Hexenjagd

Es fällt mir schwer, mir ein unwürdigeres Verhalten vorzustellen, als das all der Politkretins und ihrer Büchsenspanner in FAZ und SPON und Bild und was auch immer im Fall einer Frau Osthoff, die für sich das Recht in anspruch nimmt, ihr eigenes Leben zu führen. Irgendwie kann man verstehen, dass sie da in den Irak zurück will. Ich bin kein Freund von Verschwörungstheorien, aber wenn man den Einfluss derer kennt, die hierzulande vom internationalen Antikenraub leben oder entsprechende Sammlungen angelegt haben - das gehört bei einer ganzen Reihe von grossen Spielern gewissermassen zum guten Ton, teilweise werden sogar exclusive Kalender für Freunde gedruckt, mit aktuellen Käufen aus Raubgrabungen - kann man sich schon mal fragen, ob da der ein oder andere der angeborenen Dummheit von Politik und Medien nicht auch ein wenig nachgeholfen hat.

Das hier jedenfalls ist eigentlich ein Fall für das Bildblog, unsäglich, widerlich, abstossend, Gosse pur. Keine Fakten, nur Unterstellungen, unzulässige vergleiche, Spekulationen, und alles in allem ein Text, der das Leben von Frau Osthoff nun wirklich gefährden könnte. In FFM sitzen, nebenbei bemerkt, einige derer, die man als Drehscheibe des dreckigen Deals bezeichnen kann. Mehr siehe auch hier.

Mittwoch, 28. Dezember 2005, 14:21, von donalphons | |comment

 
ja - das laeuft idiotisch, am Ende wird das von allen Seiten einfach zu hoch aufgehaengt - die Frau scheint allerdings auch eine rechte Nervensaege zu sein, ich muss da unweigerlich an eine Szene aus den Rittern der Kokosnuss denken die am Ende unentschieden ausgeht ...

Wobei im Irak heuer halt nicht nur Arme und Beine verlustig gehen ... insofern gibt es angenehmere Aufenthaltsorte.

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'... scheint ... zu sein...'
eben! mehr aber auch nicht.

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ja und? Dann schickt man der Frau halt ein Fax - "Ok meine Liebe, Dich da nochmal rauszuholen ist uns zu anstrengend und zu teuer, mach waste willst - bonne chance" damit waere doch allen gedient - und uns bliebe das duemmliche Gesabbere von von Klaeden, FAZ und (der Bringer ueberhaupt) Claudia Roth erspart.

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Die vorderasiatischen Archäologen sind meistens ein wenig schizophren. Man darf nicht übersehen, dass ihnen seit der iranischen Revoluton von 1979 alles weggebrochen ist, was wirklich interessant war, vom Irak (Krieg) bis zum Westteil Afghanistans, dazu der Bereich um den Wansee wegen Kurdistan. Letztendlich sassen sie dann in den 90er Jahren vor allem im auch nicht gerade vorbildlichen Syrien auf den Bergen an der grenze zum Irak, weil das der letzte Zufluchtsort war. Was natürlich jetzt auch nicht so doll ist, politisch gesehen. und von da aus konnten sie zuschauen, wie die Zukunft ihrer Forschung per LKW über die Grenze ging. Wer in SyrienAntiken plündert, bekommt massiv Ärger, aber bei Funden aus dem irak reicht ein wenig Bestechung.

Und deshalb gingen in den 90ern immer wieder Leute in den Irak, ohne gross darüber zu reden. Und als die US Army Bagad eroberte, mutmasslich die Wachen am Nationalmuseum erschoss und den Plünderungen tatenlos zusah, da ging eigentlich die Wissenschaft unter. Was an der besonderen Natur der Archäologie im Zweistromland liegt, da geht es um ganz andere Dinge als im Neolithikum in Deutschland.

Du wirst kein VA-Archäologe, wenn du nicht ein wenig fanatisch bist. Und du wirst fanatisch, wenn man dir rund drei viertel deiner Wissenschaft zerstört oder den Plünderern überlässt. Stell dir einen Bibliothekar vor, dem man 3/4 seiner Bücher klaut oder verbrennt, das ist die Lage des Fachs.

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Fanatismus ist kein guter Begleiter bei der Wissenschaft. Ausgraben macht ja nur einen kleinen Teil der Arbeit aus, die Einordnung und Auwertung benötigt den grössten Teil der Zeit. So wie du es dargestellt hast, gerade auch der Vergleich mit dem Bibliothekar, ist es eher ein fanatisches Suchen und Sammeln.

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franz., zumGlück geht das nicht mit dem Fax. noch gibt es allgemeine und für jeden gleich gültige Gesetze (wie lange noch wird sich zeigen) , somit kann Frau Osthoff, wie jeder deutsche Staatsbürger, egal, ob er "nervt" oder "fanatisch" ist - oder "engagiert" und "mutig", wie es wohl gegnüber einem Mann ausgedrückt würde, oder ein feiges und unprofessionelles Möchtegern-Jounalistlein in billigster Sesselpupser-Heckenschützenposition hinter einem Schreibtisch in Ffm, auch auf die Hilfe des Staates zählen. Denn das ist dessen verdammte Pflicht.

Auch wenn das heute nicht mehr so ganz in mancher Leute Köpfe zu sein scheint: der Staat ist das Dingens, das sich um Bürger und Gemeinwohl zu kümmern hat, und um gewisse Werte und Ideale. Wenn der's nicht mehr tut hat er seine Existenzberechtigung verloren.

Und nicht etwa irgendwelche Leute, die wenigstens wirklich noch was tun und ihren Arsch riskieren.

Frau Osthoff übrigens beneide ich ein bisschen. Die macht nämlich etwas richtig wichtiges. Etwas so wichtiges, wovon der Sesselpupser in Ffm nicht mal zu träumen wagen kann. Nur bringt mich der Neid nicht dazu, die Frau dumm anzumachen und zu diskreditieren. Im Gegenteil. Meinen höchsten Respekt bekommt diese Frau.

(und vielleicht kommt das auch daher, dass ich mal ein Semester Ur- und Frühgeschichte ausprobiert habe und daher einen kleinen Fitzel (leider nicht mehr) Einblick habe in das, was da läuft und was die Frau tut.)

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@ strappato: Entscheidend für die moderne Forschung ist der Kontext des Fundes. Ausgraben heisst immer zerstören, und nur die Dokumentation kann die Ausgrabung rechtfertigen. Aber genau das ist es, was durch raubgräber vernichtet wird. Die Funde sind nur noch die Buchdeckel, aber der Inhalt ist die Geschichte, die Fundort, Lage und Stratigraphie erzählen könnten.

Und ich mag hier jetzt keinen mit dem fanatischen Don langweilen, der 2 Meter vor dem Bagger im ringsum bereits gefluteten Rhein-Main-Donaukanal noch unansehnliche Keramik der Chamer Gruppe aus dem Erdreich gepopelt hat.

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Dem Vernehmen nach soll gestern auf SWR 3 auch so ein Kommentar auf Gossenniveau gesendet worden sein. Erst forderte die Kommentatorin, dass Susanne Osthoff gefälligst nach Deutschland zurückkehren sollte (weil's hier ja auch so unendlich viele Jobs für Archäologen gibt), am Ende soll sie ihr dann empfohlen haben, die deutsche Staatsbürgerschaft abzugeben.

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nach dem Motto "...dann geh' doch nach drüben!", was? Ja, kann ich mir vorstellen, dass solche "gutbürgerlichen" Reflexe da kommen.

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Man studiert nicht Romanistik, wenn man keine französischen Bücher mag. Man macht keine Gender Studies, wenn einem das geschlechterverhältnis egal ist. Und man wird nicht Archäologe, wenn man nicht davon träumt, alte Kulturen zu entdecken, erforschen und zu bewahren. Was kommt dann eigentlich als nächstes? Wird vielleicht die seit dem ersten Irakkrieg in Deutschland sitzende Mannschaft des DAI Bagdad abgezogen oder gefeuert?

