Erst rechts, dann links

Wenn ich mich nicht ganz täusche, dann verflachen im Moment alle Unterschiede in der grossen Koalition bei einer Charme-Offensive, nach dem anbgedeuteten Rechtsschwenk der Union wird jetzt auf SPD gemacht, und die SPD vertritt familiäre Werte, und zusammen sind sie die langweiligste, konsequente Fortsetzung von Rot-Grün mit erheblich hässlicherem Personaldurchschnitt und nochmal gesunkener Kompetenz. Allein Schäuble als Foltermonster im Rollstuhl verleiht dem Regime eine gewisse diabolische Note, der Rest zieht von einer Entscheidung weg auf die Mitte, die Mitte, die Mitte, brüllt es aus den Gazetten, dröhnt es aus dem Autoradio auf dem Weg zurück in die Provinz.



Bloss nichts sagen, bloss den Machterhalt nicht gefährden, im Prinzip ist es der Union ganz recht so, mit den Sozis kann man besser klüngeln als mit den liberalen Schreihälsen und ihrem Unsympathen an der Spitze, mit dem man sich nur die Umfragewerte versaut. Sie sind erst mal wieder an der Macht, wer hätte nach der Pleite das gedacht, jetzt geht´s erst mal an das Büffäh, mag noch jemand was von dem Kuväh? So feiert die Uckermark...

Man sagt, es soll Redakteure bei Stern, Spiegel und FTD geben, die jeden Morgen erst mal kotzen möchten. Und die noch mehr kotzen werden, wenn sie begreifen, dass ihre ganze Rektalakrobatik und Spindoktorei die fetten Hinterteile an und unter den Linden keinen Millimeter in Richtung ihres neoliberalen Wunschtraumes bringt. Den armen Glos, den hassen sie jetzt schon, und machen aus einem der fähigsten Köpfe der CSU eine Witzfigur. Was man halt als Hauptstadtjohurnaille so macht, wenn man den Wähler nicht komplett verarschen konnte. Irgendjemand muss dafür büssen, wenn die schon nicht so wählen, wie von den Werbekunden verlangt. Vielleicht sollte der Glos auch für 3 Millionen Werbung schalten, wie das Merkel - das könnte helfen.

Dienstag, 17. Januar 2006, 12:14, von donalphons | |comment

 
Im Grunde setzt Merkel doch Schröders Politik fort. Vielleicht ist das auch der Grund für das Konjunktürchen der neocon-Epigonie: Da sind fanatische Schwarz-Gelb-Anhänger auf einen Schlag heimatlos geworden....

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Zumal die FDP gerade im Bereich Wirtschaft ausser ihren Klüngelphrasen auch nichts zu bieten hat - da bleibt gewissen Herrschaften eigentlich nur, die FDP zu entern und mal was zu tun, statt immer nur das Maul aufzureissen. schaue ich mir aber den bayerischen Juli-Vorsitzenden an, so scheint der Weg in die andere Richtung zu gehen. Wie dreckig muss es denen wohl gehen, wenn sie sich als publizistische Basis eine obskure Berliner Studentengruppe wie die "Freunde der offenen Gesellschaft" raussuchen...

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wenn glos einer der fähigsten köpfe der csu ist, dann mache ich mir sorgen um den geisteszustand dieser partei.

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Im Gegensatz zu manch anderen Showpeople wie dem Seehofer (dessen Briderchen in der Heimat gerade für einen kleinen Skandal sorgt) ist der Glos eher einer, der mehr kann, als er öffentlich zeigt. Der Stoiber wäre jedem Mediendreck wie damals schon in der New Economy hinterhergerannt, das macht der Glos eher nicht.

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FDP in Bayern? Die waren doch bei den Landtagswahlen 1998 bis auf 1,7% gerutscht und damit echte Splitterpartei. 2003 hat es auch nur zu 2,6% und damit zum zweitschlechtesten Ergebnis aller Landtagswahlen gelangt. Dreckiger kann es denen gar nicht gehen.

Klar ist Glos der fähigste Kopf. genau wie Merkel in der CDU und Westerwelle in der FDP - die SPD hat zur Zeit keinen fähigen Kopf. Man sollte sich lieber Sorgen um die Politik in Deutschland machen.

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zu glos nochmal: okay, du bist näher dran. mögen muss man den trotzdem nicht.

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Wenn alle auf dem Mittelstreifen fahren
kracht's früher oder später ganz gewaltig.
Aber Kohl ist offenbar das Konsensfähigste in dieser Republik.

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Höhö. Nach der Landtagswahl 98 war ich auf den PKs. Bei SPD-Renate haben die Wahlhelfer geweint, aber bei der FDP war nur noch Totenstille. Ich hab damals die Frage gestellt, ob es nicht sinnvoll wäre, die FDP in Bayern einfach aufzulösen, weil schlichtweg zu teuer...

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F.ast D.rei P.rozent
Naja, die Pünktchen haben sie ja inzwischen entsorgt

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dass die f.d.p. dahin fährt, wo sie schon lange gehört, ist seit legislaturperioden, ach was, seit damals genschmaus umgefallen ist, mein wunsch, der bislang nur traum geblieben ist. aber vielleicht, vielleicht tut mir der dreipunkteverein den gefallen.

leider tun mir die grünen nicht den gefallen, sich auf dem feld als alternative anzubieten. na ja, das ist wohl eher was für den höheren dienst der alten bundesländer.

und die edelfedern? wer weiss, woher ein herr karasek gekommen ist, und wohin er gegangen ist, wird sich über andere karrieren der zukunft sicher auch nicht wundern. und der nachwuchs? da walte don alphonso.

