Deutsch als Deppenbegriff

Kommse, kommse, Augen auf und Digitalkamera ein, die Strasse runter, hier wurde deutsche Geschchte geschrieben. Im ersten Haus wohnte der echte Faustus von unserem Goethe, dann kamen die Stadtpaläste der Kapuziner und Jesuiten voller wichtiger deutscher Forscher, hier haben sie alle während der Aufklärung gewirkt, da hinten schaute der deutsche Galileo durch das Fernrohr, der deutsche Feldherr starb hier, die Asams haben das deutsche Rokoko zur Blüte getrieben, dann kommt der berühmte deutsche Klenze, und hinten ist das Münster, Süddeutschlands grösste Hallenkirche mit folgenden altdeutschen Meisterwerken, gleich daneben das Zentrum der deutschen Gegenreformation - mit diesem Müll werden die Touristen vollgeschüttet, die zu früher Stunde, kaum hat sich die Sonne erhoben, hier durch das Viertel gekarrt werden.



Fehlt eigentlich nur noch der deutsche Himmel, und die deutsche Kotze eines deutschen Kulturhistorikers, meine Kotze, genauer gesagt.

Es gehört zu den verlogenen Ritualen jeder Obrigkeit, sich irgendwie eine Legitimation zusammen zu schustern. Griechische Städte wurden von Halbgöttern begründet, Rom entsprang geflohenen Trojanern, durchrasste Völkerwanderungswarlords des frühen Mittelalters sahen sich in der Tradition des Römischen Reiches, das sie gründlich ruiniert haben, das Papsttum und die Orthodoxie logen gewohnheitsmässig Primate zusammen, die Pickelhaube entstand aus einem groben Missverständnis mittelalterlicher Helme, und das 1000-jährige Reich stellte sich als III. auch brav hinten an, wenn es um die Legitimation ging.

Allen gemein ist der Trick für die ahistorischen Deppen, der in etwa so geht: Du dumme, mickrige Wurst, Dein Leben umfasst 70, 80 Jahre, aber ich, der Herrscher, der Staat, das Konstrukt, ich bin schon Zilliarden Jahre da, das war schon immer so, also halt das Maul und zu, was ich Dir sage, Du bist nur ein Fliegenschiss und ich bin ewig. Ich erlaube Dir, mir zu huldigen und mich toll zu finden, Gründe kriegste genug, vom Künstler über den Ballidioten bis zum Ballermanngesöff, und jetzt schrei "Es lebe Deutschland" als zentrale politische Willensäusserung, kein Protest, dann ist es prima.

Man muss eingestehen, dass die Kulturgeschichte lange den Arsch für dergleichen Ansprüche hingehalten hat. Diese elende Pseudowissenschaft, die ursprünglich untrennbar verbunden war mit der obrigkeitsstaatlichen Legitimationssuche, war durchaus flexibel - entstammt der Urgrund noch der devoten Kriecherei für lokale Diktatoren, und wechselte das erst in der Zeit zwischen 1813 und 1871 langsam in Richtung "Deutschland". Das war dann auch die Zeit, in der der unsägliche Begriff "altdeutsch" zur Umschreibung mittelalterliche Kultur aufkam, verbunden mit unausrottbaren Fehlurteilen über das Wesen der Kultur.

Denn tatsächlich gab es zur "altdeutschen" Zeit keinen deutschen Nationenbegriff, weder bei den je nach Laune handelbaren Bauern, noch in den freien Städten, noch bei den Kirchen und Klöstern, noch beim Adel. Alle hatten nur das eigene Wohl im Auge, die formale Zentralmacht war irgendwo weit weg, der Rechtsbegriff war der einer marodierenden Horde Hooligans, und das, bitteschön, bis ins späte 18. Jahrhundert. Nicht umsonst griff das Bürgertum nach der 48er Revolution auf einen ferne, mittelalterliche Deutschlandillusion zurück, man wollte sich den schönen Wahn nicht durch die eigene Erinnerung vermiesen lassen. Und auch heute noch, bei den Stadtführungen, wird genau dieses Bild beschworen - sich mit der tatsächlichen Nation Deutschland auseinandersetzen, wäre architektonisch weitaus weniger reizvoll, von der 1870er Kanonengiesserei über einen ehemaligen Exerzierplatz und die Standorte zweier KZ-Aussenlager mitten in der Stadt bishin zur nach dem Krieg verschandelten Altstadt: Das alles ist tatsächlich Deutschland, aber eben keine Tradition, die man gerne anschaut.