Wer mal ein Steinmeiersches Dokument der Heuchelei sehen will, soll sich mal diese Seite des AA anschauen.

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"Susanne von Arabien" trifft es ganz gut. Es gibt Leute, die mit den üblichen Massstäben und mit den eingeübten Denkmustern nicht fassbar sind. Selbst Journalisten vor Ort bewegen sich ja in einer künstlichen Welt, in Journalisten-Hotels, mit ausgesuchten Dolmetschern, Fahrern und im Falle eines Falles unter besonderem Schutz. An diesem Fall zeitgt sich, dass keiner der deutschen Journalisten, die gerne als "Irak-Kenner" präsentiert werden, eigentlich weiss, was in dem Land wirklich los ist, abseits der Verlautbarungen. Nichts als vage Spekulationen - es könnte so sein, aber auch anders.

Auf der anderen Seite ist es natürlich für den Normalbürger schwer verständlich, wenn ein Staatsbürger einerseits von den Möglichkeiten des Staates z.B. im Falle der Entführung oder bei den Hilfsgeldern profitiert, aber andererseits seine Motive und Hintergründe nicht offenlegt (selbst den bundesrepublikanischen Behörden oder Diensten) und sich unkooperativ zeigt. Aber ich denke, damit muss man leben, denn wie schon oben gesagt: Es gibt Leute, die mit den üblichen Massstäben ...

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Es ist etwas schwer, das dem normalen Bildleser oder seinen gossigen Zuträgern zu vermitteln, aber: Die Wissenschaft kommt nun mal aus Deutschland. Hier sassen und sitzen die Cracks, hier wurde der Nachwuchs der Leute vor Ort ausgebildet, ohne Deutschkenntnisse kann man das Fach nicht studieren. Slbst Isin ist in den späten 80ern noch von Deutschen ausgegraben worden. Und im orient arbeitet man anders als in deutschland, da hängt man mindestens 3 Monate am Stück unten, teilweise auch noch länger. Für viele Ältere ist es eine Art Verbannung, aber erklär das mal einem, der in der Urgeschichte auch der europäischen Kultur (von da geht nämlich der Ackerbau aus) nur einen Haufen Scherben und in der Zeit des Kalifats nur einen Haufen Islamisten sieht.

Wenn frau Osthoff eine Karavanserei rettet, ist das nicht ein Trumm Irak, sondern eine Einrichtung, die ihre Existenz vor allem Mitteleuropa und seinem Drang nach Kultur verdankt; was da gehandelt wurde, landete bei uns. Aus Sicht der Wissenschaft handelt sie nur logisch, und dass sie das nicht jedem Deppen erklärt und auch nicht erklären kann, liegt in der Natur der Sache.

disclaimer: der autor hat va im nebenfach studiert, mit schwerpunkt auf das assyrische zeitalter

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Und einer der Deppen, die die edlen Motive der Frau Osthoff nicht verstehen, ist also unser Bundesaußenminister Steinmeier, SPD, der «wenig Verständnis» für eine Rückkehr der Dame nach Irak aufbringen kann, nachdem er mit seinem Krisenstab und dem Geld des Steuerzahlers selbige aus einer Gefahr herausmanövriert hat, in die sie sich nun wieder begeben möchte.
Da sei an edlen Motiven was will, aber ohne Erklärungen für dieses, sagen wir: ungewöhnliche Verhalten wird es schwer, zu begreifen, was da vor sich geht. Und nicht jeder hat das Glück, VA studiert zu haben und deshalb im Gegensatz zum Außenminister und sonstigen Idioten Bescheid zu wissen.

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*hüstel*

Wenn ich Herr Steinmeier wäre, würde ich mich vielleicht ein klein wenig mässigen, nachdem die irakpolitik der amtierenden Bundesregierung incl. Folterlager und Co. nicht wirklich prickelnd ist.

Ein kleines Beispiel: Niemand in dieser Regierung schickt einen Brief an Siemens oder andere grosse Firmen mit der Aufforderung, ihre Teams abzuziehen. Obwohl da auch Risiken sind. Sogar nicht unerhebliche. Aber die langjährigen Beziehungen, beispielsweise des Strassenbauers Hochtief, der im Irak deutsche Autobahnen gebaut hat, haben natürlich Vorfahrt. Aber eine Frau, die in Kultur macht und darauf hinweist, was für Geschäfte da im Irak sonst noch laufen - etwa mit einem Mitbesitzer eines grossen Handelskonzerns und seinem Privatmuseum im 3. Stock seiner Villa - die muss natürlich gestoppt werden.

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Und nicht jeder hat das Glück, VA studiert zu haben und deshalb im Gegensatz zum Außenminister und sonstigen Idioten Bescheid zu wissen.

Doch. Die Gelegenheit hätte jeder. Muss sich nur informieren. Augen aufmachen, lesen genau hinschauen und so nebenbei das Hirn eingeschaltet lassen.

Ich bin nämlich "jeder". Ich weiß "Bescheid", und das ohne jedwede "Insider"-Info, nur ein bisschen mit offenen Augen durch die Gegend schauen.

Musste ja nichtmal in "Fachseiten" schauen, das interessanteste Ding gabs auf tagesschau.de (was auch zeigt, dass es irgendwo dort Journalisten geben muss, die auch "Bescheid" wissen)

Und wenn der Steinmeier tatsächlich nicht "Bescheid" weiß dann hat er den falschen Job, denn er wird dafür bezahlt, "Bescheid" zu wissen, und ein Haufen Leute werden ebenso bezahlt, dafür zu sorgen, dass er "Bescheid" weiß.

Und: ich zahle meine Steuern lieber für 1000 Osthoff-Befreiungen als für vieles, wofür es sonst so ausgegeben wird.

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@hellblazer: Ok, dann machen wir das so : Du zahlst die Osthoff-Befreiungen #2 - #1001 und meine Steuern werden fuer sinnvollere Dinge (Kindertagesstaetten, Ausstattungen von Schulen, Blogforschung und Einstellung zusaetzlicher parlamentarischer Staatssekretaere ) ausgegben ...

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Ich möchte mit dieser sicherlich sehr eigenwilligen Person sicherlich nicht den Raum teilen müßen. Fanatiker, Extremisten und Missionare haben immer so was Penetrantes und was ich über die mir zugänglichen Quellen über diese Frau erfahren habe läßt mich darauf schließen, daß sie ihren Weg ohne Kompromiss geht.
Wer aber bin ich, daß ich mir anmaßen könnte über ihre Handlungen zu richten? Wer gäbe mir das Recht zu bestimmen wo sie sich wann aufhalten darf?
BY the way wird ja auch berichtet sie habe auf humanitärer Ebene viel für das Volk im Irak erreicht und da humanitäre Aktionen vor Ort die beste Garantie für eine Entwicklung in unserem Sinne sind und diese Aktionen am besten durchgeführt werden können wenn man Ansprechpartner vor Ort hat welche sich in beiden Miliös zurecht finden handelt diese Frau auch in unserem Interesse.
Das Risiko verbleibt bei ihr. Wenn Sie den Mut hat es einzugehen (ich hätte ihn warscheinlich nicht), dann chapeau!
Aber es ist einfacher gegen Sozialschmarotzer (dieser Architekt ist schlimmer als Florida-Rolf! Sozialleistungen in der Karibik) oder undankbares Pack (Frau Osthoff, welche uns als Dank für ihre Rettung die Füße küssen müßte anstatt al Dschasiera zu bespassen) zu wettern als die tatsächlichen Problemverursacheer zu benennen.
HundertFrau Osthoffs oder tausend Leistungsentfänger schaden dem Staat weniger als eine Niete in Nadelstreifen mit milionenschwerer Abfindung.

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Tja, also wenn man sich nichtmal mehr auf Gerds rechte Hand verlassen kann...
Ich hab die tagesschau-Sachen schon gelesen, und wenn Herr Müller-Karpe recht hat, und wenn mit diesem Privatmuseum im 3. Stock was nicht stimmt, und wenn hier Kultur vernichtet wird, und nur Frau Osthoff kann sie retten: Dann erwarte ich zumindest, daß ein paar anständige Parlamentarier mal aufstehen und ihren Bundesminister des Auswärtigen ordentlich auf den Pott setzen, ob seiner Unwissenheit/Ignoranz/beidem.

