Die Stunde der Wahrheit für Neoconnards

und andere mit dem Hang zum Geschichtsrevisionismus, die die Mohammed-Karikaturen der Jyllands-Posten nachgedruckt sehen wollen.

Es gibt neue Bilder mit Folterszenen aus dem Irak, genauer, aus dem bereits bekannten Gefängnis Abu Gureib. Auf den Bildern wird einem Mann die Zunge herausgeschnitten, es ist eine Leiche mit durchgeschnittener Kehle zu sehen, andere Leichen weisen Brandwunden auf. Der Kopf eines Mannes wird gegen eine Stahltür geschlagen. Es gibt abartige sexuelle Misshandlungen zu sehen. Dazu kommt heraus, dass die amerikanischen Wächter und Ermittler auch die Kinder von Erwachsenen gefoltert haben, um die Väter zum Reden zu bringen.

Und da würde es mich schon interessieren zu wissen, was denn all die Herrschaften, die in den letzten Tagen den Nichtabdruck der Karikaturen als Appeasment diffamiert haben, jetzt sagen. All die, die die Meinungs- und Informationsfreiheit hochhalten wollten. Diejenigen, die der Meinung sind, dass die anderen solche Bilder ertragen müssen. Sind sie jetzt auch bereit, diese Bilder, diese Schande für den Westen und seine Werte, zu veröffentlichen? Müssen wir im Westen diese Bilder ertragen?

Vermutlich würden es manche von denen tun, weil es für sie Trophäen sind. Andere werden sich anderen Themen zuwenden, und versuchen, von diesem Problem, diesem wirklich peinlichen Dilemma, das unserer - nach ihrer, aber auch trotz allem auch meiner Meinung fortschrittlichen - westlichen Zivilisaztion entspringt, abzulenken. Also, was kann man bringen?

Für mich ist es eine vergleichsweise einfache Antwort - die Veröffentlichung steht im Widerspruch zu meinen journalistischen Grundsätzen. Ich muss mir die Bilder anschauen, ich muss die Inhalte beschreiben, aber die Achtung vor den Gefolterten gebietet es mir, diese Bilder nicht zum Thema einer sensationsgeilen Berichterstattung zu machen. Es wäre aber bezeichnen und für die Feigheit der Neoconnards bezeichnend, wenn sie sich ebenfalls auf diesen Standpunkt flüchten würden. Man wird sehen, ob sie jetzt mit dem selben Nachdruck wie in den letzten Tagen die Veröffentlichung dieser Bilder fordern werden.

Mittwoch, 15. Februar 2006, 22:34, von donalphons | |comment

 
Sie werden uns sagen: Wer auf den Abdruck im Namen von Menschenwürde verzichtet, der verzichtet auf "Freiheit" und zeigt zugleich:

(a) "Appeasement"

(b) "Feiges Wegducken"

(c) "Ignoranten Selbsthass"

(d) "Demütiges Zurückweichen"

(e) "Vorauseilende Selbstzensur"

Wir werden schon in Kürze eine seitens der Neoconnards und der restliberalen Bloggerschar eine wahre Kampagne erleben! Es wird ihnen erneut um die Verteidigung der in jeder Hinsicht uneingeschränkten Presse- und Meinungsfreiheit gehen, und daher werden sie diese ekelhaften Bilder in allen "prowestlichen" Blogs veröffentlichen, ja, sogar über Wochen hinweg immer wieder erneut die Bilder in allen Facetten darstellen und auf T-Shirts drucken. Man wird sich vor den Ayatollahs des US-Bellizismus und ihren pro-idiotischen ideologischen Streitern nicht verstecken.
Im Namen des Westens! Für die Freiheit an sich!
Oder auch nicht. //* Ironiemodus off *//

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Die Stunde der Wahrheit. Wie dramatisch! Sind wir jetzt also kurz davor, die Neocons bei ihrem Auf- oder Abstieg zu beobachten?

