Der Zündfunk wird plattgemacht? Prima!
Glaubt man den Selbstdarstellungen der Macher, dann sind sie die Lordsiegelbewahrer des Antimainstreams und gleichzeitig die Talentschmiede des BR - jeder, der Bayern im Allgemeinen und den BR und seine Staatsregierungsbeziehungen im Besonderen kennt, ahnt, dass da eine Menge kognitive Dissonanz im Spiel ist. Schon bei der letzten Reform von Bayern2 Radio sprang man mit Riesenkonzepten bei den als Reformatoren eingesetzten leitenden Mitarbeitern los. Man vertraute darauf, dass manche selbst beim Zündfunk gewesen sind und man auch Konzepte zur Befriedigung der Rundfunksratmitglieder hatte - und ging letztlich als Verlierer vom Platz. Die Bemühungen nach oben hatten nichts gebracht. Die Sendung wurde gnadenlos um Stunden in den späteren Abend geprügelt, rein in die Daily Soap Zeit, was für die selbsternannten Kämpfer für eine andere Jugenkultur nicht wirklich von Vorteil war.
Zündfunk, das ist Radio, wie sich die Mitte 50 jährige, wertkonservative Gemahlin eines halbliberalen Rundfunkratsmitglied den idealen Jugendsender wünscht: Ein klein wenig kritisch, ab und zu und wenn es nicht gerade um wirklich heftige politische Themen wie Korruption, Wirtschaftsförderung und Parteiränken geht, wissensvermittelnd, bemüht menschenfreundlich, nach Gerechtigkeit für junge Leute rufend - auch wenn die freien Jobs beim Zündfunk nicht sehr viel anders als die typische Ausbeute in den Medien mitsamt Profilierungssucht mancher leitenden Köpfe sein soll. Das Suhlen im Wissen, etwas Besseres zu sein und es im gebührenfinanzierten Auftrag zu tun.
Dazu Musik, die so gut wie niemand kennt, in einer Moderation, die es einem nicht erklärt, sondern damit allein lässt, wie superwichtig die Elektropiepser gerade im Untergrund von Novosibirsk sind. Hin und wieder der arg bemühte Versuch, Kleinigkeiten beim ORF-Nachbarn FM4 abzuschauen, und die ständige Selbstvergewisserung, Kult zu sein. Das Problem, dass man im Quotensumpf von Bayern2 Radio nicht besser als die anderen ist, wird beiseite geschoben in der Gewissheit, dass man als Vollfrequenz sicher einen super Jugendsender hinbekäme.
Auf DAB werden manche von denen jetzt den Beweis antreten können. Ja, die Welt ist ungerecht, wenn man von den Padronen so verstossen wird, deren Protektion nicht mehr hat. Vielleicht geht bald die Legende in Umlauf, der Zündfunk muss sterben, weil es journalistisch zu hochwertig war, weil die Öffentlich-Rechtlichen auf Mainstream schalten, weil man die Jugend vom denken abhalten will. In diesem Fall ist es aber eher so, dass ein Format ausgeknipst wird, in dem sich ein paar ergrauende Berufsjugendliche ihrer Sache mit den Oberen zu sicher waren und nie ernsthaft versucht haben, bei den Jugendlichen anzukommen. Mit der Zielgruppe verquaster Einserabiturienten darf man sich nicht wundern, wenn die Leute dann eben die Musikgosse von Radio Galaxy konsumieren, auch wenn die den Anspruch einen toten Beutelratte haben.
Ich mochte Berlin nicht, und Wien kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Aber der RBB (hallo Holgi)und der ORF zeigen mit Fritz und FM4, wie man mit Jugendsendern innovative Formate, gute Events und Quote macht. Ohne den Hörern mit arroganten Ansprüchen auf den Sack zu gehen, die zu erfüllen man selbst nicht in der Lage ist. So geht das, ihr Luschen. Und jetzt fangt an, DAB zu lieben, wenn Ihr auch weiterhin auf den Knien leben wollt.
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Auf alte Interna kann ich gerne verzichten. In Sachen Journalismus gefällt mir die Feature Sendung "Generator" des Zünfunks, die Sonntagabends läuft gut. Und der Berufszyniker Roderich Fabian ist meiner Meinung nach genial. Beim Thema DAB gebe ich dir recht.
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"Das Projekt sub-bavaria sammelt bajuwarisches Geheimwissen im interaktiven Online-Lexikon. Ihr könnt mitmachen, neue Artikel schreiben und alte ergänzen. Der ZÜNDFUNK versendet das Lexikon der bayerischen Subkultur im Radio."
präsentiert, kann man meines Erachtens durchaus von einer Kooperation und Förderung sprechen. Von einer finanziellen Förderung steht da oben nichts.