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@holg: D'accord - und auf eigenes Risiko kann doch jeder machen wie und wo und zu was er lustig ist. (Noch jemand Interesse am Aufbau der Nordfleisch unit Falludscha? (Im Schweinefleischdepartment gibt es noch etliche Vakanzen ...))

@don: Nebenfachstudien qualifizieren im Allgemeinen mal eher zu nix, das sind eher so Aufnaeherdinger fuer die Badehose (Seepferdchen, Freischwimmer etc.) - sieht nett aus, bringt nix - wenn der weisse Hai kommt.

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@franz.: das Geld steckt der Staat aber nunmal nicht zu Gunsten einer Osthoff dort zu wenig rein, wo es sinnvoller wäre, sondern zu Gunsten ganz anderer Dinge.

Wenn Ihnen meine kleine Polemik zu platt erscheint, das liegt nur daran, dass ich versucht habe, auch was auf dem Niveau der "Osthoff, die Nervensäge"-Laberbacken zu sagen. Ich gebe zu, dass das nicht so einfach ist für jemanden, der normalerweise nicht gewohnt ist, auf RTL2-Stammtischniveau zu argumentieren. Ich werde da noch üben müssen...

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Neulich, in Mesopotamien
Es ist eine Weile her, da gehörte ich selber einer privaten Hilfsorganisation an, die humanitäre Arbeit in Kurdistan mit schwerpunkt Irak leistete. Wenn jemand von uns unten war, wurde ein Jeep mit aufmontierten MG auf Koaxlafette und 250 Schuss Mun gemietet, oder ein Dutzend Peschmergas mit Kalaschnikows als Eskorte. Niemand von uns hat irgendeiner Botschaft oder einem Konsulat irgendwas über unseren Aufenthalt oder unser Reiseziel gesteckt, viel zu groß war die Gefahr, dass die mit irgendwem zusammenarbeiten, der von unserer Arbeit nichts erfahren darf. Von daher hat Susanne Osthoffs Handeln mein vollstes Verständnis.

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Schon vor langer Zeit bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß ich nicht jeden verstehen und für alles Verständnis aufbringen muß. Bei Frau Osthoff gelingt es mir auch nicht.

Das gezahlte Lösegeld ist mir ziemlich egal. Mir stößt etwas anderes auf. Ich gehe davon aus, daß sich einige Leute für ihre Befreiung sehr weit aus dem Fenster lehnen musten. Vielleicht bis zu dem Punkt, wo sie sich selbst gefährdeten. Wo sie befürchten mußten als Zuträger oder Helfer für "die Ungläubige" zu gelten oder enttarnt zu werden. Leute haben vermutlich für ihre Befreiung das eigene Leben riskiert. Man diskutiert nicht mit und begegnet nicht solchen Entführern ohne ein gewisses Risiko einzugehen.

Vor diesem Hintergrund liegt mir ebenfalls das Wort "undankbar" auf der Zunge, wenn ich Frau Osthoff Verhalten sehe. Natürlich kann sie machen was sie will und wo sie will. Warum andere allerding nochmal ihr eigenes Leben für sie einsetzen sollen, erschließt sich mir nicht.

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Rainer Hermann?
Man muss nicht verstehen, was Frau Osthoff macht, und warum sie es tut - ich sehe jedenfalls keinen ernst zu nehmenden Anlass an ihren Motiven zu zweifeln.

Es sollte vielleicht noch erwähnt werden (etwas, dass R.H. auch ohne jede Anstrengung hätte recherchieren können), dass Frau Osthoff mit einem Empfehlungsschreiben der deutschen Botschaft aktiv war, dass das Geld für die Karawansei von der deutschen Bundesregierung bereits überwiesen war - und auch der Aufbau eines deutschen Kulturzentrums in Arbil (eine Stadt, die als sicher galt) in deutschen Interesse erfolgte. Seine wilden Spekulationen über Osthoff als Superagentin 007 sind schäbig, ja, sogar niederträchtig, weil sie das Leben von Frau Osthoff gefährden können.

Nach seinem Artikel, der mit der Sicherheit von Frau Osthoff wie auch mit der Wahrheit spielt, wünsche ich ihm, dass er bzw. die FAZ wegen seines verleumderischen Artikels jede Menge Abmahnungen und Unterlassungserklärungen zu schlucken hat. Oder sogar Kontopfändungen wie bei Arendt-Art zur Zeit wg. seiner Auseinandersetzung mit Broder und Honestly Concerned. So etwas täte Rainer Hermann vielleicht gut.

Bloß: Die Ungleichheit der Waffen gehört zum Spiel der FAZ.

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Vielleicht sollte man ihm auch einfach nur einen kleinen Urlaub irgendwo südwestlich von Mossul spendieren. Ob wohl die im Jemen verschleppten Touris auch Spione waren?

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Nachtrag: Kontopfändung? Honestly ennerved? Gibt es da einen Link zu?

Update: Gefunden. Öps. Vermutlich wird mancher über den späten Broder im Verhältnis ähnlich denken wie die KP China über den späten Mao. Andererseits, so richtig hat Broder ohnehin keinen Ruf mehr zu verlieren, die Zeiten als wichtiger intellektueller kann man sich nach seinem Konflikt mit Oliver Gehrs schenken.

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Ob wohl die im Jemen verschleppten Touris auch Spione waren?

Es heißt, es sei Ex-Staatssekretär Chrobog mitsamt Familie.

Nachtrag: Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass er und seine Familie im Jemen vermisst werden.

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Chrobog könnte ein blöder Zufall sein (falsche Zeit, falscher Ort). Aber könnte auch was anderes als die "übliche" Entführung von Ausländern im Jemen sein. Mal wieder viel Zeilenhonorar für Spökenkieker.

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Rainersacht: Friedensnobelpreis für Susanne Osthoff!
http://www.rainersacht.de/?p=1078

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Was hast Du denn da für eine braune Bremsspur im Trackbak bei Dir?

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Ähem, ja, bei 'Deutschling' hab ich gezuckt - aber ich fand sowohl seinen Kurzsenf als auch seinen Beitrag zu Susanne Osthoff diskussionswürdig, weil er eben nicht in das Altmännergesabber einstimmt.

Ansonsten ist er offensichtlich in Ossi, der sich freut, 1990 toitsch geworden zu sein. Ich denke: Der tut nix, der will nur spielen. Zu den Neconbastards gehört der nicht...

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Dann rutsch mal weiter nach hinten in seinen Beiträgen, dann wird schnell klar, dass er nicht zufällig in deren Blogrolls auftaucht. Von wegen Faxen und Fickzionen doll finden und so.

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Stimmt. Ich werde ein Auge darauf haben...

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und dann noch die Verwaltungsgerichte
Wenn man liest, welches Horrorszenarion die Bundesregierung im Fall Osthoff aufbietet, was im Irak alles passieren kann und andererseits miterleben muss, wie Verwaltungsgerichte und Oberverwaltungsgerichte serienweise, Familiene, Kinder, Frauen und Männer in den Irak zurückschicken, weil da ja alles nicht mehr so schlimm ist, fragt man sich, wer da nun wem was in die Tasche lügt.

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Nun, wenn ich das humanitäre Dilemma hätte, sagen wir mal, 10 Typen die medizinischen, sauteuren Leistungen zu verweigern, die sie brauchen, weil sie sich in Thailand partout HIV holen wollten und noch andere damit infiziert haben - oder für das gleiche Geld Frau Osthoff 10 mal loszukaufen - dann wäre Frau Osthoff immer wieder der bessere Deal. Ganz sicher.

Aber wenn wir schon dabei sind: Wieso sperrt die Bundesregierung die Sexdrecksäcke auf dem Weg nach Thailand nicht fest? Das ist doch ein weitaus grösseres Risiko.

