Der Lokführerstreik ist vorbei.

Schon komisch: Gerade erlebe ich zum ersten Mal, dass Veranstalter glücklich sind, wenn ich mit dem Auto komme. Und für mich ist heute einer der wenigen Tage, an denen ich wetterbedingt vielleicht doch den Zug präferieren würde, Das nächste Mal, denn:

Es wird nicht mehr lang dauern, und die Bahn knickt in den Verhandlungen mit den Lokführern ein. Nicht, weil sie will, sondern weil es ihr nahegelegt wird, von der oeconomisch-politischen Klasse dieses Landes. Denn während die Arbeiterpartei SPD in Berlin zum Betvorleger der Lobbies umgeschneidert wird, zeigen die Lokführer eben jener im ICE und Flieger von Kongress zu Politshowveranstaltungen tingelnden Klasse, was eine Harke ist. Die Lokführer sind noch nicht solche entrechteten Jobber wie die Mitarbeiter der Pin AG, deren Treiber von der CDU so liebreich unterstützt werden, die haben noch die Härte, dem Land mal zu zeigen, was ein Arbeitskampf ist. Ein Kampf nämlich, in dem es um die Demonstration von Macht geht.

Und es wirkt. Es trifft das System Deutschland an einem seiner zentralen Schwachstellen, dem Transport, und deshalb ist es mehr als das Zettelverteilen am Werkstor oder das Aufmarschieren auf Plätzen zu den üblichen Parolen. Dieser Streik tut weh, und es ist gut für dieses Land, den Schmerz mal wieder kennenzulernen, den die Powerpointwichser der Consulter, Stiftungen, Initiativen und Sachbearbeiter gern abstellen würden, mit einer möglichst verängstigten Arbeiterschaft, die auf Geheiss der Firma für den Abbau ihrer Rechte demonstriert. Mit runtergeschlunzten Subproletariat, das mit Phrasen vom "Linken Neoliberalismus" den Diskursarschhinhalter gibt. Sowas gefällt, da freune sich auch die Medien und werden Partner, bei den Lokführern dagegen wird von der Wut der Reisenden berichtet, obwohl die meisten Leute Verständnis zeigen für die Arbeiter, die sich wehren.

Und das ist dann auch die Gefahr für das System: Dass die Leute merken, dass sich der Kampf lohnt. Das man das System trifft, wenn man sich nichts gefallen lässt. Dass der Terror der real existierenden Ökonomie nicht unbesiegbar ist, und ohne Arbeiter auch der bestbezahlte Drecksack der üblichen A wie Abschaumklasse im Schnee auf dem Bahnsteig sitzt. Und damit das Beispiel nicht Schule macht, wird es beendet. Mit einem ordentlichen Tarifabschluss. Was schade ist, denn ein paar weitere Lektionen wären gar nicht so schlecht für Deutschland. Dann könnte man auch den Börsengang der Bahn endgültig knicken. Dass sich das jemand überhaupt zu fordern wagt, nach dem Desaster von Odenwald- und Oberlandbahn, zeigt, wie nötig dieses System was in die Fresse braucht. Immer und immer wieder, nur nicht geizen, denn die machen es auch nicht anders.

Donnerstag, 15. November 2007, 11:47, von donalphons | |comment

 
Ich bin selber regelmäßiger Bahnkunde und benutze diesen Transportweg nicht nur zum Pendeln, sondern auch sonst ganz gerne ...

Ich bin wirklich überrascht, wie wenig Verärgerung der Streik bei den Reisenden auslöst. Im Gegensatz zu mancher Pressemeldung und diversem Arbeitgeber/Industrie-Geblöke sieht man hier überhaupt nicht das Ende Deutschlands heraufziehen. Man ist zwar etwas stinkig, dass man Umwege nehmen muss oder Termine platzen, aber im Großen und Ganzen finden sich nach meiner Erfahrung nur wenige, welche die ekelhafte Lüge von "Die Lokführer gefährden den wirtschaftlichen Aufschwung" so einfach glauben. Denn dummerweise (für die Bahn) sehen viele die Bahn mittlerweile in Zugzwang (haha, Wortspielchen), weil diese durch ihre Konfrontationsstrategie alles andere als unschuldig an der momentanen Situation ist.

Ich weiß nicht, wie es im Rest der Republik aussieht, aber zumindest unter den Bahnreisenden finden sich viele, die den Streik zwar nicht mögen, aber verstehen können.

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Den einzigen guten Artikel in der Presse zu dem Thema hab ich hier gefunden. Alle anderen finden anscheinend eher, dass das Streikrecht abgeschafft gehört.

Auch die Gewerkschaften haben sich von der Propaganda einlullen lassen. Es wird Zeit, dass die GDL sie aus ihrem Tiefschlaf aufweckt.

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Mir aus dem Herzen gesprochen. Und der Franzmann, der immer schon besser wusste als der Deutsche, wie man proletarisch auf den Blozen haut, macht jetzt weiter, das wird noch eindrücklicher werden. Kleiner Tipp: Eurotunnel dicht machen!

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Der CDU-Zentrale Wasser und Heizung abstellen. Auch nicht schlecht.

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der franzmann hat aber auch sonst nicht viele möglichkeiten, sich politisch auszudrücken. er weiß es nur historisch bedingt besser.

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So peu a peu ausweiten das Ganze. Ein larvierter Generalstreik, das wär's.

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Genau das ist es: man merkt, dass sich der Kampf lohnt. Könnte sein, dass das tatsächlich Deutschland verändert, zumindest etwas. Es macht Mut!
Zum Franzosen fehlt uns allerdings noch einiges an Anarchie.

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Hartz IV. Demos
Und wie kommen die H-IV. Betroffenen aus ihrer prekären Zwangslage?

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Sich organisieren?

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Ja, genau ... die politische Klasse der BRD wartet nur darauf, daß endlich, endlich Protest von den HartzIV-Empfängern kommt - deshalb hat sie ja auch die "Hartz-Reformen" nach 1998 organisiert... ;)

Adli, Schnecker, Discount-Läden, internet-Angebote werden nur von den "reichen Rechten" frequentiert, während der politisch bewußte Besserverdienende den Fach- und Einzelhandel vorzieht.

Gut, daß es den "Franzmann" gibt. Der weiß noch, wie man protestiert gegen die Herrschenden - weshalb es ja auch höhere Arbeitslosigkeit, insbesondere bei "Jüngeren" und die enstpannte Atmosphäre in den banlieus gibt - dafür hat der "Franzmann" gekämpft.

Davon träumt natürlich auch der hiesige Liberale in seinen spätpubertären Allmachtsphantasien - schön Symbolpolitk betreiben, sich "solidarisieren" - gleichzeitg natürlich Steuersenkungen, sichere Staatspensionen und das multikulturelle Pack in den Vororten konzentrieren, damit die einem nicht die Aussicht aus der Altbauwohnung versauen.

P.S. Natürlich solidarisiert man sich mit den Streikenden. Spätestens eine Woche nach Streikende beschweren sich die gleichen über mangelnden Service, Verspätungen und hohe Preise. :)

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Das schönste ist das der aufrechte deutsche Gesichtzeiger nicht einmal in der Lage ist das was da in Franzmannhausen so abgeht zu begreifen.

Er zieht vor es unbedacht als eine Form von Klassenkampf zu sehen, wiewohl es sich lediglich um den Kampf einer priviligierten Kaste gegen alle handelt.

Das sind die letzten Tröpfchen im Illusionshaushalt der selbst ernannten "Linken". Es sei ihnen gegönnt, das Leben in der Provinz verbauert einen halt.

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Meine Empfehlung: Steuern RAUF !

"Wir" sehen ohne mit der Wimper zu zucken zu, wie unsere "Gesellschaft" vor die Hunde geht ... wenn die tatsächliche Solidarität nicht erreichbar ist, muß sie eben via "Solidarbeitrag" herbeigeführt werden.

Nur bitte, bitte nicht wieder diese wohlfeilen edlen Bekundungen, die von den Äußernden keinerlei Folgen erwartet.

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@ derherold

Korrekt ! Steuern RAUF!

Höchste Progression schon bei Einkommen ab 18.000 € p.a. !

Da kommt was bei rum. Die Beamtenpensionen sind dann zumindest gesichert.

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... man sollte auch nicht vergessen, dass dieser Streik einen sehr geeigneten Gegner hat - einen widerlicheren Wurmfortsatz als diesen Mehdorn findet man - auch in diesem Lande - nicht so schnell wieder. Solch ein Subjekt mit dem Sympathiepotential eines hinterkaukasischen Brutalstpotentaten ist einfach einzigartig. Vielleicht laesst sich das noch in die Forderungen der GDL einarbeiten : Sofortige Entlassung und Einweisung in ein nordkoreanisches Arbeitslager fuer Herrn M.*..,

... dann lernt der beim Beladen der Bergwerksloren mal endlich wo bei der Eisenbahn der Hammer haengt.

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Da sieht man `mal, was ein sozialdemokratischer Busenfreund alles anrichtet: soweit ich weiß, ist Mehdorn ein FROG - friend of Gerd.

... mich irritert allerdings, daß dem ordentlichen Deutschen sofort Lager einfällt ... da muß wohl noch ein bißchen Trauerarbeit geleistet werden.

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... und Du bist ein FROM oder was?

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Hoho... die FROGs sind wieder da.

Rücksturz einleiten!

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Mit FROM zum Glück! Die ganz Harten nehmen FROW. Vielversprechend sind auch FROMMS (Friends of Merkel, Merz, Schäuble).

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... und was ist mit den FROPPs?

(Friends Of Phol Pot)

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...Pol Pots Khmers Rouges gelten trotz damaliger US-Unterstützung heute als unmodern. Heute haben wir AEI, DbD, INSM, Bertelsmann, FROMMS & SPIEGEL Die machen den gleichen Job, aber auf zivilisiertere Art.

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Was das angeht, ist ja etwas abgedroschen, aber ich find´s immer noch gut, also wer´s noch nicht kennt: http://netbitch1.twoday.net/stories/2311073/

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@first, Du hast bei Deiner Aufzählung den Berliner Senat vergessen.

"Völker, schaut auf diese Stadt."

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Bei der SAS haben sie 39 Einzelgewerkschaften, die machen nichts anderes mehr als ständig Tarifverhandlungen zu führen. Ständig irgendjemand der streikt. Erstrebenswerter Zustand?

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"Erstrebenswerter Zustand?"

