Totalitäre unter sich
Marx/Bakunin, Goebbels/Hugenberg, APO/RAF, DVU/NPD lieferten und liefern teilweise bis heute Beispiele für ähnliche Urgründe und Entwicklung bei später aufbrechenden Konflikten um die Meinungsführerschaft. Meist ist es eine Radikalisierung - oder, wenn man so will, konsequentes Zuendedenken der eigenen Ideologie - die einen Riss zwischen den Durchgeknallten, denen alles egal ist, und den Durchgeknallten, denen nicht alles egal ist, entstehen lässt. Und genau das ist jetzt wieder passiert, im braunen Sumpf der Blogosphäre, der sich irgendwo zwischen Verfassungsfeinden und/oder FDP-Mitgliedern abspielt. Denn das, was als "prowestliches Treffen" einer Reihe von mehr oder weniger rechtslastiger, neoliberaler oder einfach tatsächlich nur amerikafreundlicher Blogger auf dem Nockherberg begann und gross werden sollte, liegt heute in Scherben.
Dabei hauen sich beide Seiten Dinge um die Ohren, die ich weitgehend bestätigen kann: Tatsächlich gibt es besonders bei Myblog.de Webseiten, die in ihrer fremdenfeindlichen Sprache und dem Hass und Gewaltandrohungen gegen Andersdenkende nicht signifikant von normalen Neonaziseiten unterscheiden. Ausser vielleicht von der "Dimmih"-Paranoia, die bei diesen Blogs besonders ausgeprägt scheint und sogar den Beckstein erwischt. Das ist allerdings nicht ganz neu, die Radikalisierung ist allenfalls verbal, nicht aber inhaltlich. Umgekehrt muss man konzidieren, dass diese extremen Blogs tatsächlich die Meinungsführerschaft von Blogs übernommen haben, deren zentrale Schaltstelle "Statler und Waldorf" noch einige andere Inhalte hatte, als blosse Rechtfertigung von Folter. Der Streit um die islamfeindlichen Karikaturen aus Dänemark hat die vulgären Fremdenfeinde beflügelt und gross gemacht. Ihre Ziehväter aus der Puppenloge haben sie früher gern verlinkt, dann Differenzen festgestellt - aber da war es dann schon zu spät. Bei aller Ablehnung wird man damit leben müssen, dass die neuen Feinde jetzt die grossen Player sind, mit bis zu dreimal so vielen Nutzern wie das inhaltlich doch sehr mau gewordene frühere Zentralorgan. Und das bezieht sich nicht auf den Vorwurf der Rechtsextremen, die Puppenloge wäre inzwischen aus beruflichem Opportunismus nicht mehr so eingestellt wie sie.
Natürlich gibt es auch einen Unterschied zwischen den Kommentatoren der Streiter; der Wunsch, Gegner umzubringen, seien es Kritiker in Deutschland, mittelamerikanische Politiker oder allgemein Muslime, liest sich anders als Personen, die im Zusammengang von 24 toten unschuldigen Irakern von "leichten Unannehmlichkeiten" sprechen oder solche Geschehnisse als leider unvermeidbar hinstellen.
Der Unterschied ist in etwa so gross wie zwischen, sagen wir mal, dem überzeugten Mauerschützen und demjenigen, der den Antifaschistischen Schutzwall aufgrund seines Abos des Neuen Deutschland als nötig erachtet. Zwischen dem Illegalen, der die Waffen besorgt und seinem Freund, der RAF-Terror als nicht immer glücklich, aber unvermeidbar zur Herbeiführung anderer Gesellschaftsformen erachtet. Beide können sogar ein und die gleiche Person sein, in jedem Fall ist es ein Komplex. Bei unseren rechten Blogkameraden kommt das auch dadurch zum Ausdruck, dass sie Fans oder gar Mitglieder der gleichen Partei sind - ohne das, denke ich, wirklich zu wissen, schliesslich arbeiten sie ja unter Pseudonm, aber doch ist es so.
