Formidable
Es ist nicht mehr so kalt wie gestern Nacht, der Schnee ist dem Regen gewichen, und alle ahnen es, es wird glatt. Mörderisch glatt. Schon beginnen die ersten Spiesser mit dem wilden, ursprünglichen Eistanz, Beine und Arme fliegen im dadaistischen Ballett durch die feuchte Luft der frühen Nacht, was für ein Spass, sie exaltiert, schreiend, jauchzend zu sehen, wenn sie sich lang und schamlos im Matsch niederlegen, als hätte die grosse Nutte ihrer schmutzigen Phantasie es sie geheissen.
An der Tür des Stadtpalastes klammert sich eine grazile Gestalt aus dem fernen Orient fest, zuckt mit der Nase beim Anblick des Lichterflirrens auf den glatten Wegen und fragt auf Englisch, ob es sehr gefährlich da draussen ist, sie will nicht wirklich da hinaus zum Einkaufen, ist zu erahnen. Gestern, am Flughafen, war sie noch guter Dinge für die letzten Wochen in diesem seltsam fremden Land, aber das hier ist keine höfliche Begrüssung, auch wenn Langnasen auf den Strassen beim expressionistischen Ausdrucksgleiten in Scharen das Gesicht auf amüsanteste Weise verlieren. Oben über der Stadt sind alle Herrlichkeiten des Okzidents im Kühlschrank, so gegen halb 10, erklingt die Bitte, ware es ein grosses Vergnügen, sie erwarten zu dürfen, und nein, es macht wirklich wirklich keinerlei, absolut überhaupt keine Umstände, ganz im Gegenteil.
SCHEISSE! brüllt jemand die Strasse runter, unhöflich und indezent, und gleichzeitig ertönt ein SMackhh. Um halb 10, also.
An der Tür des Stadtpalastes klammert sich eine grazile Gestalt aus dem fernen Orient fest, zuckt mit der Nase beim Anblick des Lichterflirrens auf den glatten Wegen und fragt auf Englisch, ob es sehr gefährlich da draussen ist, sie will nicht wirklich da hinaus zum Einkaufen, ist zu erahnen. Gestern, am Flughafen, war sie noch guter Dinge für die letzten Wochen in diesem seltsam fremden Land, aber das hier ist keine höfliche Begrüssung, auch wenn Langnasen auf den Strassen beim expressionistischen Ausdrucksgleiten in Scharen das Gesicht auf amüsanteste Weise verlieren. Oben über der Stadt sind alle Herrlichkeiten des Okzidents im Kühlschrank, so gegen halb 10, erklingt die Bitte, ware es ein grosses Vergnügen, sie erwarten zu dürfen, und nein, es macht wirklich wirklich keinerlei, absolut überhaupt keine Umstände, ganz im Gegenteil.
SCHEISSE! brüllt jemand die Strasse runter, unhöflich und indezent, und gleichzeitig ertönt ein SMackhh. Um halb 10, also.
donalphons, 22:04h
Dienstag, 17. Januar 2006, 22:04, von donalphons |
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au lait,
Dienstag, 17. Januar 2006, 22:54
Das Wetter hat derzeit schon was Heimtückisches.
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fireball,
Dienstag, 17. Januar 2006, 23:23
Hier schüttet es ja bloss wie mit Eimern. Aber was ich loswerden wollte: Sehr nettes neues Titelbild. Obwohl ich jetzt augenblicklich vergessen habe, was sie davor für eins hatten.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 02:31
Eines von einer Grabplatte des 17. Jahrhunderts, mit getretenen Teufeln und Sünden.
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der_immobilienmakler,
Dienstag, 17. Januar 2006, 23:38
@ header
Lieber Don,
gratuliere zum neuen Titelbild. Was für einen FONT hast Du benutzt ?
gratuliere zum neuen Titelbild. Was für einen FONT hast Du benutzt ?
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jt,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 00:41
warum wurde mein beitrag gelöscht- it was just an tip?
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potniatheron,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 00:51
Hallo, ich bin Potnia Theron, die Beherrscherin der Tiere, passe ab und zu auf und töte Zitterschweine, wenn sie auftauchen. Da hast unter dem kommentiert, dann wird Dein Kommentar automatisch mit gelöscht. Eine Tücke des Systems. Es geht leider nicht anders.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 02:06
Wie schon erwähnt - es geht hier nicht mehr ohne Absicherung durch jemand anderes mit Löschberechtigung. Einfach nicht unter von Provokateuren und Schweinen begonnenen Strängen posten, dann kann nichts passieren. Das mit den Kommentaren unter gelöschten Kommentaren ist ein Antvilleproblem, sorry.
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burnster,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 02:05
Ihre Frauengeschichten interessieren mich ja nicht, Herr Alphonso, ihre Fotos mittlerweile ja umso mehr. Guter Blickfang, wie so oft in letzter Zeit.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 02:24
No woad, fia di hob i no wos bsondas vo dahoam vian Sankt Böansta sein Noadschtrond:
Nochad woassd wosd heakummst und worummst neda wiada hi wuist.