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ich glaube, das ist ihr abstieg. ich denke, der ekel im westen steigt.

und wenn die islamische welt vernünftig ist, wird sie diesen strategischen vorteil nutzen und - keinen aufruhr veranstalten, sondern in stiller trauer verharren.

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Müssen wir im Westen diese Bilder ertragen?

Vor allem müssen wir das Wissen ertragen, dass solche Bilder dem RL entstammen.

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Parole der Zeit
Feuer und Flamme für diesen Staat!
Oder auch: CIA, SS, SA!
Was sind diesen niedrigen Mauern?
Was ist dieser Kerker?
Nichts als brüchige Hindernisse vor dem klaren Morgen des Volkes, dem Tagesanbruch des Erwachens! Said Soltanpur vor seiner Hinrichtung in Teheran.
Wir werden keine Nigger, Proletarier, Untermenschen, Chicanos oder Gooks mehr sein, sondern Menschen. Wir werden Menschen sein, oder die ganze Welt wird dem Erdboden gleichgemacht bei unserem Versuch, es zu werden. Eldridge Cleaver, Black Panther Party.

Die soziale Revolution wird keine Rücksicht darauf nehmen, ob sie zeitgemäß ist. Die armen Massen der Kontinente Asien, Afrika und Südamerika werden sich holen, was sie brauchen, und wenn die Ökonomie des Nordens deswegen stirbt, dann ist das gut! Es lebe der antiimperialistische Kampf, entweder werden die Ausbeuter gezwungen, mit uns zu teilen, oder ihr Weltsystem wird brennen! Phoolan Devi

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Danke.

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Revolutionsprosa?
Vorerst langen mir die "revolutionären prowestlichen Garden" völlig aus, revolutionär gestimmte Weltverschlimmerer, die zwar wissen, wie man einen Riesenzanz um ein paar Karikaturen macht (und anschließend um die vorhersehbaren Reaktionen darauf), die aber mit dem Begriff personale menschliche Würde rein garnichts anzufangen wissen.

Also nein, mein Bedarf an Revolution ist schon einstweilig gedeckt. Ich benötige jetzt keinen Kompott, weder von links noch von noch rechts, sondern zunächst nur eine gute Gelegenheit, all das Unverdauliche wieder los zu werden.

Nett gemeint, aber nein danke, bitte keinen Nachschlag.

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Worin besteht der Zusammenhang?
Wenn es diese Bilder bzw. Foltereignisse gibt (was ich noch nicht weiß, aber ich nehme es mal an) so besteht dennoch kein Zusammenhang zu den Mohammed-Zeichnungen.

Meinungs- und Pressefreiheit muß verteidigt werden, nicht nur gegen Islamisten, auch gegen westliche Konservative oder die vielfältige Gruppe derer die Freiheiten aufgeben wollen, weil im Nahen Osten Islamisten, Diktatoren und andere Kampagnen gegen den Westen durchführen.

Ein Nachddruck der Mohammed-Karikaturen ist wichtig, nicht umbedingt in Dänemark, aber überall dort wo schlecht informierte Muslime gegen etwas demonstrieren, das sie noch nie selbst gesehen haben - und schlecht informierte Gutmenschen aus lauter Sorge sich schonmal entschuldigen.

Außerdem gehört zur Meinungsfreiheit natürlich das Recht beleidigt zu sein und dies auch, im legalen rahmen zu zeigen - Häuser anzünden und Menschen körperlich verletzen oder ermorden gehört allerdings nicht dazu.

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Aber wenn Du diese ufklärung der Muslime forderst - muss man sie dann nicht auch aufklären, was den menschen angetan wird? Und muss der bushgläubige Neoconnard nun nicht gegen seinen Abgott Stellung beziehen, der diese Photos kannte und versuchte, ihre Veröffentlichung zu verhindern? Warum sollten wir das nicht sehen dürfen, im Westen? Warum wird unsere Informationsfreiheit mit Füssen getreten von denen, die teilweise gestern noch dieselbe zu verteidigen meinten?