Jetzt, da zwei aus dem gleichen Stamm, "alte Weggefährten", zu weit gegangen sind, entlinkt und beleidigt man sich, beschuldigt einander des Abweichlertums, und es sieht für mich als jemand, der politisch in der linken Mitte zu verorten ist, so aus, als hätten die ganz Durchgeknallten gewonnen - solange, bis mal jemand den Dreck genauer liest und ihnen den Staatsanwalt auf den Hals hetzt, der sich dann eventuell auch über die Verbindungen zum Spammer und Domaingrabber Achim "Jo@chim" Hecht wundern wird, der auch nach der frischen Absage seine alten Ergebenheitsadressen an diese Leute immer noch im Blog stehen hat. (zu spät, zu spät :-)) Eine vollständige Trennung ist aber auch nicht festzustellen, hat man sich doch nur einiger Protagonisten entledigt, denn bei den geringen Unterschieden ist es gar nicht so leicht, Grenzen zu ziehen.
Wie auch immer: Die Nockherbergverschwörung ist vorbei, die Szene ist zwar immer noch wie früher, aber dennoch zerstritten und zerstückelt. Das wird nichts mehr. Und um mit dem alten dicken Kohl zu sprechen: Darüber sollten wir uns freuen.
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Und was bleibt jetzt zur Unterhaltung? Vielleicht der für Promotionzwecke inszenierte SpOn-Schaukampf zwischen den hauseigenen Lokalmatadoren? Sowas erbärmliches: Antideutsches Spatzenhirn gegen deutschtümelnde Dumpfbacke um die Deutungshoheit von rechts.
Nene, dann doch lieber authentisches Rechtsbloggerbashing und echtes Blut.
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http://netbitch1.twoday.net/stories/2114206/
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Da ist die Sache mit der gefälschten Anmeldung der URL. Da ist die Sache mit der Angst vor dem Outing. Er wollte beides, ungefährdete Karriere im echten Leben und die Sau rauslassen im Blog. Da gibt es massenhaft nette Zitate, mit denen man ihm im realen Leben viel verbauen könnte, Stichwort "Nationale Sozalisten". Und genau das wäre jetzt aber eine schöne Sache, als zentraler Hub, der man ist, und bei den Schnullis aller Art, die jetzt Blogger einkaufen. Als Herre-Supporter geht das nicht, und die reale Person hätte keine ruhige Minute dank seiner alten Quotes. Wann fing das an, was ist passiert mit Herre, fragt Statler. Schon lange vor den Blogs, ist die leicht zu gebende Antwort. Er war einfach nur blind. Keine gute Ausgangslage für einen, der über Politik schreiben will.
Wenn man das Blog etwas länger liest, merkt man auch, dass ihm nichts mehr einfällt. Es hätte unter schwarz-gelb was werden können, aber mit der marginalisierten FDP und der nichtregierenden Union ist das eine Scheisszeit für alle Neoliberalen, genauso wie für jede Art von Transatlantiker. Ich war letzte Woche wieder mal bei alten Freunden auf der Museumsinsel, da wird viel in Sachen Frontbegradigung nachgedacht, weil man neue Wege für den gesamten Nahen Osten braucht, die Bush nicht hinbekommt. Die Israelis kotzen ohne Ende über den neuen Irak, die Iraner lassen sich ums Verrecken nicht isolieren, und die Europäer, auch das Merkel, lässt die Amerikaner freundlich lächelnd auflaufen, ich kriege die Krätze, wenn ich über den Komplex der samt und sonders Unwilligen schreiben muss. Und dann noch die geplatzte Hirsli, da bleibt nicht mehr viel für das alte Statler-Profil. Fussball ist in 6 Wochen auch vorbei. Also wird das Ding noch langweiliger, und irgendwann macht er den Waldorf und schreibt gar nichts mehr.
Der Rest kommt keinen Millimeter über das eigene Umfeld hinaus, kannste also knicken. Und der nach Broder klingende Teil von "Liza" wird ganz schnell das Maul halten, wenn sich mal einer damit auseinandersetzt. Bleiben also Herre und Co. Noch.
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Herre und Co? Verdammtes Rassisttenpack!!!
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Ist es für einen ambitionierten Liberalen und Interessenten an einem Job im Staatsdienst geschickt, einem missliebigen Blogger wie ein Hexenjäger nachzuspüren und diesem Kritiker in höhnischen Ton eine "richtig spannende" Zukunft und "wirklich dunke Wolken" anzukündigen? Statler droht ihm aktuell:
"Dann allerdings ziehen wirklich dunkle Wolken in seinem Kopierraum auf. Seine Anonymität, hinter der er sich bisher so schön verschanzen konnte, beginnt zu bröckeln. Dann kann er nur noch hoffen (...) Dann wird es für ihn richtig spannend."Dass sich Anonyme im Internet beschimpfen, das mag heutzutage üblich sein, aber offene Bedrohungen?