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Wieso sperrt die Bundesregierung die Sexdrecksäcke auf dem Weg nach Thailand nicht fest? Das ist doch ein weitaus grösseres Risiko.
Ich wäre mehr fürs Aussperren. Jeder, der mit AIDS aus Thailand zurück kommt, muss wieder dorthin zurück, oder er wird gezwungen, als Assistent für Rainer Hermann im Irak zu arbeiten...

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Also komm, das kannst Du der Welt da draussen nicht antun. Wer soll die denn bitte nehmen?

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Die erste Handlung Deutschlands nach Eröffnung des internationalen Flughafens Arbil war die Einrichtung einer Abschiebe-Airline. Ordentlich Knebel in Mund, Haldol in die Vene und ab dafür. Sind ja nur Kurden oder Assyrer, jedenfalls keine deutschen Herrenmenschen. Und die Susanne verhält sich auch nicht, wie sich eine ordentliche deutsche Maid verhalten soll.

Deutschland von unten betrachtet, heißt, Deutschland aus der Perspektive der Schwächsten in diesem Lande zu sehen, und das heißt eben u.a., aus der Perspektive von Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen, und sorry, aber aus dieser Perspektive ist Deutschland ein bisweilen, wenn auch nur vereinzelt folterndes rassistisches Apartheidsregime. Fuck Germoney.

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Illegale Einwanderer? Haben wir nicht. Die Politik blendet nicht erst seit der Diskussion um das Zuwanderungsgesetz die Wirklichkeit einfach aus. Beispiel Gesundheitskarte (weil es mein Berufsfeld betrifft): Nach der Einführung der Gesundheitskarte, e-Rezept, usw. hat der Arzt keine Möglichkeit mehr einen Patienten ohne Papiere/Gesundheitskarte zu behandeln. Was zur Zeit in Grossstädten als Good-will von Ärzten gemacht wird, geht dann nicht mehr. Bis zu 1 Million Menschen werden einfach ausgeblendet - Solange sie durch ihre Schwarzarbeit die Wirtschaft am Laufen halten.

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Hinsichtlich der medizinischen Versorgung hatten es römische Sklaven besser.

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@che
Daher bin ich ja auch Liberaler. Im antiken Rom gab es eine persönliche Verantwortung des Sklavenhalters für seinen Sklaven. Da wurde die Verantwortung nicht einfach an den Sozialstaat abgegeben.

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Glaubst Du, Unternehmer vom Typus Falk-Harlos-Häfele-etc.pp. würden für irgend etwas Verantwortung übernehmen?

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Ich habe bei meinem posting das ;-) vergessen.

Ich hatte von Verantwortung geschrieben und nicht von Unternehmern.

Aber Unternehmer von Typus Falk&Co wissen, dass im Ernstfall der Sozialstaat einspringt. Banken können Verluste abschreiben, Mitarbeiter werden der Arbeitsagentur übereignet, Fördergelder nicht zurüchgefordert. Dass man wie Falk ein paar Monate hinter Gittern verbringen muss, ist ein absoluter Einzelfall. Kein Unternehmer muss persönliche Racheakte von ehemaligen Mitarbeitern oder Gläubigern fürchten. Es geht alles seinen sozialstaatlichen Weg. Und die Zeiten, wo Geschäft noch was mit Reputation zu tun hatte, sind seit den Zeiten der Hanse vorbei.

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Das unternehmerische Risiko im Goldgräberbereich war kurz nach der Einführung des Henry-Stutzens auch höher als heute ;-)

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was aber zu denken gibt, ist, dass sich die eine hamburger intellektuellenpostille für die tante stark gemacht hat, und öffentlich solidarität für osthoff gefordert hat.

das passt doch alles nicht zusammen. da fehlt noch die eine information, und zwar die wichtigste: wer mit wem wofür.

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auch ein blindes Huhn...

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Die ist aber schräg, die Frau:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/24/0,3672,3256408,00.html

Hört sich genau so wirr an, wie es sich liest.

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Nein, nicht schräg. Nur vollkommen sauer, frustriert und schon lange vor der Entführung komplett desillusioniert und begründet verbittert, was die deutsche Auslandspolitik, aber auch die "westliche" Journallie betrifft.

Wenn das so stimmt, wie sie das sagt (und wenn ich das ARD-Interview mit dem Mainzer Prof dazunehme erscheint mir das wahrscheinlich) hat sie auch allen Grund dazu. Sie verbittet sich Spekulationen über Motivationen und Privates/Persönliches, und sie hat Recht damit, denn solange sich offensichtlich kein Arsch auch nur ansatzweise für die Fakten (die Entwicklungen und Erfahrungen von mehreren Jahren einschließen) interessiert kann das Interesse in diese Dinge nur den Zweck haben, das auch in Zukunft nicht tun zu müssen. Wenn ich mir das Gros der Berichterstattung so ansehe, hat sie auch damit völlig Recht.

Dass sich das so gestammelt liest liegt übrigens auch daran, dass das eine 1:1-Transkription mündlicher freier Rede ist. Ich habe auch mal ein freies mündliches Interview gegeben, und als ich das schriftlich gesehen habe habe ich längere Zeit an meiner einfachsten Sprachkompetenz gezweifelt. Und ich hatte da keine existenzielle Stresssituation über mehrere Wochen im Genick. Für das, was die Frau hinter sich hat, erscheint sie mir fast überraschend klar - wobei das auch verständlich ist, ich verstehe dieses "Festhalten" an klarer und einfacher Position auch als psychologischen Selbstschutz. Dass dabei der Frust und die Wut dafür sorgt, dass manches "wenig diplomatisch" erscheint oder auch etwas verzerrt wahrgenommen wird halte ich für nachvollziehbar und verständlich. Und habe schon ein schlechtes Gewissen, weil auch ich mich jetzt dabei ertappe, da rumzupsychologisieren, ohne auch nur ansatzweise nachvollziehen zu können, was die Frau nicht nur in den letzten Wochen durchgemacht haben muss.

Nein, "Dankbarkeit" dürfte das letzte sein, was man von der Frau erwarten sollte. Dafür sehe ich keinen Grund auf ihrer Seite. Frau Osthoff schuldet niemandem irgendwas.

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Es gab mal in den 60ern eine Zeitschrift von Andy Warhol, der die Interviews auch 1:1 abgetippt hat, mit allen ähs und alsos. In meiner nun doch schon ziemlich langen Laufbahn als Journalist mit einer Reihe von recht bekannten Leuten kam mir genau 1 Politiker unter, dessen Interviews man abschreiben konnte: Hans-Jochen Vogel. Alle anderen konnten weder abgeschrieben noch ungeschnitten gesendet werden.

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Ich bitte Euch, wie soll eine frisch traumatisierte Person denn sonst reden? Bei der Vorgeschichte alles folgerichtig!

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Ich fand es sehr schräg - und habe diverse Male "Au weia" gesagt, als ich es las bzw. hörte. Ihre erste Sorge ist demnach, wie sich 40 Familien über Wasser halten, ihre zweite Sorge das Medienecho. Sie stand extrem unter Strom und regte sich zum Ende hin immer weiter auf. Mir fielen diese Sätze auf :
Irak ist auch bei uns!
[Auf die Frage, was Sie tun möchte] Das steht jetzt nicht zur Debatte. Denn ich kann...Was ich möchte, hat mich im Leben noch nie einer gefragt! Das wär mir jetzt neu, wenn ich jetzt plötzlich diese Frage hören würd...ich hör sie gerade, aber ich...aber ich kann nicht so handeln wie ich will ...Verstehn Sie? Da gibts nicht die Möglichkeiten und da kann ich eigentlich garnichts dazu sagen.
Das klingt nicht gut.

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... nein, ich denke nicht dass wir (abgesehen von verschleierten Interviewteilnehmern) den Irak hier schon bei uns haben, das ausmalen Scholl-Latourscher Verschwoerungsszenarien bringt niemanden weiter. Wenn da tatsaechlich was in der Richtung waere wuerde ich doch um Butter bei die Fische bitten, dieses duestere herumgedeutel kann auch ganz banale Wichtigmacherei sein.