Wie auch schon andere hier betonten, schadet dem "Allgemeinwohl" in Deutschland, welches angeblich auf dem Spiel steht, ein wenig mehr Streik überhaupt nicht.

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Auch geht es nicht um 39 Einzelgewerkschaften oder einen Dauerstreik. Interessant finde ich, dass fast die komplette politische Elite unseres Landes sich offen gegen die GDL und die dort organisierten Beschäftigten stellt.

Die brauchen noch mehr Streiks.

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Als nächstes sollte ´mal gestreikt werden für eine 30%-ige Erhöhung der Makler-Courtagen ... denn Wohnen ist ein Menschenrecht !!!

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Es geht auch ohne Makler.

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Alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es will !

Du willst also der werktätigen Bevölkerung das Brot aus dem Mund nehmen. Und das nennst Du Solidarität ?

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Wohnen ist ein Menschenrecht, ganz recht. Wir setzen um, was Bürger wünschen, sicher aber nie zu machen trauen - schneller wohnen! Wohnungsnot, die muss nicht sein, zieht in leere Häuser ein! Das waren noch Zeiten, als HausbesetzerInnen komplette Stadtviertel in Kreuzberg von der Polizei befreit hatten und monatelang mit Stahlmuttern auf Grenzposten an der Mauer schossen....

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also, bin ich jetzt durcheinandrig, oder wer sonst?

die gdl oder vollmundig gewerkschaft deutscher lokomotivführer - ausländische bahnhofstoilettenreiniger haben da nichts verloren - gehört doch zum beamenbund. ich dachte immer, beamtenbund, also fortschritt gibts woanders.

die spd scheint das ähnlich zu sehen, und versucht sich durch gdl-schelte wieder bei der transnet, einer dgb-gewerkschaft - die fühlen sich nuerdings bei der die linke besser aufgehoben - zu punkten. ach ja, die transnet. wenn nämlich die gdl gewinnt, wer ist dann der verlierer? ich denke, beispielweise der oben von mir angesprochene bahnhofsreiniger, denn der wird nämlich ausgesourct, weil irgendwo muss das geld für die lokomotivführer, die weichensteller, den vorstand, die aktionäre ja herkommen.

es geht ganz einfach darum, dass einige mitgekriegt haben, dass ohne sie der laden vorderhand nicht läuft. jeder neoliberale müsste doch hell entzückt über die kräfte des marktes sein, der da wie im lehrbuch den preis für den lohn einfach über die kanppheit das nachgfragten gutes regelt.

ist gut für die, die solche knappen güter, für die nachfrage besteht, anbieten können. ist auch gut für die von der anderen seite, merken zu müssen, dass irgenwo schluss ist mit sprüchen und powerpoint.

für die anderen sieht es schlecht aus. und in zukunft wirds nicht besser. aber eigentlich ist das auch nichts sonderlich neues.

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Wer hat uns verraten ...
@ Dean "Interessant finde ich, dass fast die komplette politische Elite unseres Landes sich offen gegen die GDL und die dort organisierten Beschäftigten stellt."

Nicht so ganz. Ich copypaiste aus Faulheitsgründen Spon:

"Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, hatte Mehdorn aufgefordert, die Verhandlungen mit den Lokführern zur Chefsache zu machen. Für die Zuspitzung sei der Bahnchef selbst verantwortlich. "Herr Mehdorn muss die Konfrontation der letzten Jahre aufarbeiten, für die er ganz unmittelbar auch persönlich verantwortlich ist", sagte Fischer dem RBB. Mehdorn habe die Dinge unnötiger Weise zugespitzt, weil er immer nur mit den größeren Gewerkschaften gesprochen habe. Auch der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Rainer Brüderle, sagte dem Hessischen Rundfunk, Mehdorns Politik im Tarifstreit mit den Lokführern und in der Privatisierungsdebatte sei für ihn "kaum noch nachvollziehbar". Mit den Lokführern habe man offensichtlich eine Gruppe über viele Jahre schlechter behandelt, was jetzt eskaliert sei" –
derweil Hindukuschfreiheits-Strukki und der Problembär die GDL bashen.

@ auch-einer
Dass Outsourcing und Dumping-"Löhne" – die durch Staatsknete aufgestockt werden, so dass der Unternehmer sich einen Teil der Lohnzahlungen vom Steuerzahler alimentieren läßt – durch Gewerkschaftshandeln verursacht werden, scheint mir keine realitätsnahe These.

Warum das Entzücken der Neoliberalen ausbleibt, scheint auf den ersten Blick unverständlich. Es ist jedoch so, dass der Neoconnard die Marktkräfte keineswegs in undifferenzierter Pauschalisierung gutheißt. Gut sind die Marktkräfte dann, wenn sie in die richtige Richtung wirken, was bei der GDL nicht der Fall ist, da der Streik die Kapitalakkumulation stört. Kapitalakkumulation = Allgemeinwohl. Das muß man verstanden haben.
Die GDL ist geradezu ein Marktkräftemißbraucher, weswegen das Streikrecht mißbrauchshemmend zu ändern ist.

@ herold & lebemann: Spült Euch mal den Mund aus.

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jaja...
Völker hört die Signale,
auf zum letzten Gefecht
die Internathhhionaahhhleeeeee
erkämpft das Menschenrecht!

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?

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Aust raus - Lokführer-Streik zieht Kreise
Das Spiel ist aus. Das Spiel ist aust! Aust ist raus !!!

(ich nehm an, dies war es, was den abulafia in Hochstimmung brachte)

@Noergler
Stimmt: Die CDU und FDP geben sich - im Vergleich - GDL-freundlicher. Ich sags ja:

Diese SPD ist seltsam.

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Das Problem...
...ist nicht, dass ich den Lokführern etc.pp. die 30% mehr Lohn nicht gönne von mir aus sollen die 1000% mehr verdienen - ABER:
wie wird die Bahn denn diese höheren Löhne finanzieren?
Entweder durch Einsparungen an anderer Stelle (Sicherheit, Gleisinstandhaltung, -ausbau, etc.) oder durch höhere Ticketpreise. Wahrscheinlich beides.
Weiterhin wird von diesem Tarifabschluss eine Signalwirkung ausgehen an all die anderen Möchtegern-Internationalisten (die bei der kleinsten Bedrohung durch den Wettbewerb sofort härteste protektionistische Maßnahmen fordern) und auch hier werden deutlich höhere Löhne gefordert werden...
(und dann vermutlich auch steigen)

nun mag man mit dem kleinen Neo-Keynesianisten-Einmaleins argumentieren: Supi, mehr Geld für den Konsum bedeute tWirtschaftswachstum und wir werden alle reicher - hurra!
dazu ist erstens zu sagen:
alles diese höheren Löhne müssen zunächst einmal erwirtschaftet werden, d.h. im Klartext entweder höhere Preise für gleiche Produktqualität oder gleiche Preise bei niedriger Produktqualität oder aber natürlich die Produkte werden zukünftig bei niedrigeren Preisen und eventuell niedrigerer Qualität in China hergestellt...

und zweitens: jeder der tatsächlich glaubt, dass eine Volkswirtschaft durch Konsum, also durch Ausgaben, Wohlstand akkumulieren könnte - mit Verlaub - der kann nicht eins und eins zusammen zählen!
Wohlstand entsteht durch produktive Arbeit (nicht irgendwelche Dienstleistungsscheisse), Fließ und Sparsamkeit...wäre das anderes wäre ich schon längst Multimilliardär und die USA hätten nicht diese enormen Probleme die sie haben... hier glaubten nämlich die Bürger lange Zeit, dass sie durch Konsum reich werden würden und belasteten immer wieder gerne ihre dritte, vierte und fünfte Kreditkarte...aber irgendwann kommt der Tag der Abrechnung.

und als letzter und vielleicht wichtigster Punkt...alle höheren löhne und damit höhren Preise führen zu steigenden Inflationsraten. Die offizielle liegt irgendwo bei 2,5% die wahre dürfte sich irgendwo zwischen 10 - 12% für den Euroraum bewegen - die hat nämlich nichts mit irgendwelchen Konsumgüterkörben und deren Kernraten zu tun sondern berechnet sich schlicht aus dem Wachstum der Geldmenge M3, von dem man je nach Standpunkt u.U. noch das Gütermengenwachstum abziehen kann.
Ich behaupte nicht, dass die Lohnerhöhungen, zumindest die direkten ursächlich für die anstiegende Inflation ist, aber sie befeueren sie...
aber die ganze Geldgeschichte steht auf einem anderen Blatt...

Nund jedoch erstmal ein fröhliches:
HOCH DIE ROTEN FAHNEN...
(und eines - eventuell noch fernen - Tages mit fliegenden Fahnen untergehen)

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@ first dr. dean

SPD = Seltsamste Partei Deutschlands?

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Hast Du vergessen, Deine Medikamente einzunehmen, abulafia?

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Und ich wollte ihn schon zu der glorreichen Idee beglückwünschen, dass Löhne der Hort allen Übels auf der Welt sind :)

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Wie, sind sie das nicht ??

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nun speerspitze: steigende Löhne bei gleichbleidender Produktionsrate (nicht: Produktivitätsrate!) sind in der Tat alles andere als Ideal...

der Hort allen Überls ist natürlich unser Fiat-Money-System..aber wie gesagt, dass gehört nicht hierher.
ich wollte lediglich mit meinem vielleicht etwas ausschweifenden beitrag das Klassenkämpfergejaule reduzieren...denn als letzte Konsequenz werden wir alle für diese enorme Kohnsteigerung bezahlen müssen!

Und Medikamente nehm ich schon aus Prinzip nicht ein - frei nach Kant:

"H. war gesund - weil er aber gesünder sein wollte, liegt er nun hier"

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Doch, eben drum wollte ich ja Glückwünsche aussprechen ... wer erst jetzt auf so grundlegende Bestandteile einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik kommt, den muss man zu seiner Erkenntnis beglückwünschen und darf ihn nicht mit schnöden Bemerkungen und Gespött niedermachen. Neenee, das geht gar nich ...

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oh...da bin ich schon länger drauf gekommen - hab ich auch schon mal in diesem hier Blog angemerkt.
naja die glückwünsche nehme ich jedenfalls gern entgegen...

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Enorme Kohnsteigerung? Die Kohns steigern sich? Schmuhl Kohn, Leonard Cohen und Daniel Cohn-Bendit gründen ein Joint Venture? Und das wächst enorm? War mir ganz entgangen! Danke für die Info!