Statlers staatsfeindliches Blog ist, was die politische Linie angeht, vielfach eklektizistisch und oszilliert zwischen Mr. Jekyll und Mr. Hyde. Abgesehen von einem konstanten "wir müssten mal über Folter nachdenken", "free markets are my law", "Bush ist super, ey" und ständig neuen Kriegsbegründungen schwankt er politisch zwischen latenten Rechtsextremismus und Liberalismus.
Man kann den Eindruck gewinnen, dass dieser Herr Statler von leicht übersteigerten Überlegenheitsgefühlen geplagt wird und dazu von der Idee, mit seiner aktuellen Drohung einen unangenehmen Kritiker zum Schweigen bringen zu müssen. Oder er hat einfach Spaß dran.
Seltsam, diese Sache.
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Was ihm "a pain in the ass" sein dürfte ist, dass sich Nixxon und andere in seine alten Geschichten verbissen haben. Und dass es, wenn einer mal wirklich zündeln würde, zu einer Kettenreaktion kommen würde, bei der ihre Seite weitaus schlechter dastehen würde. Würde man mich etwa bei meinen Medien anzuschwärzen versuchen, wäre man doch sehr, hm, überrascht, wer da was will; abgesehen davon, dass es in meinem Arbeitsgbiet ohnehin die Regel ist, dass sich jemand beschwert, manchmal, wenn es um einen Konflikt geht, sogar alle beteiligten Parteien verlangen, ein Wiedergutmachungsinterview zu bekommen. Hihi. Meine Blogkreise sind politisch nicht extrem, ich schon gleich gar nicht, von ein paar erzreaktionären Anwandlungen bei der Beurteilung der Kultur mal abgesehen. Umgekehrt mit Herre und Co. an der Backe ist das nochmal as anderes. Natürlich sagt er, dass er den Islam für reformierbar hält, die Türkei in die EU soll und Moscheen gebaut werden dürfen, aber bei der Beurteilung sucht man auch die KO-Kriterien. Wie ein bisschen Folter, beispielsweise.
Ich glaube, der ist einfach frustriert, weil er so viel hätte erreichen können, und sich so viele Möglichkeiten verbaut hat. Da kommt er nicht mehr raus, das wurmt ihn, er hat sicher auch ein wenig Angst, na, und dann geht er eben in die Vorwärtsverteidigung, obwohl der Zeitpunkt mit den braunen Schlieren gerade *etwas* ungünstig ist.
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Was erwartest du auch, wenn eine Partei es allen, Koofmichs, Gewerbetreibenden und Zahnwälten dieser Republik recht machen will? Etwa dass daraus Aufklärung wird? Aus einem Rechtsanwalt beispielseise, der sich als Intellektueller versucht, wird letztlich meistens ein Ordomane wie Schily - und manchmal sogar ein Mahler. Der einzige Unterschied vielleicht: Gelb kommt vorne raus, braun hinten ...
MfG
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Das passt schon.
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Viel wichtiger ist folgendes. Sie haben sich ja selbst völlig zurecht mal über eine Morddrohung aufgeregt, die ein PI-Kommentator gegen Sie ausgesprochen hatte.
Nun, der von Ihnen Verteidigte Linksblogger hatte beispielsweise mal diese Textpassage hier in seinem Blog:
"Ich möchte Sie der Fairness halber darauf hinweisen, dass ich ausgebildeter Fernspäher bin. Sie wissen schon, das sind die Vorläufer der KSK. Lautloses Töten, bevorzugt per Durchschneiden von antideutschen Kehlen, ist eine unserer Spezialitäten. Wie auch das Abspringen aus 5 Kilometer Höhe direkt auf dummdreiste Bush-Israel-Heuler.
Sie wissen, mit wem Sie sich anlegen?"
Das ist ein Beispiel, es gab auch andere. Das ist für Sie, Herr Dean, also ein "Kritiker"? Ganz harmlos?