Den einen haben die Karikaturen in den Kram gepasst, wie auch die Reaktion darauf - wenn wir mal ehrlich sind. Jetzt sollen sie zeigen, dass sie es nochmal zu tun bereit sind. Wenn derjenige, der jemanden den Hals aufschlitzt, kein Terrorist, sondern ein Angehöriger der westlichen Zivilisation ist.

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@ worklingclasshero: Genauso wie jedes Opfer ist jedes Verbrechen und jeder Verbrecher einzigartig - Pauschalisierungen und unpassende Vergleiche helfen da nicht weiter, ganz im Gegenteil, das nimmt den Opfern ihre Würde. Und macht nichts besser. Im Gegenteil, es nimmt die Argumentation der anderen Seite mit Begriffen wie "Islamofaschisten" auf. Und wenn die Welt schon durchdreht, sollte man sich einen kleinen Teil Besonnenheit bewahren.

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"Genauso wie jedes Opfer ist jedes Verbrechen und jeder Verbrecher einzigartig"

Ja. Darin erkenn' ich Menschengeist. Eben habe ich etwas beinahe wörtlich Gleiches an anderer Stelle gelesen.

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Am liebsten würd ich sagen: Scheiß was auf Besonnenheit! Die Besonnenen haben immer am meisten auf die Schnauze gekriegt. Ich jedenfalls habe den unbändigen Wunsch, einem US-Konsulat die Scheiben einzuwerfen und die Stars&Stripes zu verbrennen!

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Ich finde die Frage interessanter, wem die neuen Bilder aus Abu Ghraib nutzen. Bzw. wer ihre Veröffentlichung lanciert hat, direkt nachdem der Spin der Karrikaturen langsam ausläuft.

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Genau
so möchte ich auch fragen.
Versuchen, die Regeln/Interessen zu erkennen, die das Spiel bestimmen.
Die Interessen, die wir nicht durchschauen sollen, damit wir hammelartig/lemmingartig/artig bleiben.
http://opablog.twoday.net/stories/1575596

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entschuldigung,
ich habe den Zusammenhang gefunden, u.a. Uhrzeit bedingt es wohl überlesen.

Nun, soweit diese Bilder wichtige Informationen transportieren sollte man sie veröffentlichen - ich vermute es wird auch 1-2 "harmlosere" Bilder geben die man veröffentlichen kann. Gibt es das nicht können wir auf die Vorstellungskraft der Leser vertrauen - wobei ich die Notwendigkeit immer sehe auch zu prüfen ob die Bilder authentisch (im Kontext) sind!

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Sorry, dann bitte ich die obige Argumentation als erledigt zu betrachten.

Mit einem freundlichen Gru Gru Hu

Don

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"Nun, soweit diese [Karikaturen] wichtige Informationen transportieren sollte man sie veröffentlichen - ich vermute es wird auch 1-2 "harmlosere" [Karikaturen] geben die man veröffentlichen kann. Gibt es das nicht können wir auf die Vorstellungskraft der Leser vertrauen - wobei ich die Notwendigkeit immer sehe auch zu prüfen ob die [Karikaturen] authentisch (im Kontext) sind!"

Gilt das für die Neoconnards, die rumproleten, man müsse die Karikaturen in jeder Zeitung dieses Planeten veröffentlichen?

