: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 5. Mai 2006

Verkettung unglücklicher Umstände

Zu spät daheim, zu lange draussen geredet, Hustenanfall, keine Tablette, Asthma, Tablette zu spät, wach bis um 7, schlecht geschlafen, Migräne, weiter Husten, Kopf im liquiden Zustand, Fahrt nach Nürnberg und Auftritt abgesagt, hier geblieben, Tag verpennt, dann am Abend kurz raus und unter diesem Himmel,



darunter im Hof qualmt & stinkt es erbärmlich, weil die Elitessen den Beweis antreten, dass sie zur besten Hausfrauenmusik der 80er, 90er und den Pesten von heute noch nicht mal grillen können. So wird das nix mit dem Hausfrau und Mutter werden nach dem vergeblichen Versuch, beim Middle Management unterzukommen. Üben. Aber bitte woanders.

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Der Teufel ist ein Eichhörnchen

Im Leben eines notorischen Teetrinkers gibt es eine Reihe von Gefahrenquellen, die auszuschliessen sind:

- Kein Tee im Haus (hier sind mindestens vier Sorten)

- Die Teekanne zerbricht (Ich habe zwar zwei Teekannen aus Porzellan, verwende sie aber nicht. Statt dessen habe ich 7 Silberkannen, jeweils eine für die 3 selten getrunkenen Sorten, eine für Pfefferminztee sowie 3 in verschiedenen Grössen für den Standardtee)



- Die Tasse zerbricht (ist in den letzten Jahren nicht passiert, würde jetzt aber bei 2 Services a 12 und 1 a 8 und 1 a 6 Personen nicht den Nachschub stoppen)

- Der Wasserkocher geht kaputt (Hat er gerade getan, als das Wasser ungefähr 80 Grad warm war. Dabei habe ich enorme Kopfschmerzen, Nachwirkungen von gestern Abend. Und natürlich keinen Wassertopf. Der Tee ist gerade eben geniessbar.)

Der Teufel, wie gesagt, ist ein Eichhörnchen.

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Goya II

Schon als ich die Werbung für "Belle et Fou" sah und erfuhr, dass es kein - in Berlin immer gehendes - Grossbordell mit schlauem Marketing war, wusste ich, die sind auf Goyas Spuren. Sie haben auch überzogene Preise, für die 69 Euro Eintritt bekommt man in Berlin andernorts horizontalen Stundensevice, sie haben eine Seite mit Flash-Intro, und sie haben Kronleuchter, und der Laden hat 5 Millionen gekostet. Beste Vorraussetzungen für einen armen Provinzler wie mich, der für den Stadtpalast noch 23 Kronleuchter braucht, abzüglich der Exemplare, die ich vielleicht aus dem Goya bekomme. Es kann nur ein paar Wochen dauern.

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Real Life 04.05.06 - Die NichthartzIVReise, Teil I

Sie kommt gleich, sagt er. Und mustert wenig angetan das Auto. Er weiss nicht, was er davon halten soll, vom Roadster, von dir, vom Trip nach München, der familienintern als Versuch, irgendwie eine geregelte Arbeit zu bekommen, ausgegeben wird. Es gibt durchaus Freunde in der Stadt, über die man etwas erreichen könnte, es hätte halt nichts mit dem Studium zu tun, aber halbtags irgendwas, da findet sich schon was, und vielleicht auch ein befreundeter Sohn, der ihr den Kopf wäscht und das mit der Ehe nochmal mit ihr übt. Man würde sogar jemand akzeptieren, der nicht ganz aus der Scjicht kommt und noch kein Abo beim Konzertverein hat. Trotz deiner idealen Vorraussetzungen auf dem Papier kommst du auf diesem Heilsplan nur als das nacheheliche gschlamperte Verhältnis vor, das einzuladen man, ups, wie könnte das passieren, das tut uns so leid, vergessen hat.

Umgekehrt weisst du zu viel über ihn und die Familie. Dunkelvioletter Lacoste-Pulli beim Rosenschneiden an der Einfahrt für S-Klasse und Shopping-SUV, das geht gar nicht. genauso wie Gespräche zwischen jemanden, der 18 Jahre woanders war und einem, der hier in einem Haus und in einer Firma mit einer Frau Karriere gemacht hat. Die Welt ist was für Vertriebler, drei Wohnsitze statt der sicheren Nachfolge im provinzfamiliären Clan ist was für Zigeuner oder Playboys, bekanntermassen eine in mal in Lissabon, dann wieder Berkeley und gerade in Südspanien lebende Freundin haben und trotzdem mit seiner Tochter nach München fahren ist unsittlich, mindestens, und dann auch noch in diesem verbeulten Roadster, aber sie ist auch über 30, da kann man ihr nicht mehr einreden.

Du plauderst mit ihm über den Garten, an dem drei Generationen gelangweilter Ehefrauen ihren Frust abgearbeitet haben und betonst, dass diese Pracht nur durch Alter und Kontinuität zu erreichen ist, nichts kann das ersetzen, so wie bei den K.s, die ihrem Sohn bei deinen Eltern um die Ecke zwar 1300 m² gekauft und eine Villa hingeklotzt haben, aber trotz aller Bemühungen eines Landschaftsarchitekten sieht es einfach, eana deaf Is sogn, wirst du vertraulich, so gschissn aus wia da neie Rodhausplods. Die Abendsonne scheint, eine Amsel zerrt einen Wurm aus dem schwarzen Boden der Tiefebene, das Leben ist schön, und die Treppe herunter, eine viertel Stunde zu spät, kommt Iris, in leicht, hell, durchscheinend und frühlingshaft. Das letzte Angebot, doch den schwarzen 500er zu nehmen, lehnst Du charmant ab, und dann geht es los.

Fahr nicht so schnell, jammert Iris, als es sie schon bei Tempo 90 durchbläst. Ach komm, beruhigst du sie, das passt so, du wirkst dann nicht so streng, eher so, als hättest du gerade Sex gehabt, sowas kommt da an, glaub mir. Don, verweist sie dich, ich will aber nicht wirken wie deine alten PR-Huren. Was weisst du schon über meine - setzt du an, aber da fällt dir ein, dass sie tatsächlich was darüber weiss, viel sogar, du und deine grosse 2001er Munich Area Klappe, also hältst du den Mund, gehst runter auf 75 und lässt dich von Familienvätern überholen, deren grösster Traum, nach ihrem verkniffenem Gesichtsausdruck zu schliessen, das Vorbeirasen an einem Roadster in ihrem weissen Opel Kombi war. Vor euch, in der Hochebene, liegt München, ein Abend und eine immer noch andauernde Geschichte mit einem senfgasgrün gekleideten Jaguarfahrer und seiner bekreuzten Gattin sowie viele andere Gestalten, deren Freakshow vorzuführen du irgendwann nicht umhin können wirst, im bald folgenden zweiten Teil.

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