Geht man statt dessen diese Strasse mit ihrer barocken Bebauung heute hinunter, müsste man es als Kulturhistoriker anders erklären: Da ist das Wohnhaus des durch die Lande vagabundierenden und allerorts vertriebenen Forschers Faustus, dann kommen, in italinischer Manier errichtet, die Stadtpaläste zweier italinischer Orden, deren Provinzen bayrisch waren, geforscht und gelehrt haben hier Italiner, Franzosen, Tschechen, Schweizer und ja, auch Deutsche, gesprochen haben sie aber Latein, gewechselt sind sie nach Pavia, Paris oder Prag, so war das damals, keine Ortsbindung der Elite, die Veröffentlichung der hiesigen astronomischen Entdeckungen wurden hier katholisch untersagt, weshalb sie im protestantischen Augsburg erschienen, der "deutsche" Feldherr kam aus Belgien, dieses "deutsche" Rokoko gibt es nur in Bayern, Klenze hat seine Architektur direkt bei Ledoux franzöischer Revolutionsarchitektur abgeschaut, auch die Hallenkirche ist in Deutschland einzigartig, weil ihr Bauherr in Frankreich gelebt hat und explizit eine französische Kirche wollte, und der Gegenreformator war ein Kläffer an kurzer römischer Leine. Wenn man nur etwas genauer hinschaut, wenn man nur ein klein wenig Ahnung hat, wird "Deutsch" zu einer Chimäre, einem Konstrukt für Idioten, die belogen werden wollen, aber es ist weder ein Kriterium noch eine Eigenschaft, und auch nicht legitimiert.

Wirklich deutsch aus kulturgeschichtlicher Sicht, wie gesagt, ist der Exerzierplatz, die Kasernen, die Kanonenfabrik, die Aussenlager, der Stahlbeton. Das können die Deutschlandgröler gern für ihre Legitimation haben, mehr ist da nicht, manche von denen finden das ja auch gar nicht so schlecht, wenn sie mit ihren langen Fahnen und kurzen Hirnen marschieren.

Dienstag, 27. Juni 2006, 10:05, von donalphons | |comment

 
Ich habe über mehrere Jahre eine alltagsgeschichtliche Stadtführung veranstaltet, wo Dinge vorgestellt wurden wie die Fabriken (und das Leben der Arbeiter in ihnen), die Krankenhäuser, die Entbindungsklinik, die Wäschereien, die Katen der Armen, das Leben der Handwerksgesellen, der Studenten, der Mägde etc. Das war ein echtes Erfolgsprogramm, und gerade die "Veteranen" der normalen Stadtführungen fanden das wohltuend, während sich richtige Historisten und Geschichtsvereinsmitglieder wütend mit mit gefetzt haben.

@Griechische Städte wurden von Halbgöttern begründet, Rom entsprang geflohenen Trojanern, durchrasste Völkerwanderungswarlords des frühen Mittelalters sahen sich in der Tradition des Römischen Reiches - und real gründeten vagabundierende und marodierende Banden von Seevölkern und dorischen Barbaren die meisten dieser Städte, Rom war eine Föderation verbündeter Kuhbauerndörfer, die Merowinger- und Langobardenkönige waren nichts weiter als die erfolgreicheren Räuberhauptmänner. Um eine Ahnung von der Größe und Bedeutung mittelalterlicher europäischer Kultur zu bekommen, schaue man nur auf den Stadtvergleich in Knaurs Atlas zur Weltgeschichte für das Jahr 800 mit den wichtigsten Metropolen zu diesem Zeitpunkt. Aachen, Hauptsitz Karls des Großen, eine gedrängte, außer der Pfalz planlos gebaute Siedlung mit 2500 Einwohnern. Cordoba, eine planvoll angelegte Stadt mit 120 000, Konstantinopel und Bagdad mit je 250 000 Einwohnern, und Chang An, die Hauptstadt des T´ang - Reiches, mit schachbrettartig angeordneten Straßen von der Breite heutiger Autobahnen und 2 Millionen Einwohnern.

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... schon, allerdings ist in Aachen in den letzten 100 Jahren - dank eifrig vor sich hinwerkelnder TH - mehr erforscht und entwickelt worden als in Cordoba, Konstantinopel und Bagdad zusammen, seit dem die dortigen Bewohner den Faustkeil beiseite gelegt und das Tongriffelchen aufgenommen haben. Insofern hat das alles zwei Seiten.

Aber in der Tat ist der Aachener Dom zumindest kulturhistorisch wohl als bedenklich einzustufen.

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Dass der badische Alchimistenverband im Mittelalter kein Großwerk in Ludwigshafen betrieb sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben...

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Na immerhin haben die Ihren haushohen Vorsprung nicht so vergeigt wie die werten Kollgen im vorderen und mittleren Orient.

Bin gespannt ab wann dort der Faustkeil wieder reaktiviert wird ...