@ no85: Ich will nicht sagen, dass die gar keine Hörer haben oder niemals eine gute Sendung gemacht haben. Es gibt da neben manchen New-Economy-Exlern und SZ-Magazin-Ausschuss auch gute Leute. Trotzdem fehlt mir jedes Mitleid über das Ende dieser Sendung. Das, was sie können solllten, können sie nicht. Wenn 25% der 14 bis 29 jährigen im Verbreitungsgebiet den Dreck von Galaxy hören und 1% Bayern 2 und davon nur ein Teil den Zündfunk, dann haben die schlichtweg versagt und keine Existenzberechtigung. Und nachdem das meine Kulturecke ist, die da so miserabel verwaltet ist, bin ich angewidert von der Heuchelei, was deren angebliche Qualität angeht.
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Im Ernst, ich kann es verstehen, dass man in München das Kotzen kriegt, Literaturblatt, Zündfunk, und und und, auf der anderen Seite all das Geld, das bei München.de verpulvert wird - das ist nicht schön. So mancher Oswald wird vielleicht kleinere Stadtgeschichten vorlesen müssen, aber hey, jeder hat es selbst in der Hand. Unsere Bloglesungen laufen auch ohne Medien. Jeder von denen, die jetzt heulen, könnte selbst was versuchen. Wenn sie das tun, Respekt. Wenn sie weiter versuchen, es irgendwie mit Staatsgeldern zu machen, bitte keinen Applaus erwarten.
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Über die Gründe für die geringen Hörerzahlen des Zündfunks lässt sich streiten (gibt es dafür öffentlich zugängliche Statistiken?) . Meiner Meinung nach sind die Macher der Sendung aber nicht dafür verantwortlich zu machen.
1. Es hängt mit dem Umfeld der Sendung zusammen. BR2 ist halt sehr verschnarcht. Da gibt es eine natürliche Hemmschwelle, das einzuschalten, auch wenn eine Sendung völlig anders ist als der Rest des Programms.
2. Die Sendezeiten könnten besser sein.
3. Im TV schauen auch die meisten Schrott, die wenigen guten Filme oder Dokus sieht sich kaum einer an.
4. Die Sendung ist relativ unbekannt
5. ...
Mich überzeugt das Programm der so genanten Jugendwellen nicht. Weder Fm4 noch Fritz reist mich vom Hocker. Besonders schlimm ist "Das Ding" vom SWR.
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Ich habe da durchaus eine Meinung zu, der Zündfunk hat einen gewissen Typ Redakteur, die Leute sind ziemlich auf gleicher Wellenlänge, und das Pech ist, dass da draussen nur wenige diesem Bild entsprechen.
Und, als Hörer gesagt: Doppelmods muss man können. Es muss nicht Kalle Icke und sein versautes Mikroluder sein, es geht auch anders, siehe Fritzens Tommy Wosch oder Nina Zimmermann - übrigens beide aus Bayern.
Oder hör Dir mal die Wochenend-Mitmachformate an: Die alte "Fankurve" mit Achim Bogdan vom Zündfunk versus Ken FM von Fritz. Ken FM ist Radio, Bogdan ist Valium.
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Wir leben in Zeiten des Internets, DAB, Digital-Kabel, Digital-Satellit, podcsting usw.
Da zeigt sich, dass es mit der "Laptop und Lederhose" doch nicht so weit her ist.
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Klar haben die ein Recht auf ihr Programm. Aber das Schlimme ist, dass sie anscheinend ein Grundrecht auf ein bayerisches* Programm haben.
*bitte einsetzen: Niedersächsisch, Berlinerisches, Hamburgerisches, Westfälisches, Nordrheinisches, Säschsisches, Saarländisches, usw.
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http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseaction=vids.individual&videoid=621160043&n=2
sorry don.
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du bist ja mittlerweilen in ganz München durch deine Literatischen Umtriebe bekannt, so bekannt das das mit dem echten Namen nicht mehr funktioniert- ansehen, Gemeinde, ich verstehe.... aber was du hier ab lässt ist ja wirklich unter aller sau!
Nicht nur, dass du selbst als betreuender Redakteur einer Sendung eigentlich Ahnung von Musik haben solltest, sondern das man sich vielleicht vorher gedanken macht, bevor man einen Sender der als Einziger !!! jawohl, als einziger seinen Bildungsauftrag auch für Menschen im Alter von 16 -49 erfüllt mit krankem halbwissen niederbügelt!
Zitat: ..... Ob die sendung unbezahlbar ist, wage ich nach den neuesten Ausritten der von ihr geförderten Weilheimer Schule wie "TipTop" erheblich zu bezweifeln. Auch denke ich, dass eine Welt ohne Sportfreunde Stiller eine weitaus schönere wäre. Insofern hält sich mein bedauern wirklich in allerengsten Grenzen....
