LSD, aus der Mode
Es waren einmal drei schmutzige Strassen im Prenzlauer Berg und ein Platz voller unangenehmer Leute. Dieses Areal hiess, nach den ersten Buchstaben Strassennamen, "LSD", und galt im blöden Rest der Republik als place to be. Die Strassen sind immer noch schmutzig, und nur die Kälte der Nacht hält die unangenehmen Leute davon ab, ihre nervenden Blagen auf dem Platz auf den Rest der Menschheit loszulassen. Es sind auch noch andere unangenehme Leute unterwegs, die allesamt aussehen, wie aus einem Film über die schlechteren Viertel von Novosibirsk. Aber die Vorreiter dieser Horden des Niedergangs, sagt man, sind inzwischen weitergezogen, weshalb ihre früheren Treffpunkte inzwischen leer oder von Schwaben bevölkert sind. Und ab 2 Uhr ist sowieso die Luft raus.
Es gibt irgendwo noch andere, neue schmutzige Strassen, nur haben die nicht mehr so ein griffiges Kürzel. Das Kürzel wird irgendwann vergessen sein, denn die, die jetzt hier wohnen, haben andere Pläne. Patchwork-Blagen b ekommen etwa, oder eine feste Stelle vielleicht und mittelfristig die Option, zurückzukehren in die Provinz, wo es warm ist und sicher. Die Weggehspiesser mutieren zu Heimspiessern, die ganz froh sind, wenn es da draussen endlich mal ruhig ist. Abgesehen von den Momentern , wo so eine Mutter versucht, den Kreischkünsten der Blagen mit eigenem Kreischgesang noch was draufzusetzen.
Das sind die, die nach Berlin gegangen sind, um in einer Band zu singen. Nehme ich an.
Es gibt irgendwo noch andere, neue schmutzige Strassen, nur haben die nicht mehr so ein griffiges Kürzel. Das Kürzel wird irgendwann vergessen sein, denn die, die jetzt hier wohnen, haben andere Pläne. Patchwork-Blagen b ekommen etwa, oder eine feste Stelle vielleicht und mittelfristig die Option, zurückzukehren in die Provinz, wo es warm ist und sicher. Die Weggehspiesser mutieren zu Heimspiessern, die ganz froh sind, wenn es da draussen endlich mal ruhig ist. Abgesehen von den Momentern , wo so eine Mutter versucht, den Kreischkünsten der Blagen mit eigenem Kreischgesang noch was draufzusetzen.
Das sind die, die nach Berlin gegangen sind, um in einer Band zu singen. Nehme ich an.
donalphons, 11:45h
Sonntag, 8. Januar 2006, 11:45, von donalphons |
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hiddensee,
Sonntag, 8. Januar 2006, 12:15
Ach komm, das LSD Viertel ist doch schon viel zu saturiert um noch in deiner Reihe Berlin erwaehnt zu werden. Wir wollen wedding- oder Neukoelln stories, da schlaegt der Puls der vergangenen Prenzlauer Berg Zeit.
p.s. ich kann dir nicht mal sagen, in welchem Loch du das Foto gemacht hast. Lang lang ists her, das ich dort war.
p.s. ich kann dir nicht mal sagen, in welchem Loch du das Foto gemacht hast. Lang lang ists her, das ich dort war.
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fooldc,
Sonntag, 8. Januar 2006, 18:41
LSD
Das Loch sieht aus wie das "Wohnzimmer": Ein Laden, der schon zu seiner Erföffnung hoffnungslos romantischer Berlin-Retro-Kitsch war. Junge Menschen, die ihr erbarmungswürdiges "Irgendwie-links-und-was-mit-Kunst/Medien"-Dasein von Papi oder durch staatliche Transferleistungen alimentieren lassen, gehen da hin. Sie sind Teil des selbstgerechten "Prenzlberg"-Establishments, das eine diffuse linke Toleranz mit Haltung verwechselt. Da waren mir die völlig gehirnamputierten Trendnutten in Mitte noch lieber.
