Lesereise - nicht nach Italien, aber Hannover.

Und ich werde mir alle Mühe geben, dass man mich dort besser versteht, als in Italien. Immerhin sind es nur 250 Kilometer zum Brenner, aber 600 Kilometer nach Hannover. Ich werde also schriftdeutsch vorlesen, um beim "Hannover berzaubern" neben Che, Modeste und Strappato als Moderator und eventuell noch einem weiteren Stargast nicht dazustehen wie der allerletzte beyerische Hoagl.

Ups. Genau sowas darf mir dann nicht passieren, am Samstag, den 27. Mai, im schönen Hannover - es wurde mir zumindest gesagt, dass es in dieser Ecke sehr schön sein soll, das ist nämlich



um 19.00 Uhr
Im Kargah
Zur Bettfedernfabrik 1
30451 Hannover

Im Kargah, hiess es ausserdem, gibt es ganz vorzügliche orientalische Speisen, was der Sache einen runden Ausgang geben wird. Also, ihr Lieben aus dem flachen, berglosen Niedersachsen, wo er dergleichen noch nicht gab: Rücket an und lauscht unseren Worten. Wir freuen uns auf Euch. Und bedanken uns bei Sven K. für den wunderbaren Flyer.

Montag, 22. Mai 2006, 12:50, von donalphons | |comment

 
Danke für die schöne Ankündigung!

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Danke für den schönen Event :-)

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Ich würd gerne kommen zumal es am Wochenende ist und von Hamburg aus auch nicht eine ganz so weite Strecke. Leider zwingen mich die momentanen Umstände eher den Ball flach zu halten, schade. Euch mal live zu sehen hätte mir sicher Spaß gemacht. Dann eben beim nächstem Mal. ;)

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Und ich habe keine Zeit.
So ein Mist. Aber trotzdem viel Spaß!

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lebemann, hypekiller, tomahawk, wie sieht´s mit euch aus?

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Hokuspokus in Hannover? ein Kommentar aus der zweiten Reihe
Weblogger nicht nur zum Anklicken und Angucken, sondern zum Anfassen, Anhören und Applaudieren?
Die Idee ist gut, doch das Netz noch nicht bereit.
Ist es nicht ein Paradox, das Publikum eines virtuellen Raums in realen Lokalitäten versammeln zu wollen?
Ich habe keine Ahnung, aber Geschmack.

Wenn man mit Studentencord rechnet und einer Rolex konfrontiert wird, war man entweder nicht gut vorbereitet, unglaublich voreingenommen oder optimistisch. Keine Ahnung, wie sehr Möchtegern Che (Guevara) und Pseudo-Modeste in der Szene gehypt werden, keine Ahnung, ob ihre Texte funktionieren,
wenn einem die Autoren erspart bleiben, sicher ist, dass aus keinem Munde „born to be wild“ oder „funsex“ so absurd geklungen haben wie aus der aufzählungsfanatischen Gesamterrötung, die sich Che nennt und in der Sparte kulinarischer Reiseführer vermutlich besser aufgehoben ist, als in der wunschphantasierten Softpornoabteilung.

Mal abgesehen von der Vorliebe fürs Ausweiden von Stereotypen hatte er mit der mandeläugigen Modeste nur gemein, dass auch sie anonym vermutlich interessanter ist. Immerhin harmoniert, was ihre Wendypferdefreunde- und Ballerinakitschträumereien angeht, das Visuelle mit dem literarisch Dargebotenen.

Die Gedanken sind frei und im Unbewussten morden wir selbst für Kleinigkeiten. Das meine verspürte jedenfalls den unbändigen Drang die Frau mit Hang zum synthetischen Andjektivbarock und der klassischen Berlinmonomanie mit ihrer Modeschmuckperlenkette zu erdrosseln. Doch überflüssiger als die Partydrogenphantasien der Modestresserin, war der genuschelte Wortschwall, des vermeintlich moderierenden Strappato. (Chönechaiche.., denn dafür kann er sicherlich nichts und es gehört schon eine gewisse Courage dazu, das logopädische Defizit so ins Rampenlicht zu rücken. Nun gut, man war ja unter sich, hacken wir also nicht darauf herum.)