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exakt - aber auch die Coneheads sind daran beteiligt

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Verträgt die Konjunktur den Lohn?
Für den Standort D scheint mir zur Untergangsabwendung zwingend geboten, dass abulafia für jede Branche und jede Beschäftigtengruppe den richtigen Lohn errechnet, der anschließend durch eine noch zu schaffende staatliche Behörde durchgesetzt wird: das "Amt Abulafia", dessen messianischer Namensgeber darum überzeugen wird, weil schon jetzt seine Äußerungen nicht mehr ganz von dieser Welt sind.

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Also, ich verstehe die Bahn nicht. Warum schmeissen die den ganzen streikenden Haufen nicht einfach raus und stellen ein paar Arbeitslose ein? Es wird doch wohl in Deutschland genügend Leute geben, die dankbar sind, für die derzeitigen Lokführer-Gehälter arbeiten zu dürfen. Dann noch befristete Arbeitsverträge, nur stundenweise bezahlen, die Bezüge nur alle paar Monate überweisen, und das Problem ist ein für allemal gelöst.

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schade, Noergler, dass du den Zusatz: "denn er redet in Zungen" gelöscht hast...hat mir eigenlich am besten gefallen, insbesondere, da ich in der Tat als eines der wichtigsten Sprachorgane die Zunge erachte (man kann auch noch andere schöne Sachen damit machen) - vorallem wenn ich bedenke, dass viele andere doch lieber heiße Luft blasen...

Ansonsten sollte ja klar sein, dass
1. der "richtige" Lohn sich am Markt orientiert (und natürlich muss man sich von seiner eigenen Arbeit erhalten können - aber langfristig garantiert dies ein freier Markt) - ich habe hier keinerlei Vorschläge bezüglich des richtigen Lohns gemacht. Ich habe lediglich gesagt, dass ich den Herrn und Damen Lokomotivfüher/innen jede Gehaltserhöhung von Herzen gönne, ich aber denke, dass die Folgen von 30%tigen Lohnerhöhungen wir alle zu bezahlen haben werden und nicht alleine Herr Mehdorn und sich daher dass hier angestimmte Klassenkämpferische gejaue eigentlich verbietet.

2. mir Ämter jeder Art ein Graus sind und zwar unabhängig von dem Namensgeber

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@ noergler

Wahrheiten schmerzen halt, sorry.

Aber irgendwo muss die Asche ja herkommen. Und von sehr, sehr vielen jeweils noch ein bisschen mehr nehmen hat noch immer sehr viel mehr gebracht als von sehr, sehr wenigen jeweils ganz doll viel.

Und man braucht halt sehr viel.

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...dennoch glaube ich, den Interessen der Lokführer (und auch anderer) wäre mehr gedient, wenn zum Beispiel Manfred Schell nicht so ein Brachial-Egomane wäre (von Mehdorn mal ganz zu schweigen). Und man darf die Frage stellen, wo die GdL eigentlich in den 20, 30 Jahren vor dem aktuellen Streik war und nichts, gar nichts zur Verbesserung der Situation der Lokführer getan hat.

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Schell poltert rum und produziert gerne Äußerungen, die im PR-Sinne fatal sind ("Ich will mir gar nicht ausdenken, was los ist, wenn wir an Weihnachten streiken" – ein potentieller Kommunikations-Gau).
Tatsächlich aber ist er mit seinem Frankfurter Vorstand die Streikbremse. Die Basis inkl. der Bezirksvorstände will viel härter vorgehen, aber Schell läßt sie nicht. –

Der Zusatz, abulafia, war aus sprachrhytmischen, also ästhetischen Gründen zu streichen.
Dass "Klassenkampf!"-Gejaule nur von Dir kommt – und zwar mit einer Heftigkeit, die mich nachdenklich macht –, ist Dir aber schon klar, oder?

Schauen wir uns nochmal das hier an:
"Wohlstand entsteht durch produktive Arbeit (nicht irgendwelche Dienstleistungsscheisse), Fließ und Sparsamkeit..."
Das mit Fleiß & Sparsamkeit hat Dir der Herr Pfarrer im Konfirmandenunterricht erzählt. Etwas mehr mußt Du aber schon bieten, wenn Du hier mit Erwachsenen über Wirtschaftsthemen sprechen möchtest.

Die Sache mit der produktiven Arbeit ist schon besser. Da bist Du an diesem thematischen Punkt von der Einsicht eines gewissen Karl Heinrich Marx nur noch 1 Millimeter entfernt. Abulafia schwenkt noch nicht die rote Fahne, aber er hat sie schon in der Hand :-))

Wozu ich wiederum nicht raten kann, wäre, in Walldorf zu erklären, SAP mache nur "irgendwelche Dienstleistungsscheisse".

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"Dass die Leute merken, dass sich der Kampf lohnt. Das man das System trifft, wenn man sich nichts gefallen lässt. Dass der Terror der real existierenden Ökonomie nicht unbesiegbar ist, und ohne Arbeiter auch der bestbezahlte Drecksack der üblichen A wie Abschaumklasse im Schnee auf dem Bahnsteig sitzt."

"wie man proletarisch auf den Blozen haut, macht jetzt weiter, das wird noch eindrücklicher werden"

"... man sollte auch nicht vergessen, dass dieser Streik einen sehr geeigneten Gegner hat - einen widerlicheren Wurmfortsatz als diesen Mehdorn findet man - auch in diesem Lande - nicht so schnell wieder. Solch ein Subjekt mit dem Sympathiepotential eines hinterkaukasischen Brutalstpotentaten ist einfach einzigartig. Vielleicht laesst sich das noch in die Forderungen der GDL einarbeiten : Sofortige Entlassung und Einweisung in ein nordkoreanisches Arbeitslager fuer Herrn M.*..,"

"Das waren noch Zeiten, als HausbesetzerInnen komplette Stadtviertel in Kreuzberg von der Polizei befreit hatten und monatelang mit Stahlmuttern auf Grenzposten an der Mauer schossen...."


Alles Aussagen, die nicht von mir stammen, sondern von anderen Kommentatoren bzw. dem Don höchstselbst.
Darauf habe ich reagiert (mit dem Internationalezitat und dem "Hoch die roten Fahnen" - zugegebnermaßen etwas ätzender Spott) und meinen Standpunkt dargelegt, der von denen der meisten anderen Kommentatoren abweicht.

So weit, so gut - als Antwort gab es gute Ratschläge (Medizin nehmen vergessen?), Spott (Kohnerhöhungen???) und scharfe Attacken - diese aber leider nicht in der Form eines Sachlichen Gegenarguments á la:
"Nein, Abu du irrst - die Allgemeinheit wird langfristig diese Lohnerhöhungen nicht bezahlen müssen, da..."

das ist etwas, was mich wiederum nachdenklich stimmt...

Den Begriff des "Klassenkampfgejaules" habe tatsächlich ich eingeführt, aber ohne in dieses mit einzustimmen, wie dir ebenfalls aufgefallen sein sollte, wenn du dir meine Kommentare nochmal durchliest.

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"Das mit Fleiß & Sparsamkeit hat Dir der Herr Pfarrer im Konfirmandenunterricht erzählt. Etwas mehr mußt Du aber schon bieten, wenn Du hier mit Erwachsenen über Wirtschaftsthemen sprechen möchtest."

Nein der Herr Pfarrer hat damit wenig zutun - eher der gesunde Menschverstand - etwas was sich mit den Pfaffen selten vereinbaren lässt:
1.Fleiß ist für produktive Arbeit unerlässlich
2. Nur wenn ich sparsam bin, also den Lohn meiner Arbeit nicht sofort verkonsumiere, bin ich in der Lage Kapital anzusammeln welches ich zu einem späteren Zeitpunkt investieren kann...bspw. in bessere Maschinen, bessere Ausbildung etc. pp.
3. Marx hat sehr viele Dinge sehr klar erkannt (habe niemals etwas gegenteiliges behauptet...es täte den meisten der BWL- und VWL-Clowns sehr, sehr gut mal das Kapital I-III kritisch zu lesen...aber wer kann das heute noch: kritisch lesen? - siehe die Antworten auf meine Kommentare) nur hat er die falschen Schlussfolgerungen gezogen...
4.SAP stellt etwas her, dass sie verkaufen können - sie sind produktiv. Die ganze PR-Clowns, Unternehmensberater etc.pp. stellen nichts her, verkaufen aber sehr viel...sie sind "Dienstleister", aber unproduktiv und mehr daher insgesamt nicht den allgemeine wohlstand...relativ einfach oder?
5. vielleicht hätte ich schreiben sollen "allgemeiner Wohlstand entsteht..."
wäre eventuell etwas klar gewesen, aber ich denke es war mit etwas nachdenken auch so verständlich.
6. Ich kann mir auch nicht helfen, aber in dieser "Erwachsenenrunde" die glaubt so trefflich Wirtschafthemen zu diskutieren, will mir schien bin ich der einzige der Argumente verwendet und somit in der Tat- um bei deiner Wortwahl zu bleiben - etwas bietet...

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Ich muss
das jetzt alles hoffentlich nicht durchlesen, oder?

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VERDI und die IG Metall...
haben sich durchaus hübsche Großzentralen in Berlin und Frankfurt hingeklotzt; leider ist der schöne Traum von der ach "so starken" Einheitsgewerkschaft der 59 Berufsgruppen (oder so) ab jetzt ausgeträumt - die Tarifverhandlungen der letzten 10 bis 15 Jahre sprechen Bände.

Ich arbeite seit Oktober in den Niederlanden, da gibt es noch das was man sinnvoll hohe Tarifverträge nennt.

Deshalb Lokführer streikt weiter. Es geht nicht nur um Euch.

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Das war doch ein schönes Schlusswort. Du bist nicht der Erste, der ins Ausland ausweicht. Alles Gute!

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Ich lasse mich da gerne belehren aber die Niederlande:
a) galten als Musterland der "Lohnzurückhaltung",
b) senkten die Arbeitslosigkeit ab,
c) erhöhten das Wirtschaftswachstum durch geringere Sparquote, weshalb
d) durch größere Beschäftigung wieder Lohnsteigerungen möglich waren.

Ganz einfach:
Wenn ich eine hohe Zahl von Arbeitslosen mit geringer Qualifikation habe, muß ich sehen, wie ich die wieder "eingliedere" - nicht mit *Null*, sondern mit möglichst geringen Kosten für den Staatshaushalt... von mir aus mit "Zuzahlungen".