Aber zurück in der westdeutschen Tristesse vermisse ich die ganzen Spacken schon fast.
Aber zurück in der westdeutschen Tristesse vermisse ich die ganzen Spacken schon fast.
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hiddensee,
Montag, 9. Januar 2006, 03:12
Das Wohnzimmer sah zu Beginn mal richtig ehrlich und abgefuckt aus, das da auf dem Bild ist in der Tat eine RetroRetro... Aber gut, dass es das noch gibt ewundert mich nach dem Reinemachen des davor befindlichen Helmholtzplatzes nicht. Gemuetlicher wars zu den Zeiten, als die junkies noch da waren.
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che2001,
Montag, 9. Januar 2006, 11:51
Mann, das ist heute schon wieder Retro... Das Berlin-Feeling, das ich kenne, gibt es eigentlich nur mit Mauer. Der Wedding, SO 36 und Neukölln von 1984 - 88, das war das Berlin, das ich kannte und morbide-reizvoll fand. Der Prenzlauer Berg dürfte am interessantesten gewesen sein, als er das Underground-Viertel der DDR war.
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che2001,
Montag, 9. Januar 2006, 12:28
Aus der Zeit habe ich eigentlich nur Barrikadenkämpfe in Friedrichshain in Erinnerung. Aber wie gesagt: die Nach90er Entwicklung der einzelnen Berliner Stadtteile entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist allerdings interessant, eine Stadt aus größerem zeitlichen Abstand wiederzusehen. Wahrscheinlich ist die Entwicklung von Prenzlberg und Mitte nicht so sehr viel anders als die von St. Georg.
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che2001,
Montag, 9. Januar 2006, 13:07
Ja, zum Bleistift auch das. Im Übrigen, hier eines der besseren Viertel von Novosibirsk:
http://gorodetskiy.ru/
oder gar hier:
http://www.novo-sibirsk.ru/index/section/374
http://gorodetskiy.ru/
oder gar hier:
http://www.novo-sibirsk.ru/index/section/374
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gtaag,
Sonntag, 8. Januar 2006, 13:46
Jaja.
Ist schon komisch, dieses Nachtrauern bestimmter Zeiten, die an Gegenden festgemacht werden. Ja klar, Prenzlauer Berg, das heute hat nichts mehr zu tun mit Vorwende und Nachwende, Mitte nur noch an ganz wenigen Stellen, Friedrichshain, bis heute Piefterrain, Wedding solls ja nun werden und Neukölln. Nebenbei: Neukölln wars immer schon. Leider aber ist Neukölln der weiterziehenden Muschpoke ziemlich renitend, hat ja auch nicht so viele schöne Ecken, wo mans Ererbte und Schnellvermehrte hinpumpen könnte.
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strappato,
Sonntag, 8. Januar 2006, 15:09
Ich habe in den Tagen direkt nach dem Mauerfall eine Frau kennengelernt, die von ihrer Oma den Mietvertrag einer Wohnung in der Husemannstr., nah am Kollwitzplatz "geerbt" hat. Ich war auch in paarmal da. Für mich war es nur ein heruntergekommens Altbauviertel, wie viele andere in Ost-Berlin oder anderen Städten in der damaligen DDR - bis auf die Husemannstr., die für die 750-Jahr-Feier auf Jahrhundertwende saniert wurde. Für sie war es "the place to be".
Das Los der Konsumgesellschaft: Statt selber ein "place to be" zu kreieren, kauft/mietet man den Spirit und hält zwanghaft an ihm fest, obwohl er längst vergangen ist. Im Gegensatz zu andere Metropolen gibt es in Berlin zu wenig Leute, die selber neue "places to be" erschaffen können, nur Schmarotzer, die von den Transferleistungen, die der Staat ihnen zugesteht, ein möglichst cooles Leben haben wollen.
Das Los der Konsumgesellschaft: Statt selber ein "place to be" zu kreieren, kauft/mietet man den Spirit und hält zwanghaft an ihm fest, obwohl er längst vergangen ist. Im Gegensatz zu andere Metropolen gibt es in Berlin zu wenig Leute, die selber neue "places to be" erschaffen können, nur Schmarotzer, die von den Transferleistungen, die der Staat ihnen zugesteht, ein möglichst cooles Leben haben wollen.