1. Die Sportfreunde Stiller haben nichts, aber auch gar nichts mit der Weilheimer Schule zu tun (ok, vielleicht hben sie mit den Achas mal ein Bier getrunken oder ein Projektchen gemacht)
2. Die Weilheimer Schule besteht aus Bands wie The Notwist oder Lalipuna welche Weltweit Erfolge zu verbuchen haben (Außer das US Tourneen nicht weltweit sind, weil ja Amerika schlechthin scheiße ist, und man mit solchen populistischen halb intelektuellen dumgeschwafle ja prima Quote machen kann)
3. Finde ich es ungerechfertigt, deine Welt ohne eine bestimmte Band oder Menschen, als eine Bessere zu bezeichnen, dass sollte man mit ein wenig Geschichtsbewusstsein schon noch auf die Reihe kriegen. Aber um bei deiner Schreibe zu bleiben, hier Nr. 4
4. Würde es mir ohne Galaxy, Gong, Energy incl. Ihrer 0815 Popscheiße und den Menschen, zu denen du dich ja auch zählst, die Energy, Gong, Galaxy, Antenne und auch Bayern 3 hören definitiv auch besser gehen.
5. Ich finde TIP TOP auch super Scheiße! In meinen Augen hat sich die Band durch diesen Mist eine Menge an Glaubwürdigkeit verspielt. Aber wenn schon, ist euch da draussen Tokio Hotel lieber?
So das wars jetzt, sorry wegen der Tippfehler, aber ich war und bin immernoch ziemlich wütend!
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@ held: Ach? Persönlich betroffen?
Ich update Dich mal: Inzwischen ist es so, dass die Gemeinde (klingt fast mafiös, hihi) längst ein Einsehen hatte und das nicht weiter problematisch findet, solange ich diese Karte nicht ur Promotion von irgendwas spiele - was bei gewissen Nichtgemeinde-Schleimern ja bekanntlich etwas anders ist. Inzwischen bin ich unter beiden Namen unterwegs, das alles ist kein Problem, mir geht´s prima, und die Herkunft ist meine Privatsache.
So, und nun zum "Bildungsauftrag". Ein Bildungsauftrag ist m.E., an die Leute ranzugehen und zu bilden. Das hat der Zündfunk in der Zeit, da ich ihn bewusst erlebt habe - man mag mir verzeihen, dass die Alternative zu B3 damals Radio C am Brenner war - nie gemacht. Als Redakteur einer Sendung, der sich für so einen Auftrag ohne einen Cent seit Jahren engagiert, kann ich mir diese Meinung über den Zündfunk und seinen nicht ganz kleinen, nicht ganz billigen Stab durchaus leisten - denn schliesslich habe ich den sogar in Berlin mit meinen Rundfunkgebühren finanziert. Einfach nur einen Haufen pseudojunger Informationen ohne Ahnung von denen, die es erreichen soll, on Air verbreiten, mag vielleicht in Deinen Augen ein Auftrag sein, aber in der Folge treten Galaxy und FM4 den Zündfunk flächendeckend rund. Die können das, die einen in proll, die anderen in intelligent. Die schon. Warum kriegt das der Zündfunk nicht hin? ich kenne die Legende der kleinen Insel der Aufrechten im BR2-Sumpf auch, ich glaube sie aber nicht.
Ja, ich weiss. Für alle ist das gerade kein Spass, es verenden die Gerechten mit den Schlechten, die Flüchtlinge der Hypepostillen mit den braven Töchtern, die Literaturbegeisterten mit den Hirnfickern. So ist es nun mal, wenn Programme gekippt werden, der Zündfunk hätte bei der letzten Reform auch nicht geweint, wenn man B4 gekillt oder die Chorsendung gestutzt hätte. Aber hey, kein Format in Deutschland hatte so lang so viel Narrenfreiheit bei so wenigen Ergebnissen wie der Zündfunk. Wo waren denn die Schübe, die Reformen, um irgendwie den Anschluss zu schaffen? Man hatte seine Hörer, seine Lieblinge, man war eine Familie irgendwo zwischen Blumenbar und DJ Hardy R., alles prima, und dass Galaxy durchstartet, hat auch nichts geändert. Will sagen: Die Stärke der Dudeldeppen hat auch viel mit dem kompletten Versagen der angeblich Guten zu tun. Das ist der Punkt. Wenn die Flut kommt und der Damm erweist sich in jeder Lage als untauglich, braucht man halt einen anderen Damm, und kein sinnloses Flicken. Du willst wirklich Leute erreichen und uneigennütig einen Bildungsauftrag verfolgen? Du weisst, es gibt da einen Sender...