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Für mich ist eine gelungene Stadtführung, wenn ich die Besonderheiten unsere regionalen Geschichte vermitteln konnte, und überhaupt mit alten Geschichtsklischees aufräumen konnte, die die jüngeren Historikergenerationen der Stadt, die Archäologen, die Staatsarchivler usw. in letzten Jahren über den Haufen geworfen haben. Die alten Chroniken können eingestampft werden. Das Tragische: Jede Jugendgeneration (Schule) wächst noch mit dem alten Krempel auf. Und was da ständig wiederholt wird, ist später schwierig zu korrigieren. Da muss man zum Teil diplomatisches Fingerspitzengefühl zeigen. Es haben schon ein paar Mal deswegen Passanten wütend in meine Führung interveniert. Die Sache kriegt dann einen echten Eventcharakter, aber so sind die Verhältnisse.

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Danke für den Trost
Bei all dem deutschfeindlichen Relativismus und dieser negativistischen Niedermachung hier ist es doch tröstlich mit franz.brandtwein zu wissen, daß am Ende das Deutsche über die rückständigen Kameltreiber und sonstigen Kanaken doch gesiegt hat!

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... Du vergisst dass ich den fiesen Spaniern auch noch eine mitgegeben habe!

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Dafür sind die ballmögenden Deutschen im Moment nur zu besoffen, um wieder auf die Bäume zu klettern.

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Ja, weil : die Wahrheit iss auffm Platz.

Alleeeeez, allez, allez, allez - viele Baeume, eine Strasse - Alleeeez ...

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Negativer Nationalismus?
Es gibt zwei Weisen, deutscher Nationalist zu sein: Wo der Patriot sagt, ubi patria - ibi bene, da spricht der Nationalist A:

Deutschland ist einzigartig. An Rang. Ehre. In seinen künstlerischen, militärischen oder technologischen Errungenschaften. Deutschland ist die Vollendung der abendländischen Zivilisation. Im Guten. Deutschland ist ein Muster kultureller Perfektion und Überlegenheit. Es gibt kein Volk, das sich mit Deutschland messen könnte. Wie unsere National-11 beweist.

Nationalist -A dagegen sagt:

Deutschland ist einzigartig. An Rang. An Unehre. In seinen militärischen Verbrechen, in seinen Errungenschaften, Menschen technologisch-effizient massenzuermorden und kunstvoll-propagandistisch gleichzuschalten. Deutschland ist die Vollendung des abendländischen Raubtierimperialismus (Zivilisation). Im Bösen. Deutschland ist ein Muster an kultur-, jedenfalls geistloser Perfektion, an Perfektion in zynischer Geistlosigkeit. Deutschand ist an Bosheit und Schäbigkeit jedem anderen Volk überlegen. Niemand, der sich hier mit uns messen könnte. Wie unsere WM, unsere nationalen Fehlfarben und unsere National-11 beweisen.

A und -A sagen: Deutschland ist ein Sonderling auf dieser Welt. Herrausragend. Nie Durchschnitt. Nicht normal. Entweder Gott oder Teufel, aber nie menschlich, immer übermenschlich, -übermenschlich im Ethischen, übermenschlich im Mörderischen.

-A besinnt sich darauf natürlich: Nein. Wir sind nicht einzigartig im Bösen. Ich allein bin es, bin es im Guten, denn wer würde härter mit der eigenen Nation, also mit denen-da, ins Gericht gehen als ich? Und wenn die-da unerreicht sind im Gemeinen, so dies doch nur, weil ich, unüberboten im Gewissenhaften, sie dazu erklärt habe.

A antwortet zuletzt: Schön, die Blonde Bestie hat nie für sich in Anspruch genommen, sonderlich moralisch oder ästhetisch zu sein. Nur herausgehoben, überlegen, perfekt, ... -perfekt wollen wir sein in dem, was Du schäbig oder militaristisch oder Kasernenhof nennst, welches uns wiederum nicht kümmert. Nur in einem, da stimmen wir überein: wie könnten wir As, Ihr -As dies ertragen ... -unsere Durchschnittlichkeit?

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Die "Erfindung der Nation" (P. Anderson) fand in allen europäischen Ländern ab dem frühen 19. Jahrhundert statt. Gleichzeitig mit der nationalen Romantik wuchs die Geschichtswissenschaft als staatsbeamtetes Gralshütertum über die vaterländischen Kleinodien heran.

Was aber klingt poetischer?

"Hier wurden die Zwillinge Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt."

Oder:

"Versprengte Schiffbrüchige bauten an der Tibermündung primitive Schilfhütten."

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@ jinxi: Lange Rede ohnen kurzen Sinn, oder was? ich wüsste nicht, was an Dland so besonders einzigartig sein sollte.