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auch-einer,
Sonntag, 8. Januar 2006, 16:40
warum habe ich
"mietet man den sprit"
gelesen, und gedacht, so ein blödsinn, anstatt
"kauft/mietet man den Spirit und hält zwanghaft an ihm fest"
zu lesen, wie es da steht?
"mietet man den sprit"
gelesen, und gedacht, so ein blödsinn, anstatt
"kauft/mietet man den Spirit und hält zwanghaft an ihm fest"
zu lesen, wie es da steht?
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strappato,
Sonntag, 8. Januar 2006, 21:27
Ich habe heute an der Steuer 2004 gesessen. Ob ich das als Distinktionsgewinn verbuchen soll? Ich weiss nicht.
Aber mal ganz objektiv: Berlin ist die Stadt, mit dem höchsten Anteil an Transferleistungeempfängern. Zusammen mit den legal und illegal Eingewanderten, die keine staatlichen Leitungen erhalten, aber sich sich nicht zuletzt Dank einer funktionierenden Schattenwirtschaft übers Wasser halten, hat Berlin schon eine sehr eigene Bevölkerungsstruktur. Nicht zuletzt ist Berlin eine Top-Destination der europäischen Billigflieger, die den Wirtschaftssenator regelmässig über die Touristenzahlen jubeln lassen, aber wenig zur Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen. Die Schulden sind legendär.
Alles in allem: Berlin lebt auf Kosten anderer. Wenn dieser Lebensstil aber von den Einwohnern als avantgardistisch dargestellt wird, dann kommt doch ein wenig spiessbürgerlicher Ärger hoch. Und Dons dirt pictures sind da nur Souvenire aus einer mir immer fremder werdenden Stadt.
Aber mal ganz objektiv: Berlin ist die Stadt, mit dem höchsten Anteil an Transferleistungeempfängern. Zusammen mit den legal und illegal Eingewanderten, die keine staatlichen Leitungen erhalten, aber sich sich nicht zuletzt Dank einer funktionierenden Schattenwirtschaft übers Wasser halten, hat Berlin schon eine sehr eigene Bevölkerungsstruktur. Nicht zuletzt ist Berlin eine Top-Destination der europäischen Billigflieger, die den Wirtschaftssenator regelmässig über die Touristenzahlen jubeln lassen, aber wenig zur Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen. Die Schulden sind legendär.
Alles in allem: Berlin lebt auf Kosten anderer. Wenn dieser Lebensstil aber von den Einwohnern als avantgardistisch dargestellt wird, dann kommt doch ein wenig spiessbürgerlicher Ärger hoch. Und Dons dirt pictures sind da nur Souvenire aus einer mir immer fremder werdenden Stadt.
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hiddensee,
Montag, 9. Januar 2006, 03:26
Da muesste man nicht lang dran sitzen, gaebe es endlich mal ein einfaches Steuersystem. Es heisst immer, dass es ohne Schnitte nicht weitergeht und die paar die rauskommen, betreffen immer die gleiche Zielgruppe.
Stop stop nicht Berlin als Stadt sondern entsprechende Profiteure, die im Wahn der Hauptstadtwerdung Verluste eingespielt, aber die Last geschickt auf das Land abgewaelzt haben. Das ist die eine Haelfte der Miesen. Verlagert man nun alle durch die faktische Teilung aus Berlin ausgegliederten Firmen wieder an ihren alten Sitz waere das Dilemma auch nur halb so gross. Einen Gruss an die ehem. Bauern in Bayern hierbei.
Alles in allem: die roaring 20s lassen sich nicht restaurieren und Berlin tut sich schwer, aus zwei Staedten eine zu machen. Das mag man bedauern aber damit kommt man nicht weiter. Selbst die haertesten Sparmassnahmen sind z.B. dem Don auch nicht recht, wenn er sich ueber die loechrigen Strassen beklagt.
