Relikt

Content Syndication war eine Totgeburt. 2000 wurde sie noch als Rettung der New Economy gefeiert, als Revolution im Umgang mit Inhalten. Nichts wäre online besser zu verkaufen als Content. Information sollte endlich auch im Netz zur Ware werden; direkt als Bezahlinhalt oder indirekt als Lockmittel für User. Content is king. Sagten die Inhaltehändler, damals.

Dann gingen sie pleite, denn alle Analysen waren falsch. Niemand zahlte. Nur Napster boomte, und andere entwickelten eMule. Die Syndikatoren verbrannten nur ihr Geld, und wenn sie Glück hatten, verkauften sie die Reste ihrer Firmen an die Grossen der Verlagsszene, die sich auch eine blutige Nase holen wollten.

Von Tanto aus München bleibt nach 5 Jahren nur der Name übrig. Es gibt ein anderes Geschäftsmodell, andere Leute, und die Doppeldeutigkeit des Namens kennen sie nicht mehr. Natürlich kommt Tanto vom lateinischen Wort für "alles" - aber es setzte sich auch aus den ersten Silben der Vornamen der Gründer zusammen. Wo die heute sind? Keine Ahnung. Eigentlich schade drum. Die Frau mit dem "Tan" war eine Nette.

Aber auch die kleine, schmächtige Mercedes, nach der die Autos benannt sind, ist heute weitgehend vergessen. Ob es tanto aber je zum Weltkonzern schaffen wird, darf bezweifelt werden.

Sonntag, 25. Januar 2004, 16:12, von donalphons | |comment

 
Mercedes Jellinek
Unvergessen.

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