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Auch im halbwegs besoffenen fahnenschwingenden Zustand wissen die meisten, dass Klose und Podolski in Polen geboren sind und zu Hause polnisch sprechen. Ich glaube Donalphonso ist hier nicht mehr auf dem neuesten Stand.

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Vom Ursprung der Deutschen
Von der Grundtendenz gebe ich Chat recht, auch wenn das mit den schiffbrüchigen.... aber lassen wir die Haarspalterei. Interessant ist die Herkunft des Begriffs deutsch. Tuitsche bedeutete einfach "die normalen Leute" (in Abgrenzung zu Königen, Herzögen, Priestern, aber auch zu Römern, Kelten und Griechen) als Eigenbezeichnung jener, die von der Römern Germanen genannt wurden, was wiederum "Männer mit Speeren" bedeutete und von den Tuitschen nie als Eigenbezeichung gebraucht wurde (sie sahen sich ja gar nicht als Volk, der Begriff wäre ihnen undenkbar gewesen), sondern als Bezeichung ihrer Krieger, wenn sie auf dem Feldzug waren. Das war dann auch die Gelegenheit, bei der die Römer sie kennenlernten. Sehr lange Zeit später schufen sich die entfernten gemeinsamen Nachkommen der Tuitschen/Germanen, Kelten, Römer, Slawen (oder einfach die Leute, die auf dem Territorium früherer germanischer Gebiete lebten)dann die Fiktion einer deutschen Nation. Überträgt man diese Art der Namengsgebung auf die Engländer, müssten diese die Folks heißen.

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@che - puh ist das trocken - (das bei euch Geisteswissenschaftlern aber auch immer so derartig droege sein muss - da lobe ich mir doch eine saftiges Volumenintegral) aber egal, heut' abend ist wieder Fussball, Gott sei Dank - und die Deutschlandfahne ist zur Zeit einfach nur Ersatz fuer eine Vereinsfahne - "de" ist also quasi der Verein von all den besoffenen und Nichtbesoffenen Seppels, mehr nicht, so einfach ist das.

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Ja, gönnen wir unseren Einwandererkindern den Erfolg. So kann man das auch sehen. Fahne raus für Podolski! Deutlicher kann ich es nicht mehr sagen. Oder soll er besser Kulturwissenschaftler werden?

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Man ist in Deutschland schnell mit dem Integrieren, wenn es etwas hergibt - der Ungar Dürer zum Beispiel. Man ist aber bei Bedarf auch schnell mit dem Verfolgen - vielleicht erinnert sich noch einer an die Ukrainer-Hysterie vor einem Jahr.

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Ich sehe das auch. Nur wenn es Begeisterung gibt, die nicht nach hinten losgeht, bin ich dabei. Ich kann nicht alles relativieren. Das ist so deutsch, der latente Zynismus, das aber, die Einschränkung.

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Wenn wir heute mehr gute Urkrainer in der Mannschaft hätten, dann wäre Joschka der nächste Bundeskanzler ;-)

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Donalphonso, ich ordne dich ja auch nicht gleich unter die Autohooligans ein, nur weil es sie auch gibt. Es hat mich große Überwindung gekostet mit 34 den Führerschein zu machen.

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Deppendeutscherei für Fortgeschrittene
Hier in Frankfurt wurde jüngst am Sonntag in der Paulskirche einem Wolfgang Büscher der 20.000 Euro schwere Ludwig-Börne-Preis vom Bundesköhler angeheftet. Sein Verdienst: er, der in seiner Dankesrede ein Übermaß an kritischen Deutschlandbüchern beklagte, hat selbst drei Büchlein über Deutschland geschrieben (der richtigen Art, versteht sich, sonst stünde er nicht dort). In dem einen ist er, dem alten Ruf der Großväter nach Osten folgend, zu Fuß nach Moskau gegangen. Auf dem Marsch hält er Zwiesprache mit sich selbst, den toten Landsern und sonstigem Volk, dem er begegnet. In Moskau angekommen umarmt er das Stadtschild.

Geehrt wurde er unter anderem von Köhler, weil er auf dem dunklen Hintergrund der deutschen Geschichte den Mut gefunden habe, wieder Geschichten zu erzählen von einem frohen und vielfältigen Land und seinen Menschen, oder so ähnlich.

Eingerahmt das Ganze von Texten von und über Börne, gelesen von Mario Adorf, der sich vor und nach dem Festakt vor jede Kamera drängelte und von der forschen Gastfreundlichkeit der Petra Roth, die der Preisverleihung vor zwei Jahren an Daniela Dahn (wie konnte dieser senile Semprun das blos wagen!) demonstrativ fern geblieben war.

Ansonsten waren sich alle einig, dass es dem wegen wiederholtem Verstoß gegen die Zensur mehrmals in Untersuchungshaft einsitzenden und aus Frankfurt vertriebenen Börne hier und heute ganz prima in Deutschland gefallen würde.