Wie schon woanders geschrieben: Ich halte nichts von Outings, und von mir gibt es keine Erstschläge in diese Richtung. Auch darin unterscheide ich mich, wie es scheint, von Ihnen, Herr Dean -- wie man in der Kommentarsektion zu Ihren älteren Beiträgen immer noch sehen kann.
Meine "Drohung" war ein Warnschuß. Wenn der Betreffende weiterhin meint, auf seinem Blog in Blog-Auseinandersetzungen mein Umfeld, von Familie bis Arbeitgeber, einbeziehen zu müssen, dann bekommt er Ärger. Wenn er sich in Zukunft zusammenreißt, dann ist die Sache damit erledigt und wir können friedlich ko-existieren. Es liegt an ihm.
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wie man in der Kommentarsektion zu Ihren älteren Beiträgen immer noch sehen kannVölliger Quark. Was man deutlich sehen kann, ist aber der "Warnschuss", Ihre offene Drohung. Tja, und dann:
Wer unser Blog liest, der findet im gesamten Archiv von 2004 bis heute vor allem scharfe Kritik an Abschottungsmechanismen, NationalismusDas schmückende Feigenblatt. Eine Dosis Likudblock plus eine Prise antideutscher Ideologie, und fertig ist der liberale Herrenreiter von morgen. Es gibt natürlich auch Dinge, wo ich Ihnen recht gebe, Herr Statler:
(...) Das ist ein Beispiel, es gab auch andere. Das ist für Sie, Herr Dean, also ein "Kritiker"? Ganz harmlos?Nein, nicht harmlos, sondern in jeglicher Hinsicht intolerabel.
Wenn Sie der alte Kram so stört (mich würde er auch stören): Was den Starksprech und Beleidigungen angeht, müssen Sie zugeben, dass Sie selbst dazu neigen. Bei den übrigen Dingen würde ich mich an Ihrer Stelle mit Nixxon in Verbindung setzen, dies deutlich eher, als selber Drohungen und "wirklich dunkle Wolken" bzw. nachdeklarierte Warnschüsse u.ä. auszusprechen. Das macht man nicht, erst recht nicht als Liberaler.
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Und was die Gewalt angeht: Da ist Ihr inzwischen zum Küchenliebhaber mutierter Kompagnon auch nicht zurückhaltend: Bewundern muß man Frau Merkel jedoch für ihre Selbstbeherrschung - wir hätten es jedenfalls sicher nicht geschafft, dem dämlich süffisant grienenden Schröder nicht zwischen die Beine zu treten. Zusammen mit Ihren Ansichten zur Folter ergibt sich da ein Bild, von dem ich, offen gesagt, nicht wirklich bedaure, wenn es in naher Zukunft durch die Einstellung des Blogs verblasst.
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"Seit dem 27.02.06 hat "Nixxon" eine Strafanzeige am Hals, seit gut drei Wochen kenne ich seine Identität, aber ich weiss nicht, ob die Staatsanwaltschaft Frankfurt, die den Fall zuständigkeitshalber übernommen hat, ihn schon angeschrieben hat."Das rückt den Vorgang in ein neues Licht, finde ich.
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Ich muß Sie also offensichtlich so verstehen, daß ein Link zu einem anderen Blog (den ich zugegebenerweise zu spät gelöscht habe, weil ich dieses Blog falsch eingeschätzt habe) für die Bewertung eines Blogs wichtiger ist, als die Inhalte seiner Texte? Eine ziemlich seltsame Logik, finde ich.
Was den Wowereit angeht: diese Bemerkung fiel exakt einmal, in einem zu dieser Zeit klaren Kontext -- nämlich im Kontext von Medienberichterstattungen über sein ausschweifendes Partyleben bei gleichzeitig erheblich vernachlässigter Landespolitik.
Wenn ich übrigens jetzt anfangen würde, alle verbalen Ausrutscher des Hausherrn dieses Blogs hier zusammen zu suchen, dann wäre ich morgen früh damit noch nicht fertig. Aber das ist natürlich ganz was anderes und dafür gab es stets gute Gründe, richtig?
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Aber, meine Güte, der Mann hat offensichtlich ein ausgeprägtes Talent, mit jedem ernsthaften Streit anzufangen, der rechts der Linkspartei steht.
