Verständnis für Kunden

Vielleicht sollten sich alle, die von Ausbeutung, Prekariat, Hartz IV und Mindestlohn gebeutelt sind, ein Beispiel an denen nehmen, die ich als "meine Kunden" bezeichnen könnte, würde ich so etwas besitzen wollen. Ich weiss, dass viele es als Privileg betrachten würden, für die zu arbeiten, die die meisten ihrer anderen Beschäftigten noch nicht mal zu sehen sind, und das zudem mit einer gewissen Unabhängigkeit zu tun - aber solche Kunden will ich nicht. Wehleidige, flennende, zeternde, tobende Gierschlünde, die einfach nicht genug kriegen konnten und deshalb meinen, jetzt Gott und die Welt und die Freunde in der Staatspartei anfaseln zu dürfen, weil ihnen so viel Unrecht widerfahren ist. Würde das jeder in diesem Land so machen, und zudem mit den allgegenwärtigen besseren Gründen von der anderen, falschen Seiten der sozialen Schere, dann wäre der Tag der Weltrevolution nicht mehr fern. Wer meint, dass die Lokführer Schaden anrichten, sollte mal Manager erleben, die ihre Verpflichtungen beiseite schieben und ihre Apparate tagelang ins Leere arbeiten lassen, nur um sich um ihre privaten, verkorksten Steueroptimierungsmodelle zu kümmern, die ihnen jetzt in die Gierfressen explodieren. Das sind echte volkswirtschaftliche Verluste, da kann man erleben, wie sehr so einer Führungsperson das Schicksal der Firma am Herzen liegt, die ihm das Geld gibt, das er mit Anlageformen durchorgelt, deren Initiatoren noch etwas verkommener sind als er selbt.

Gestern war wieder so ein Tag. Strategietreffen in einem besseren Viertel der Munich Area mit den üblichen Parkplatznöten. Die Tiefgarage ist voll, und mein Wagen ist vier Meter lang. Sprich, wenn ich schon nicht auf einen Parkplatz an der Garageneinfahrt passe, passt eine E-Klasse erst recht nicht hin. Wenn ich es probiere und merke, dass es keinesfalls geht, muss das ein Fahrer einer E-Klasse erst gar nicht probieren. Sollte man meinen. Trotzdem drückte er gleich nach mir rein. Mit zentimetergenauem Ranfahren an den Hintermann, der damit kaum noch herausfahren konnte, sah das dann so aus.



Das ist die Leistungselite des Landes, das sind die, deren Steuern gesenkt werden sollen, und die davon reden, wen sie alles kennen und mit wem sie schon alles geredet haben, um endlich vom Staat gerechtigkeit zu erlangen. Damit sich ihre Leistung wieder lohnt. Der Gegner in diesem Fall ist keinen Jota besser, das Geld ist so oder so weg, und indem sie die Informationen kaufen, die ich liefere, werfen sie dem schlechten Geld das gute nach. Das kann ich ihnen auch so sagen, ich kann das schreiben, und sollte es jemand finden: Egal. Die Gier besiegt jeden Anstand, wie sie schon Charakter und Moral und den Verstand besiegt hat. Hauptsache, man hat mehr, als einem eigentlich zusteht, was kümmern einen schon die anderen, gar nichts natürlich, solange sie nicht in die Tiefgarage müssen und den Abschleppdienst rufen.

Und da unten ist eigentlich ein Parkplatz, der für die Haifischtransporteure reserviert ist, und den ich nutzen kann, darf und will.

Mittwoch, 14. November 2007, 17:33, von donalphons | |comment

 
Diese hohe Form der Hassliebe hat ja was für sich.

Nur sind die "Haifische" an sich ja kaum ein Jota besser. Warum sich einer Seite der Macht zu Diensten machen wenn die andere nicht besser ist? Was sagt das über einen selber aus?

Höre ich da "Kriegsgewinnler"? Das respektiere ich.










A propos Kriegsgewinnler OT:

Ich würde gerne eine Gesellschaft aus dem Dunstkreis von *ing abmahnen lassen weil die erstens doof und nervig sind und zweitens vor lauter *oks und Söhnchentum nicht mal ihr Impressum ordentlich hinkriegen, was der Ansatzpunkt wäre. Kennt jemand einen miesen Abmahnanwalt der sich über ein paar unehrenhaft verdiente Kujambel freut? Zuschriften bitte an lebemann ät gmail dot com. Danke

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Keine Liebe.
Mein Vertrieb verkauft an jeden, das ist das Problem an der Sache. Und da sind nicht alle gleich, sondern manche so und andere anders. Wie es ausgeht, ist mir egal, gewinnen wird da ohnehin keiner.

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Vertrieb? Gar mit einem Kapitalvertrieb zusammenarbeiten? Und daraus Honig saugen ?

Wo ist das Weihwasser ! Wo der Holzpflock !

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Ich finde, *Steuernsparen* wird in seiner Bedeutung überschätzt ...

Andererseits soll ja ´mal die Meinung vertreten worden sein, daß der Steuerspartrieb nach dem Geschlechtstrieb der zweitmächtigste sei. Anfang der 80iger wurden selbst Nonsense-Investitionen steuerlich gefördert, die als einzigen volkswirtschaftlichen Zweck das St-Sparen hatten. Die größten *Klöpse* wurde dann nach dem Regierungswechsel ´82 ausgemustert.

... ob allerdings die berühmten "Zahnarzt-Flotten" wirklich volkswirtschaftlich (Werftindustrie) sinnvoll waren oder nur das Elend verlänger(te)n, lasse ich ´mal dahingestellt sein.

Über die weitere (ja, ausgedehnte) Förderung der Denkmalschutz-Abshreibung ist man ja (auch hier) geteilter Meinung.

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Umgekehrt wird ein Schuh draus, lieber deherold.:

Erst kam der politische Wille gewisse Investitionen zu fördern (aus meist wahlkreistaktischen Gründen),

dann das Gesetz dazu, "demokratisch" beschlossen von Leutchen im Bundestag die ohne Experten-HIlfe Mühe haben im Dunkeln mit beiden Händen ihren eigenen Arsch zu finden, und daher besonders dazu berufen sind komplexe steuerliche und wirtschaftliche Zusammenhänge zu umreissen,

dann flossen irre Mittel in irre Investitionen.

Nicht andersrum.

Aber Gottchen: erster Förderweg, zweiter Förderweg, das waren noch Zeiten !

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Die andauernde Diskriminierung von Haifischen kann ich nicht gut heißen und verweise aufs Shark Project. Allerdings weis ich jetzt zumindest, wo die ihr Kampagnenplakat her haben. Muss in München fotografiert worden sein.

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