Nimmt man die drei Weisen aus dem Hauptstadtstudio, könnte der Eindruck erweckt werden, Blogger seien außerhalb ihres Blogs nicht lebensfähig und schon gar nicht vorzeigbar, hätte nicht der sympathische vegetarische, gegorene Früchte vermeidende Don Alphonso den Karren im Hannoverschen Kargah aus dem Dreck gezogen.
Natürlich ergeben sich bei einem, der aus Bayern auszog, den Katholen das Fürchten zu lehren, Berlin, Haxen und Alkohol ablehnt so viele Schnittpunkte, dass ich hier absolut voreingenommen bin, doch ohne den literarischen Exorzismus wäre das nicht vorhandene Publikum vermutlich seinen niederen Instinkte (eigentlich muss es Triebe heißen und noch eigentlicher gibt es keine niederen) verfallen und hätte gegen den webloggenden Zauber Bannflüche und andere Beschwörungsformeln ausgesprochen.

Doch um nicht in einen Affront gegen die Missionare aus dem Weblog zu verfallen, sei gesagt, dass Che sicherlich zum Schmunzeln verführen kann, wenn man die Pleiten-, Pech- und Pannenpassagen nicht in einem steril gefliesten Raum, sondern einem Couchcafé schnabbulieren und sich dabei in einer Ecke verkriechen kann. Und auch Modestes melancholische Atmosphäre hätte sich vermutlich unter den geschlossenen Lidern entfalten können, wären sie nicht vom Rauschen der sanitären Anlagen, sondern einem Kaminknistern gerahmt gewesen.

Vermutlich ist es kein Paradox, Publikum aus einem virtuellen in einem realen Raum zu versammeln, sofern man das Ganze auf sehr konventionelle visuelle Weise bewirbt und vom Kulturzentrum in die Chaiselongues des Kulturpalasts verlegt.

Betrachten wir das Ganze doch als Testballon, lernen aus der Hindenburg und Stechen die Nadeln in Modestes Seifenblasen, Ches Käsehäppchen und die fiesen kleinen bayerischen Pilgerkinder.

Danke Herr Alphonso für den netten Abend.
Über Geschmack können wir ja streiten.

nuuna

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Hochschulmagazin? Ist es aus der Mode gekommen, die Artikel mit dem Namen des Autors zu zeichnen?

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Ne, wozu streiten, ist ja alles Geschmack und mitunter etwas Auffassungsgabe. Ich würde eine Reihe von Aussagen so nicht treffen, wer unterbewusst oder niedergeschrieben meint, Menschen mit nicht genehmer Kleidung erdrosseln zu müssen, lässt eine innere Einstellung erkennen, die Literatur ziemlich zuwider läuft, zumindest nach meinem Begriff. Literatur ist nicht Nobeldisse ober Studikaschemme, Literatur ist alles. Mitunter ist es dabei hilfreich sich zu verdeutlichen, dass manche Texte eine Metaebene haben. Man muss sie nir suchen. Wenn man sich natürlich schon vom Anblick abstossen lässt, ist das, vorsichtig gesagt, suboptimal.

Darf ich was fragen? Ihr seid die, die gleich danach gegangen seid, oder? Das verbliebene Publikum blieb zumeist und hat sich durchaus nett unterhalten, von Exorzismus keine Spur.

Ich sage jetzt mal nichts über die Angemessenheit der Berichterstattung und, hm, die Rechtschreibung und Kommasetzung, allein, die Verlinkung mit einer Popups speienden Studentenseite gilt in unseren Kreisen als unfein. Danke für das singuläre Lob - den Rest der Rezension finde ich in dieser Form erheblich zu selbstverliebt und banal wortspielerisch. Ausserdem bin ich mir sicher, dass Du noch nie selbst einen Text vor Publikum gelesen hast; so reden leicht und seicht nur die, über die Romeo sagt: He jests at scars, that never felt a wound.

Wie wäre es mit einem eigenen Blog? Da könntest Du üben, selbst die Texte verfassen, die Deinem Geschmack entsprechen, etwas weniger bemühte Wortspiele vielleicht und etwas mehr Inahlt, und sicher auch einem Publikum zuführen, das sich in tosender Begeisterung ergeben würde.

Oder so :-)

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Wahrscheinlich wäre ich diesen Leuten "glaubwürdiger" erschienen, wäre ich in meinem altgewohnten Outfit (Lederjacke, Streifenjeans, Springerstiefel, Palituch) erschienen. Allerdings habe ich wenig Lust, mein eigenes Klischee zu bedienen ;-)

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Das Klischee bebt
Öhö, Studentencord. Als ich so studierte, war Cordkleidung das Peinlichste, was man sich überhaupt nur vorstellen konnte, das von Che beschriebene Outfit schon eher angesagt, aber jeder geistig halbweg wache Mensch müsste langsam mal geschnallt haben, dass nicht das Tragen bestimmter Uhren oder Perlenketten, sondern die vermittelten Inhalte relevant sind. Gesinnung ist Marke tragen, ja? Heil C & A!

