Weil´s grad passt

Hübscher Text über die eigenwilligen Eigentumsvorstellungen zum Urheberrecht eines gewissen Autors einer gewissen nicht enteigneten Postille im Umfeld gewisser Neocon-Blogger. Da hat einer aus der Achse der Guten hoffentlich mal einen schlechten Tag. Und ich was zum Erzählen, am Mittwoch bei den Medientagen.

Montag, 24. Oktober 2005, 23:34, von donalphons | |comment

 
Wie man es nimmt
Das "Wer" und das "von Wo" ist da immer die Frage.

Ist man ein "Medium", dann ist klauen "zitieren" und die Content-Erzeuger sollen sich freuen, dass die auch mal dort abgedruckt werden. Wär' ja noch schöner...

Ist man kein "Medium" ist das schwerer Diebstahl, den die Rechtsabteilung des betroffenen "Mediums" gnadenlos verfolgt, bis der Übeltäter sich für den Rest seines Lebens von alten Unterhosen ernähren muss.

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Ich bin mir nicht sicher, aber eventuell könnte man beim Abdruck unter Gestalten der sog. "Achse des Guten" durchaus auch auf rufschädigung klagen. Dreimal trat der Konzern an mich heran, wie der Teufel jedesmal in einer anderen Verkleidung, jedesmal mit anderen Argumenten, aber immer habe man nichts mit dem Verlag und schon gar nicht mit Bild, nein, gar nie nicht... und an solchen Fällen sieht man dann, wie es dort dann wirklich läuft, ganz gleich ob Gosse oder Möchtegern-Edelblatt.

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"Wir" Blogger können uns rechtlich so absichern, dass wir unser Content unter die CC stellen, mit der Bestimmung, dass das ganze nicht ungefragt komerziell genutzt werden darf. So dass andere Blogger (Wenn die Zitieren, haben die allermeisten nichts dagegen, solange sie die Quelle angeben) zitieren können und die Zeitungen - rechtlich gesehen - nicht. Wenn sie es trotzdem tun, haben wir mit der CC jedenfalls eine rechtliche Grundlage in der Hand - die wir beim normalen Copyright aber wahrscheinlich auch haben.

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Urheberrechte, Nutzungsrechte etc. pp und drumherum, brummbrumm.

Hat man hier auch ohne die fragwürdige Sicherheit einer CC-Spinnerei.

Die Frage, sagte Humpty-Dumpty, ist auch nicht wer Recht hat, sondern wer die Rechtsabteilung hat.


OK, ja, stimmt, war echt schlecht. Das Original passt da auch besser:

"'I don't know what you mean by "glory,"' Alice said. Humpty Dumpty smiled contemptuously. 'Of course you don't- till I tell you. I meant "there's a nice knock-down argument for you!"' 'But 'glory' doesn't mean "a nice knock-down argument,"' Alice objected. 'When I use a word,' Humpty Dumpty said, in rather a scornful tone, 'it means just what I choose it to mean- neither more nor less.' 'The question is,' said Alice, 'whether you can make words mean so many different things.' 'The question is,' said Humpty Dumpty, 'which is to be master- that's all.'

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Warum sollen es Journalisten oder Zeitungen anders machen, als es bei Schüler oder Studenten oder Consultants schon lange üblich ist: Copy&Paste.

Hat was von Zeitgeist und reiht sich ein in Phänomene wie den Journalisten, der nur noch im Internet recherchiert und nicht selber Originalquellen prüft, wie den Schüler, der mehr als 160 Zeichen an einem Stück als unnötig schwere Lektüre empfindet, wie den Studenten, der für seine Diplomarbeiten die Bücher und Arbeiten anderer verwurstet - und dem Dozenten, der einen guten Teil seiner Zeit den möglichen Täuschungsversuchen in Studienarbeiten nachgeht, wie die AnjaTanja, die billiges oder gar kostenloses telefonieren als Grundrecht sieht, und dem Hartz IV-Empfänger, der in Internetforen verzweifelnd nach einem Flug von Köln nach Berlin für unter 50 Euro fahndet. usw.

Nennt mich alt, konservativ, zurückgeblieben oder verschroben. Was ich sehe ist eine Missachtung und fortlaufende Aberkennung der Arbeit anderer Leute - sowohl geistige Leistung als auch Dienstleistung.

Um noch mal was draufzulegen und mich ganz und gar zum Kulturkritiker zu machen: Ich konnte heute von meinem Bürofenster hier zuhause verfolgen, wie mein Nachbar in strömenden Regen Weidepfähle gezogen, gestapelt und abtranspotiert hat. Während ich am Notebook in der warmen Stube sass. Ich war froh, nicht tauschen zu müssen.

Ich denke, dass es oft an dieser direkten Erfahrung von "Arbeit" mangelt. Immer weniger wird deutlich, dass hinter Produkten auch Menschen sind, die es ermöglichen, - dass Texte im Internet stehen, Flugzeuge sicher fliegen oder nach Anruf die Pizza angerollt kommt.

Das Wort zum Abend.

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Ich denke, die Generation Sarah Kuttner würde Dich für die Sprüche mit der Arbeit wahlweise als "verkalkt", "scheintot" oder "Restlebenswert überschritten" bezeichnen.

Sag so etwas auch nicht zu einem Texter bei S&J, JvM oder anderen Ähgencies, der fällt glatt tot um. Weidepfähle ziehen... Tsss.

So weit kommt es noch.

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Anachronist
Hmm. Also, wenn ich mir überlege, dass ich meine Interviews selber führe (mit echten Menschen), meine Fotos selber mache, selbst layoute und stets länger arbeite als in meinem Vertrag steht, dann bin ich wohl auch so ein Steinzeitmensch. Und davon gibt es auch viele in der NE: Den meisten Programmentwicklern z.B. wird nichts geschenkt.

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