Zurück ins brodelnde Herz des kochenden Abschaums

Gestern hat mich einer gefragt, ob ich nicht mit will auf einen Kongress zum Thema User Generated Content, nächsten Monat in, na wo wohl, München natürlich. Kein Monat mehr hin, aber sie wissen noch nicht mal, wer da spricht. Veranstalter sind zwei Web2.0-Firmen, die Morgenluft wittern. Mit dabei sind viele alte Freunde, die irgendwo überwintert haben und jetzt neue Visitenkarten haben, oder immer noch bei VCs wie Atlas sind. Auf einer der letzten derartigen Veranstaltung in München sass ich übrigens selber auf dem Poium, als Moderator. 2003 war das. Um mich herum lauter lebende Tote. Eigentlich sollte ich mal schauen, ob die jetzt noch ein wenig lebendiger geworden sind. Ein paar Ideen wie "Always on" stehen immer noch im Programm, laut gescheiterten Events wie dem Mobile Media Award, falls den noch einer kennt, sollte das aber schon seit spätestens 2004 Realität sein.

Ich weiss nicht, ob ich mir das nochmal antun soll. Warum soll ich mir von nachgewachsenen Pfeifen, die alle Erfahrungen von damals in den Wind schlagen, erzählen lassen, was die Zukunft ist. Sollen sie doch, sie werden ja sehen, wie weit sie mit Milestonefinanzierungen in einem Markt kommen, den die meisten Politiker ohnehin platt machen wollen - schliesslich ist Mobile Consumer generated Content auch das Gewaltvideo und der sexuelle Missbrauchsdreh. Wie ich München, die Munich Area vertrage, werde ich ja nachher sehen: Vortrag in einem Uniseminar vor Bachelorstudenten, Treffen mit den Haifischen, informeller Austausch mit einem Business Angel. Die volle Ladung im Schnelldurchlauf, gewissermassen, in einem München, das auch diesmal wieder nur ein paar Strassenzüge sind, die gleichen wie damals, in der einzigartigen Munich Area, beim internationalen Ranking gleichauf mit der Tel Aviv Area und noch vor Sophia Antipolis.

Es ist gerade mal drei Jahre her, aber in der Erinnerung schon wieder unendlich weit weg, und trotzdem ist es alles wieder da. Die Besseren sind weg in die normale Wirtschaft, geblieben sind die Grossmäuler, die Versager, die Nichtskönner und die Scharlatane, die jetzt wieder an neuen Legenden, Success Stories, neuen Zukunftsjobs und Konstrukten bauen. "Next Economy" war zu früh und ist 2003/4 geflopt, Web 2.0 ist besser im Saft, und mit Salm und ein paar anderen Promis wird das schon. Was auch immer. Man wird mir heute berichten. Und ich werde es weitertratschen. Denn wir haben die New Economy gefickt, wir werden auch mit Web 2.0 fertig. Aber sicher doch. Die Frage ist nur, ob ich diesmal wieder an deren Buffets fressen soll - was man so hört, sind die immer noch nicht besonders.

Donnerstag, 29. Juni 2006, 12:50, von donalphons | |comment

 
Ich hätte da noch einen schönes neues Schlagwort:

"Real Evernet" oder "Evernet 2.0"

Ist mir beim Lesen des postings so in den Sinn gekommen.

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http:// www. user-generated-content.com/conference/

Sollte ja einiges an Diskussionsstoff liefern. Das Lustige an dem Thema ist, dass die Goldgrube Content eine Jauchegrube ist: Content ist spottbillig, das geht auch ohne den kostenlosen User, das Grundproblem bleibt die Distribution, die Bündelung, die Kontrolle und vor allem Sales & Revenue. Lauter scheissteure Posten, die dann Content verticken sollen, den andere besser können.

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Salm? Wenn der als Stremellachs zum Buffet angeboten wird, käme ich schon. Und die Schwere-Reiter-Straße könnte in der Tat eine ordentliche Kavallerieattacke ertragen, vielleicht ein paar Jagdpanzer des Typs "Kürassier", die da die Schwindelbuden heiß sanieren und anschließend zu einem schönen Tell dichtwalzen, auf dem sich ein Park oder ein endlich mal preisgünstiges Wohnviertel anlegen lässt.