Und de Weiba - do remma amoi im Oarfee nedwoa.
Nochad woassd wosd heakummst und worummst neda wiada hi wuist.
Und de Weiba - do remma amoi im Oarfee nedwoa.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 18:07
O mei, mia kenna uns a am Haidplods midara Floschn hisedsn und chinesn oschaugn.
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jinxi,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 11:49
Schwerkraft
Schon beginnen die ersten Spiesser mit dem wilden, ursprünglichen Eistanz ...
Na ja, Don, wer würde daran zweifeln, dass Du natürlich über Gravitation, Erdanziehung und Schwerkraft erhaben bist. Vielleicht mal abgesehen von Deinem grivitätischen Stil, der schwerfällig eine hämische Phrase an die nächste zieht.
Warum sagst Du es nicht viel einfacher: Ich verachte die Welt, weil sie mich verachtet. Ich verhöhne die anderen, weil sie mich ignorieren. Ich wäre so gerne Papa aller Blogs, aber niemand hat mich lieb. Du bist zu alt für die Blogs, zu alt, noch etwas anderes zu beginnen.
SCHEISSE! brüllt jemand die Sackgasse runter, seine Sackgasse. Um 21:04, also ...
Na ja, Don, wer würde daran zweifeln, dass Du natürlich über Gravitation, Erdanziehung und Schwerkraft erhaben bist. Vielleicht mal abgesehen von Deinem grivitätischen Stil, der schwerfällig eine hämische Phrase an die nächste zieht.
Warum sagst Du es nicht viel einfacher: Ich verachte die Welt, weil sie mich verachtet. Ich verhöhne die anderen, weil sie mich ignorieren. Ich wäre so gerne Papa aller Blogs, aber niemand hat mich lieb. Du bist zu alt für die Blogs, zu alt, noch etwas anderes zu beginnen.
SCHEISSE! brüllt jemand die Sackgasse runter, seine Sackgasse. Um 21:04, also ...
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l. a. dodger,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 12:01
Es ist nie zu spät, mit etwas Neuem zu beginnen...
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che2001,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 12:13
Gerontenriege
Es ist doch erheiternd zu lesen, wie hier einer der meistgelesenen Blogger Deutschlands, der (in anderer Form) schon bloggte, als der Begriff hierzulande unbekannt war, von einem nobody ohne Link zum depperten Greis gestempelt wird. Jemand, der in Fachdiskussionen als "Phänomen" gehandelt wird und
vom Veröffentlichen lebt, kommt schon gar nicht mehr
in die Lage, ignoriert werden zu können.
Und strappato, ich, franz.brandtwein, noergler sind älter als der don und dennoch Teil der Bloggosphere.
vom Veröffentlichen lebt, kommt schon gar nicht mehr
in die Lage, ignoriert werden zu können.
Und strappato, ich, franz.brandtwein, noergler sind älter als der don und dennoch Teil der Bloggosphere.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 12:23
Jinxi, es soll Leute geben, die inzwischen begriffen haben, dass Rebellen ohne markt nicht ganz ohne Fiktionalisierung des Hauptcharakters auskommt. Muss aber nicht sein. Ist mir auch egal.
Tja.
Tja.
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mouchi,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 12:41
Nirgendwo im Netz sollte man aus den dargestellten Personen, Persönlichkeiten, Macken und was weiß ich auf irgenwelche Personen in der Real World schließen. Das kann passen, muss aber nicht. Jeder und alles im Netz kann auch nur eine Rolle oder eine "Marke" spielen. Muss aber nicht.
Das Netz und damit auch die Bloggosphere ist eine eigene Form der Realität. Oder Virtualität. Oder Fiktion.
Das Netz und damit auch die Bloggosphere ist eine eigene Form der Realität. Oder Virtualität. Oder Fiktion.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 12:43
Sagen wir es so: Das Blog hier ist bewusst kontrovers, viele mögen es, andere hassen es, und mir ist es egal, es ist sowieso nur mein Schmierzettel. :-)
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mouchi,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 12:52
Ja, was sonst. Früher (oder nebenbei) benutzte man ein Moleskine für das schmieren von Gedanken, heute den Blog. Na und?
Es gab Zeiten, da waren Polemik und Pamphlete nicht negativ besetzt, sondern anerkannte Formen der Auseinandersetzung, ja, fast Literaturformen.
Es gab Zeiten, da waren Polemik und Pamphlete nicht negativ besetzt, sondern anerkannte Formen der Auseinandersetzung, ja, fast Literaturformen.
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franz.brandtwein,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 13:48
... ach che - wollen wir unsere Schnabeltassen teilen? ;-)
... woran es dem jungen Menschen heuer etwas mangelt ist der Respekt ... und die Faehigkeit ab und an einfach mal die Fresse zu halten.
... woran es dem jungen Menschen heuer etwas mangelt ist der Respekt ... und die Faehigkeit ab und an einfach mal die Fresse zu halten.
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pathologe,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:09
Che,...