Und was die Musik angeht: Dafür habe ich eine Redakteurin, und Anregungen hole ich mir, wenn ich in Berlin oder Salzburg bin. Gut, die Sportis sind nicht Weilheim. Auch egal. Für mich ist das nichts weiter als Groove Coverage für picklige Einserabiturienten mit Britpopsammlung. Ich kann das Gequäke nicht leiden, seit ich sie das erste mal, ich glaube live bei den Kanalratten, erlebt habe. Und ich darf das hier auch sagen, Du Held.
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Ja, ich bin alt geworden mit dieser Sendung und den Moderatoren. Als altersstarrsinninger Mensch will ich weiter Zundfünk hören! Über Kabel, in Wien, ohne Dudelmusik und Werbung!
In der bayerischen Diasporra aufgewachsen, war und bin ich froh um diese Sendungen, dort wurde Musik und Inhalte gesendet, die sonst nirgends zu hören waren.
Es ist für ein kleine Zielgruppe, aber was solls. Es hat Spaß gemacht, die Moderatoren sind mitgealtert, der Musikgeschmack hat sich geändert, manche Stimme aus dem Radio ist für immer verstummt. Letztes Jahr ist ein Moderator aus Nürnberg verstorben, eine Stimme, die einen lange begleitet hat.
Es stirbt mit dem Zündfunk wieder ein Teil des Radios, ein Biotop verschwindet. Der Rest im Radio ist größtenteils Müll. FM4 und Ö1 sind die Alternativen.
Wien ist anders und hoffentlich bleibt das auch so!
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so viele von Euch gleich auf einmal? Fünf in zwei Minuten? Na denn, die meisten ausser Hmhmhm und Dadada dürften recht neu hier sein. Ihr könnt hier gern kommentieren und mitreden, aber: Dieses entzückende Tool hier sagt mir, wer von welchem Server aus kommentiert. A.B. kann Euch das sicher erklären. Es gibt also zwei Möglichkeiten: Entweder wir reden offen, oder ihr nutzt einen Proxy. Was aber auch irgendwie auffallen würde, weil das sonst keiner macht.
Ich weiss, meine Meinung wird Euch nicht gefallen. Ihr hättet gerne grosse Unterstützung. Tja. Ist halt nicht. Schade für manche, aber nicht für alle.
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Und tschuldigung, Fritz kannst du nicht ernsthaft als Musterbeispiel für potente alternative Radiounterhaltung anführen. Einzelne Formate, ja, aber en gros wird da gemainstreamt was das Zeug hält.
By the way: Weilheim broke my heart und muss deshalb etwas für sich haben. Die Sportfreunde haben das nicht geschafft, aber die wollen ja auch nur spielen. Man muss sie ja nicht lassen.
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Die Stärke der Dudeldeppen hat auch viel mit dem kompletten Versagen der angeblich Guten zu tun. (Don)Wirklich nur 1,13 % Marktanteil? Bei 5% hätte ich noch Mitleid...
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Und zum Teufel mit Radiomachern, die die Leute nicht dort abholen, wo sie sind und feige den Platz den Galaxys überlassen.
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Ich bin übrigens nicht verwandt oder verschwägert mit einem Zünfunk-Redakteur und ich höre auch noch vieles mehr, auch Podcasts oder Deine Lesungen, lieber Don.
Der BR ohne Zündfunk ist aber wahrscheinlich genau das, was man sich ausserhalb Bayerns vorstellt: die alte CSU-Klitsche.
(Und dass Du so sauer bist, dass da einige Leute ne Festanstellung haben, will mir überhaupt nicht ins Hirn.)
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Ich habe dem BR auch viel vorzuwerfen, aber die Behauptung, dass der Laden den Zündfunk plattmacht, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen oder sich zu streamlinen, ist lachhaft. Es gibt durchaus "rote" Redaktionen bei B2, B5 hat ordentliche Journalisten, von einigen CSU-nahen Beispielen mal abgesehen. Dass der Zündfunk, wenn er Konzerte macht, Leute anzieht, ist klar. Wenn die das können, sollen sie eine Konzertagentur aufmachen. Prima. Aber wenn sie am Mic versagen, raus mit ihnen. Alles, was nicht Mainstream ist, hat was erheblich besseres als diesen Selbstverwirklichungskanal verdient. Indie heisst ja nicht zwngend Inkompetenz und falsche Ansätze bei der Medienarbeit.
Ob Du das hier wirklich liest - keine Ahnung, komischerweise gab es vor kurzem Mal eine Debatte über die Staatsoper, wo ich schon mal die Frage gestellt habe, ob derartige Zuschüsse gerechtfertigt sind. Liest Du hier wirklich?