Wenn ich "geringwertige" Beschäftigungen "hoch" bezahle, werden diese von "normalen" Arbeitgebern nicht nachgefragt bzw. massiv rationalisiert.

In Zeiten von Brandts "Mehr Staatsverschuldung wagen" hat man in Westeuropa massiv die Beschäftigung im Öffentlichen Dienst ausgedehnt - seit die Partystimmung vorbei ist und der Mittelschicht klar ist, daß sie dafür bezahlen muß, wird "outgesourced"...

... vorzugsweise die Tätigkeiten, die "geringwertig" aber "hoch" bezahlt waren (und wo keine linken Parteifunktionäre beschäftigt sind), als da wären: Müllabfuhr, ÖPNV.

Es ist vollkommen gleichgültig, ob die Lokführer streiken: die sind im (Quasi-)Öffentlichen Dienst und deshalb werden die a) keine Relevanz für den freien Arbeitsmarkt haben und b) die nächste Rationa-liserungswelle anschieben. Stichwort: lokführer-freier Leitstand.

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In den Niederlanden ist es gang und gäbe, dass Langzeitarbeitslose sich ein Attest beschaffen, demzufolge sie chronisch krank sind und dann die Berufsunfähigkeitsversicherung, in die auch die Arbeitgeber einzahlen, in Anspruch nehmen und diese Leistungen dann bis zum Eintreten des Rentenalters beziehen, ohne von irgendwelchen Zwangsvermittlungen des Arbeitsamts oder Mittelkürzungen behelligt zu werden. Jeder weiß es, es wird toleriert. Ist ja auch ne pfiffige Methode. Diese Leute fallen natürlich aus der Arbeitslosenstatistik hinaus.


Ansonsten ist derherold wohl Ludwig IVX. "Der Staat bin ich", wenn wir lesen "Wenn ich eine hohe Zahl von Arbeitslosen mit geringer Qualifikation habe, muß ich sehen, wie ich die wieder "eingliedere" - nicht mit *Null*, sondern mit möglichst geringen Kosten für den Staatshaushalt... von mir aus mit "Zuzahlungen".


"Ich" habe keine hohe Zahl von Arbeitslosen, denn im Gegensatz zum Herold bin ich nicht der Staat und denke auch nicht in Rezepten staatlicher Regulierung, sondern aus der Perspektive der Fundamentalopposition gegen das System. Und das heißt, ich sehe Politik ausschließlich aus der Perspektive der Emanzipation von unten, also unter dem Aspekt "Wie können abhängig Beschäftigte gegen Unternehmen, wie Kleinunternehmenund Selbstständige gegen die großen Konzerne, wie Arbeitslose gegen die Arbeitsagenturen, wie MigrantInnen und religiöse/ethnische Minderheiten gegen die Deutschen, wie sexuell Marginalisierte gegen die "Normalgesellschaft" die eigenen Interessen möglichst effektiv verteidigen oder durchsetzen, Zumutungen abwehren und im Idealfall eine Situation herbeiführen, in der die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Tanzen kommen, mindestens aber den Herrschenden das Leben ein wenig schwerer machen.

Nur das interessiert mich.

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In Deutschland ist es gang und gäbe, daß LehrerInnen sich ein Attest beschaffen, demzufolge sie *ab Ende 40*chronisch krank sind und dann die Berufsunfähigkeitsversicherung, in die "normale Arbeit-nehmer" einzahlen, in Anspruch nehmen und diese Leistungen dann bis zum Eintreten des Rentenalters beziehen, ohne von irgendwelchen Zwangsvermittlungen oder Mittelkürzungen behelligt zu werden. Jeder weiß es, es wird toleriert. Ist ja auch ne pfiffige Methode der Selbstbedienung des "Transmissionsriemchens".

"...Und das heißt, ich sehe Politik ausschließlich aus der Perspektive der Emanzipation von unten, also unter dem Aspekt ..."Wie können ... gegen die "Normalgesellschaft" die eigenen Interessen möglichst effektiv verteidigen oder durchsetzen, mindestens aber den Herrschenden das Leben ein wenig schwerer machen..."

Zumindest hast Du verstanden, daß die liberale "Normalgesellschaft" eben auch "die Herrschenden" darstellt. :)

Könntest Du uns erklären, was Du unter "sexuell Marginalisierte" verstehst ?
Sex mit Küchengeräten, 1-Beinigen, 100-jährigen, Briefumschlägen ?

Ché, Du bist einfach in den frühen 80igern hängengeblieben und verfehlst die gesellschaftlichen Analyse. Diejenigen, die "Emanzi-pation" fordern (können), sind heute die "Normalgesellschaft" und die werden einen Dreck tun und die Verhältnisse, die sie selbst begünstigen,"... zum Tanzen..." bringen ...

- im übrigen auch so´n 80iger Jahre- Mensa-Spruch von ÖD-orientierten Mittelschichts-Studenten. Mensch, ché, irgendwann muß doch ´mal angekommen sein, das MSB "Spartakus" und SHB nicht mehr sooo opportun sind. ;)

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SHB und Spartakus, kicher. Hätte er Hungerstreikkommittee und Schwarzer Block geschrieben hätte zumindest die grobe Richtung gestimmt.

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Der Herold mit der Burka
Über den Eröffnungsbeitrag habe ich noch zu sagen, dass es sich – in einem ohnehin solitären Blog – um einen jener nochmals herausragenden Texte handelt, die die Zeit überdauern werden.
Dass im Kreise derer, die gemeint sind oder sonstwie glauben, dem System der ökonomischen Talibane ihre devote Aufwartung machen zu müssen, hyperventiliert wird, bestätigt den Impact des Textes.

Strukales feuchte Träume: der lokführerfreie Leitstand (Burka I)
Da haben wir zum Beispiel den burkatragenden sichtbehinderten Herold, der, in der Sachkenntnis wankend, doch im Glauben fest, nach meiner Zählung die seit Konfliktbeginn deutschlandweit 3748ste Wiederholung der Drehleier vom lokführerfreien Leitstand bietet, so wie jeder Dödel in jedem Kommentarthread das gegenwärtig macht und sich sonstwie schlau dabei vorkommt. Ich habe einen besseren Vorschlag: Mehdorn packt die Züge, Gleise und Bahnhöfe ein, und verlegt das Unternehmen ins gewerkschaftsfreie China.

Mal davon ab, dass der automatische Zug sowieso und streikunabhängig irgendwann kommt, und ebenfalls unbeachtlich der Tatsache, dass die Lokführer – imho mit einer gewissen Sinnhaftigkeit – ihre Forderungen jetzt stellen und nicht erst am Tag der Automatisierung, ist es nicht erstaunlich, welche guten Ratschläge den Lokführern deren Feinde erteilen. Es sind die Sprüche, die immer kommen, wenn gestreikt wird: Sie sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen; sie machen alles nur noch schlimmer für sich, weil dann rationalisiert wird; sie handeln verantwortungslos gegen das Allgemeinwohl – asbachuraltes Phrasengedresche, das nur sagt, es ist falsch und sinnlos, die eigenen Interessen zu vertreten.
Schön, dass den Lokführern die Kundgebungen solcher Herolde am Arsch vorbeigehen. Sie düpieren dadurch das Gesamtsystem inkl. der restlichen Weicheier-Gewerkschaften, denen zurecht die Mitglieder schon lange davonlaufen, ein Vorgang des Abstimmens mit den Füßen, den aktuell die laut "Frontal 21" korrupte Transnet-Führung beobachten darf.

Dennoch möchte ich Dich nicht ganz ohne Trost aus diesem Punkt entlassen: Lokführerfreie Leitstände gibt es schon heute – während eines Streiks. :-))

Herolds Eingliederungsmärchen (Burka II)
Den Kenntnishorizont, den eine Burka zuläßt, sehen wir auch hier: "Wenn ich eine hohe Zahl von Arbeitslosen mit geringer Qualifikation habe, muß ich sehen, wie ich die wieder 'eingliedere'". Das ist darum ein Dummbatzenspruch, weil per Eingliederungsvertrag nicht in ein Arbeitsverhältnis, sondern in das Zwangssystem der ARGE eingegliedert wird. Zweck der ganzen Übung ist ohnedies nicht eine "Eingliederung" in den Arbeitsprozeß, sondern die Drohung gegen die Nicht-Arbeitslosen: Da seht Ihr, was Euch passiert, wenn ihr nicht vor dem Arbeitgeber kuscht. Verbunden ist das mit dem falschen Versprechen, Unterwürfigkeit zahle sich aus. Dass das gelogen ist, scheint sich in Arbeitnehmerkreisen langsam herumzusprechen.

Hängt alle Lehrer an der Lampe über dem Stammtisch auf! (Burka III)
Dass die kontrafaktische Hetze gegen Lehrer auf der deutschen Tradition der Intellektuellenfeindlichkeit beruht, hat Adorno schon in seinem Essay "Tabus über dem Lehrberuf" gezeigt. Selbstverständlich hast Du meine Erlaubnis zum Weitergeifern.
Nein, ich bin kein Lehrer und auch in meiner Familie ist keiner und war nie einer.

Herolds Hollandmärchen (Burka IV)
In den Niederlande seien "durch größere Beschäftigung wieder Lohnsteigerungen möglich", nachdem zuvor "Lohnzurückhaltung" geübt wurde (die bekanntlich darum so heißt, weil die sog. Arbeit"geber" Löhne zurückhalten, die sie eigentlich zu zahlen hätten).

Das, Herold, ist leider schon wieder Burka. Das Gegenteil ist richtig:
Für die Niederlande bedeutet die Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre steigende (!) Lohnstückkosten aufgrund geringer Produktivitätsentwicklung und massivem Rückgang der Binnennachfrage. Es herrschen Innovationsdefizite, und das Wachsen der Arbeitsproduktivität liegt weit unter Europa-Durchschnitt. Die Niederlande haben große Probleme und würden Gott auf den Knien danken, wenn sie die deutschen Probleme hätten, mit Ausnahme natürlich der "Wiedervereinigung", so was braucht keiner.