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Ich habe nichts gegen Polemiken, das wissen Sie auch, und ich setze nicht auch Auslöschungsstrategien, wie das mal im Umfeld Ihres Blogs - Linkliste bei Ihnen an zweiter Stelle von oben - nach eigenen Aussagen angedacht war. In meinen Augen sind Sie als Nährboden für die Herres, Kewils, Krafziks und andere eine tragische Figur. Sie haben denen den Weg zu dem bereitet, was sie jetzt sind: Tonangebend. Die variieren in Presto und Forte mit ein paar anderen Figuren über Ihr Marschthema, während Sie versuchen, mit ein wenig Glissandogeklimper sich dagegen zu behaupten. Sie und Ihresgleichen hassen Nixxon, nicht wegen seiner Bemerkungen, sondern als Archivar der Schande.
Darf ich Ihnen einen Rat geben? Versuchen Sie es mal mit einem anderen Blog. Offener und weniger insulting, vielleicht auch mit einer gewissen privaten Dimension. Dann könnte es noch was werden mit Ihnen. Sie wissen ja: If you´re in a hole, stop digging. Auch Bush hat revidiert, auch Sharon hat den Gaza aufgegeben, mitunter ist das nicht das Dümmste, was man tun kann. Zumal Ihresgleichen nicht wissen kann, was es auf der anderen Seite noch an Folterinstrumenten geben könnte. Es ist ja nicht so, dass gelbbraun das Hirn hat und alle anderen doof sind.
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Doch, kosher ist alles. Aber Sie können ja mal die Namen Daniel Drezner oder Michael Munger googeln. Bei denen war auch alles kosher, trotzdem war das Bloggen zeitweise nicht unbedingt vorteilhaft für ihre Karriere. So ist das halt in konservativeren Branchen, selbst wenn alles kosher ist.
Da bin ich mir eigentlich auch gar keiner Schuld bewußt, und wenn Sie sich mal umschauen, dann fällt Ihnen ja vielleicht auf, daß viele Leute aus Ihrem Umfeld auch gerne anonym bloggen möchten. Obwohl bei denen ja vermutlich auch alles kosher ist.
Für mich gehört es zu den elementaren Blog-Grundregeln, daß man das respektiert. Für Sie doch eigentlich auch, oder?
http://www.blogbar.de/archiv/2005/04/22/outer-sind-schweine/
Umso mehr wundert es mich, daß politische Sympathie in diesem Fall offensichtlich Ihre Prinzipientreue ein wenig durcheinander bringt.
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Ansonsten: Mit Verlaub, ich habe mich lange genug in transatlantischen Gewässern herumgetrieben um zu wissen, dass man als Lobbies verlinkender staunch republican in Amerika nicht wirklich mit Repressionen zu rechnen hat, noch nicht mal im akademischen Betrieb. Munger ist in Duke, Berufsverbote schauen m.E. anders aus. Wenn Drezner gerade jetzt schreibt, dass Chavez die erste Welt verarmen lassen will, dann ist das halt wieder so ein Stück rechte Paranoia, wie ein alter Zausel, der die Polizei ruft, weil er Angst hat, die Kinder im Hinterhof könnten den Fussball durch die Scheibe deppern. Wer sich politisch exponiert, muss halt damit rechnen, dass Widerspruch kommt. So what. Ich gehe jetzt auch nicht davon aus, dass ich bi Opel in der PR einen Job finden würde, und Sie hätten bei der IG Metall als Sachbearbeiter auch wenig Spass.
Abgesehen davon dachte ich nach dem Knall zwischen PI und Ihnen, dass das Konservative und Sie liberal sind, wo also ist das Problem?
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In diesem Zusammenhang wundert es mich dann schon, daß Sie bei dem Spiel mitmachen, den armen Kerl als Opfer einer bösen NeoCon-Verschwörungs-Drohung dazustellen, ohne mal daran zu denken, daß der Warnschuß ja nun nicht aus heiterem Himmel kam.
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Ich als Leser jedenfalls erfahre aus all diesen Ressentiments nur, dass hier inzwischen jemand zur "Generation 40 plus" zählt, und dass er trotzdem immer noch alte, abgenagte Witze reißt, die in seiner Jugend schon keine Brüller waren. Dass bei ihm die ersten Zipperlein bald einsetzen dürften, dass der Lack des Lebens stumpf und das Tresenniveau glücklich erreicht ist. Vermutlich setzt demnächst sogar die Spermatozoendarre ein. Anders ausgedrückt: Wer jetzt kein Kind gezeugt hat, der zeugt dann keines mehr. Eine Generation also, bei der ich mich frage, worin ihr gelungenes Projekt besteht.