M;an kann es nunmal nicht allen recht machen und mir, ja mir gefaellt es hier ganz gut. Ach ja wegen der Kohle: ich alimentiere mit den Abgaben lieber die Hartz4 Fraktion als Groessenwahn in der Politik.
Stop stop nicht Berlin als Stadt sondern entsprechende Profiteure, die im Wahn der Hauptstadtwerdung Verluste eingespielt, aber die Last geschickt auf das Land abgewaelzt haben. Das ist die eine Haelfte der Miesen. Verlagert man nun alle durch die faktische Teilung aus Berlin ausgegliederten Firmen wieder an ihren alten Sitz waere das Dilemma auch nur halb so gross. Einen Gruss an die ehem. Bauern in Bayern hierbei.
Alles in allem: die roaring 20s lassen sich nicht restaurieren und Berlin tut sich schwer, aus zwei Staedten eine zu machen. Das mag man bedauern aber damit kommt man nicht weiter. Selbst die haertesten Sparmassnahmen sind z.B. dem Don auch nicht recht, wenn er sich ueber die loechrigen Strassen beklagt.
M;an kann es nunmal nicht allen recht machen und mir, ja mir gefaellt es hier ganz gut. Ach ja wegen der Kohle: ich alimentiere mit den Abgaben lieber die Hartz4 Fraktion als Groessenwahn in der Politik.
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donalphons,
Montag, 9. Januar 2006, 03:51
Es geht dabei aber auch um
- extrem billige Kita-Plätze
- extrem billige Bäder
und eine Reihe anderer Hauptstadtboni, die den Berlinern als normal erscheinen, es aber im Bundeschnitt nicht sind.
- extrem billige Kita-Plätze
- extrem billige Bäder
und eine Reihe anderer Hauptstadtboni, die den Berlinern als normal erscheinen, es aber im Bundeschnitt nicht sind.
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hiddensee,
Montag, 9. Januar 2006, 10:42
Wenn dem Muenchner die eigenen Preise und diesbezuegliche Unterversorgung als normal erscheinen kann er doch den Berlinern schlecht nen Vorwurf machen.
Verschiedene Regionen haben verschiedene Preise.
Was bitte sind da die Boni?
Wie war eigentlich die Lesung?
Verschiedene Regionen haben verschiedene Preise.
Was bitte sind da die Boni?
Wie war eigentlich die Lesung?
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che2001,
Montag, 9. Januar 2006, 10:48
Was soll an extrem billigen Bädern oder Kita-Plätzen falsch sein? Viele der Punkte, die Du hinsichtlich Low Price und hinsichtlich Slumigkeit bei Berlin aufführst, finden sich anderswo auch, seien es die xtrem preiswerten Restaurants in Hannover-Linden oder die Abgefucktheit größerer Stadtteile in Gelsenkirchen, Ludwigshafen oder Magdeburg.
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auch-einer,
Montag, 9. Januar 2006, 11:10
Was soll an extrem billigen Bädern oder Kita-Plätzen falsch sein?
dass andere dafür löhnen, dafür dass der senat das volk von berlin ruhig stellen kann.
meine hoffnung, nachdem das mit dem sequester und der aberkennung des passiven wahlrechts für alle berliner funktionäre und mandatsträger nichts wird: dass möglichst bald ein neues bundesland länderfinazausgleichsmäßiger nettozahler wird, denn von dem augenblick an ist schluss mit knete rüberschieben.
dass andere dafür löhnen, dafür dass der senat das volk von berlin ruhig stellen kann.
meine hoffnung, nachdem das mit dem sequester und der aberkennung des passiven wahlrechts für alle berliner funktionäre und mandatsträger nichts wird: dass möglichst bald ein neues bundesland länderfinazausgleichsmäßiger nettozahler wird, denn von dem augenblick an ist schluss mit knete rüberschieben.