In jedem Neoconnarden steckt ein Maschinenstürmer
Systemimmanent betrachtet, sieht man daran gut, dass für das Funktionieren des Kapitalismus starke Gewerkschaften nötig sind, weil ohne permanenten Lohnkostendruck auf die Unternehmen dieselben faul und träge werden: Warum Innovation, wenn die Kasse doch auch so stimmt?
Genau das – und nicht sozialromantisches Gutmenschentum – ist der Grund dafür, dass fast alle europäischen Ländern den Mindestlohn haben. Wenn nämlich der Markt nicht mehr imstande ist, den kapitalismusfördernden Lohndruck aufzubauen, muß der Staat eingreifen, um per Gesetz den Lohndruck erhöhen.
Die ökonomischen Liberalistizisten sind Wirtschaftsversteher, aber den Kapitalismus verstehen sie nicht.


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Für die hiermit geschützte Formulierung "Das ist Burka"© biete ich günstige Lizensierungen an.

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Das Brett vorm Kopf zur Waffe machen!
Danke, Nörgler, für diesen Kommentar, der in mein Verzeichnis "Die beeindruckensten Ordnungsrufe" kömmt. Für "Das ist Burka"© bitte ich um eine Sondrgenehmigung.

@Netbitch: Du kanntest mich damals nicht. Anfang der 80er Jahre war ich in der Theorie zwischen Kropotkin, Wilhelm Reich und Erich Fromm orientiert, in der Praxis zwischen amnesty international, Robin Wood, Devrimci Yol, Kurdistan-Solidarität, Brigaden für Nicaragua-Waffen für El Salvador! aktiv, d.h., am linken Rand der Menschen-Bürgerrechtsszene mit Schnittmengen zu den Ökoanarchos. Heute stehe ich hier:

http://www.materialien.org/
http://www.wildcat-www.de/


und das ist linke Theorie auf der Höhe des 21. Jahrhunderts und nicht frühe 80er. m Übrigen verkörperten/verkörpern orthodoxe Sozialisten und Kommunisten bis hin zur früheren Autonomen Antifa (M) die Kräfte der Ordnung. Ich gehöre zu den Kräften des Chaos (order-disorder bringt es besser auf den Punkt, aber das geht auf Deutsch nicht).

Und mit dem Öffentlichen Dienst habe ich auch nixen zu tun. Was opportun ist, ist ein Frage, die sich dem Systemfeind nun gar nicht oder nur insofern stellt, inwieweit es Hebel gibt, erwünschte politisch-soziale Prozesse zu beeinflussen.

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Che, du hast also die Reich-Seminare besucht und Nica-Dröhnung ausgeschenkt. Ich war eher bei den Undogs.

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"...hat Adorno schon in seinem Essay "Tabus über dem Lehrberuf" gezeigt..."

Den Lehrerberuf, @noergler, deN .. soviel Intellekt muß schon sein. :)
Zunächst: wer Lehrer als "Intellektuelle" bezeichnet, wird wohl über Gesamtschulniveau nicht hinausgekommen sein. Die Wertschätzung, die Adorno&Co. für diesen Beruf zeigten, ist nur mit deren Einsatz als "Transmissionsriemchen" für die angestrebten "Reformen" zu erklären.

Den Verweis auf die Tatsache, daß es in der kalten kapitalistischen Ellbogengesellschaft möglich ist, bis *30* zu studieren, um sich - von der Allgemeinheit bezahlt - mit *50*aus dem Berufsleben zu verabschieden (was es in keinem sozialistischen Staat gab/gibt) als *Hetze* zu bezeichnen, deutet auf einen gewissen MarioBarth-Humor. In Sachen *Lehrer* orientiere ich mich an dem alten Sozialdemokraten Gerhard S., der doch als alter Stamokap-Juso einst die linke Hoffnung der Bewegung war. ;)

Mir liegen nur die Zahlen des Instituts der Wirtschaft, der OECD und die Arbeiten von Flassbeck (eine Neoconnarde vor dem Herrn) für 2004f vor, die Belgien/Niederlande an der Spitze der Produktivität verschiedener Industriestaaten sahen (vor Deutschland).

Das Anheben der Löhne im Bereich des "einfachen Dienstes" unter den Beamten hat binnen weniger Jahre zum Verschwinden desselben, d.h. der Beschäftigung von gering Qualifizierten im Öffentlichen Dienst geführt - und selbst liberale Aushängeschilder wie Paul Krugman liegen vor Lachen unter´m Tisch, wenn Möchtegern-Marxisten von der Unterwürfigkeit reden und dieser ein ... ja, was eigentlich ?... dagegen setzen.

Und weil Lohnkostendruck so heilsam ist, sind ja in den vergangenen Jahrzehnten auch die Beschäftigtenzahlen in den Industrien Montan, Textil und Konsumgüterelektronik in D. drastisch angestiegen. ;) Wer etwas über Lohnkostendruck (und die Anpassungsfolgen) erfahren will, sollte sich mal mit Arbeitswissenschaftlern unterhalten... :)

Darüberhinaus könnte uns ché mal Plakate seiner Aktionen übermitteln:
"Hinaus zum Hungerstreik für sexuelle Marginalisierte"
(Da fehlt uns auch noch eine Konkretisierung !)

P.S. Ein Hinweis an die Historiker unter uns: bereits in den 20-igern gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen den starken Gewerkschaften und der SPD, weil letztere Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit ankündigten und die ersteren lieber höhere Löhne für ihre Mitglieder forderten.

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@Herold - Du schreibst:
Zunächst: wer Lehrer als "Intellektuelle" bezeichnet, wird wohl über Gesamtschulniveau nicht hinausgekommen sein.
Wie Dir Dein Grundschullehrer hoffentlich beigebracht hat: Nach einem Doppelpunkt beginnt man den Satz i.d.R. in Großschreibung, besonders, wenn es sich dabei um einen vollständigen Satz handelt. Okay?

Und nun definiere bitteschön den Begriff "Intellektuelle". Nein, einfacher, schreib einfach mal etwas über Intellektuellenfeindlichkeit, sowie die Gründe, warum Du Lehrer verachtest.

Waren sie (bei) Dir zu erfolglos, ist es eventuell das?

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Der grosse Verdienst eines Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff bestand eben in der Demonstration des Hütchenspielertricks mittels Halluzination dem Kapital die Nützlichkeit der Sozialdemokratie beizubiegen. Das funktioniert bis heute. Als kleiner Hinweis an die Historiker unter uns.

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"Den Lehrerberuf, @noergler, deN .. soviel Intellekt muß schon sein."
Für Burkisten: Theodor W. Adorno, Gesammelte Schriften in 20 Bänden, Band 10, Stichworte, Kritische Modelle 2, Tabus über dem Lehrberuf, S. 656
Nicht "dem Lehrerberuf". So viel Intellekt war da schon bei Adorno, dass er imstande war, den richtigen Kasus, nämlich den Dativ zu treffen.
"Die Wertschätzung, die Adorno&Co. für diesen Beruf zeigten .." Wo sollen sie diese Wertschätzung gezeigt haben? Der Essay ist eine Abrechnung mit Pädagogik und Lehrerolle.

Von 30 bis 50 arbeiten, dazwischen 6 Monate Urlaub im Jahr und in der anderen Hälfte einen luschigen Halbtagsjob, ja, so sind sie die Lehrer.
Die Hürden, als erwerbs- bzw. bei Beamten als dienstunfähig eingestuft zu werden, sind extrem hoch. Das Verfahren ist lange, vielstufig und wird äußerst restriktiv gehandhabt. Wer frühpensioniert wird, ist tatsächlich so am Ende, dass er den Schülern gar nicht mehr zugemutet werden kann. Wegen der Besoldungskürzungen, an denen der Staat nicht nur in kostensenkender, sondern auch in abschreckender Absicht ständig dreht, ist es auch finanziell so unattraktiv, dass es nur die machen, die wirklich nicht mehr können.

Meine Stat. Bundesämter und OECDs sagen, dass seit 2000 die Arbeits- und Lohnstückkosten in D jährlich sinken, während sie in NL steigen. Womöglich hat Flassbeck mal nach Markt- und mal nach Produktionspreisen gerechnet, bzw die unterschiedlichen Werte nicht harmonisiert.

Die unteren Besoldungsgruppen existieren deshalb nicht mehr, weil man zu diesen extrem geringen Beträgen niemanden mehr beschäftigen kann. Die sind de facto entfallen. Angehoben wurde da gar nichts. Was es noch gibt, ist zum Beispiel A 9, das ist der Polizeiobermeister. Ich kenne einen. Der hat mir mal erzählt, wieviel er bekommt und was er dafür machen muß. Das war so schauerlich, dass ich es kaum glauben konnte.
Den Rest des Absatzes verstehe ich nicht.

"Und weil Lohnkostendruck so heilsam ist, sind ja in den vergangenen Jahrzehnten auch die Beschäftigtenzahlen in den Industrien Montan, Textil und Konsumgüterelektronik in D. drastisch angestiegen. ;-)"
Mit Arbeitskräften, auch Kindern, die 16 Stunden/7 Tage für 1 Dollar die Woche in Giftwolken ohne Arbeitsschutz malochen (vor wenigen Wochen gab's mal wieder einen Artikel auf Spon), können deutsche Betriebe nun mal nicht mithalten. (Wie es trotzdem gehen kann, zeigt Trigema. Aber der Grupp ist halt auch ein wirklicher Unternehmer.) Dann verändern sich eben die Dinge, ist normal.
Es ist ulkig, wie ein Strukturkonservativer zum Vorschein kommt, wenn durch hektische Bewegungen das marktwirtschaftliche Mäntelchen verrutscht.

"Wer etwas über Lohnkostendruck (und die Anpassungsfolgen) erfahren will, sollte sich mal mit Arbeitswissenschaftlern unterhalten." Du fängst an mit der Unterhaltung, da Dir offenbar der Refa-Mann der 50er und 60er Jahre vor Augen steht, der im weißen Kittel die Stoppuhr schwingt. Begeisterung für die Marktwirtschaft kann die Kenntnisse der Unternehmenswirklichkeit und des Unternehmensalltags nicht ersetzen.
Die hinter Deinen Worten stehende Gleichung: 'Je niedriger der Lohn, desto besser geht es dem Entlohnten' können jedoch viele Entlohnte nicht wirklich nachvollziehen.

"… gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen den starken Gewerkschaften und der SPD, weil letztere Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit ankündigten und die ersteren lieber höhere Löhne für ihre Mitglieder forderten."
Ja, da hört sich doch alles auf! Eine Schurken-Gewerkschaft, die höhere Löhne fordert, pfui Deibel! Schande ihren Fahnen!
Das war die Zeit, in der SPD-Arbeitsminister Wissell im "Vorwärts" empfahl:
"Der Gedanke einer Arbeitsstreckung mit Lohnausgleich würde bei der heutigen Wirtschaftslage auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen. Soll die Arbeitsstreckung erfolgen, so kann sie nur bei entsprechender Verdienstsenkung erfolgen."