Wenn Ihnen dieser Eindruck, den Sie und Ihre Mitstreiter dort - sicherlich unbeabsichtigt - auf mich machen, wenn Ihnen der gefällt - was will man machen: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Aber was soll dann das "Neo" vor dem "konservativ"?
MfG
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Die Befindlichkeiten und Auswahlkriterien einer angesehenen US-Uni kann man wohl kaum mit der deutschen Hochschullandschaft vergleichen. Jedem, der auf einen Lehrstuhl in Deutschland aus ist, würde man abraten was anderes als das fachlich-wissenschaftliche zu bloggen. Da werden Märtyrer-Mythen aufgebaut, die genau gesehen ganz banale Ursachen haben - nämlich in der konservativen Geisteshaltung des deutschen öffentlich-rechtlich reglementierten und verbeamteten Universitätssystems.
Im Übrigen: Entweder stehe ich dazu und blogge mit dem Risiko, bei der Berufung leer auszugehen, oder ich lasse es. Mit oder ohne Pseudonym.
Was übrigens in der freien Wirtschaft nicht besser ist. So einige blogger hätten sicher Schwierigkeiten, wenn man den Arbeitgeber mit der Nase auf das blog stossen würde.
Das Risiko des "Outens" gehört zum Bloggen. Wer es als Drohung einsetzt um andere an ungeschriebene " informellen Blog-Knigge" zu erinnern, der beweist nur, dass er selber auf einem ganz schön dünnen Brett sitzt, das zur Zeit bedenklich knarrt.
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1. Ein rechtsliberales Kollektiv betreibt gegen pol. Gegner Adressspionage (bei mir war es die antideutsche Extremistin "Gudrun Eussner" zusammen mit einem "ca", im Fall von nixxon waren es andere Rechtsblogger), und
2. anschließend kommt es von anderer Seite unmittelbar zu wiederholten Morddrohungen (war bei mir so, und nixxon wird auch gerade von anomymen Bloggern massiv bedroht").
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Der Terror der Ökonomie ist nicht zu ändern. Da brauche ich nicht in die blogospäre gehen: Ob als Kandidat bei Kommunalwahlen, ob als freiwilliger Feuerwehrmann oder bei politischen Initiativen. Immer wenn die Gefahr besteht, dass der Ruf oder die Arbeitszeit unter der gesellschaftlichen Engagement leidet, gefällt das dem Arbeitgeber nicht. Warum sitzen soviele Beamte im Bundestag?
Klar sollte man dagegen arbeiten, um dies zu ändern. Aber jedem blogger sollte dieses Risiko bekannt sein. Die neocon-Szene ist ein extremes Beispiel. Aber auch in anderen blogs bloggen sich zumeist junge Leute im Kopf und Kragen - oder zumindest um die Chance auf einen Arbeitsplatz.
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Nixxon hat über Monate alle möglichen persönlichen Daten anderer Blogger bei sich veröffentlicht. Er hat die eine oder andere Mord- und Gewaltdrohung losgelassen, wie die oben zitierte.
Alles, womit ich ihm gedroht habe, war, mit seinem Namen genauso öffentlich umzugehen wie er mit meinem, falls er sich mit diesen Ausfällen nicht zurückhält. Wenn Du das für unangemessen oder übertrieben hälst, dann können wir ja zum Vergleich aus den Archiven auch mal die ganzen Drohungen rauskramen, die Du im Laufe Deines Bloglebens schon gegen die bösen Neocons abgelassen hast. Wird sicher nicht schmeichelhaft für Dich.
Wie gesagt, von mir aus hätte Nixxon sein Blog auch weiter betreiben können, gegen Kritik und harte Diskussionen in der Sache habe ich nichts. Aber wenn jemand, wie Nixxon, die Familie und die Arbeitgeber seiner Blog-Kontrahenden mit in seine Kampagnen einbezieht, dann hört der Spaß halt auf.