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hiddensee,
Montag, 9. Januar 2006, 12:23
bei den Vorschlaegen hier kann ich mich immer mehr fuer die Idee des iranischen Fuersten erwaermen, saturierte dt. Laender gegen Israel zu tauschen. Das klingt echt nach Kindergarten: abba das hab ich bezahlt, so tanzt bitte nach meiner Pfeife...
na denne
na denne
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che2001,
Montag, 9. Januar 2006, 12:34
Zumindest müsste, wer das konsequent meint, zum Steuerboykott bereit sein. Ich sehe eigentlich auch nicht ein, warum ich für bestimmte Extraflüge der Flugbereitschaft oder den Eurofighter bezahle. Was also ist so schlimm an der Finanzierung der Kitas und Bäder?Andererseits hat das schon etwas Panem-et-Circenses-Mäßiges: Eine insgesamt arme Stadt bekommt einen Teil ihrer Minimalstandards subventioniert, es wird aber an keiner eigentlichen Lösung der sozialen Probleme gearbeitet.
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workingclasshero,
Montag, 9. Januar 2006, 13:14
Janz Balin is eene Wolke
die nach Hundescheiße und Schimmel stinken tut.
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lebemann,
Montag, 9. Januar 2006, 13:18
Ausgelotet und Vermessen
Gerade in meinem Posteingang:
Sehr geehrter Herr Lebemann,
media.net berlinbrandenburg und Clubcommission Berlin veröffentlichen Trendstudie:
Berlins Clubbesucher – Werte, Einstellungen und Konsumverhalten
media.net Trendstudie liefert Ansatzpunkte für Promotions, Events, Mobil- und Konsumgütermarketing
Die von media.net berlinbrandenburg und Clubcommission Berlin beauftragte Trendstudie, eine im Herbst 2005 vom Nachtschwärmer Projekt durchgeführte Umfrage unter 187 Besuchern in 33 Berliner Clubs ermittelt interessante Ergebnisse für die Musikbranche, für Event- und Werbeagenturen, für Konsumgüterhersteller und natürlich für die Clubs selbst. So geben Clubgänger gern etwas mehr für die regelmäßige Partynacht aus und reißen sich um kostenlose Give-Aways. Die vollständige Meldung sowie Bestellmodalitäten finden Sie im Anhang.
Sehr geehrter Herr Lebemann,
media.net berlinbrandenburg und Clubcommission Berlin veröffentlichen Trendstudie:
Berlins Clubbesucher – Werte, Einstellungen und Konsumverhalten
media.net Trendstudie liefert Ansatzpunkte für Promotions, Events, Mobil- und Konsumgütermarketing
Die von media.net berlinbrandenburg und Clubcommission Berlin beauftragte Trendstudie, eine im Herbst 2005 vom Nachtschwärmer Projekt durchgeführte Umfrage unter 187 Besuchern in 33 Berliner Clubs ermittelt interessante Ergebnisse für die Musikbranche, für Event- und Werbeagenturen, für Konsumgüterhersteller und natürlich für die Clubs selbst. So geben Clubgänger gern etwas mehr für die regelmäßige Partynacht aus und reißen sich um kostenlose Give-Aways. Die vollständige Meldung sowie Bestellmodalitäten finden Sie im Anhang.
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hiddensee,
Montag, 9. Januar 2006, 13:34
Hallo Mr. Lebemann,
die Studie ist ein Witz und zwar ein schlechter.
gemacht in Zusammenarbeit mit einer Clubkommision, quasi einem Zentralkomitee fuer Festivitaeten und politisch korrekte Feierbetriebe. 178 Besucher duerften in keinster Weise repraesentativ sein. Oder zumindest genauso repraesentativ wie die fuer klinische Studien gescreenten Patienten, die muessen natuerlich zum gewuenschten Ergebnis passen.
am besten in den Muell damit.
die Studie ist ein Witz und zwar ein schlechter.
gemacht in Zusammenarbeit mit einer Clubkommision, quasi einem Zentralkomitee fuer Festivitaeten und politisch korrekte Feierbetriebe. 178 Besucher duerften in keinster Weise repraesentativ sein. Oder zumindest genauso repraesentativ wie die fuer klinische Studien gescreenten Patienten, die muessen natuerlich zum gewuenschten Ergebnis passen.
am besten in den Muell damit.