So sahen sie aus, die SPD-"Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit", und so sehen sie heute immer noch aus.

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Ihr Kinderlein verdommet.
Es bereitet wirklich grosses Vergnühen zu sehen wie zufrieden die Leutchen mit dem Sturm im privaten Wasserglas so sein können.

@ che

Wer sind eigentlich diese "sexuell marginalisierten" und was treiben sie so und womit? Wer marginalisiert sie? Da selbst Hermes Phettberg ein Star werden konnte fehlt mir der Glauben an solcherart Marginalisierung. Und was sind die Zumutungen die die Mehrheitsgesellschaft denen aufdrückt?

Das letzte sexuelle Tabu ist in D ja die "Kinderliebe", und ich persönlich wäre nicht dafür das das nun unbedingt fallen müsste.

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Theodor W. Adorno, Tabus über dem Lehrberuf,

Na, da muß ich doch Abbitte leiste. Ich habe auf einen Artikel der TU Cottbus zurückgegriffen, da ich den Adorno-Text nicht kenne. Dumme Intellektuelle !! :)

Die Hürden, als erwerbs- bzw. bei Beamten als dienstunfähig eingestuft zu werden, sind extrem hoch. Das Verfahren ist lange, vielstufig und wird äußerst restriktiv gehandhabt.

*rofl* Lächerlich. Wenn Du Dich auf dem Gebiet nicht auskennst, solltest Du Dich dazu nicht äußern. Bei Deinen Worten liegen (verbeamtete) Experten vor Lachen unterm Tisch. Nimm´es mir nicht übel aber Du hast offenbar keinen blassen Schimmer. :)

Um das Lehrerthema abzuschließen: Lehrer gehören durch die Bank (bei Lehrerinnen möchte ich Ausnahmen machen) in ihrem Abiturjahrganz zum schlechteren Drittel und stellen auf den Universitäten den intellektuellen Bodensatz.

Und als LehrerInnen diskriminieren sie Kinder aus armen Familien und solchen mit Migrationshintergrund. :) :)

Womöglich hat Flassbeck mal nach Markt- und mal nach Produktionspreisen gerechnet, bzw die unterschiedlichen Werte nicht harmonisiert.

Das muß Du Flassbeck fragen - und die OECD stellen keinen Produktivitätsrückstand für Belgien/Niederlande fest. ( Zumindest nicht bis 04/05).

Die unteren Besoldungsgruppen existieren deshalb nicht mehr, weil man zu diesen extrem geringen Beträgen niemanden mehr beschäftigen kann. Die sind de facto entfallen. Angehoben wurde da gar nichts.

Nicht die Besoldungsstufen sind entfallen - es ist die Beschäftigung entfallen. Angehoben wurde durch "Arbeitsplatz-Bewertung", sodaß seit spätestens Mitte der 80iger ein schleichendes "Rausdrücken" von "einfachen Arbeitsplätzen" im ÖD erfolgte, die dann tlw.weise durch ABM und "monatsweise Beschäftigung" aufgefangen wurde. Daß der blutrünstige Ellbogen-Kapitalismus "niemanden (zu diesen Beträgen) mehr beschäftigen kann", sind ja ganz neue Töne ! Folge war u.a. das Anwachsen des nur durch den ÖD zu beschäftigende Sockel gering qualifizierter Arbeitskräfte.

Mir ist noch keine Lösung bekannt, die gleichzeitig für "einfache Tätigkeiten" hohe Löhne und hohe Beschäftigung erreicht hätte. Die fehlende Lohnspreizung soz. Gesellschaften wurde durch andere Vergünstigungen ergänzt... und führte u.a. zu einer grotesken "Altersarmut".

Es ist ulkig, wie ein Strukturkonservativer zum Vorschein kommt, wenn durch hektische Bewegungen das marktwirtschaftliche Mäntelchen verrutscht... Du fängst an mit der Unterhaltung, da Dir offenbar der Refa-Mann der 50er und 60er Jahre vor Augen steht, der im weißen Kittel die Stoppuhr schwingt.

Immer dieses Phrasendreschen. :)
Der *Refa-Mann* hat in den 90igern noch einmal richtig aufgedreht und Produktivitätfortschritte sind selbst in div. Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes vorgenommen worden. Es hört sich eher so an, als hättest Du kaum berufliche Erfahrung... zumindest keine in Bereichen, wo auch gearbeitet wird. ;)

Eine Schurken-Gewerkschaft, die höhere Löhne fordert, pfui Deibel!

*lol* Die Kritik der Gewerkschaften richtet sich gegen entsprechende Wahlprogramme der SPD, die den Einsatz von "Staatsmitteln" für die Beseitigung von Arbeitslosigkeit ankündigten, was Gewerkschaftsfunktionäre als *Zielkonflikt* für die Ziele ihre beschäftigte Klientel erschien. Muß ich die entsprechenden Quellen wirklich ´raussuchen ?

Aber bleiben wird doch dabei: zeig uns doch, wo (außerhalb des langen Armes der pösen SPD) Arbeitsplätze für Gering-Qualifizierte mit hohen Löhnen geschaffen wurden. Die sind die "Gerarschten" - eine "Begünstigungsgesellschaft" entsendet die Schwachen in die (Wohlstands-)Verwahrlosung.

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Ich weiss es! Ich weiss es !
Auf die Frage;

"... Aber bleiben wird doch dabei: zeig uns doch, wo (außerhalb des langen Armes der pösen SPD) Arbeitsplätze für Gering-Qualifizierte mit hohen Löhnen geschaffen wurden. Die sind die "Gerarchten"..."

Lautet die Antwort:

Immobilienmakler ! Im Immobilienmakler-Gewerbe !

Zum Türaufmachen langt grundsätzlich das Stammhirn, zum Ausreichen von Selbstauskunfts-Formularen sind selbst Hirntote nachweislich fähig. Und die Immobilienmakler haben sich so vermehrt wie die Fliegen auf einem Kadaver.


Kriege ich jetzt einen Preis?



@derherold

Jetzt hack' nicht auf dem noergler rum. Das hier ist echt nicht seine Welt, trotzdem muss er darin leben. Das ist hart genug.

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Für die Immobilienmakler-Erkenntnis bekommst Du den Orden "Held der prekären Arbeit" mit Sektglas und Sichel sowie Stahlzwille am Bande, auszuhändigen bei unserem nächsten Treffen. "Wer sind eigentlich diese "sexuell marginalisierten" und was treiben sie so und womit? Wer marginalisiert sie?
" - unterhalt Dich mal mit einem Schwulen über Normalisierungsdruck in der Familie und in Schule und Lehre (wobei Normalisierung immer Vernichtung der eigenen Identität bedeutet) oder mit einer Hure über ihre Unterdrückung im Alltag, da helfen keine noch so toleranten Statements von Promis oder antisdiskrimierenden Fernsehshows.

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Daß sich Immobilienmakler in D. in den letzten Jahren stark ver-mehrt hätten, ist mir neu - in den USA gibt es 1,2 Mio. eingetragene(!) Makler.

... ich sehe allerdings, daß der für die auf Erfolgs-Honorar beruhende Makler-Tätigkeit notwendige master mind wieder einmal völlig un-terschätzt wird. :)

... aber Ihr wollt mich ja nur in meiner Identität vernichten.

Mal ehrlich, ché, mit dem Vernichten, da habt ihr ´was Hübsches entdeckt ... muß das irgendwie den 1990 verloren gegangenen Histomat ersetzen ?

...schade nur, daß Vernichten , und das nicht allein durch "Normalisierungsdruck", seit 1917 auf linker Agenda steht - wie schon Karl Kautsky wußte. ;)

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Die Welt ist kein Erbauungsbüchlein.
@ che

Als Preis hatte ich ja eher an eine Magnum 2002er Veuve Cliquot gedacht, aber nunja ...

Die Schwulen haben es aber nun wirklich zunehmend besser als noch in den goldenen 68ern. man sollte die Schul wirklich mal im Shtetl lassen. Wenn die sich eine Familie zulegen ist das deren Problem. Und eine Hure ist immer noch besser angesehen als ein Politiker oder ein Immobilienmakler, sie bewegt immerhin ihen Arsch für ihr Geld ...


@ derherold

Immobilienmakler sind wichtig. Wo sonst finden sich so viele gewohnheitsmässige Judasse die für die sprichwörtlichen 30 Silberlinge günstige Immobilien den Immo-Handelsfonds zuführen, die sie "in der Mieterstruktur optimieren" bzw. "privatisieren", d.h. entmieten respektive realteilen und sie den Mietern um den Hals hängen.

Ich mag Immobilienmakler, wie ich überhaupt jede Form des gewerbsmässigen Judas schätze. Geld gegen Leistung. And devil take the hindmost.

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Wenn ich bedenke (Eigenlob stinkt), daß ich wohl bis zur Jahrtaus-ende einer der Top20-Experten in Deutschland zum Thema Woh-nungsprivatisierung war, fühle ich mich angesprochen ... :) Aller-dings tut man mit diesem Kontext 90% aller Makler unrecht, da diese nicht ´mal in die Nähe von *Fonds, Heuschrecken & Co.* gelangen.

Trotzdem scheint es immer noch nicht so richig angekommen sein: ein Makler ist ein Mittler. Es kommt nur ein Kaufvertrag zustande, wenn beide Seiten diesem Vertrag zustimmen ... "zuführen" kann man gar nix !

Im übrigen ist das mit der Prostitution schon ein richtiger Vergleich: wenn *Du* einen Makler beauftragst, dann deshalb, weil *Du* Dir einen Lustgewinn Mehrwert versprichst.

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Prostituieren tut sich eigentlich jeder, insofern ist schon das Wort an sich ausgehöhlt.

Ob eine ihren Hintern in der Davidstrasse feilbietet oder einer seine Fähigkeiten den "Haifischen" gegen Honorarnote verkauft ist nur ein sehr, sehr gradueller Unterschied. Das Mädel ist immerhin ehrlich in ihrer Leistungsbeschreibung.

Dies ändert jedoch nichts daran dass Du zum noergler nett sein solltest, denn diese konsequent durchkapitalisierte Welt ist seine nicht.