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Statler, unsereins redet immer in Anekdoten, und ich will erzählen eine solche. Kommt von einem, der hoch angesehen ist bei Euch, und der kotzen würde, wenn er manchen Verehrer kennen würde: Alan Dershowitz. Ich finde seine Haltung zwar auch mitunter voll daneben, aber er ist ein netter Kerl, wenn es nicht gerade um Palästinenser geht. Der hat mal auf eine Frage die Gegenfrage gestellt: Wenn Du einen Hamburger isst und darin einen gebratenen Mäusekopf findest, was tust? Wirfst Du den nur Mäusekopf weg oder den Hamburger?
Herre ist der Kopf, seine "liberalen" Freunde der Hamburger, und keiner hat Euch gezwungen, den reinzutun. Nun denn.
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Wie ausgerechnet ein Rechtsblogger wie Du von "Realitätsverdrehungen" reden kann, ist mir schleierhaft. Am Rassismus in Ostdeutschland sind die Linken und die Sozialarbeiter schuld, am Iranproblem europäisches Appeasement, und die Lage im Irak ist für Dich überaus wunderbar...
Schau mal Statler, es mag Dich ja ärgern, aber ich stelle einfach nur dar, was ist. Das Verhalten Deiner politischen Blogfreunde ist kein Spaß mehr, Statler! Tja, und dann meinst Du:
(...) dann können wir ja zum Vergleich aus den Archiven auch mal die ganzen Drohungen rauskramen, die Du im Laufe Deines Bloglebens schon gegen die bösen Neocons abgelassen hast.Ich bedrohe niemanden und habe noch niemanden bedroht - und das weißt Du genau, sweet sweet neocon Statler. Wenn Du mein Blogarchiv durchlesen willst: Das solltest Du wirklich mal tun...
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Die Frage ist allerdings, wie Du darauf kommst, daß das einer von meinen "politischen Freunden" geschrieben hätte. Hat er/sie denn seinen/ihren Namen und seine/ihre Parteizugehörigkeit angegeben? Könnte ja auch sein, daß Nixxon sich auch mit Linken zerstritten hat? Immerhin ist die Kommentarsektion von Che nicht unbedingt der Stammtresen der Neocons.
Aber so funktioniert das bei Dir ja immer: Mit Dreck werfen, dann bleibt schon was hängen. Da ist ein(e) Idiot(in) unterwegs? Schnell in die Schublade "politische Freunde von Statler" mit ihm oder ihr. Ohne, daß Du ihn/sie kennst, ohne daß Du irgendwelche Informationen hast, die das bestätigen würden.
Das Problem für Dich ist, glaube ich, daß immer mehr Leute Deine etwas verquere Art, die Welt in Deine Schubladen zu pressen, durchschauen. Und nicht mehr besonders ernst nehmen.
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Außerdem halten sie sich für begabte Spindoktoren, und in einer Mischung aus kindlichem Nachahmungstrieb sowie fragwürdiger Gesinnung werden sie auch in Zukunft ihre sektiererische Weltsicht präsentieren.
Die Trennung von den radikal Islamophoben ist m.E. eher eine sachte Ent-Radikalisierung. Flügelkämpfe rechtsgerichteter L-Gruppen werden wir nicht erleben. Also: Kosmetik, kein Riss, und auch kein Niedergang, einfach, weil die meisten Protagonisten dieser Blogs noch an Bord sind.
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Deutschland zweigeteilt? Aber immer! Mir fällt plötzlich Lucy Redler und die WASG ein ... aber das sind wohl nur die Muster, die verbinden.
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Das tu-quoque-Argument? Lieber Herr Statler, das ist ja sozusagen peinlich, diese Auseinandersetzung auf Sandkasten-Niveau, intellektuell wie moralisch.
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Man konnte von Nixxons Blog halten, was man will, selbst ich hätte manches nicht so deftig ausgedrückt wie er, aber die Aktion von Statler hat was von Nötigung oder Erpressung. Ach ja, am Rande: es wäre auch glaubhafter für die Distanzierung vom rechten Rand, wenn an Nixxon eine Ermahnung per E-Mail - ich denke nicht, dass er nicht zur Entschärfung mancher Ergüsse bereit gewesen wäre - und die Anzeige gegen "Politically Incorrect" rausgegangen wäre. Und schon wieder ne Portion Glaubwürdigkeit verspielt...
MfG
Daniel
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