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Die kommt aber nicht zu mickrigen Startups ohne relevante Politiker. Die schicken ihren Deutschlandboss.

Abgesehen davon, ein Blick in meine AGBs meines Providers, und ich weiss, dass das geschäftsmodell von Fon auf Sand gebaut ist - ich darf den Netzzugang gar nicht weiterverkaufen. Und mein Provider kriegt es mit, wenn da laufend neue Mac-Adressen am Internet hängen. Mal abgesehen davon, dass die wenigsten unterwegs dauernd ins Internet wollen.

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Ganz so einfach ist es für den Provider nicht, wenn Du (davon geht man bei Fon vermutlich aus) einen Router einsetzt. Der versteckt die neuen MAC-Adressen, und für den Provider sieht das so aus, als käme alles von einem Gerät.
Es gibt ein paar Ansätze, es trotzdem rauszubekommen, aber die sind eher esoterisch.

Ob es aber eine gute Idee ist, ein Geschäftsmodell auf massenhaften AGB-Verletzungen aufzubauen, steht auf einem anderen Blatt.

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Und wie ist es mit Bildschirmauflösung, Betriebssystem und Browser?

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Die sind natürlich erstmal unterschiedlich.
(Kann man auch verschleiern, aber als Hotspot-Nutzer würde ich so einen Eingriff in meine Kommunikation nicht akzeptieren.)

Aber ein Provider, der diese Informationen nutzen würde, um AGB-Verletzungen zu entdecken, würde sich meiner Meinung selbst strafbar machen. (Verletzung des Telekommunikationsgeheimnisses)

Interessant für den Betreiber des Hotspots finde ich aber auch folgende Frage: Mit welcher IP ist ein Hotspot-Nutzer im Netz sichtbar? Und wenn er Mist macht, an welcher Tür klingelt dann die Polizei?
(Ich vermute: mit meiner IP und folglich: an meiner Tür)

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Ja, sowas kann schon mal passieren. Ich dachte ja auch, lass das Ding offen für jeden, der will, und stell einen Verstärker raus, hier ist es ja eher schwer, mal einen offenen Hotspot oder überhaupt einen Hotspot zu finden - bis ich dann mal ein paar unangenehme Überraschungen erlebt habe, enorme Datensaugereien und einen etwas konsternierten Anruf des Providers, weil da eine Woche lang enorme Mengen, und so. Seitdem ist bei dem Router die Antenne abgeschraubt und die Verschlüsselung an. Für mich geht´s auch so.

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wer weiß, was die Elitessen da so alles gesaugt haben :-)

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Naja, man kann auch die Bandbreite begrenzen. Dafür brauchts dann aber einen intelligenten Router.

Und Arbeit. Antenne ab geht schneller.

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"böse Dinge" tun geht auch noch mit reduzierter Bandbreite.

Gut es gibt Leute, die aus Überzeugung das Risiko auf sich nehmen, aber die findet man dann wohl eher bei Projekten wie Freifunk oder so.

Die paar Kröten bei FON wärs mir jedenfalls nicht wert.

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wenn das honnerar stimmt
kamman doch da hingehn

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honnerrrarr ..
da hab ich noch was:

http://www.oldblog.de/?p=187

Es passt nicht zu diesem Thema, oder doch ?
Wer von den Werbefritzen vergackeiert mich?

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cool! kann man hier jetzt neuerdings einfach irgendetwas abkippen ... was man so im Spuelsaum des Netzes findet? Einfach so?

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In gewissen Grenzen: Ja. Mus ja keiner anklicken, und das reguliert sich schin von selbst.

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'honnerar' war das Stichwort
Honorar und Glaubwürdigkeit.
Für ausreichend Kohle alles zu tun kann der
Glaubwürdigkeit abträglich sein. E+,O2,Weißbier....
Nicht am Spülsaum aufgelesen sondern eigenes
Empfinden niedergeschrieben.
Aber, auch mir erschließen sich nicht immer die
Gedankengänge aller Kommentatoren.

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