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Man hätte dem Zündfunk sofort nach dem Auftauchen von FM4 z.B. eine ganze Welle geben müssen.Toller Vorschlag, dann käme man mutmaßlich auf etwa 0,56% bis 2,27 % Marktanteil. Super, das. Und ich dachte, es geht hier um Jugendradio! Welchen Wert hat hier wohl Pseudokulturgewichse von Leuten, die für Jugend null Gefühl haben, na? Dann schon lieber eine Dauersendung für Tierfreunde (inkl. Käfermusik, Grillenzirpen und Löwengestöhn). Das gäb eine zigfache Quote (also: x mal 1,13%) und interessiert mehr Teens.
Also weg mit der Staatsoper!Janee, iss klar. Wenn etwas in jeder Hinsicht versagt hat, dann wird der Formatversager einfach zur "Staatsoper" erklärt...
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Wieso darf FM4 seine Kohle mit CDs verdienen, der Zündfunk aber keine erfolgreichen Konzerte machen? Weil musikalische Kompetenz nicht seine Aufgabe ist? Wieso, lieber Don, soll sich der Zündfunk nicht an externen Projekten beteiligen und bekommt aber andererseits vorgeworfen, dass er den Kontakt zur Aussenwelt verloren hat?
Die Diagnose ist: zu viel Geld für zuwenige zuhörende Jugendliche. Soweit kann ich noch folgen. Da besteht Handlungsbedarf.
Was könnte man also machen? Soll man jetzt wirklich den Zündfunk auflösen und die Kohle in den Transrapid, ich meine: das digitale Radio stecken?
Die grauen Herren von der privaten Radiomafia (ich denke da z.B. an Herrn M.) reiben sich schon jetzt die Hände: Endlich eine Chance auf Kosten der Allgemeinheit das Geld wiederzubekommen, das in die sinnlose Technologie "privat investiert" wurde.
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ihre andeutungen über die qualifikation der zf-mitarbeiter, seien sie frei, fest-frei oder fest ang., sind gelinde gesagt noch untertrieben.
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Sorry für Holgi, aber der muß auch langsam sehen, wo er bleibt. Bei Fritz wird nicht mehr lange ein Platz für ihn sein. Die Zeit von Fritz und den anderen Jugendradios scheint abzulaufen. Warum, weiß ich nicht, aber es freut mich.
Aber lass uns mal nach Bayern schauen: http://ma.bik-gmbh.de/rms/rw/0bg22 - 15% mehr für Bayern 2 innerhalb eines halben Jahres. 25% mehr in der Altersgruppe 20-29 Jahre (bei allerdings statistisch unbefriedigender Grundmenge).
Und FM4 und Fritz zu vergleichen... sorry, dann kennste die Programme nicht.
Daß ich KenFM nicht mag, weil mir dieser nervende, aufgereizte Quasselsack auf den Nerv geht, ist dann schon wieder Geschmackssache. Und bedeutet noch lange nicht, daß ich mich von Bogdan einschläfern lasse. Wobei - da waren auch schon echte Perlen dabei.
Grüße vom Zwangs-Verberlinerten.
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Annsonsten: Doch, ich kenne beide. Ich lebe München und war in Berlin. Das sind meine Haussender. Nicht identisch, klar, aber etwas, das mich als Radiomacher anspricht. Dass Radio am Ende ist, glaube ich langsam auch - Internet, Youtube, Bittorrent, Ipod. Die junge Zielgruppe hat sich ins Netz vertschüsst. Als ich in Chemnitz war, kannte etwa die Hälfte der Studis bereits Pandora. So schaut´s aus.
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1Live verliert 10%, YouFM 11% (obwohl der hr extra seine Jugendwelle geopfert hat, um dieses "zielgruppenoptimierte" Desaster zu veranstalten), der private Konkurrent Planet Radio verliert 19%, für Jump gehts verdient um 14% nach unten. Was ist los mit der Zielgruppe? Nimmt sie vielleicht wirklich eher den MP3-Player und empfindet inzwischen keinen Verlust an Komfort mehr? Oder vermag der Verlust an Komfort (man muß sich bedienen und wird nicht wie beim Radio bedient) durch den Bonus des nerv-freien, perfekt zugeschnittenen Programms mehr als ausgeglichen werden?
Und Chemnitz... seit dem Ende von DT64 ist Mitteldeutschland doch sowieso radiobefreit. Den Dreck des MDR mag sich offenbar wirklich fast niemand reinfahren. Mich verwundert das in dieser Gegend nicht. Ich komme aus Thüringen (Jena) und da habe ich niemanden im Umfeld, der noch bewußt Radio hört. Dort hat sich das schon Dank MDR erledigt.