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Beim der abendlichen Lektüre der TAZ vom kommenden Tag, bin ich auf diesen Artikel gestossen:

http://www.taz.de/pt/2006/05/29/a0215.1/text

Ein 20-jähriger, der ein "Generationenbuch" geschrieben hat und allen die Welt erklärt. Da musste ich sofort an die obige Lesungskritik denken.

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Erwartungen treffen!
Wenn eine postmaterielle Beliebigkeit einem Studenten nur noch die Möglichkeit verschafft, mit Worten Zadek-like Blut zu verpritzen: Dann muss man das unterstützen!

Als ich nuuna las, dachte ich anfangs vor allem: "Nanu?", und schloss daraus, dass Blogger gefälligst sehr hip zu sein haben. Er/sie hatte Freaks oder coole Typen erwartet, keine normalen Menschen. Okay!

Darum verspreche ich feierlich:

Sobald ich irgendwo in meiner Eigenschaft als Blogger vorlese oder moderiere: so werde ich stark bemalt und geschminkt und grell auftreten, hach!, dabei die Peinlichkeit und das Hippe in mich vereinen, und dann freu ich mich schon auf eine wortstolpernde Regression Rezension von nuuna!

Es ist etwas Gutes, wenn man auf die Erwartungen der Kundschaft eingeht. Manchmal. Auch in der Literatur.

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Ja, jetzt ist gut, die Standpunkte sind klar. Prima.

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Na ja, irgendwo lernen die jungen Leute so zu schreiben. Ich kenne z.B. jemanden, der im ziemlich identischen Vokabular und Strickmuster den kulturhistorischen Essay eines Anderen, den er endzuredigieren hatte, vollkommen verhunzte.
Witzigerweise ein Beitrag, der auf das, was workingclasshero mit "Gesinnung ist Marke tragen" beschrieb, hinauslief, obwohl ursprünglich mal was ganz Anderes intendiert war
Da wurden dann die Schwabinger Krawalle von Anfang auf Ende der 60er umdatiert und aus Pump-it-Up-Schuhen Sneakers, aber Hauptsache, der Tonfall fetzt und die eigenen Vorurteile können apodiktisch ins Zentrum der Weltsicht gestellt werden. Immerhin hat er es so erfolgreich in eine große überregionale Tageszeitung geschafft.

btw: Der Treppenwitz war ja der, dass ich um ein Haar tatsächlich in einem sehr krassen Outfit erschienen wäre und der konventionelle Halbchic, für den ich mich dann doch entschied, für mich eine gewohnte, aber neuere Erscheinung ist. Die Bettfedernfabrik kannte mich früher, wie gesagt, in Hardcore-Leder-Look. Und wer sich bei Don über eine Rolex oder bei Modeste über eine Perlenkette wundert, hat offensichtlich nie eines der betreffenden Blogs gesehen.

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Ein Biber regt sich über Pseudonyme auf. Sie sind lustig.
Es ist uns bekannt, dass die Metaebene eines Textes nichts mit der Selbstinszenierung der Autoren zu tun hat, nicht mit Ihrem auftreten, nicht mit der Umgebung. Es ist nur schade, wenn der Text kein Publikum hat und in einer gefliesten Abstellkammer verebbt.

Ich hoffte, Sie/Ihr würden/würdet den Link mit den grauenvollen Popups und der noch grauenvolleren Grammatik als Plattform begreifen, Hannover demnächst wissen zu lassen, dass es bezaubert wird. (ach ja, falls jemand Langeweile hat, wir suchen jemanden, der Lust hat, zu redigieren, aber vermutlich gilt das in ihren Kreisen als unfein. Keine Ahnung ich wusste nicht, dass es Kreise gibt und dachte, auch Literaturliebhaber dürfen eine Meinung über andere Literaturpublikations- und -repräsentationsmedien haben.)