Wie gesagt - man sollte das Ganze nicht so hoch haengen. Es gibt wichtigeres ...

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... als angekündigte Beschneidungen der Grundrechte?
Wenn sich MdBs dazu bewogen fühlen, aufgrund von Zeitungsenten oder schlecht übersetzten Interviews mal eben die Freizügigkeit abzuschaffen, sollte das schon prioritär behandelt werden.

Andererseits hat es auch etwas Gutes, wenn jetzt der Herr von Klaeden und die SPD-Uschi mal ein halbes Jahr lang nichts mehr öffentlich verlautbaren. lassen.

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Tur mir leid, aber an der ganzen Osthoff-Geschichte ist irgendwas oberfaul...ich weiß nur nicht recht was.

But there is much more than meets the eye.

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das einzig "oberfaule", das ich sehen kann ist, dass diese Geschichte in der Realität spielt und nicht im Film oder gar einer Soap-Opera, wo Menschen glattgezeichnet entweder gut oder böse sind sondern eben Menschen - mit Macken, Kanten, sympathischen wie unsympathischen Zügen, mit Subjektivität der Wahrnehmung, Geschichte und persönlichen Meinungsbildern, die je nach Hintergrund mehr oder weniger nachvollziehbar für andere sind, die andere teils "richtig" teils "falsch" finden können etc. pp.

Das richtige Leben ist keine schwarz-weiß-Bitmap mit 50% Schwellenwert. Das Leben ist farbig, mit Artefakten und Kontrastfehlern, grellen Flecken und farbschwachen Fransen.

Das scheinen mir eine Menge Leute vergessen zu haben.

Genau deshalb, weil niemand das "ganze Bild" sehen kann (dazu müsste man mal eben schnell Frau Osthoffs Leben nachleben, und dazu noch das einiger anderer), wäre es schön, wenn sich auf das Nachvollziehbare und Faktische konzentriert würde und nicht noch davon abgelenkt würde.

Hier geht es - letztlich - um Kulturpolitk. Oder darum, wie solche unterminiert oder ganz vermieden wird, zu Gunsten eines Reibachs weniger. In dieses "Spiel" ist Frau Osthoff hineingeraten und muss - mit inzwischen wohl ohnmächtiger Wut - erkennen, dass sie diesen intriganten und oberflächlichen Idioten in Politik und Journallie und der Ignoranz einer Soap-geilen Öffentlichkeit nichts entgegensetzen kann.

Ihren Westskeptizismus kann ich, wenn ich mich auch nur zu einem klitzekleinen Bruchteil in ihre Lage versetzen kann, sehr gut verstehen - dieser Bruchteil reicht mir schon, mehr muss ich davon garnicht haben, sonst würde ich wohl Amok laufen...

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Offensichtlich waren die SPONacken und andere Hurnalisten nicht mal in der Lage, dort abzuschreiben, wo sie sonst oft abschreiben - bei der New York Times. Aber lesen ist nun mal schwerer als rumkeifen.

Isin, das im Text vorkommt, war vor etwa 4000 Jahren eines der wichtigsten sumerischen Zentren, angegraben übrigens von einem deutschen Projekt in den 70er, 80er und frühen 90er Jahren. Besonders prekär: Damals wurde der zentrale Palast nicht gefunden - nun, seit dem Einmarsch der Amerikaner hat man vor Ort genug Zeit und auch eine Menge Wissen, schliesslich requirierten Hrouda und seine Leute die Grabungshelfer vor Ort.

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Chrobog lehnt sich aus dem Fenster
Nett in diesem Zusammenhang ist, was Herr Chrobog zu Entführungen in einem Interview im BR noch am 20.12.05 gesagt hat http://www.tagesschau.de/audio/0,2773,OID5066098_NAV_BAB,00.html:

...Es begeben sich ja natürlich immer wieder Menschen in Gefahr. Und man erwartet ja allgemein eine Rundumversicherung des Staates. Kommt jemand in Gefahr, wird er entführt, dann verlangt man, dass der Staat sofort eingreift und die Dinge löst. Das ist eben zunehmend schwierig geworden in dieser Welt. Und dieses fast soziale Versicherungsdenken der deutschen Bürger ist natürlich etwas, was man Aufgreifen muss. So geht es natürlich nicht!...

Dass ihn seine Worte so schnell einholen, hätte er wohl nicht gedacht. Und vom reaktionären Mob piepst auch keiner mehr (nicht mal der Vonklaeden...)

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Gut, im Jemen gibt es ja noch eine ordentliche Clanstruktur mit den kleinkriminellen Familien, die einfach nur ein paar Mitglieder freipressen wollen und ansonsten keine weitergehende Agenda haben. Sprich, gar nicht zu vergleichen mit dem Irak, allenfalls Südsudan, Nigeria, Somalia und so weiter.

Spass beiseite, ich wüsste gern, ob man dem Herrn jetzt auch verbietet, ins Ausland zu reisen. Noch dazu, wenn jetzt die Welt mitbekommt, wie man sich die Beine ausreisst, um ihn zu befreien.

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Interessant wäre auch z.B. warum ein gut Informierter Mitarbeiter des AA, wohl auf persönliche Einladung, ausgerechnet in den Jemen in den Urlaub fährt. Und dies keinerlei kritische Anmerkung der in den letzten Tagen schnellurteilenden Politik auslöst.

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nunja
Sagen wir so: eine Frau die wirklich einer wichtigen Tätigkeit nachgeht (über die im übrigen wohl sonst nie berichtet worden wäre) und eine erfolgreiche Befreiung aus einem Kriegsgebiet. Die paar Millionen zahlt der Staat (und wie oben erwähnt mal nicht für Schulen und Hartz4 Empfänger) und die Frau Ostholff sagt dann ganz prav "Puh - danke das ihr euch alle so um mich bemüht - nun bleibe ich schon ruhig und trolle mich nicht morgen gleich bei Kerner und Co. sondern geniese meine neue Freiheit." Was sie später macht interessiert keinen und ist auch ihre Sache (allerdings Befreiung 2-1001 natürlich nur gegen Vorauszahlung seitens Frau Osthoff bzw. des Instituts).

Und genau so hätte es enden sollen.

Aber irgendwie passt dann genau

"das war eine Blamage für Deutschland, ganz einfach, und der Geiz schreit zum Himmel, und das tut mir leid. Ich habe niemanden beauftragt, den ganzen Wirbel aufzurollen"

nichts ins Bild ... a) die Frau ist leider verstört -> kein Interview sondern ab in den Schoss der Familie/Therapie b) meint das ernst -> Ticket für Bagdad in die Hand geben und guten Flug wünschen c) meinte das alles ganz anders -> kann es nochmal erklären und sollte dann bitte unbedingt schweigen

... oh und schweigen sollte eh einige zu diesem Thema. Nur ein paar ungemütliche KSK-Beamten können gerne meine Steuergelder (Lösegeld) wieder eintreiben und dabei auch gerne ggf. auf das engmaschige CIA-Linienflugnetz zurückgreifen. Wobei das merkwürdigerweise sehr viele Stops in East New-Europe bittet...

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Spinner, Dödel und Verarsche
Mir gefällt die Frau:

http:// www.heute.de/ZDFheute/inhalt/24/0,3672,3256408,00.html

Ganz klasse. "Frisch Traumatisiert", kann aber Reisepläne schmieden. Der ganze Vorgang mit dem Mediengezänk fällt - my two cents - unter die Rubrik "Volksbelustigung".

Rausholen ist richtig, einen F*rz auf die Paar Euro. Jeder nie befahrene Kilometer Radweg um Crimitschau kostet ein vielfaches.

Jedoch ist die Person der Schleier-Susanne endgeil klasse peinlich:

Hat jemand schon einmal eines dieser Weiber getroffen, die wichtig-wichtig sich an exotischen Plätzen um "Hilfe" für alles jedes, dass nicht bei Drei auf den Bäumen ist, "kümmern" ?