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donalphons,
Montag, 9. Januar 2006, 14:11
Welches Nachtleben? Ohne schwäbische Parftyimporte gäbe es doch gar kein Nachtleben in Berlin.
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che2001,
Montag, 9. Januar 2006, 14:24
Berliner Nachtleben
Es gibt Kreuzberger Nächte, die bekanntlich lang sind und bei denen es hauptsächlich darum geht, möglichst große Mengen Bier und Haschisch aufzunehmen. Spielt sich in WGs und Eckkneipen statt, aber never in Clubs oder Dissen. Dann kann man natürlich auch hier abhotten:
http://www.kulturbrauerei-berlin.de/kulturbrauerei/01_home/home.php
Clubs? Braucht die wer, außer den Schwaben?
Wie ist das eigentlich mit dem furiosen Nachtleben von Ingolstadt :-) ?
http://www.kulturbrauerei-berlin.de/kulturbrauerei/01_home/home.php
Clubs? Braucht die wer, außer den Schwaben?
Wie ist das eigentlich mit dem furiosen Nachtleben von Ingolstadt :-) ?
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 10:43
Neues? Was soll es hier bitte Neues geben? Die Halbwertszeit der Clubs ist niedriger als die eines osttürkischen Federviehs. Das Ding ist kaputt, der Staat beschränkt sich auf die Verteidungung von 10 Quadratkilometern und baut darin Scheisse a la Moritz v. Uslars Heiner-Müller-Stück, und allerorten frisst man sich mit Transferleistunbgen voll. Berlin gibt nichts her, es bringt nichts, es kostet nur.
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hiddensee,
Dienstag, 10. Januar 2006, 11:15
schon komisch, aber darauf einzugehen heisst, sich in der Diskussion im Kreis drehen. weil Du es bist:
Das schoene an so kurzlebigen Clubs ist allein die damit verbundene Abwechslung. Es gibt immer wieder was neues und das macht zumindest fuer mich den Reiz aus. Im Vergleich zu piefigen Kleinstadtdissen ein riesiger Vorteil.
Das schoene an so kurzlebigen Clubs ist allein die damit verbundene Abwechslung. Es gibt immer wieder was neues und das macht zumindest fuer mich den Reiz aus. Im Vergleich zu piefigen Kleinstadtdissen ein riesiger Vorteil.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 11:21
Ach, wieso, wenn ich schon blogge, will ich auch mitreden.
Man kann es auch so sehen: Jedes Jahr ist Berlin eine Tabula Rasa. Von den drei Bordellen um die Ecke bei mir im Wedding haben 2 zugemacht und drei neue sind entstanden. Dafür gibt es nur noch 2 Wohnungsauflöser in der Prinzenallee, als ich herkam, waren es noch 5. Jetzt könnte man natürlich sagen, das ist schnell, das ist rasant, das ist Veränderung, aber ich wage zu behaupten, dass sich die Lage der Stadt in den letzten 3 Jahren, in denen ich laufend hier war, erheblich verschlechtert hat. Die Stadt ist deindustrialisiert, die Miet- und Kaufpreise fallen weiter, noch nicht mal das Ende der Eigenheimzulage hat da was geändert.
