einstieg sowohl von Porsche als auch von Daimler-Chrysler bei VW werden sich die Dinge drastisch wenden, glaube ich. In Tarragona wird man ein paar Tausend Leute entlassen und einen Teil der Anteile an Mitbewerber verkaufen, in WOB den Tarif auf IGM-Normaltarif umstellen, und dann ist VW sehr schnell saniert. Die Werkskrise von 1972 war viel, viel schwerer als die jetzige, und das Ergebnis war, dass man mit Audi fusionierte und dann mit Passat und Golf durchstartete. Möglicherweise erleben wir gerade die ersten Schritte zur Bildung eines Mega-Autokonzerns ganz neuen Typs, sozusagen clusterartig aufgebaut. Vielleicht gibts ja demnächst den Golf mit Stern unter dem Namen D-Klasse, den TT als ELK, die B-Klasse läuft auch als Touran2 etc. Der Sharan wird ja eh schon durch den Voyager abgelöst.

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Jammerst du noch oder investierst du schon...
Das, was noch nicht verfault ist, wird für neue Luxusmahlzeiten aus dem faulenden Leichnam herausgerissen. Da ist wohl noch genug da.

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Der 15b-Endspurt ist doch schon längst gelaufen, weil alle Angst haben, der Stichtag würde aufs Datum der Kabinettsentscheidung datiert oder zumindest auf den Tag der Bundestagsentscheidung (zu der es aus bekannten Gründen nicht kam). Solche Machenschaften kommen doch jetzt ans Licht, da der Geldfluss ausbleibt.

Übrigens wollten die Grünen gerne diese Fonds erhalten. Nur sollte ein grösserer Teil der Gelder in deutsche Filme gesteckt werden. Klientelpolitik galore.

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@dampfbadbiber: Habich auch gehört, v.a. von fleißigen Aktivitäten der Scheel. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Man könnte sie die "Fond-Königin" nennen.

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Claudia Roth sitzt auch im Dream Team. Aber die ist immer dabei:

http://www.gruene-fraktion.de/cms/medien/dok/30/30532.htm

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@ Dean & Dampfbader

Die Grünen haben - etwas zu spät - gemerkt das ein § 15b auch die Windrad-Fonds abholzt.

Ausstieg aus den erneuerbaren Energien, halt.

Tja, und nun versuchen sie verzweifelt gegen den Strom zu rudern.

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Real profit
Am lukrativsten, das muss man wirklich sagen, ist doch immer noch der Handel Drogen gegen Waffen gegen Menschen. Wenn ich an die Heimathäfen der feistesten Yachten in der Marina von Port el Kantoui denke, fallen Adressen wie Road Harbour, Santa Marta, Baranquilla, Grand Cayman oder Kertsch jedenfalls schon auf.

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@ Che

Du vergassest noch "Glücksspiel", legal wie auch illegal.

Ab 2006 wird mit einer "Deregulierung" dieses Marktes gerechnet. Es gibt also noch Hoffnung für uns.

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Immerhin ist inzwischen wenigstens die nicht minder lukrative Prostitution gesetzlich ordentlich geregelt - nur in München werden Investoren da noch Steine in den Weg gelegt, solange es sich nicht um den Missbrauch von Praktikantinnen in den Medien und der Werbebranche handelt. (obwohl das schon fast Beschaffungskriminalität ist)

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