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@franz und andere: Trocken? Was an Kulturgeschichte trocken sein soll, ist mir rätselhaft. Ja, die drögen Schlachten von Rom bis Arkona, die langweilige Aufklärung, (der deutsche Bauernkrieg ist bekanntlich vor Langeweile eingeschlafen) die schnarchigen napoleonischen Kriege, das ist natürlich viel langweiliger als eine if else Schleife in Javascript, schon klar.

Im Übrigen: Ich stoße gar nicht in ein antideutsches Antifußballhorn, halten zu Gnaden:

http://che2001.blogger.de/stories/486911

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Ging es nur mir so, dass eigentlich das:

Allen gemein ist der Trick für die ahistorischen Deppen, der in etwa so geht: Du dumme, mickrige Wurst, Dein Leben umfasst 70, 80 Jahre, aber ich, der Herrscher, der Staat, das Konstrukt, ich bin schon Zilliarden Jahre da, das war schon immer so, also halt das Maul und zu, was ich Dir sage, Du bist nur ein Fliegenschiss und ich bin ewig. Ich erlaube Dir, mir zu huldigen und mich toll zu finden, Gründe kriegste genug, vom Künstler über den Ballidioten bis zum Ballermanngesöff, und jetzt schrei "Es lebe Deutschland" als zentrale politische Willensäusserung, kein Protest, dann ist es prima.

der entscheidende Teil der Kritik ist? Wozu eine konstruierte nationale Identität? Sei Teil der großen Gemeinschaft, reih dich ein... Hier wird wieder deutlich, wie sehr die immer wieder angepriesene Individualität reine Ideologie ist. "Ihr seid alle Individuen."

Ich hatte das Vergnügen über Sprachgeschichte ein bisschen was an geschichtlichen Entwicklungen und über Völkerwanderung mitzubekommen. Seitdem spiegelt sich ein großes grinsen auf meinem Gesicht, wenn jemand mit "deutscher Tradition" usw. anfängt.

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wenn ullrich bei der "tuhr de frangs"
in gelb fährt, geht das fahnengewedel munter weiter. wetten?

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@delurker: Interessant zum Beispiel zu sehen, dass die Bevölkerungsmehrheit des heutigen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und des östlichen Sachsen bis ins 17. Jahrhundert slawische Sprachen gebrauchte, dass man bis 1750 ohne Kenntnis des Sorbischen auf dem Cottbuser Markt nicht einkaufen konnte, und was Norddeutschland angeht, na ich verweise mal hierauf:


http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_auf_den_Wilden_%C3%84ckern

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Lange Rede ...
@DonA

Sie schrieben:

"... wird "Deutsch" zu einer Chimäre (!), einem Konstrukt (!) für Idioten, die belogen werden wollen, aber es ist weder ein Kriterium noch eine Eigenschaft ...

Wirklich (!) deutsch aus kulturgeschichtlicher Sicht, wie gesagt, ist der Exerzierplatz, die Kasernen, die Kanonenfabrik, die Aussenlager, der Stahlbeton."

Ich lese:

Das Wesen (!) der Chimäre (!) Deutschland wäre, Ihnen zufolge, in der Tat etwas, was Dland einzigartig macht, wenn auch nicht unbedingt im Guten: Aussenlager, Kaserne, Kanonenfabrik etc.

Das war der Anknüpfungspunkt meiner langen Rede ohne kurzen, aber mit Sinn: -Ihre Behauptung in letzter Konsequenz, von mir zugespitzt: Deutschland = singulär im Aggressiven (KZ, Kaserne) = aus der Menschheit herausgesonderte "Blonde Bestie" = deutsche Überlegenheit im Zynischen über alle Menschen = Nationalismus im Zeichen un- oder amoralischen Un- oder Übermenschentums.

Oder noch simpler: Sich oder die eigene Nation als die beste oder schlechteste, als göttlich oder diabolisch darzustellen, entspricht ungefähr derselben chauvinistischen Eitelkeit, sich über alle anderen Völker, die bloß normal sind, zu erheben. Oder nicht, DonA?

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Ich empfehle dabei mal die Lektüre von "Die Tyrannei des Nationalen" von Noiriel oder von "Die Ethnisierung Des Sozialen" (leider nur noch antquarisch). Nation ist immer ein Konstrukt, nicht nur in Deutschland.

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pass mal auf, jini: Entweder Du bemühst Dich, lange Dinge verstndlich zu schreiben, oder Du machst einfach kürzere Sätze und Thesen. Was ich ungefähr rauslese ist, das Du Dich hier um einen Rausschmiss als notorischer Dummschwätzer bewirbst - kann das sein?