Gut, ich bin auch ein Sonderfall. Ich habe immer noch ein analoges Modem und nutze privat das Netz eigentlich nur zum Mailen und Posten. MP3s habe ich noch nie irgendwo heruntergeladen. Ich mag den Matschsound nicht und kaufe mir lieber die original-CD. Da habe ich dann auch das Booklet und was in der Hand. Und ordentliche technische Qualität. Daß ich dann davon doch wieder 192er MP3s für den iRiver mache, ist ne andere Geschichte.
Ich will nicht behaupten, daß der Zündfunk, so, wie er jetzt ist, konserviert werden sollte. Programme, die sich nicht weiterentwickeln, werden irgendwann auch für den letzten (Berufs)jugendlichen unerträglich, weil realitätsfremd. Aber aus den Erfahrungen mit den anderen Jugendwellen (DT64->Sputnik, hr XXL->YouFM, Fritz 1993-> Fritz2006, N-Joy, DASDING, 1Live) erwarte ich beim BR eben nichts besseres, sondern nur grelles Gebrüll im Galaxy-Stil. Und das braucht der BR nicht anzubieten, das gibt es schon.
Quotenvergleiche zwischen Massenprogrammen und Nischenangeboten müssen aber nicht unbedingt etwas über die Qualität des Gebotenen aussagen, sondern können auchs chlicht und einfach ein Bild der Gesellschaft abgeben. Irgendwo zwischen beiden Extremen liegt die Interpretation des Vergleichs Galaxy-Zündfunk. Bloß wo?
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Ich denke, FM4 fährt die richtige Strategie. Die lassen m.W. nicht Stiftungsstudenten einfach rein, weil der Ausbildungsleiter selbst bei der Stiftung ist. Die setzen massiv auf Typen und tragen die auch durch das Netz massiv nach draussen - wenn das neue Teil beim BR jetzt "Blogging" machen soll, kann man sich ja vorstellen, was das bedeutet. Zum anderen gibt es bei FM4 keine so alte Geschichte, aus der man sich seine Selbstsicherheit als Schlafmittel besorgt. Und sie positionieren sich gezielt gegen die eigenen Programme im eigenen Haus, verstehen sich nicht als Kinderergänzungsnahrung, und die können das auch. FM4, das sind Raubtiere, die haben eine Mission, die wollen den Dudelfunk killen. Zündfunker sind Schafe, die ihre kleine Wiese haben wollen. So klingt das dann auch. Meiner Meinung nach.
Oder so.
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Es mag ja sein, obwohl ichs nicht glaube (ich habe eine mit Vergnügen Zündfunk hörende 16jährige Tochter), dass der Zündfunk mit seinem Publikum gealtert sei. Mag von mir aus auch sein, dass die Quote mager ist. Aber ich kenn aus meiner Zeit in Hessen immer noch einen Haufen Leute, die in Frankfurt an der Empfangsgrenze ihn für ein unglaubliches Schmuckstück bayerischer Kultur halten und ich kenn einen Haufen Leute besonders auf dem Land, in Unterfranken, der Oberpfalz, für die Zündfunk, Nachmix etc. den Zusammenhalt und den Stolz des bayerischen Undergrounds (um ein altes, aber passendes Wort zu benutzen) begründen.
Mag sein, dass es in den Städten, im Internet, oder nahe Österreich bessere Alternativen gibt. Es mag auch sein, dass der Zündfunk mit den Jahren etwas verflacht ist. Aber in vielen Regionen gibt es ums Verrecken keine bessere Alternative, was das Radio betrifft, und ich selber meine damit nicht nur den Zündfunk, sondern den ganzen B2.
Ich wünsch Dir noch eine gute Karriere. Und mir und anderen, dass Du mithelfen würdest, das alte Schlachtschiff zu retten und mit Ideen zu befeuern.
Gruß von titov
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Noch so ein Seppel der ein Stück lokale bayrische Kuhscheiße maßlos überschätzt.
Halten wir mal fest:
Dem Rest von Deutschland ist es normalerweise scheißegal was Bayern schmückt und was nicht. Dem Rest von Deutschland gehen Bayern einfach nur auf den Sack. Der Rest von Deutschland teilt auch nicht den bayerischen Geschmack von dem was schmückt und was nicht. Wenn Leute, die ansonsten den Rest von Deutschland für Dreck halten, plötzlich um Solidarität für bayerische Kuhscheiße betteln ist das mehr als peinlich. Wo sind denn Bayern, wenn im Rest von Deutschland irgendwo ein echtes Stück Kultur untergeht? Höchstens lachende und feixende Zaungäste. Höchstens.
International ist Bayern nur ein großes Disneyland. International versteht kaum einer die Sprache in der jene Radiosendung gemacht wird. Vom Bayerisch wollen wir gar nicht reden. Zeig mir ein nicht deutschsprachiges Land, in dem der Zündfunke bekanner ist als Bratwurst.