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Bei aller Abneigung gegen alte und neue Konservative muß ich leider behaupten, daß die Karikaturen vor allem aus persönlicher Angst kaum abgedruckt wurden. Es liegt in der menschlichen Natur, bedrohlich empfundenen Gewalttätern dienlich zu sein und für deren Fehlverhalten und die eigene Anbiederung Rechtfertigungen zu suchen. Es mag zwar mit den Rechtsradikalen keinen Unschuldigen treffen, von ihnen aber zum Abspielen von Folterszenen den gleichen Einsatz zu verlangen wie zum Abdruck der Karikaturen, halte ich für unangemessen. Nicht allein, weil es ihnen wie uns frei steht, einseitig zu denken und zu berichten, sondern weil die Medien ihrer Informationspflicht gegenüber einer gewaltgeilen Öffentlichkeit gerne mit bewegten Folter-Bildern nachkommen, sich aber bei unanimierten Karikaturen in die Hose machen und die hohe Kunst der Bildbeschreibung neu entdecken.

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Allerdings sollten diese Bilder veröffentlicht werden!

Das sage ich als jemand, der in Don Alphonsos kompliziertem Periodensystem der ungeliebten Elemente wohl als "Neocon" durchgehen würde. Denn ich bin froh darüber, dass Saddam nicht mehr an der Macht ist, erleichtert, dass es Israel gelingt, mit seiner Grenzpolitik Terroristen aus dem Land zu halten und überzeugt davon, dass die USA den Europäern in Sachen Demokratie, Freiheit und politischer Klugheit einiges voraus haben. Jetzt bitte nicht hauen!

Es ist ein Vorzug, nicht eine Schwäche des Westens, dass er sich mit den eigenen Verfehlungen beschäftigt. Deshalb haben wir Untersuchungsausschüsse, freie Presse, Karikaturen, Gerichte und, seufz, Michael Moore. Und deshalb ist es richtig, dass solche Fotos veröffentlicht werden. Denn ein Bild sagt eindringlicher als 1000 Worte, dass solche Misshandlungen skandalös sind und man etwas gegen sie unternehmen muss. Eine Grenze sollte allerdings gezogen werden: Macht die Gesichter der Opfer unkenntlich! Das jedenfalls wäre meine Bitte, wenn ich das Pech hätte, auf solchen Fotos abgebildet zu sein.

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"Macht die Gesichter der Opfer unkenntlich!" Bist Du "BILD"-Redakteur?

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Nein. Wieso?

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Nun lese ich ihn wieder, diesen blöden Spruch: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte." In meinem vorangehenden Beitrag wollte ich schon einen guten Aspekt der ganzen Karikaturen-Diskussion erwähnen, nämlich die Entlarvung dieser Visualisierungslüge. Kaum etwas sagten uns die vielen, vielen Bilder aus Geschichte und Gegenwart ohne die begleitenden Worte. Und normalerweise gelingt es noch nicht einmal, hundert Wörter in einem Bild auszudrücken, es sei denn man bildet die Buchstaben ab oder kodiert sie ins unterste Bit der Farbwerte.

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"und überzeugt davon, dass die USA den Europäern in Sachen Demokratie, Freiheit und politischer Klugheit einiges voraus haben. "

Dazu sage ich nur, "Die Amerikaner" reiten uns langsam immer mehr in die Scheisse hinein.

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Ein Bild kann immer nur der Anfang sein, die Einordnung muss mit Worten geschehen. Wer Kriegsberichterstatter kennt, kennt das Dilemma. ZUm beispiel findet ein Micha Bar-Am manche seiner Bilder aus dem 6-Tage-Krieg überhaupt nicht heroisch, und trotzdem sind sie zu heroischen Ikonen des Staates Israel geworden.

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"überzeugt davon, dass die USA den Europäern in Sachen Demokratie, Freiheit und politischer Klugheit einiges voraus haben."

Nein, ich haue Dich nicht. Ich sage Dir nur meine Meinung dazu:

Bush und seine Falken sind in meinen Augen nichts anderes als abartige Kriegsverbrecher, die schon lange vor ein internationales Gericht gehörten. Und wenn unsere Regierung sich mit solchen Verbrechern verbündet, macht sie sich und uns zu Komplizen von Massenmördern. So sieht's aus und nicht anders.