...hast Du meinen Stock gesehen? Mein Rollstuhl ist im Schnee stecken geblieben, und ich muss doch noch zum Arzt heute (falls er auf hat), gegen Feierabend mich an der Discounterkasse anstellen und danach zum Vortrag Richtig sterben und vererben.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:13
Kauf Dir endlich mal einen ordentlichen Raketenrollstuhl, dann kannste auch der Schwester imponieren ;-)
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franz.brandtwein,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:33
wer auf dem Nachttopf sitzt werfe nicht mit Tena Produkten
Vorsicht: ich bin vom Fach ( ... Drueckeberger mit Ausbildung zum "Altensportleiter" ... das alles noch unterm — Kohl hab' ihn selig — Hinze Pete' ... ich koennte mich heute noch schlapplachen ...)
Vorsicht: ich bin vom Fach ( ... Drueckeberger mit Ausbildung zum "Altensportleiter" ... das alles noch unterm — Kohl hab' ihn selig — Hinze Pete' ... ich koennte mich heute noch schlapplachen ...)
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mapu,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 13:40
ß
Man könnte meinen, das ß sei mit der Rechtschreibreform ausgestorben, wenn diesen Beitrag so liest. Ist es aber mitnichten.
Oder ist das künstlerische Freiheit, oder irgendein Tick, den ich nicht verstehe? Ist mir bei Blogs! auch schon aufgefallen.
Oder ist das künstlerische Freiheit, oder irgendein Tick, den ich nicht verstehe? Ist mir bei Blogs! auch schon aufgefallen.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:10
Ich arbeite für die Schweizer, das ist das eine. Andererseits halte ich das ß für eine historische Fehlentwiklung der deutschen Schrift. Es gibt einfach keine Notwendigkeit dafür.
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hockeystick,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:13
llrdngs snd - dsr Lgk flgnd - ch d Vkl vrzchtbr.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:25
Nun, Altakkadisch und Althebräisch verzichten ganz natürlich auf Vokale in der Schrift - die Vokale ergeben sich beim Lesen aus dem Sinn des Satzes.
(Kein Wunder, dass sie ausgestorben sind)
(Kein Wunder, dass sie ausgestorben sind)
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hockeystick,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:47
Im Arabischen ist es meines Wissens heute noch so, dass sie nur da gesetzt werden, wo es nicht anders geht (z.B. bei essbaren Hühnerprodukten). Ob also nun die Schriftzeichen aussterben oder die Sprachen, scheint eine weitgehend unabhängige Entwicklung zu sein. Das Rennen, ob die deutsche Sprache zuerst ausstibt, oder das 'ß', ist also noch offen.
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pathologe,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 14:57
Im Arabischen werden, meines Wissens, die Konsonanten mittels darüber oder darunter angebrachter Punkte (zwischen einem und dreien in der Anzahl) in bestimmte Ausspracherichtungen gebogen. Aber ich hatte nur ein halbes Jahr groben Einblick.
Ey, deutsch, ey, das geht eh voll krass den Bach runter, echt jetzt, ey.
Ey, deutsch, ey, das geht eh voll krass den Bach runter, echt jetzt, ey.
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hockeystick,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 15:42
Tja, mal wieder mit Halbwissen um mich geworfen, aber ausnahmsweise wenigstens nicht total falsch gelegen: Geschrieben wird das Arabische von rechts nach links mit dem arabischen Alphabet, das nur Konsonanten und Langvokale kennt. Es gibt allerdings als Lern- und Lesehilfe ein nachträglich hinzugefügtes System mit Kennzeichen (اشكال) für die Kurzvokale A, I und U, und das in der klassischen Grammatik wichtige End-N, Konsonantenverdopplungen und Konsonanten ohne nachfolgenden Vokal. Der Koran wird immer mit allen Zusatzzeichen geschrieben und gedruckt. (Wikipedia)
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franz.brandtwein,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 16:04
... oh das ist jetzt aber eine Information die mich ueberhaupt nicht interessiert (so wenig hat mich schon lange nichts mehr interessiert ...)
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che2001,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 16:08
Ähem, Don, gibt es auch neuakkadisch?
<geschmacklosmodus>Es ist erstaunlich, dass die Akkadier Jahrhunderte brauchten, um aus Logogrammen eine primitve semitische Schrift zu entwickeln, wenn man sieht, wie flott später die Verbreitung primitiver antisemitischer Schrifte ging</geschmacklosmodus>
<geschmacklosmodus>Es ist erstaunlich, dass die Akkadier Jahrhunderte brauchten, um aus Logogrammen eine primitve semitische Schrift zu entwickeln, wenn man sieht, wie flott später die Verbreitung primitiver antisemitischer Schrifte ging</geschmacklosmodus>
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 16:26
Natürlich, bis ins alexandrinische Zeitalter war es die Diplomatensprache, als es längst nicht mehr allgemein gesprochen wurde.
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donalphons,
Mittwoch, 18. Januar 2006, 17:43
Nein, frühneuköllnisch. (politically incorrect)
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