Also, steck dir dein Solidaritätsgejammer quer irgendwo rein.
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Und ich finde diese Haltung erbärmlich, opportunistisch und egoman. Der Zündfunk wird von den Nichtfans entweder gar nicht oder als egozentrische Amigogeschichte wahrgenommen, anders als die anderen Amigogeschichten in Bayern, aber dennoch eine dieser typischen Seilschaften. Es ist ja nicht so, dass der Verein gegen den BR rebelliert, die sehen sich in Gesprächen als Talentschuppen. Schau Dir mal den BR an und überleg, wo die heutigen Leiter herkommen. Auch da sitzen die alten Zündfunker. Der Zündfunk ist nicht die Ausnahme, sondern eine der Kaderschmieden des BR, rechtskatholisches Stiftungspersonal inclusive, egal ob Hanns-Seidel-Stiftung oder ifp. Soviel auch zum Thema Schmuck für Bayern.
Und diese Mischung aus Überheblichkeit, Einbildung, Freunderlstrukturen und einer umgebenden Szene, die sich selbst von ZF-Parties über Sub Bavaria bis zu den Wortspielen in München feiert, hat nach meiner bescheidenen Meinung durch eben diese Arroganz die Dudelfunker gefördert und unterstützt. Wenn Du Dich hinstellst und sagst, dass Du nur für ganz bestimmte Gruppen sendest, schickst Du alle anderen eben zu den Dudlern. Wenn Deine Wortbeiträge und Mods dauernd oberlehrerhaft und moralsauer daherkommen, wenn alles irgendwie kritisch und antimainstream sein muss, hilfst Du der anderen Seite.
Wenn die sich bemühen würden, würde ich sagen: OK, sie können es vielleicht nicht gegen die starken Gegner, aber sie versuchen es wenigstens. So wie ich es - eigentlich durchaus als Kernzielgruppe einer etwas veralteten Sendung der Ü30-Gruppe - und gewissen privaten Kontakten kenne, ist es aber das genaue Gegenteil: Radio für eine hochmotivierte, teilweise verfilzte Ingroup, die das Gefühl haben, alle anderen wären Deppen, Proleten, Mainstreamer oder karrieregeil. So Typen wie Du. Für sowas empfinde ich Null Solidarität, das sind Dudelfunkbeihelfer, schade um manche Radiojournalisten, aber prima, wenn diese reformunfähige, selbsterhaltende Struktur abgeräumt wird. Vielleicht bricht das was auf, vielleicht fangen die Herren Besitzstandswahrer Abteilung Jugend an, sich endlich was einfallen zu lassen, die Probleme sind ja nicht ganz neu und unbekannt - oder sie versacken eben über die Ungerechtigkeit der Welt jammernd bei DAB, dann müssen die Fans halt DAB kaufen, so what, ich zahle ja auch meine DSL-Flatrate für FM4.
Wenn Du mal wirklich Leute sehen willst mit Karriere im System BR - dann schau Dir alte Zündfunker an. Geh zu denen, die sind es, die im Interessenskonflikt die jetzige Lösung durchboxen, und die sehr genau wissen, was für ein Verein sich da gerade zusammen tut. Aber glaub nicht, dass die sich ernsthaft für Gruban den Altbekannten und seine willigen Fusstruppen interessieren.
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Ich hör bloß gern Radio so, wie ich zum Beispiel gerne Dokumentarfilme sehe oder Bücher lese: um was Neues zu Entdecken, um was zu sehen, von dem ich vorher nicht gewußt habe, um was zu hören, das ich nicht kenne. Ich mag nicht dreimal am Tag den gleichen Brei vorgesetzt bekommen und hundertmal am Tag den Brei der letzen dreißig Jahre.
Mir geht manchmal auch das Gezirpse und Gepiepse beim Zündfunk auf die Nerven, aber es gibt da ja auch genug Anderes.
Insgesamt aber haben das, was ich mir wünsche, BR2 und der Zündfunk mir ganz lange gegeben. Wenns besser geht, bitte. Dass der Zündfunk Kaderschmiede und Karriereleiter war, ist mir auch aufgefallen, aber, sag mal, was soll das, was ist daran störend? Spricht da aus Dir der Neid?
" Wenn Du Dich hinstellst und sagst, dass Du nur für ganz bestimmte Gruppen sendest, schickst Du alle anderen eben zu den Dudlern."