„Darf ich was fragen? Ihr seid die, die gleich danach gegangen seid, oder? Das verbliebene Publikum blieb zumeist und hat sich durchaus nett unterhalten, von Exorzismus keine Spur.“

Natürlich dürfen Sie: Da wir 50% des Publikums darstellten und tatsächlich unbedarft hingeschickt wurden, weil uns die Autoren angepriesen wurden (deren Texte wir ja nicht für schlecht befunden haben), will ich Ihnen/euch sagen, dass wir uns sicherlich gern unterhalten hätten, wären wir nicht durchgefroren und hungrig gewesen. Bei einem überteuerten Wasser Leuten beim Essen zuzusehen, ist ne deprimierende Art, seinen Abend zu verbringen. Vielleicht wollten wir auch einfach nicht als K3, K4, K46 enden.

Im Großen und Ganzen scheine ich trotz der eurerseits diagnostizierten Selbstverliebt- und Unfähigkeit erfolgreich in ein Wespennest gestochen zu haben, wobei ich mehr Kritikfähigkeit erwartet hätte. Dass hier Stimmen laut werden, die bei 6 Hörern die Selbstverliebtheit und Arroganz besitzen, sich als erfahrene Gesinnungswächter aufzuspielen, während erfolgreich das Feindbild des jungen anmaßenden Studenten aufgebaut wird, der ja sowieso nicht weiß wovon er spricht, erst mal üben soll usw. usf., ist jedenfalls nicht bezaubernd. Sollte dennoch Interesse bestehen, sich dem literaturinteressierten Publikum Hannovers zu stellen, sollten/t Sie/Ihr vielleicht doch mal über den ein oder anderen Kritikpunkt nachdenken und Hilfe bei der Verbreitung in den entsprechenden Sphären annehmen. Kontaktdaten auf dem Eisberg. Mit H & M können wir leider nicht dienen und Cord trägt man in „unseren Kreisen“ noch immer.

„Wie wäre es mit einem eigenen Blog?“

Entschuldigung. Vielen Dank. Ich weiß, was ich nicht kann, deswegen schreibe ich normalerweise keine Berichte. Verrisse nimmt doch niemand für voll.
Aber immerhin wirken sie, um ein halbes Dutzend Leute auf die Palme zu bringen.
Die ernst gemeinte Rezension schreibt jemand anderes.

@ che: Die jungen Leute lernen heute nirgends zu schreiben, Kreativität wird gerade gegen BA & MA eingetauscht, eigenständiges Denken ist unerwünscht und was man von den jungen Leuten will, sind Zahlen.
Manche schreiben trotzdem.

@ wer Zeit hat: lektorieren Sie ruhig...

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Verrisse nimmt doch niemand für voll.
Aber immerhin wirken sie, um ein halbes Dutzend Leute auf die Palme zu bringen.


Ach so, Sie sind nur ein ganz normaler Internet-Troll. Das erklärt Ihr langes Gesabber.

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*Randbemerkung: 25% des Publikums*

Beim Essen zusehen? Ich lud Euch zum Essen ein und bekam zu hören, Ihr wäret satt. Das Essen im Kargah ist hervorragend und höchst preiswert. Ein MigrantInnenprojekt ist wohl auch Unterstützung durch Verzehr wert. So what?

Hinsichtlich Erwartungshaltung und Zahlen bin ich ganz bei Euch, habe lange genug Hochschulpolitik gemacht.
Im Übrigen warte ich gespannt auf die ernste Rezension. Ganz ehrlich und mit echtem Interesse.

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Lesungskritik offizielle Version

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Danke für die Offizielle. Ich lerne daraus, dass vor Nicht-Blogger-Szene-Publikum offensichtlich ziemlich ausführliche Einleitungen notwendig sind.

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Hihi, andere haben Migräne, ihre Tage oder den Moralischen, Che hatte seinen unauthentischen. Wie kann ich mir das denn vorstellen?

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Nun, die hatten wohl irgendein Problem mit meiner Außenwirkung, keine Ahnung. Da mein Browser sich hartnäckig weigert, die Kommentarfunktion des Eisbergs zu schlucken, an dieser Stelle auf diesem Wege: Normalerweise gehört ein anschließendes gemütliches Beisammensein mit zu einer Bloglesung. Schade, dass ihr nicht geblieben seid - da hättet Ihr erfahren, welche meiner Erzählungen eigene Lebenserinnerungen und welche fiktiv waren, wie Modeste die Welt sieht, wie mein Weg mich von der linken Szene in eine ziemlich etablierte Existenz führte, ohne mit meinen Überzeugungen zu brechen, was Don so liest, was Strappato für eine bunte Patchwork-Biografie hat wir hätten von Euch etwas über den studentischen Alltag in Hannover erfahren - für die Dagebliebenen war es ein richtig schöner Abend.

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