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jinxi erfindet mal wieder seinen eigenen Käse, um darüber käsen zu können.
Wer soll denn hier in diesem Thread "die Deutschen" als "göttlich oder diabolisch" dargestellt haben, außer jinxi, der sich das gerade ausgedacht hat?
Wo die Nazis in gewissen Faschismus-"Theorien" als diabolisch dargestellt werden, ist das nicht kritisch, sondern immer apologetisch, weil die Deutschen vom Teuflischen "einer Handvoll Verbrecher" verführt wurden und daher unschuldig sind. Die Vertreter dieser These halten die Deutschen mithin gerade nicht für schlecht, sondern für die verführte Unschuld.
Insofern paßt das, was Du da erzählst, vorne und hinten nicht.

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Vielleicht ist es ja gerade dieser schnell hochkochende Grad der allgemeinen Erregung der die Deutschen auszeichnet?

Kinder zu laut? Schrotgewehr
Nachbar zu laut? Axt
Blaetter vom Nachbarn im Garten? Rechtsanwalt
(in der Tat) unverstaendliches Gesuelze im blog? Rausschmiss

Vielleicht kann man auf all die Sorben, Sachsen, den Cottbusser Markt, napoleonische Kriege und Karl den Grossen verzichten und schaut einfach mal nur in Blogs und deutschen Unter- und Oberlandesgerichte* - schon wird einem vieles klarer.

... bisschen mehr laissez faire

allez les bleus
*... ich sehe schoen wieder irgendwelche Juristen posts das es das gar nicht gibt - und die Drohnung mit Abmahnung ....

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".. hochkochende Erregung.."
Völlig richtig, fb! Dem Satz "Bin gespannt ab wann dort der Faustkeil wieder reaktiviert wird" kann ohne Zweifel eine kulturalrassistische Erregung nicht abgesprochen werden.

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Pass auf Mann - ich nehme den einfach zurueck, da habe ich kein Problem mit.

(Der Rest stimmt allerdings - vergeigt bleibt vergeigt.)

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Ein ähnlich schreibender "Jinxi" hat eine lange aktive Vorgeschichte in einigen Neoconazi-Blogs, das sollte man in diesem Kontext vielleicht wissen. Wer nach deren Arschloch stinkt, muss damit rechnen, hier kein samtkissen präsentiert zu bekommen

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Der und die Deutsche ist doch nicht erregt, sondern, verglichen mit unseren französischen Nachbarn, eher träge. Ich sehe auch kein Land, wo gewohnheitsgemäß auf laute Kinder mit der Schrotflinte geschossen wird (das mag in den USA der Fall sein) oder die Nachbarschaftsstreitigkeiten mit der Axt ausgetragen werden (das mögen die genannten alten Germanen tatsächlich getan haben), und bei aller deutschen Prozesshanseligkeit: Hat die was mit Kunstgeschichte, Fußball oder Nationalismus zu tun? Nö.

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Wenn ihr sagt, ohne Identität, nur Individuum geht es auch, mag das für manchen zutreffen, aber es stimmt einfach nicht, gerade bei denen, die es am meisten betrifft: Schaut mal bei kyopo.com vorbei. Das ist die Seite der halben, ganzen, deutschen, viertel oder adoptierten ein paar tausend jungen Koreaner in D. Im Forum gibt es die entsprechende Rubrik.Die Selbstbezeichnung wechselt ständig. Server ist leider gerade runter.
Ihr nur Deutschen seit auf der sicheren Seite, wenn ihr das mit der Identität ablehnt. Sehr gestelztund kopflastig. Aber woanders werdet ihr sofort erkannt, dann seit ihr alle ziemlich ähnlich.

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Vergeigt, klar. Das kennen wir schon vom Neger, der bekanntlich faul, triebhaft und kulturunfähig ist.

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@ jens-olaf: Jaha, blöderweise geht das aber am Autor dieses Blogs zu 5/8 und genauer gesagt komplett vorbei, mein Bester - genetisch bin ich irgendwie so gar nicht arisch. Und das Thema Korea ist etwas zu komplex, um es mit einem Link abzuhandeln. Da gibt es Adoptionen, Krankenschwestern, Musiker - siehe mal hier:

http://www.bym.de/blog/1_abenteuer_korea

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@noergler: Ja wie wuerdest Du es denn nennen wenn man es im Mittelalter noch geschafft hat die 17 ebenen Gruppen zu entdecken, heuer aber noch nicht mal einen Silizium Kristall gezuechtet bekommt, geschweige es schafft einen Flugzeitspektrometer zu bauen?