Man kann es auch so sehen: Jedes Jahr ist Berlin eine Tabula Rasa. Von den drei Bordellen um die Ecke bei mir im Wedding haben 2 zugemacht und drei neue sind entstanden. Dafür gibt es nur noch 2 Wohnungsauflöser in der Prinzenallee, als ich herkam, waren es noch 5. Jetzt könnte man natürlich sagen, das ist schnell, das ist rasant, das ist Veränderung, aber ich wage zu behaupten, dass sich die Lage der Stadt in den letzten 3 Jahren, in denen ich laufend hier war, erheblich verschlechtert hat. Die Stadt ist deindustrialisiert, die Miet- und Kaufpreise fallen weiter, noch nicht mal das Ende der Eigenheimzulage hat da was geändert.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 11:37
Das wage ich zu bezweifeln. Es ist die Zukunft des Osten Deutschlands, in den nächsten Jahren. Aber in spätestens 10 Jahren schnappt die demographische Falle zu, dann gibt es ganz andere Probleme - wo kriegen wir die Betreuer für die Rentner her, was machen wir mit sinnlosen Immobilienkapazitäten und leeren Bundesländern. Nur ist das ein ganz anderer Verfall als das, was Berlin gerade erlebt.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 11:56
So ab 14 Uhr hatte ich gestern sehr viel spassiges Leben, nur davor war mal wieder so ein Moment, in dem einem klar, wird, dass der Spass schnell aufhört, wenn man in einer anderen Lage ist/in eine andere Lage reingerät. Das hier ist kein Jammerblog, aber in meinen Augen ist das hier Endstation. Nur ist auch der Lautsprecher kaputt, der das durchsagt.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:09
Nein, nur sehr viele Strophen und einen Refrain :-)
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strappato,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:21
Ich habe ja lange in Berlin gewohnt und komme in Deutschland rum. Was mich immer wieder beschäftigt ist, wie es dazu kommt/kam, dass Berlin eine solche Sonderentwicklung durchmacht. Zwar werden immer Gelsenkirchen oder andere Negativbeispiele aufgeführt, aber trotzdem ist in Berlin ein Niedergang zu beobachten, der in Deutschland seinesgleichen sucht. Wenn man sich vor Augen hält, dass Berlin 1989 eine bessere Ausgangsposition als viele andere Grosstädte hatte und wenn man das Geld sieht, was für Berlin lockergemacht wurde, dann ist man fassungslos, wie diese Ressourcen in den letzten 15 Jahren verschleudert wurden.
Klar gibt es Gründe, aber bis wenn man tief im Inneren immer noch eine besondere Beziehung zu der Stadt hat, dann ist das einfach nur traurig.
Klar gibt es Gründe, aber bis wenn man tief im Inneren immer noch eine besondere Beziehung zu der Stadt hat, dann ist das einfach nur traurig.
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mark793,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:22
Ach so,
dann bitte ich zu entschuldigen, dass ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr so genau hingehört habe, um das zu unterscheiden. ;-)
OT: Soll ja voll werden morgen in Ffm., und ich weiß nicht, ob ichs noch schaffe, mich auf die Einladungsliste zu mogeln. Wärs indiskret zu fragen, was Du für nen Song auf der morgigen Playlist hast?
OT: Soll ja voll werden morgen in Ffm., und ich weiß nicht, ob ichs noch schaffe, mich auf die Einladungsliste zu mogeln. Wärs indiskret zu fragen, was Du für nen Song auf der morgigen Playlist hast?
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:29
Man kann sich noch anmelden. ich singe über: Meinungsfreiheit, die Lust am freien Schreiben vs. dike Probleme des klassischen Journalismus in Zeiten der Nachrichtenverbreitung im Internet, Kontrollirrsinn, gescheitertes Blog Bizz, lese ein wenig aus Seminarunterlagen für Blogüberwacher vor, so Zeug halt. Die Klassiker. Eventuell auch das ein oder andere Überraschungsstück, wenn man mich lässt.
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strappato,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:31
Anmelden?
Die Anmeldefrist ist in der vergangenen Woche abgelaufen. Die Resonanz übertraf unsere Erwartungen: unsere Veranstaltung am 11. Januar ist deutlich berbucht.
Sollten Sie sich nicht angemeldet haben, möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir am Einlass keine Warteliste führen können: : Wir haben deutlich mehr Anmeldungen erhalten, als Plätze vorhanden sind.
Scheint voller als ein Konzert von Ohio-Motel zu werden.
Die Anmeldefrist ist in der vergangenen Woche abgelaufen. Die Resonanz übertraf unsere Erwartungen: unsere Veranstaltung am 11. Januar ist deutlich berbucht.