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Alle und alles sei gleich, Alternativen gäbe es nicht, nur offene Niedertracht könne Ehre beanspruchen, nieder mit den Gutmenschen, brennet die Gewerkschaftshäuser aus?

Okay, das wäre für die Freunde der Herrenreiter konsequent. Angewandter Nihilismus. Ich halte das für wertlos - im eigentlichen Sinn des Wortes.

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Zwar sorge ich mit meinen Fotos, Grafiken, Texten und meiner Beratungsleistung selber für Kapitalvermehrung, und das nicht zu knapp, doch beharre ich darauf, dass ich zu der durchkapitalisierten Welt in einem viel grundsätzlicheren Widerspruch stehe als der Nörgler. Denn er will die Welt nicht ändern, sondern nur anders beschreiben.

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Und was ist es anderes als versuchte Vernichtung von Identiät, wenn über Jahre oder Jahrzehnte fast die gesamte soziale Umgebung eines Menschen von ihm verlangt, er oder sie solle seine eigene sexuelle Orientierung ändern, sonst akzeptiere man ihn nicht? Stell Dir vor, Lebemann, seit Deiner Jugend hätten Deine Eltern, Verwandten, Lehrer, Vorgesetzten dir gesagt "Habe keine Sex mit Frauen, sondern nur noch mit Männern, jegliche Art von körperlichen Beziehungen zum anderen Geschlecht ist krankhaft, Du musst therapiert werden oder wir akzeptieren Dich nicht, jedenfalls akzeptieren wir Dich nicht, wie Du bist, und wir sind nicht bereit, zu akzeptieren, dass Du so bist.". Auch wenn homosexuelle Beziehungen neuerdings toleriert werden, diese Erfahrung, nur umgekehrt, haben fast alle erwachsenen und nicht ganz jungen Schwulen und Lesben noch gemacht.

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Nihilistenpack.
@ dean:



Was Basarow ist?« Arkadij lächelte. »Wenn Sie wollen, Onkelchen, werde ich Ihnen sagen, was er eigentlich ist.«

»Tu mir den Gefallen, Neffe.«

»Er ist ein Nihilist.«

»Wie?« fragte Nikolaj Petrowitsch, während Pawel Petrowitsch das Messer mit einem Stück Butter auf dem Ende der Schneide in die Höhe hob und regungslos verharrte.

»Er ist ein Nihilist«, wiederholte Arkadij.

»Nihilist«, stammelte Nikolaj Petrowitsch. »Das kommt vom lateinischen nihil, nichts, soviel ich beurteilen kann; folglich bezeichnet dieses Wort einen Menschen, der ... der nichts anerkennt.«

»Sag: der nichts achtet«, fiel Pawel Petrowitsch ein und wandte sich wieder der Butter zu.

»Der sich allem gegenüber kritisch verhält«, bemerkte Arkadij.

»Ist das nicht dasselbe?« fragte Pawel Petrowitsch.

»Nein, es ist nicht dasselbe. Ein Nihilist ist ein Mensch, der sich vor keiner Autorität verbeugt, der kein einziges Prinzip auf Treu und Glauben gelten läßt, gleichgültig, welchen Ansehens sich dieses Prinzip auch erfreuen möge.«

»Und ist das gut?« unterbrach ihn Pawel Petrowitsch.

»Je nachdem, Onkelchen. Für manchen ist es gut, für manchen sehr schlecht.«

(aus: Turgenjew, Väter und Söhne)



Angewandter Nihilismus - ein Kompliment, eigentlich.

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@ che

Hey, ja das ist grausam, sicher. Das Leben ist kein Sommercamp. Mittlerweile ist selbst ein Outing ja kein Ding mehr.

In D ist Schwul sein mittlerweile OK. Im Iran gibt es keine Schwulen. Dagegen ist die gesellschaftliche Anfeindung die es gegenüber Schwulen in D immer noch gibt geradezu goldig. Count your blessings.

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Alles, was ich gesagt habe, ist, dass ich grundsätzlich immer die Partei der gesellschaftlich Schwächeren, Ausgegrenzten oder Marginalisierten ergreife, ob das nun Leute im Arbeitskampf, behinderte jüdische Negertürken, Schwule, Lesben oder wer auch immer sind oder auch Leute, die im Iran nicht vorhanden sind, weiterhin, dass ich Politik AUSSCHLIESSLICH unter diesem Aspekt betrachte und betreibe. Capisce?

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»Nein, es ist nicht dasselbe. Ein Nihilist ist ein Mensch, der sich vor keiner Autorität verbeugt, der kein einziges Prinzip auf Treu und Glauben gelten läßt, gleichgültig, welchen Ansehens sich dieses Prinzip auch erfreuen möge.«

Das nennet man nicht *Nihilismus*, sondern feuchte Träume. Daß *Aktion Widerstand* in Turgenjews Land seit 1917 gelebt worden wäre, ist mir nicht bekannt.

Kurioserweise gedeihen solche "Nihilisten" immer nur in "durchkapitalisierten" Gesellschaften ... in kapitalismusferneren Gesellschaften waren sie eher "marginalisiert". ;)

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Schlag zu mit Wedekind:
Salomon der Weise spricht:
"Nihilisten traue nicht!"
Wenn doch alle Nihilisten
Auf der Stell krepieren müßten,
Die den Kaiser von den Russen
Haben in den Bauch geschussen.

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Lothar Lammfromm erkennt:
Es ist nichts für unsre Zarten:
Der grausame Bauch des Zaren
Seine sehr nihilistische Macht
Hätte auch mich in Stimmung gebracht,
Je blutiger desto besser
Ich nähm für seinen Bauch ein Messer.

Wedekind ergänzt:
Doch die Zeiten sind verschwunden
Wohl auf immer. Es entstunden
Zwist und Zank und Streit und Hader,
Sodass ein Familienvater
Sich gewaltig musste plagen,
Um sich redlich durchzuschlagen.

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Des Herolds Blafasel ist halt der reaktionäre Brei, der einem Dummkopf einfällt, der von der Argumentation seiner Kontrahenten überhaupt nichts versteht, weil er geistig gar nicht in der Lage ist, sie nachzuvollziehen.

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Es gibt nun mal Berufe
bei denen man das Einkommen extrem steigern kann... sicher auch mit (etwas) mehr Arbeit, aber das spielt im Vergleich keine große Rolle.

Ein Lokführer kann das nicht. Er kann nicht doppelt so lange arbeiten (aus Sicherheitsgründen darf er gar nicht), er kann nicht fünf Züge gleichzeitig fahren oder einen Zug dreimal so schnell fahren, um "Mehrwert" zu schaffen.

Das gilt für viele Berufe. Ein Grund, warum diese am Existenzminimum leben sollen, ohne sich zu wehren, ist das nicht.

Das neoliberale Lohndumpinggequatsche geht mir sowas auf den Geist. Dumpen wir doch die maximale Maklercourtage auf eine Monatsmiete und hören uns dann das Geschrei an.

Bis auf wenige Ausnahmen scheinen Berufe umso entbehrlicher, je mehr dabei verdient wird.

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"...weil er geistig gar nicht in der Lage ist..."
Ach ché, wenn es doch wenigstens zum Mittelbau gereicht hätte ... und hättest Du nicht - wenn ich Dich altersgemäß richtig einschätze - das Ten years after-Problem, wärst Du jetzt nicht marginalisiert. Anders formuliert: wer zu spät kommt, bekommt keinen Ruhm mehr und schon gar keinen Lehrstuhl. Noch von Willi Reich träumen, während das linke Establishment nur noch seine Pensionen im Kopf hat, hat keinen Glamour. Wäre ja auch noch schöner, wenn man mit den Indianerspielen der 70iger noch in den 90igern hätte Karriere machen können.

Die Revolution des kleinen Mannes, der angeblich am Existenzminimum knabbert, wird nicht kommen. Weil a) er nichts zu gewinnen hat, außer seinen Ketten und b) die revolutionäre Klasse aus den Mittelschichtskindern gebildet wird, die schon rein demographisch keine Rolle mehr spielen.

Und außerdem: wenn ich mir "Revolutionsgehabe" antun will, greife ich zu Rosa Wagenknecht und nicht zu westdt. Wohlstands-Sozen. ;)

Außerdem kann "Makler-Courtage" auf Null reduziert werden ... man muß nur keinen beauftragen. In der Schweiz gibt es kaum Miet-Makler und ich bin gerne bereit zu helfen, daß diese auch in D. aussterben. :)

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Einmal mehr beweist der Herold, dass Ignoranz allein als Programm völlig ausreicht
Erstens bin ich nicht marginalisiert, zweitens habe ich mit Wohlstandssozen überhaupt nichts zu tun (mit Armutskurden schon), und von mir aus betrachtet steht Sahra Wagenknecht rechts. Jedem, der auch nur ein einziges Mal etwas intensiver gelesen hat, was ich hier poste, oder einem der Links in meinen Kommentaren gefolgt wäre, müsste das arschklar sein.

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"...oder einem der Links in meinen Kommentaren gefolgt wäre..."

Wäre ja noch schöner ! :)

Und außerdem sollten wir @Don nicht den Sonntag versauern und uns lieber *Foodporn* zuwenden.

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das waren noch zeiten, als an den universitäten einer einen dummen jungen nannte, wenn er ihn zum duell fordern wollte.

was die sexuelle orientierung angeht: da scheint augenblicklich bei der cdu ein heftiger paradigmenwechsel angesagt, zumindest den hauptamtlichen scheint das bild von der christlichen familie und deren werten etwas abhanden gekommen zu sein:

von ole wusste man es schon, von frau professor meckel weiss man es jetzt auch und schauen wir mal, was wir über die fdj-karrieretante noch alles zu wissen bekommen. bei denen mit dem grossen c scheint es ja zuzugehen wie im vatikan.

wenn die christlichen erst mal merken, dass in der szene wirklich noch wählerstimmen zu gewinnen sind, bin ich mal auf die kommenden kampagnen gespannt.

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Ich wäre ja durchaus bereit, Minimallöhne sowie das Glaubenssystem der Anarchokapitalisten zu meiner fadendünnen geistigen Richtschnur zu machen. Aber dies erst, sobald sich einer der geistigen Großimame (z.B. Prof. Unsinn) des Anarchokapitalismus ans Kreuz schlagen lässt und lebendig von den Toten aufersteht.

Vorher nicht.

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@herold

Die meisten Menschen zahlen Maklergebühren, ohne je einen beauftragt zu haben.

Klar sie müssen ja nicht. Kriegen sie halt die Wohnung nicht.