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Ich halte nichts von Nationen, von gar keiner. Deutsch ist der Pass, das ist alles, und wer mehr draus machen will, ist bei mir an der falschen Adresse, und hoffentlich auch noch bei ein paar anderen - denn wie man oben sieht, ist diesog. deutsche Identität ein Konstrukt, an das man bestenfalls glauben kann wie an den Weihnachtsmann. Der Worst Case dagegen ist nochmal ein anderes Thema.

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Erst mal würde ich diejenigen, denen sinnloser und schweineteurer Spinnerkram wie die Flugzeitspektroskopie offenbar am Arsch vorbeigeht, nicht in die Nähe von Neandertalern rücken.

Dann würde ich sagen, laß doch Intel und die Koreaner das Silizium für die ganze Welt produzieren. Man nennt das ökonomisch effiziente Arbeitsteilung in der globalisierten Welt.

Schließlich halte ich das Rauchen einer mit Haschisch gefüllten Wasserpfeife unter Palmen für ein edleres Menschheitsziel, als in muffigen Labors sich irgendeinen Krempel auszudenken, der entweder zu nichts oder zum Mordwerkzeug taugt.

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Ok - da fehlt dann doch die gemeinsame Basis.

... machst Du dann bitte noch den Rechner aus - da ist ja auch dieses Teufelszeug drin ...

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@Aber woanders werdet ihr sofort erkannt, dann seit ihr alle ziemlich ähnlich.
jaja, und deshalb hält man mich in Italien und Portugal regelmäßig für einen Engländer, während ich in Ägypten für einen Jugoslawen gehalten wurde, da der Deutsche als Solcher sich einfach nicht mit Eseltreibern zum Backgammonspielen an einen Tisch setzt.

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Übrigens, Franz, werden wesentliche Computerkomponenten für den Weltmarkt im Großraum Tel-Aviv-Jaffa gefertigt, während die Compilation der Systeme unter anderem in Pakistan vorgenommen wird. Soviel zu einer Region, die insgesamt den Löffel abegeben hat :-)

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... ach es geht doch nicht um Computerkomponenten - Kinders - die Frage ist doch wo geforscht und entwickelt wird.
Na und wo wird geforscht und entwickelt? Hae? Wo?

... und ich werde fuer einen Holleander gehalten - und?
Als Europaer gehen wir alle durch - da muss sich keiner was vormachen .... satt, fett, sicher.

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o.k. che2001 , das mit dem "ähnlich" war ne Spitze. Ich geb jetzt Ruhe. Die Gefahr des Missverstehens ist mir jetzt zu groß.

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Geforscht und entwickelt wird unter anderem in Israel, Pakistan und Indien, während ich deutsche Informatiker kenne, die für Pizza Toni fahren.

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das ist jetzt zu flach ... aber gut: ICH AKZEPTIERE EIN FUER ALLEMAL DIE DEUTLICHE UEBERLEGENHEIT DES ORIENTS.

Ok? zufrieden?

jetzt nehme ich meinm Irakische Notebook, und setze mich in mein pakistanisches Auto um dann zum Kaufhaus zu fahren und mir eine jemenitische Stereoanlage zu kaufen. Anschliessend besteige ich ein Flugzeug aus syrischer Produktion und ... ach was soll das

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Immer diese Extreme
Ich würde mich nicht in ein Nasr-Auto setzen, weil das nur in Kairo fährt, wo alle 500 m jemand schiebt, ich würde nicht mit Omar Effendi-Ziegeln bauen, weil die Methode "3 Wochen in die Wüste stellen spart den Brennofen" keine frostharten Steine erzeugt, und auch wenn es ums Schießen auf nervige Blagen geht, vertraue ich auf Hersteller wie Mauser oder Winchester. Es ist nur nicht alles Schwarz-Weiß.

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... aber die Fuehrerscheinpruefung wuerde ich schon in Kairo machen wollen .... einfach 500m in der Wueste geradeaus fahren, dann Scheine an den Pruefer - fertig.

woanders ist auch schoen

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Wann fühlt man sich als Deutscher? Wie fühlt ein Deutscher? Was fühlt ein Deutscher?

Im Grunde sind solche Fragen ziemlich strange:
- In einem Land, in dem 20% der Bevölkerung einen Migrationshintergrund hat
- Auf einem Kontinent, auf dem allein in den letzten 70 Jahren Abermillionen Einwohner als Flüchtlinge, Vertriebene, Verschleppte hin- und hergeschoben wurden
- In einer Gesellschaft, in der die "Beduinisierung" von Trendforschern vorhergesagt wird und Studium, Praktika oder Tätigkeit im Ausland besonders für gut-ausgebildete junge Leute normal ist.
- In einer Republik, in der Ostfriesen, Bayern, Sachsen oder Saarländer, usw. sich nicht nur sprachlich oft genug ziemlich fremd sind.
- In einem System, das sich durch eine Polarisierung zwischen zwei politischen Lagern auszeichnet, und deren einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie keine Antwort auf die relevanten Herausforderungen und Probleme haben.
- Bei Lebensträumen, die im Alter in der Toscana oder Spanien enden, aber nicht beim Landhaus in der Lausitz.
- In einer Wirtschaft, in der nicht nur die grossen einheimischen Konzerne einen Grossteil ihres Gewinns im Ausland verdienen und alles nur nicht deutsch die Konzernsprache ist.
- Bei einem Selbstverständnis der Bürger, bei denen "Reiseweltmeister" eine ähnlich hohe Wertschätzung geniesst, wie "Fussballweltmeister" und das Recht auf den Billigflug fast Grundgesetzcharakter hat.