Sollten Sie sich nicht angemeldet haben, möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir am Einlass keine Warteliste führen können: : Wir haben deutlich mehr Anmeldungen erhalten, als Plätze vorhanden sind.
Scheint voller als ein Konzert von Ohio-Motel zu werden.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:34
Öha. Wusste ich nicht. Wenn Interesse besteht, kann ich per Mail nachfragen, ob da nicht doch noch was geht.
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hiddensee,
Dienstag, 10. Januar 2006, 12:42
Oh nein Don, selbst in Deinem geliebten bayerischen Gau ist der Rueckgang der Bevoelkerung nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Ich sehe den naechsten 10 Jahren mit Optimismus entgegen, endlich Platz fuer alle und aufgeraeumt mit der Maer der Dichtbesiedelung. Dicht besiedelt ist vielleicht Hongkong aber wohl kaum irgendeine Stadt in Deutschland. o.k. ich schweife ab. und stimme in den refrain ein.
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donalphons,
Dienstag, 10. Januar 2006, 13:05
Meine Heimatstadt wird laut den mir bekannten Analysen nicht davon betroffen sein. Hier kommen immer noch mehr Leute an, als unterkommen. Eventuell wird es mal für die umliegenden Gemeinden eng, aber nicht für die Stadt, in die sich gerade die Rentner bei Preisen um die 10 Euro für den Quadratmeter einmieten.
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che2001,
Dienstag, 10. Januar 2006, 13:14
Oberbayern, Stuttgart, Bad Homburg, vielleicht noch FFM und Hamburg werden wie Inseln sein, aber sonst stimmt diese Tendenz. Das Auffällige ist aber in Berlin nicht die Verslummung und Überalterung an sich, sondern, und da gebe ich Strappato recht, die Frage, wo das viele Geld geblieben ist. Der Osten sah ja vor der Vereinigung viel schlimmer aus, es gab keine schicken Hackeschen Höfe, wohl aber Häuser, in denen man ungelogen noch den Russ der Bombennächte riechen konnte. Na, und Kreuzberg hatte Harlem-Charakter, abgesehen von den fehlenden Schusswaffen.
Es ist erstaunlich, wo das ganze Geld versickert ist, das zur Stadtentwicklung ausgegeben wurde. Es ist ja in Taschen gewandert und nicht in die Kanalisation :-)
Es ist erstaunlich, wo das ganze Geld versickert ist, das zur Stadtentwicklung ausgegeben wurde. Es ist ja in Taschen gewandert und nicht in die Kanalisation :-)
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fooldc,
Dienstag, 10. Januar 2006, 16:59
Berliner Absturz
Nach '89 waren in Berlin die am Ruder, die auch vorher dran waren: Eine Mafia aus unfähigen Möchtegern-Politikern, die ein bisschen Provinzfürst spielen. In der Mauerstadt konnten sie nicht allzuviel Schaden anrichten, nach der Wende wollten sie dann das ganz große Rad drehen.
In Köln ist das Problem ähnlich: Eine Stadt, der es eigentlich ganz gut gehen könnte, wird vom sprichwörtlichen Klüngel fröhlich schunkelnd an die Wand gefahren. Dazu spielen De Höhner und der FC steigt gerade mal wieder ab. Berlin hat immerhin die Hertha.
Übrigens ist Che's 84er-Westberlin der linke Spießermuff von heute und auch keine große Hilfe.
Ist mir egal. Lieber im elenden Berlin als in Köln verelenden. Darauf einen Futschi.
In Köln ist das Problem ähnlich: Eine Stadt, der es eigentlich ganz gut gehen könnte, wird vom sprichwörtlichen Klüngel fröhlich schunkelnd an die Wand gefahren. Dazu spielen De Höhner und der FC steigt gerade mal wieder ab. Berlin hat immerhin die Hertha.
Übrigens ist Che's 84er-Westberlin der linke Spießermuff von heute und auch keine große Hilfe.
Ist mir egal. Lieber im elenden Berlin als in Köln verelenden. Darauf einen Futschi.
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