Völkerrechtswidrige Angriffskriege und die totale Missachtung internationaler Menschenrechte haben NICHTS, aber auch GAR NICHTS mit Demokratie zu tun.

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@wuerg

"Kaum etwas sagten uns die vielen, vielen Bilder aus Geschichte und Gegenwart ohne die begleitenden Worte."

Du hast Recht, ich präzisiere diese Floskel: Ein Bild ist eher geeignet als 1000 Worte, Aufmerksamkeit zu erregen und eine Diskussion auszulösen. Gilt natürlich nicht für alle Bilder und auch nicht für alle Worte, aber in diesem Fall trifft es zu: Das Bild erreicht mehr (notwendige) Aufmerksamkeit als fünf Spalten Fließtext - die man ohnehin erst einmal lesen müsste. Die Analyse, die nach der Aufmerksamkeit kommen muss, kann es natürlich nicht leisten.

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Im Übrigen bitte ich um Verständnis, dass ich hier zu meinen Anschauungen jenseits der Folter-Bilder keine Antwort auf Stellungnahmen gebe. Ich habe sie nur deshalb erwähnt, um mich als sog. "Neocon" auszuweisen - und damit als Adressat der Frage in Don Alphonsos Beitrag. Ich wollte damit keine Debatte anstoßen. Für derlei Grundsatzdiskussionen gibt es andere Orte, da muss ich nicht Don Alphonsos virtuelles Wohnzimmer beschmutzen.

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Relax, raucht eine + geht ins Kino
Und da gibt es für jeden die Bilder die er gerne will, jedes noch so dumpfe Ressentiment und jeder Aufschrei gegen diese "Propagandisten" wird bedient.

http: //www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,400677,00.html

Bush-Haser und Kulturkrieger vereint euch und kauft Karten ! Das Deutsche Kino braucht euch !


NB: DAS ist ein Film, an dem ich gerne die Videorechte, den Klingelton et al hätte. Antiamerikanische Zielgruppen-Filme als Wachstumsbranche. Hmmm... da fiele mir doch vielleicht was ein.

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1. leider, wie man jetzt sieht, liegt der Film in einigen Punkten nher an der Realität, als mancher es wahr haben will.

2. würde ich gerade dem Spiegel in dieser Sache keine allzu ehrliche Absicht unterstellen wollen. Dass die den Broder ranlassen, der gestern einen Blogeintrag einer Antideutschen empfohlen hat, in dem der Koran auf Klorollen als "ziemlich gute Idee" bezeichnet wird, spricht Bände. Auch der Spiegel weiss, dass solche Geschichten den Auflage pushen.

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@ Don

zu 1.
hey - genau das ist es doch was ich meine - hier wird alles bedient, die realität vielleichtvielleicht ein wenig überhöht, aber jeder darf mal immer schon recht gehabt haben. Eine Diskussion ob denn der Krieg als solcher den Soldaten an sich verunmenschlicht, und das der Ami an sich gewaltversessen ist, möchte ich von meinem bequemen Ledersessel aus nicht aufmachen, da gibt es in der Bloggosphäre andere die dies gern besorgen werden.

zu 2.
"ehrliche Absichten" bei einer Filmkritik ? Don - 75 % von denen sind, egal wo sie erscheinen, schlicht gekauft, nochmal 20 % von gelangweilten redakteuren aus den presemappen wortwörtlich abgeschrieben und die restlichen 5 % streicheln die private Befindlichkeit des Schreiberlings. Und wenn ehrlicherweise Broder drübersteht, kennt man die Richtung, obwohl die Essenz möglicher weise stimmen mag. Ich schau mir das Machwerk mal an, klebe mir davor nen Schnauzer an und nenne mich Mustafa Shag, wenn mich einer von den Goldkettenträgern anpflaumt :-)

Guckst Du hier:
http: //www.welt.de/data/2006/02/16/846494.html

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@don: der broder schreibt ziemlich viel in letzter zeit. muss wohl prozesskosten berappen. :-)

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@Nixxon: Oder er darf nach seinem Auftritt bei "Hart aber fair" nun Rundfunkgebühren nachzahlen. Man weiß es nicht.