Das ist ein ganz wüstes Argument für diese ekelhafte Quotengleichmacherei. Ich kenn wirklich genug Leute, die gar nie nichts anderes wollen, als immer den gleichen Zeugs zu hören. Die wollen mitsummen können und Nachrichten können sie allenfalls kurz ertragen, und nur, wenn sie spektakulär und von einer synthetisch-dynamischen Musiktapete hinterlegt sind. Die wollen von Ihren Moderatoren angeplärrt werden, die wollen dümmliche Witzeleien, die brauchen ihr BR3 oder HR3, Antenne, was weiß ich, anders vergleichbares kenn ich nicht, interessiert mich auch nicht. Ich will das nicht hören, was die hören wollen und umgekehrt.
Dann geh halt zu BR3 oder wie heißt das, was ich nicht kenne und so Scheiße sein soll, Galaxy? - ich wohne auf dem Land, Mann! - und mach das besser.
Aber Deine 'klammheimliche Freude', dass etwas, was wirklich Gutes bringt, Leibnitz hin oder her, sicherlich könnts besser sein, kaputt gehen soll, ist ja nicht zu überlesen, und daher nehme ich das Wort Pamphlet ausdrücklich nicht zurück, so leid es mir tut, bei einem so intelligenten Menschen.
So, ich hoffe, ich habe Dein "virtuelles Wohnzimmer" nicht zu sehr beschmutzt.
Gruß von titov
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Das ist ja dann wohl ein echter Knieschuss. Die Zündfunk-Fans würden sich ja vielleicht noch nen DAB-Empfänger kaufen, um ihren Lieblingssender endlich ganztägig hören zu können, aber die (restlichen?) Jugendlichen bestimmt nicht, vor allem wenns schon Jugend-Dudelfunk von privat auf UKW gibt. Wenn der BR seine neue Jugendwelle nicht auf UKW sendet, kann er's eigentlich auch gleich bleiben lassen.
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Ich verstehe das Geheule wegen dem Zündfunk wirklich nicht. Wir haben einen "Jugend"sender, der alles tut, um Jugend zu vergraulen. Anspruch? Es sind offenbar nicht grad Jugendliche, die wegen der kleinen organisatorischen Änderung sehr dicke Tränen über die Backen laufen lassen! Hey, nicht mal eine UKW-Frequenz mit ausschließlich serieller Musik hätte so wenig Hörer wie der Zündfunk...
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PS: für mich war die zündfunk-jahre sicher eine der besten (man hatte eine prima spielweise), aber der karriere geholfen hats weniger....
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Was mich gestört hat, war der oft hämische Unterton, vor allem in den Jahren um 2000 bis 2004, da schienen alle nur noch miesgelaunt auf nicht vorhandene Minderheiten eindreschen zu wollen. Klang ständig nach dem jämmerlichen Feuilleton dieser Jahre, das auch oft von einem leichten Wahn, andere fertigmachen zu müssen (Derrida in, Habermas out etc. vor ein paar Jahren), und aus sonst wenig bestand/besteht.
Als wären alle Linke stupide Deppen, die um Lagerfeuer sitzen und Hannes Wader hören. .. A propos, witzig, wie oft man sich über Demonstrierende lustig gemacht hat, Stichwort Hannes Wader, hihi... Protest wäre out, sowas würden "Sozialromantiker" und "Altlinke" machen, die ständig Wader hörten, dagegen Cashmere-Pulloverträger und Leute mit feinen Anzügen wären heute der "Widerstand", etc. Ich hab einige solcher Sendungen von 2003 auf Band, das ist wirkliche Hämesprache. Hab's dann einigen Leuten vorgespielt, die auf Demos waren, und nicht wußten, wer denn ein "Wader" ist? Hihi... In einer Zeit, in der alle sowas sagten, war es peinlich, das dauernd auch im angeblich politischen Zündfunk zu hören.
Es gab viel Gemecker, aber keine Selbstkritik im Zündfunk, das war das, was mir wirklich schlecht vorgekommen ist. An den postmodernen Uni-Instituten dagegen fand man grade das sehr gut, sich selbst "vielfältig" nennen, und immer mit dem grade "craze" bildenden mainstream in Szenen gehen. Vielleicht warn grade die älteren Leute im Zündfunk da von einem gewissen Coolzwang gepeinigt.
Dazu aber herausragende Musik oft. Ich wär begeistert, wenn diese "Radio Alice" - Häme, das Dreschen auf ältere Feministinnen usw., einfach um "cool" zu sein, aufhören würde, aber ein Programm, das Politik nicht lächerlich macht (wie der Zündfunk in techno-Hoch-Zeiten oft) und Musik spielt, die sonst selten zu hören ist (im Internet gibt es genug Stationen, die auch solche anspruchsvolle neue Musik bringen, aber nicht auf UKW) spielen würde.
Und jetzt, nachdem man lange gegen Demonstrierende gewettert hat, ist man auf Demonstrierende angewiesen, that's life. Vielleicht hilft es ja was.
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