Die Frau ist die weisse Massai in Grün (passt zu ihrer neu gewählten Konfession und der kleidsamen Burka, sie sieht eh ja sch*isse aus), mit allem was so wunder-windelweich-hilfehilfe-wicht-wichtig ist.

Was genau schützt die Frau vor Raubgrabungen ? Wo ? Wie konkret ? Was hat sie konkret gemacht ? Brunnen gebohrt, Hospitale errichtet ? mehr als das THW sonst tut ? Was ist ihr Claim to Fame ? Nur das sie entführt wurde ? Hat die Sgrena auch geschafft. Oder ist sie einfach nur wirbel-wichtel-wichtig ?

Soll sie bitte hin fahren wohin sie will. Steht jedem frei. Und ihr Lösegeld hat sie , gesamtwirtschaftlich gesehen, längst durch die gesteigerten Zeitungsverkäufe wieder eingespielt.


Viel wichtiger als diese Tante ist folgende Frage:

Waren die Schammar nicht die von Hadschi Halef aus Karl May ? Und wie hiess Halefs Schwiegervater ? Fragen über Fragen.

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Der Vollständigkeit halber, das war ein Abaya, keine Burka:

http://www.oriental-style.de/index.php?page=abayaorinetalische

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Durch die Wüste
Um die Verwirrung komplett zu machen: In Ägypten ist Abaya die Bezeichnung für das Reitergewand der Beduinen, einen weiten Mantel aus Baumwolle. Das gleiche Gewand wird in Bahrain Abba genannt, während die bodenlange, kurzärmelige Tunica männlicher Fellachen Djellaba heißt, nicht aber in Ägypten, wo man von einer Gallabeyah spricht, da der im arabischen extrem wichtige Laut Dj dort als hartes G gesprochen wird. Es wäre überhaupt kühn, von einer Sprache arabisch zu sprechen, da schon Palästinenser und Ägypter englisch miteinander reden, weil ihre Dialekte zu weit auseinander sind, und klassisches Arabisch und Hebräisch haben mehr miteinander gemein als heutige arabische Dialekte mit dem klassischen Arabisch. Würde man das auf unsere Region übertragen, wären Niederländisch, Flämisch, Dänisch, Schwedisch, Isländisch, Norwegisch und Deutsch alles Dialekte der selben Sprache.

Zu erwähnen wäre noch der Tschador, den ausschließlich persische Frauen tragen und der ein schwarzer Umhang ist, der Kopf und Körper bedeckt, aber das Gesicht frei lässt. Frauen außerhalb Irans, die den Tschador tragen, z.B. im Libanon, drücken damit mitunter ein politisches Bekenntnis aus, wie etwa Parteizugehörigkeit zur Hisbollah . Hier sind die durch Bekleidung ausgedrückten Zeichen und feinen Unterschiede jedoch so subtil, dass manwahrscheinlich im betreffenden Kulturkreis aufgewachsen sein muss, um sie unmißverständlich wahrzunehmen.

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Oh Mann, "lebemann", manchmal bin ich so froh, dass das hier alles virtuell ist. Wieviele Anzeigen wegen Körperverletzung im Affekt ich jetzt schon hätte, nur weil ich auf offen gezeigte Dummheit immer so ein Zucken im Arm bekomme...

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@ hellblazer

Ja, in Niederwern wird halt handfest argumentiert. Gut, dass zumindest einer von uns die kleinen IQs mit Löffeln gefressen hat, und daher den Titel "Deutungshoheiterich" verdient.

Anderer Leute Meinungen, besonders wenn sie einem gegen den Strich gehen, bedürfen halt der Faust aufs Maul, gelle ? Aber sicher bist Du sonst ein ganz Toleranter, wenn man Dir nach dem Mund redet, oder ?

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Es wäre überhaupt kühn, von einer Sprache arabisch zu sprechen, da schon Palästinenser und Ägypter englisch miteinander reden, weil ihre Dialekte zu weit auseinander sind, und klassisches Arabisch und Hebräisch haben mehr miteinander gemein als heutige arabische Dialekte mit dem klassischen Arabisch.

Ich habe mich gestern schon gefragt, welches Arabisch wohl Susanne Osthoff spricht, als sich viele darüber echauffierten, dass sie in jenem TV-Interview, in dem die Fragen auf Hocharabisch gestellt wurden, lieber ins Englische wechselte.

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Laßt doch die Frau in Ruhe
Bei aller Liebe,
und ich möchte dabei meine Aussage von oben wiederholen, ich möchte Sie nicht zu meinen Bezugspersonen zählen, ist es Ihre Entschéidung was sie wo mit wem macht.
Wir haben hier in diesem Land wichtigere Fragen zu klären über die wir uns das Maul franselig diskutieren müßten ,als ob eine engagierte aber penetrante Person in den Irak zurück kehrt, sich Geld dafür in den Hintern blasen läßt, dafür daß sie bei Christiansen, Kerner, Maischberger oder wer auch immer das Highlight der Woche gibt oder das was ein jeder vernünftige Mensch verweigern sollte, die dankbare Deppin der Bildzeitungsschlagzeile "Wir sind Geiselbefreier" gibt .
Laßt die Frau Ihren Weg gehen. in Deutschland gibt es mehr schlecht integrierbare Personen die keine Hilfe bekommen und wenn diese Frau keine Hilfe will und sich in Ihrem selbst gewählten Umfeld zurecht findet dann laßt Frau Osthoff ihr Leben leben.
Solange sich kein Mensch hier darüber aufregt, daß ein 55-jähriger ohne verschulden arbeitslos gewordener Handwerker eher im Englischen Garten von einem Tieger gefressen wird als eine neue Arbeitsstelle zu finden und demnächst wegen Hartz IV aus seiner langjährigen Wohnung fliegt sollten uns die Probleme im Irak nur am A**** tangieren.

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neenee, "lebemann", ich habe nix gegen Meinungen. Hohle Stammtischphrasen ohne jeglichen Informationsuntergrund als solche zu bezeichnen allerdings ist bestenfalls ein Euphemismus.

Wenn ich von dir eine Meinung sehen kann, die auf mehr als auf BILD-Vorurteile und dumme Machosprüche fußt, sag' einfach Bescheid, dann bin ich der erste der die "toleriert", auch wenn's eine andere als meine sein sollte.

Und soll mich es nun beeindrucken, dass du ein Impressum lesen kannst? Sorry, aber dummes Geschwätz aus dem anonymen Off beeindruckt nicht. Im Gegenteil.

Holg: wo lässt sich Frau Osthoff "Geld in den Hintern blasen?" oder tingelt zu Kerner & co.? Gerade, dass sie das nicht macht dürfte einen guten Teil des beleidigten Boulervard-Echos, das sie in den Dreck zieht und vom Opfer zum Täter macht, ausmachen.

Das Thema ist nicht Frau Osthoff. Sondern der unsägliche Umgang von großen Teilen der Medien mit einem "Fall" wie dem ihren, der hier, denke ich, lediglich als konkretes Beispiel dient, um ganz andere Missstände zeigen zu können - in den Medien, in der Politik, und in einem Mob, der willig diesen Gammeljournalismus frisst als wäre es feinstes Rumpsteak.

Es gibt imo keinen "Fall Osthoff". Sondern einen "Fall Schmierenjournalismus" und einen "Fall Kulturguthehlerei" und einen "Fall Politikerversagen", wenn ich mir die Reaktionen derer, die sich "Volksvertreter" schimpfen so anschaue, wie sie versuchen, sich ihrer Vertretungverantwortung zu entziehen. Und noch einige andere "Fälle". Mit Frau Osthoff als Person haben die alle nichts zu tun. Aber an ihrer persönlichen Geschichte (bzw. dem Umgang mit dieser) lassen sich einige Dinge sehr anschaulich machen...

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... he,he lag ich doch nicht so falsch mit meiner Nervensaege - ich muss jetzt allerdings verbessernd anfuegen - verstrahlte Nervensaege.