Abgesehen davon: Bei mir steht "Von Alexander Bürgin" über der Filmkritik. Liest sich auch nicht wie Broder. Eher wie "Mein erster Kinobesuch" des kleinen Bruders (sorry für den Wortwitz).

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Es ging nicht um den einzelnen Artikel, sondern generell um die Neigung des Spiegels, durch dieses Aufkochen a la Broder mit Appellen an den rechten Rand, der Türken ja noch nie leiden konnte, Quote zu machen.

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Einspruch!
Betreffs Broder:
Ich finde, rein äußerlich betrachtet, dass dieser Mann in den letzten drei Jahren geradezu ungeheuerlich gealtert ist.

@Punnes
Mir geht dieses Ideologisieren in Bezug auf Amerika auf den Geist. Ich konnte "Linke" nie verstehen, die was von "kultureller Überlegenheit" und "fetten Amis" tröteten, während sie für ihren "antiimperialistischen Kampf" McDonals-Filialen besuchten, einerseits zum Protest, andererseits (heimlich) zur Verköstigung.

Umgekehrt nervt mich dieser platitüdenhafte Überlegenheitsdünkel im Namen eines zwanghaften Proamerikanismus, wenn du z.B. schreibst:
überzeugt davon, dass die USA den Europäern in Sachen Demokratie, Freiheit und politischer Klugheit einiges voraus haben
Hahaha! Was ist denn das für ein Kram? Junge, die USA sind ein riesiges Land, komplex und in vielerlei Hinsicht vor allem anders. Du wirst Ecken finden, wo man uns in Sachen Demokratie voraus ist, aber auch Ecken, wo man nicht glauben mag, dass dieses Land zur eigenen Wertegemeinschaft rechnet. Ein Beispiel: Würde man sich in den USA an gute europäische Wahl-Gepflogenheiten halten und den Wahltermin auf einen arbeitsfreien Tag legen, sodass sich die arbeitende Bevölkerung stärker beteiligte, dann hätten Bush nebst Team weder die vorletzte noch die letzte Wahl gewonnen.

Dazu kommen eigenartige und undemokratische Praktiken, um bestimmte Wählerschichten vom Wählen abzuhalten, z.B. Inhaftierte. Freiheit? Bekommst du nicht mit, dass in den USA in vielen Teilen ein überraschend repressives Klima herrscht, wo bereits geringfügige "Regelüberschreitungen" als Vergehen betrachtet werden? Wie "frei" ist eine Gesellschaft, die so stark in Gewalt schwimmt?

Glaub mir: Die USA sind vor allem anders und vielgestaltig. Sie sind weder ein antidemokratischer repressiver Dämon, noch der Richtmast der Freiheit am Morgenhimmel der Freiheit. Letzteres ist übrigens amerikanische Binnenpropaganda, Ersteres Antiamerikanismus. Als intelligenter Mensch sollte man sich für beides zu schade sein und es zur Gewohnheit machen, die ideologisch getönte Brille abzusetzen: und hinzuschauen.

Dann wirst du z.B. feststellen, dass die individuelle Freiheit (fernab der Binnenpropaganda) in den USA stark davon abhängt, welcher Schicht der Betreffende angehört. Als Mitglied der "upper middle class" sind die USA im Vergleich zu Europa recht angenehm - wobei: Leute, die beides kennen (z.B. das schreckliche Deutschland und the land of the free), die entscheiden sich trotz aller Piefigkeit garnicht selten für old Europe. Das entspricht jedenfalls der Realität in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis. Es gibt auch sonst jede Menge Leute, die aus den USA zurückkehren - und erstmal genug haben.