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Neoconnerds mit Volldampf in die Sackgasse
Die FDP ist wirklich in der Krise. Wirtschaftsliberal ist auch der Kurs der Bundesregierung, war selbst schon die Agenda 2010. Der politische Liberalismus im Sinne von Menschen-und Bürgerrechten ist längst bei den Grünen zu Hause. Da wird die FDP mehr und mehr zu einem politischen Apostroph.

btw. Dass unsere neocons oder marktradikal-Liberalen ausgerechnet Hayek als geistiges Vorbild betrachten, scheint mir auch schon aus der Verzweiflung geboren zu sein. Hayek, der Sozialdemokratie und Faschismus gleichsetzte, zum Austro-Faschismus in seinem Geburtsland so viel nicht zu sagen wusste, ist nicht unbedingt ein in seiner reinen Lehre besonders wirkungsmächtiger Vertreter des Liberalismus, höchstens ex negatio. Als Klassiker des deutschen Liberalismus wären Friedrich Naumann, Ludwig Quidde, Paul Freiherr von Schönaich, Wilhelm Röpke oder Erwin von Beckerath zu nennen, Sir Bertrand Russel, Karl Popper und Ernst Topitsch kommen als liberale Philosophen von internationalem Format in Frage, ein US-Neocon würde ehestens mit Friedman, Fukuyama, Huntington oder Podhoretz argumentieren (oder gleich Perle), aber Hayek....

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das mit dem marktanarchismus und dem v. hayek hat doch den sinn, dass das in der ökonomie eine passable mindermeinung ist, denn das will sich doch auf stellen und posten schleimen. leider sind die zeiten nicht so für keynes, aber praktische verbandsarbeit ist eben, im namen von hayek nach mittelzuweisungen des staates oder sonstwelchen organisationen zu rufen.

ludwig quidde? der caligula- und dfg-quidde ein liberaler? - tatsächlich, aber das war er wohl noch zu zeiten, als liberalismus mannesmut vor königsthronen bedeutete. den guido könnte ich mir da nicht so recht als quidde vorstellen, als graf eulenburg schon eher.

ludwig quidde, hm, den könnten auch andere für sich reklamieren. allerdings, der war aufrecht, nahm für die äußerung seiner mindermeinung auch nachteile in kauf, eigentlich passt der überhaupt nicht in den politischen mainstream der allerneuesten zeit.

wohingegen, popper passt auf alles, der kritische rationalismus sollte ja einmal als der theretische unterbau der spd hergenommen werden. schmidt war ein grosser popper- und albert-fan, hört man. krira war den genossen aber wohl zu theoretisch, die bohrten ihre bretter auch ohne sir karl.

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Das haben dann die neocons wohl in der Tasche:

Gerd Habermann: Philosophie der Freiheit. Ein Friedrich-August-von-Hayek-Brevier. Ott-Verlag Thun, 3. Aufl., 2001 (ISBN-Nr. 3-7225-6914-1)

Allzeit bereit, immer ein Zitat zur rechten Zeit.

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jeden tag ein gutes zitat und eine gute tat, dann ist der herr lehrer, resp. herr professor zufrieden...

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Liberal sein heißt ja nicht eigentlich Guido- fröhliches liberalala, und nicht nur Quidde und Schönaich, auch Ossietzky und die Radikaldemokratische Partei
würde ich noch zu den kritischen Liberalen der 20er rechnen. Das entspricht dann mehr dem, was man in den USA liberals nennt.

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In den USA gehört doch 'liberals' schon fast zu der Klasse von Schimpfwörtern, die im Fernsehen mit einem Pfeifton ausgeblendet werden. Also kann 'liberal' im amerikanischen Sinne so etwas schlechtes nicht sein.

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In Amiland
steht "liberal" ja eher für ne Richtung, die man hierzulande eher als "linksliberal" bezeichnen würde. Und Kollege Hockeystick hat recht, von Konservativen wird das Attribut "liberal" fast wie ein Schimpfwort à la "loony lefty" (linker Spinner) gebraucht.

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Dann lassen wir es beim transatlantischen Neoconazi, das verstehen auch meine amerikanischen Freunde. Einer von denen, mit dem ich heute gesprochen habe, fand den Begriff super. Kein Wunder, wenn Du das Radio einschaltest und Rush Limbaugh oder Pat Robertson laufen.

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Supertramp, "breakfast in America": "than they call you a liberal, radical, fanatical, criminal"....

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Skandal: Che ist für Hayek
Nein, nicht für den ollen Ösi, aber gäbe es eine politische Bewegung, bei der Salma Hayek im Mittelpunkt steht, wäre ich sofort dabei *Hechel*!

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Che auf dem "Weg zur Knechtschaft" ;-)

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soso, ein Triebwähler...

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Irgendwem im Volke mögen die 3 Merkelmillionen. € ja nutzen, wem auch immer. Derweil unterrichtet der Westerwaldwelle darüber, welche Meinungen er zu vertreten gedenkt und fordert ausschüssige Untersuchungen...

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merkelmios
nützen: Werbe-/PR-Agenturen, Mediaagenturen, Verlegern. Für den Rest der Menschheit ist es verbrannte Staatsknete.

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