Und das Frau Slomka jetzt irgendwie boese gemein faz getriggert waere kann nun ernsthaft niemand behaupten ...

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Es geht hier aber - mit Verlaub - nicht um die private Meinung über den Zustand einer Frau, die in den Medien suboptimal rüberkommt, sondern um so Dinge wie einerseits Reisefreiheit und Selbstbestimmung und andererseits um die fatale neigung von Medien, Themen bishin zu den Unterstellungen der FAZ oder entsprechenden Gossenheadlines aufzubauschen.

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Ich wünsche jedem, der Frau Osthoff da jetzt in seinen bequemen Sessel pupsend be- oder gar verurteilt drei und mehr Jahre Arbeit unter schwersten existenziell belastenden Bedingungen, allein gelassen von Politik, uninteressant für Medien, und am Ende völlig für die Katz, und dann vier Wochen Entführung durch Leute, die wahrscheinlich nichtmal die engliche oder deutsche Bedienungsanleitung der Handgranaten, Maschinengewehre und Raketenwerfer lesen können, die sie mit sich rumschleppen und auf sie richten. Dann gießen wir noch Öffentlich einen großen Eimer Moral-Gülle über das Privatleben, während die tatsächliche Leistung völlig im Dunkeln bleibt, weil medial uninteressant, und dann wird man in ein Studio geschubst, voll mit Journalisten-Dilletanten, die keine Ahnung haben, worum es geht. Dazu noch die Häme von selbstgerechten wohlgenährten RTL2-News-Guckern und BILD-Lesern, die keine hundertstelsekunde lang auch nur versuchen, sich in eine solche Lage reinzuversetzen aber einen völlig selbstverständlich auf niedrigstem persönlichem Niveau aburteilen und beleidigen (und das Ganze als Teil ihrer "Meinungsfreiheit" bezeichnen).

Dann will ich sehen, ob derjenige auf teilweise wirklich blödsinnige Fragen klare und stringente Antworten liefern kann und wie er auf im Vorwurfston moralischer Überlegenheit vorgetragene Forderungen nach "Dankbarkeit" beantwortet..

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Abgesehen davon, dass ich mir nicht sicher bin, ob Frau Osthoff menschlich wirklich so anstrengend ist oder nicht, gebe ich Holg recht - ein Stück weit. Ich finde die Arbeit wichtig, die sie im Irak gemacht hat. Würde eigentlich irgend jemand es im Falle eines Krieges in Italien für verrückt halten, wenn sich jemand für den Erhalt römischer Antiken einsetzt? Es sind die ältesten Kulturschätze der Menschheit, um die es hier geht, und es steht zu vermuten, dass einige sehr einflussreiche deutsche Konzernvorstände illegal erworbene sumerische, assyrische und babylonischer Preziosen horten, insofern gibt es sicherlich eine Interessenkoalition, Osthoff das Handwerk zu legen. Einerseits. Und andererseits ist der Alltag in Deutschland ein Thema, das jeden Tag skandalisiert werden müsste. Vor allen anderen Fragen ist die Soziale Frage diejenige, die in den Focus des öffentlichen Interesses gehört. Und ob nun deutsche Traveller bewusst nach Kolumbien fahren, um sich von der FARC entführen zu lassen, weil das ein Thrill ist, ob es Ironie des Schicksals ist, wenn Chrobog erst kürzlich seine Weisheiten zu Entführungen im Nahen Osten in einem Interview zum Besten gab und sich klammheimlich die Wallerts schon wieder die Bärte wachsen lassen :-), sollen die doch alle zusammen einen Geiselgeberverband aufmachen, der die Dinge aushandelt, oder man soll ohne viel Aufhebens zu Genschers guter alter Scheckbuchdiplomatie zurückkehren, aber nicht die angeblichen persönlichen Eigenschaften von Entführungsopfern landauf landab durch die Medien nudeln. Das würde ich ohne Weiteres als die zweite Geiselnahme bezeichnen. Lasst den Leuten ihre Würde und ihre Intimität!

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Fassen wir zusammen:

a) Arbeit muss nicht zu existenzieller Bedrohung fuehren damit sie sinnvoll ist.

b) Jenseits des Schutz antiker Hinterlassenschaften gibt es noch zwei bis drei andere Dinge die die Menschheit voranbringen.

c) Niemand zwingt Frau Osthoff wirre Interviews zu geben.

d) Niemand haelt Frau Osthoff davon ab in den Irak zurueck zu reisen.

e) Die Loesegeldzahlungen #2-#1001 werden nach wie vor von Herrn hellblazer geleistet

f) Wer Schleier traegt ist selbst dran schuld.

Damit ist das ganze doch eine runde Sache ....

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Zu Genschers Zeiten war Geiselnahme ein seltenes Ereignis. Heute ist es ein business: Irak, Kolumbien, Jemen, Philipinen, ... In 99% der Fälle sind Einheimische betroffen, um die sich keine Regierung mit Krisenstab Tag und Nacht kümmert. Es gibt nicht umsonst vom Auswärtigen Amt Reisewarnungen und Unternehmen, die Mitarbeiter in solche gefährdete Länder schicken, geben ein Haufen Geld für die Sicherheit aus. Ich finde die Frage der Gründe für einen Aufenthalt und des möglichen eigenen Verschuldens nicht illegitim.

Die Grenze ist da, wo die Bestimmung über das eigene Leben beschnitten wird "nehmt ihr den Pass ab" oder solche Forderungen. Aber zur Selbstbestimmung gehört auch die Selbstverantwortung. Vielleicht muss angesichts der Zunahme der von Geiselnahmen und anderer Kriminalität die Fürsorgepflicht des Staates neu definiert werden.

Solange der Staat sich nicht verantwortlich dafür fühlt, dass bespielsweise Obdachlose beim nächtsen Kälteeinbruch erfrieren, solange ist es nur schwer verständlich, dass Regierungsräte und andere hochbesoldete Staatsdiener 14 Tage um die Freilassung eines Bundesbürgers ringen und diesen freikaufen, obwohl der Betroffene über die Risiken seines Aufenthalts informiert war.

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Che, völlig Einverstanden, solange man nicht das Gefühl haben muss, dass da in einem Auschließlichkeitsautomatismus ein Misstand nur dafür genannt wird, sich mit einem anderen Misstand (nein nicht die Frau, sondern das andere Zeug da) nicht beschäftigen zu "dürfen". Nach dem Motto "Hartz IV ist aber ganz schlimm" - ja, aber in Afrika verhungern täglich hunderte Kinder - ja, aber in China sind Millionen unterdrückt - ja, aber in Amerika werden christliche Fanatiker zu Präsidenten gewählt - ja, aber... usw. usf.

Vielleicht so, Holg: ich glaube nicht, dass jemand die "soziale Frage" als unwichtig erachtet, nur weil er sich auch mit einer anderen Frage als dieser beschäftigt.

Solange also "sowohl ... als auch" möglich ist, braucht niemand "entweder... oder"-Paarungen aufzustellen oder befürchten.

Z.B. in Fragen der staatlichen Verantwortung. Die sehe ich eben sowohl gegenüber Entführungsopfern als auch erfrierenden Obdachlosen. Hier Gegensatzpaare oder "Reihenfolgen" aufzustellen ist sehr dünnes Eis, nicht nur ethisch. Und sollte der Staat sich auf einem der beiden Felder nicht verantwortlich fühlen, gehört das angeprangert. Egal, welches Feld das grade ist. Und wenn es mehrere sind, dann werden mehrere thematisiert.

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Der Irak ist wohl wirklich ein Risiko ... für jeden! Aber wo dann die Grenze ziehen? Indonesien ... warum nicht auch gleich Thailand. Wer hingegen in Spanien entführt wird bekommt Hilfe und Geld vom AA?

Warum nicht einfach Reisende in Kriegsgebiete verpflichten eine Versicherung abzuschliesen die im Schadensfall die Kosten des AA ersetzt. Sprich das Lösegeld zahlt. Natürlich geht das Lösegeld am Ende ja auch immer zu Gunsten von Hilfsgruppen drauf und wird nicht für AK's oder Granatwerfer ausgegeben!