Dass die für den zahlenden Mieter erbrachte "Leistung" absolut minimal ist, wen stört das schon.

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Da mußt Du an der richtigen Stelle jammern.
Die Aufträge kommen von einem Vermieter/Verkäufer, der seinen Aufwand auf Interessenten verlagert.

Jetzt lassen wir mal diese leicht kindlichen Vorwürfe weg:

a) von "minimal" kann nur jemand reden, der offenbar über Inser-tionskosten nicht informiert ist - preissparende Online-Angebote im Mietbereich setzen sich erst peu-a-peu durch. "Normalerweise" hat ein Vermietungsmakler nach Sachkosten einen Stundenlohn von 10-30 Euro brutto - im Erfolgsfall.

b) die sog. "Außen-"Courtage, d.h. die Provisionsforderung gg.über Mietern ist nur an "begehrten" Standorten möglich - in den weniger begehrten Städten, Stadtteilen, Lagen des Landes werden >70% der Provisionen vom VerMieter getragen
Lustig wie das "Anspruchsniveau" von Mietern bei großem Angebot Vermieter zur "Verzweiflung" bringt, die bei (fast) jeder Neuver-mietung 1 - 2.000 Euro investieren.

Wer etwas "Besseres" will, muß zahlen. "Schlechteres" gibt es für wenig Geld - ich könnte (obwohl ich keine Vermietung mache) Dutzende von leerstehenden Wohnungen in multikulturellen Lagen vermitteln - E-Mail genügt und

c) in der Tat, wenn Du keinen pösen Makler bezahlen willst, dann nimmst Du die(se) Wohnung nicht.

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@Herold, im Übrigen habe ich mit den "Indianerspielen" der 80er und 90er (schwerpunktmäßig Rassisten auf den Leib rücken, aber auch Spaßguerilla-Aktionen und handfeste Kurdistan-Solidarität, u.a. Wiederaufbau zerbombter Brücken und Schulen und Raushole aus einem Folterknast) in den OOern Karriere gemacht, bin außertariflich bezahlte Führungskraft im PR-Bereich, kein Sozi, sondernAutonomer und habe einen Bekanntenkreis, der vom Streetpunk und Bürgerkriegsflüchtling bis zum ferrarifahrenden Chef reicht. Richtig wohl fühle ich mich im Schwarzen Block auf Antifa- oder Maidemos oder in der Fankurve von St. Pauli, aber auch in der Ehrenloge im Konzertsaal, die mir als Medienvertreter zusteht oder auf der von der IHK veranstalteten Vernissage. Und es macht Spaß, inmitten dieser Differenzen und Widersprüche zu leben.

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Beim Neoliberalen, so wie er denkt,
Ist fast jedliche Wahrheit zu billig verschenkt.

Update: Das nachfolgende Posting dient als Beleg.

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Du mußt Dich nicht vor mir rechtfertigen. :)

"... mit den "Indianerspielen" der 80er (schwerpunktmäßig Rassisten auf den Leib rücken ...)")
Gegen Rassisten in den 80igern ? Auf welchem Planeten hast Du damals gelebt ? (West-)Deutschland kann es ja wohl nicht gewesen sein, es sei denn Du meinst Veranstaltungen wo 10 arme Irre irgendeiner "Nazi-Organisation" mit einer 25:1-Übermacht konfrontiert wurden.

"... handfeste Kurdistan-Solidarität ..."
Ja, ich erinnere mich, wie an westdt. Unis Kurden Flugblätter verteilten, auf denen man den "Deutschen" unerträgliche Türken-Freundlichkeit vorwarf ... ;) (Wobei mir jetzt immer noch nicht ganz klar ist, inwieweit *Deutschland* jetzt Verantwortung für *Kurdistan* hat - an Karl May wird das wohl nicht gelegen haben)

" ... in den OOern Karriere gemacht..."
Schon richtig, ché, nur nicht im universitären Bereich und nur solange Dein "Autonom-Sein" der kapitalistischen Verwertung Deiner Arbeitskraft nicht im Weg steht. D.h., solange Du Dein "Wünschen und Wollen" nicht umsetzen willst - Du also der Vernichtung Deiner politischen Identität zustimmst: und zwar Tag für Tag.

Das ist die "Umarmungstechnik" des *Großkapitals* - es gibt genügend Geld und daß da ein paar älter gewordene Herren "Autonome" sein wollen, dürfte keinem "Großverdienenden" Sorgen machen - da diese (Futternapf, sei dank) gar nicht in der Lage sind, die "Systemfrage" zu stellen.

Die "00-er Jahre" waren nicht nur die Jahre Deiner "Karriere", sondern auch die Jahre der Privatisierung kommunaler Betriebe, der kapitalischen "Einnordung" Osteruopas und des sozialistischen Asien, von Hartz IV, "Auffanglagern" für Flüchtlingen, Kürzung der Entwicklungshilfe (der roten Heidi, sei Dank), Auslandseinsätze der Bundeswehr, etc.

Siehst Du da irgendwelche Zusammenhänge ?

ché, Du bist marginalisiert, da Deine polit. Meinung keine Rolle spielt. Wenn man "Dich" ernstnehmen würde, hättest Du keine "Karriere im PR-Bereich" gemacht.

... aber das weißt Du ja selbst. ;)

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Ich wurde ernst genug genommen, um angeklagt zu werden, aber schau, wenn der Oberstaatsanwalt darauf angewiesen ist, was ich über ihn schreibe, dann gibt es da immer eine kommode Bewegungsfreiheit. Immerhin haben den Aktivitäten von unsereins einige Leute die Tatsache zu verdanken, dass sie überhaupt noch leben. @Kurdistan: Es ist ein Unterschied, ob man Flugblätter in Hörsälen verteilt oder in einem Jeep mit MG und 250 Schuss Mun im Nordirak umherfährt, um Spendengelder an die Empfänger zu bringen.

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@herold
Es ist gottlob schon eine Weile her, dass ich die "Dienste" eines Maklers wider Willen in Anspruch nehmen musste.

Was in den 80ern auf dem Münchner Wohnungsmarkt ablief, hätte eigentlich mit mindestens 100 strangulierten Maklern enden müssen.

Mehr will ich zu dieser Sache nicht mehr sagen.

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München war (und ist) ein Sonderfall. Makler waren die sichtbaren Profiteure, aber das eigentliche Geschäft haben andere gemacht.

Man kann es auch anders sehen: Ohne diese Zustände und einen besonders schäbigen Kontakt zu einem Makler hätten meine Eltern möglicherweise Wohnungen gemietet, statt sie zu kaufen. Was äusserst unklug gewesen wäre.

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Natürlich sind die Makler nur die Würstchen im Geschäft.

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Quatsch, ich bin der Senf !

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Har, har, har !
@ derherold

Ich habe mich am Montagmorgen richtig gut abrollen können!

Du vergassest zu erwähnen das die grössten Linksausleger oft auch die am engen Ende des Erbschaftstrichters sind. Daher auch das magelnde Verständnis für Makler und der oft schlecht verborgene Hass auf das emporkommende Kleinbürgertum.

Ach ja, die Maidemos. Da hätt ich noch eine schön demoralisierende Geschichte. Einer der Gründe weswegen man die Teilnehmer für nützliche Clowns halten kann.

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Die typische Maklerfeindschaft der Lehrer ist mir übrigens völlig fremd.

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@ che

Lehrer? Wieso jetzt plötzlich Lehrer?

Und warum die unter Generalverdacht stellen?

Wir waren doch jetzt am engen Ende des Erbschaftstrichters und eventuell auch bei der Geschichte eines gewissen G., möglichst unpassend zusammengestelltem Geschirr, und der Maidemos in B.

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Wegen der Lehrerfeindschaft eines Maklers. Und was Maidemos angeht, ist mir wichtig, dass dieses B. eine Hansestadt ist. Ich meine nicht den Slum in der Nähe von Marzahn, um den man ja, wenn man nicht gerade zur Museumsinsel oder in die Hackeschen Höfe will, besser einen Bogen macht. Da fällt mir ein, Maklerbüros waren auf den Häuserkampfdemos immer der Senf auf der Wurst.

Was den Erbschaftstrichter angeht, ein nicht unerheblicher Teil meines linksradikalen Bekanntenkreises wird Beträge erben, die nur ein paar meiner Monatsgehälter entsprechen, zumal die bei einigen von denen dann auch noch mit der Sozialhilfe verrechnet werden müssen. Dafür kann da jemand aber unterhaltsame Anekdoten aus dem Knast erzählen.

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Eingeknastete Makler? Das wäre unterhaltsam. Wie steht eigentlich ein Makler in der Knasthierarchie, z.B. verglichen mit einem KiFi?

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"Wegen der Lehrerfeindschaft eines Maklers..."
*Feindlich* bin ich nur gegenüber Leuten, die ich ernst nehme.:)

Ich hab´als DiplÖk auch Gesch/Polit. bis einschl. Vordiplom studiert. Bei 80% der Lehramtskandidaten des ersten Faches habe ich mich gefragt, ob man seine "Allg. Hochschulreife" auch in der Tombola gewinnen kann.

Ich hoffe doch, @first, daß Deine sexuellen Vorlieben marginalisiert sind. ;)

Irgendwann löscht uns @Don wg. fortgesetzten Spams

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"Häuserkampfdemos"?

"Häuser-Kampf-Demos"???

Das riecht mir aber sehr stark nach sprachlicher Gewalt, ist also pfuibäh. Das finden Leute tatsächlich hier und heute Klasse? Für die SA zuspätgeborene, möglicherweise.

Ausser man ist Mitglied der "Erregungskultur", wie es im Tagesspiegel neulich hiess. Aber das ist ja was anderes.

Schwamm drüber.

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Och na ja, es gab damals, so vor nun etwas mehr als 20 Jahren, ja eine Gewaltfragendebatte, zu der wir eigentlich das Statement "Gewalt ist geil" bringen wollten, dann aber entschieden, dass man das so nicht sagen kann und stattdessen weitschweifige Sätze gegen Spaltungsversuche formulierten. Da gab es auch eine "Hass-Combo", die Lieder intonierte wie "Auf der Weender nachts um halb eins, ob Du n Molli hast oder hast keins, rennt das Zivischwein, doch wir hol´n es ein" oder mit der Melodie vom Schneewalzer "ScherScherScherbendemo machen wir, Du mit mir, ich mit Dir...."


Tja, die holde Jugendzeit ;-)

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