Für dich mögen die USA dein alles überragendes Ideal sein, aber ehrlich gesagt: Ich finde das ziemlich lächerlich. So proidiotisch lächerlich wie halt das Gebrumme von Nationalisten, egal, wo auf der Welt.
Sorry Don, wegen diesem Brett.

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Ach, passt schon. Nägel, anyone?

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Zeigen?
Wir diskutieren das in der Redaktion von ZEIT online und sind bisher zu keinem Schluss gekommen: htt p://blogg.zei t.de/online/eintrag.php?id=70 (und: nein, das ist kein Versuch, Traffic zu uns zu lenken. Vielmehr wollen wir Transparenz herstellen. Wir sind in der Sache uneins).

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@GvR
Ggf. zwei drei Bilder zeigen. Besonders, wenn man vorher die Karikaturen gezeigt hat. Ggf. die Gitmo-Bilder als Aufhänger nehmen, um zu erklären, warum (einige) Muslime auf die Karikaturen heftig reagiert haben.

Ansonsten: Besonnenheit ist das Gebot der Stunde. Plus: Verrohungsgefahr. Also ruhig stärker verfremden, falls.

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Bitte keine Links zu derartigen Angeboten in mein Blog setzen, danke. Wenn hier jeder drittklassige Medienvertreter anfangen würde, im Namen der Transparenz seine Blogs zu promoten, wäre hier schnell der Spass vorbei. Randow, sie haben doch bei dem Gerontokratenblättchen das eigene erbärmlich miese Meta- und Andissblog von dem Flak Lücke oder ihren hauseigenen Liebling diverser rechtslastiger Blogs, da können sie sowas gern bringen. Warum treiben sie sich nicht da rum? Weil das wegen der Inkompetenz ihrer Leute niemanden interessiert?

Ich empfinde sowas hart an der Grenze zum Spam, und es ist ja nicht so, dass sie und ihr, na, "Blogimperium", das nicht wissen. Offen gesagt, wie die Zeit das behandelt, ist mir sowas von scheissegal, und wenn sie partout Leser brauchen, schnitzen sie sich von mir aus welche.

Oder kaufen sie sie, wie sie es ja schon bei Blogautoren machen. Oder spielen sie weiter mit ihrem Scheuermann-Kumpel. Mir egal, solange es nicht hier ist. Meine bekannte Meinung zu dem Gesamtkomplex "Zeit, Blogs und die Typen dahinter" hat sich nicht geändert.

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"Zeigen? Wir diskutieren das in der Redaktion von ZEIT online und sind bisher zu keinem Schluss gekommen"

Na, ihr braucht die Karikaturen doch gar nicht zu zeigen, ihr habt doch den Speck bei der Zeit. Spätestens dem ist doch alles klar: Der Islam ist an ALLEM Schuld: Er produziert auch den gegen ihn gerichteten Rassismus selbst! Klingelt's, Randow? Wohl eher nicht.

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Spätestens seit ich Speck gelesen habe, ekelt es mir vor Fleisch. Aber gewaltig.

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dito.

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dito.

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@dr.dean:

Danke für deine ausführliche Antwort, aber du triffst hier den Falschen: Nein, ich hebe die USA nicht in den Himmel; ja, ich schaue genau hin; und ja, um die von dir angeführten (und weitere) Missstände weiß ich auch. Ich habe geäußert, dass die USA uns "einiges voraus" haben. Das ist mein Ergebnis der Abwägung des Für und Wider auf beiden Seiten des Atlantiks. Mit zwanghaftem Proamerikanismus, den auch ich nicht leiden kann, weil er den Blick auf die Fakten verstellt, hat das nichts zu tun. Es wäre interessant, das an anderer Stelle ausführlich zu besprechen. Aber nicht hier. Ich hatte zuvor gesagt, ich werde hier keine Stellung zu meiner Auffassung nehmen und dabei soll es dann auch bleiben.

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