Aber ich denke die Aufregung wäre auch nur halb so gross wenn Frau Osthoff nicht dieses ZDF-Interview gegeben hätte. Sup-Optimal ist da wirklich zu nett ausgedrückt ....

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@hellblazer

Es gibt imo keinen "Fall Osthoff".

Das habe ich doch heute schon mal wo gelesen. Ach ja, Telepolis.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21672/1.html

M.E. durchaus lesenswert.

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Es wird aber von vielen Bürgern als Gegensatzpaar angesehen. Mitschuld sind sicher die Medien, die eine verzerrte Realität zeigen und die alltägliche soziale Not als nicht quotenträchtig aussortieren. Aber auch der Staat bewegt sich auf ethisch dünnem Eis. Die Massstäbe nach denen der Staat tätig werden sind nicht ethisch gesetzt sondern nach Einfluss von Lobby- und Wählergruppen.

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@ privatfernsehen: Meines Wissens holt sich das Auswärtige Amt das Geld soweit möglich eh von den Betroffenen wieder. Familie Wallert, die vor ein paar Jahren ebenfalls aus einer Touri-Ferienanlage entführt wurden und später ihre Geschichte exklusiv an eine Zeitschrift verkauft hatte, wurde auch zur Kasse gebeten. Wie alle, denen die deutsche Botschaft im Ausland irgendwie hilft.

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@privatfernsehen
Mit der Neudefinition der Fürsorgepflicht des Staates meinet ich nicht: Belgien ist besser wie Kolumbien, sondern beispielsweise ein Versicherungsmodell, wie in deinem posting angeregt. Jedoch ist klar, dass die Prämien für Kolumbien höher wären als für einen Aufenthalt in Dänemark.

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@arboretum
Zurückgefordert werden nur direkte Kosten für Flüge u.ä. Die Arbeit der Beamten und des dahinterstehenden technisch-logistischen Aperats wird nicht in Rechnung gestellt.

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Sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt, ich meinte auch nicht die Lohnkosten der AA-Mitarbeiter.

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@oberlehrer: oh, schöner Artikel, danke für den Link :-)

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Der "Fall" Osthoff
Lassen wir die verwirrte Dame mal beiseite.

Schön ist doch, dass wir den blöden Wahlpöbel mehrere Tage von unschönen Entwicklungen ablenken können:

Gas-Preise: up 10 %, there goes your Wirtschaftswachstum ! (Statistisch gesehen wächst es schon, würde eher sagen, es wuchert).

Heizöl: s.o.

Steuern für den "Kleinen Mann" werden sich wesentlich erhöhen : durch Wegfall der Absetzbarkeit von privaten Steuerberatungskosten, km-Pauschalen etc. - Da verschwindet euer privater Verbrauch.

Hartz4er sollen Spargel stechen, Wein lesen, und irgendwann einmal vieleicht auch die Arbeit moderner Sklaven verrichten ?

Putin dreht den Gashahn für unliebsame auf-dem-Wege-dazu Demokratien ab. Hoppla, wir hängen bald am selben Hahn.

Nur so ne Auswahl.

Aber die nette Susanne und die Presse sorgen dafür, dass der Pöbel unterhalten wird. Brot und Spiele für die Massen, halt.

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@Hier Gegensatzpaare oder "Reihenfolgen" aufzustellen ist sehr dünnes Eis, nicht nur ethisch. Und sollte der Staat sich auf einem der beiden Felder nicht verantwortlich fühlen, gehört das angeprangert. ---- Nichts liegt mir ferner als das. Gemeint war, dass über soziale Missstände in Deutschland generell tzu wenig berichtet wird. Als Internationalist, alter Kurdistan-Aktivist, archäologisch interessierter Mensch und Linker gibt es für mich sowieso nur ein Sowohl-als-auch.

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che, das war nicht auf dich gemünzt, sorry, sollte das so rübergekommen sein. Sondern eher so "allgemein", weil ich Holg und andere teilweise oder auch in Gänze, absichtlich oder nicht, hier und da in diese Tendenz rutschen sah, und auch der lebemann sortiert wieder "wichtiges" und "unwichtiges", ohne zu bedenken, dass solche Wertigkeiten nunmal a) im Auge des einzelnen Betrachters liegen und b) wie gesagt mal lieber nicht in Konkurrenz gestellt werden sollten, wenn man nicht in Argumentationsfallen laufen will á la "Dein Thema ist unwichtig, weil ich hier ein wichtigeres gefunden habe" - da werden dann Äpfel und Birnen gegeneinander per Werturteil ausgespielt, um am Ende zu übersehen, dass es kein unwichtiges Obst gibt, eben weil es Obst ist... funktioniert ja ähnlich mit Fragen nach Arbeitslosigkeit vs. Sozialhilfe vs. Ausländer vs. Alleinerziehend vs. Frauen vs. Homosexuelle vs. Behinderte vs. (insert your bevorzugt underprivileged to be ausgespielt werd' here) :-)

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Der arbeitslose rollstuhlfahrende Negertürke und die lesbische jüdische Armenierin, ich weiß.

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die frage, von was abgelenkt werden soll, halte ich die wesentliche für das verständnis der medien. also bitte keine geringschätzung in dem punkt.

allerdings scheint mir die ablenkung in zwei richtungen gegangen zu sein:

erstens war die private fliegerei einer verbündeten macht über deutschem luftraum auf einmal weniger interessant als eine im irak entführte deutsche archäologin.

zweitens war die arbeit der bundesregierung in der angelegenheit ja sowas von effektiv; vorbildlich geradezu: , die frau osthoff noch im alten jahr, kaum gefangen, schon wieder freigelassen. ohne high noon und selbstverständlich ganz ohne lösegeld, die vorgetragenen forderungen selbstverständlich nicht erfüllt. merkel hat uns geholfen, merkel, hilf uns auch weiterhin!

die jetzige empörung über die tante scheint mir dem umstand geschuldet, dass die so undankbar ist, das anschwellen des medialen gesumses nicht persönlich befördern zu wollen. die alternative, dass auch die demonstrative enthaltung von frau osthoff mitsamt dem daraus resultierenden getöse von klugen spin doctors gesteuert wird, wäre nicht ohne eleganz. allerdings denke ich, dass im kanzleramt oder im innenministerium niemand dermassen über bande spielen könnte.

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nein, nein, nein und nochmal nein - abgesehen von den in der Bildzeitung gedruckten Geschmacklosigkeiten sehe ich keine tiefergehenden Verwerfungen als die Verletzung von grundlegenden im fruehesten Kindesalter zu erlernder Regeln des menschlichen Zusammenlebens:
  • Leute entfuehren: tut man nicht
  • luegen (dpa) : tut man nicht
  • wenn einer einen aus der Scheisse holt: Danke sagen, erledigt
  • Wenn man eine Tasse runterschmeisst: Finger weg von der naechsten Tasse
... mehr war nicht.

Also letztendlich: Kinderkram

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nur mal noch kurz eingeworfen: das ständige Nachplappern der Legende, Frau Osthoff hätte sich "nicht mal bedankt" (Linksuche 10 sekunden in Google) reecht mich langsam uff...

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und dann wird ihr in der FR noch unterstellt, sie hätte - Ausgeburt ihres galloppierenden Irrsinns - behauptet, der Mossad hätte bei ihrer Entführung mitgemischt:

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?cnt=777421

wobei sie tatsächlich in ihrem Interview sagt, ihre Entführer hätten SIE der Zusammenarbeit mit dem Mossad verdächtigt.

Offensichtlich gibt es ein großes Bedürfnis, die Frau zu schlachten.

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schon interessant, wer da alles was alles im irak macht:

http://www.taz.de/pt/2005/12/31/a0119.nf/text

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Pflege bitte die URL nach, die geht nicht!

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Jetzt redet Susanne Osthoff
So Leute,

hier gibt es ein Update zu dem Thema:

http://che2001.blogger.de/stories/366293/

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