Da ist der Pass wirklich das einzige, was verbindet. Aber nur, weil der Pass rot ist und den Inhaber als EU-Bürger freie Wahl des Reiseortes und Arbeitsplatzes hat und durch Schengen eine ungehinderte Bewegung. Das kann nur noch jemand würdigen, der durch Mauer und eine erheblich kleinere EU Kontrollen, Visa und Devisenumtausch kennengelernt hat.

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Genauso ist es richtig. Und ich möchte noch eins draufsetzen: wer die alte deutsche Spießigkeit noch kennengelernt hat, wo das Essen ausländischer Küche schon als Mißachtung der eigenen Kultur denunziert und Jungs eine straffe, quasi militärische Körperhaltung abverlangt wurde, der freut sich über den Verlust gewisser "deutscher Werte".

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@franz.brandtwein: deine vorurteilsgeladene kleinkariertheit zeichnet dich wirklich als deutschen parademichel aus. der bundeshotte sollte dich mit dem großen bundesverdienstkreuz am bande behängen.

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wie sie sich an ihre Nationalität klammern.

Man muss sich doch nicht mehr schämen, Deutscher zu sein, endlich wieder ein unverkrampfter Umgang mit "unseren nationalen Symbolen."

Das derartiger Nationalismus nur über die Ausgrenzung "anderer" funktioniert, damit die eigene kollektive Identität deutlich bleibt, fällt dann schnell unter den Tisch. Was hab ich doch schönes gehört: "Na endlich trifft der Podolski, sonst muss er auch wieder zurück nach Polen." "Dieser Odonkor soll mal lieber richtig rennen, sonst schicken wir den wieder nach Hause."
Mit schwarz-rot-goldenen Farben im Gesicht und "ergriffen und mit Gänsehaut" wenn die Nationalhymne gesungen wird. Bleibt mir weg damit.

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Klasse Diskussion, bitte eintüten für die Ewigkeit. Eben typisch deutsch.
Was folgt wohl als nächstes, wenn so merkwürdige Zeitgenossen wie Gysi sich zu solchen Aussagen hinreißen lassen:
"Diese ganzen Begriffsdebatten, diese ewigen Forderungen nach unverkrampften, positiven Nationalgefühlen, auch dieses ritualisierte "Nie wieder Deutschland" - das ist bei der jungen Generation alles zum Scheitern verurteilt. Meine Generation sollte bei diesem Thema einfach den Mund halten. Wir, und zwar Linke wie Konservative, sollten die Jüngeren nicht mit unseren Erfahrungen aus den 50ern und 60ern langweilen oder gar versuchen, sie damit zu beeinflussen. Wir sollten nicht etwas anschieben wollen, was sich von selbst viel besser entwickelt. Wir sollten das die Jungen alleine machen lassen. Darin besteht unser Beitrag zur Normalisierung."

Quelle: http://www.taz.de/pt/2006/06/22/a0160.1/text

Naja, er steht nicht unter Generalverdacht ein verkappter Revisionist zu sein? Immer schön locker und freundlich bleiben, Ihr seid jetzt bekannt dafür in der Welt. ;-) </Ironie>
Laßt doch die Kinder bunte Fahnen schwenken, sie haben keine Ahnung was schwarz-rot-gold bedeutet oder woher es kommt. Nationalgefühl light ist so wie Cola light (mit Mentos): sprudelnd und harmlos.
Selbst Ströbele hat bemerkt, daß es die Farben der Saison sind: "Und doch sitzt er an diesem Abend unter fahnenschwenkenden Fans, die nicht lachen, wenn sie miterleben, wie im Stadion die Nationalhymne mitgesungen wird. Was macht Ströbele? Seine Augen wandern durch die Reihen. Hier sitzen keine Nationalisten, hier sitzen seine Wähler. Ströbele bleibt. Als Deutschland gewinnt und die Menschen um ihn herum sich vor Freude um den Hals fallen, da steht auch er auf und jubelt. Er lächelt, leicht verwundert."
Quelle: http://www.zeit.de/2006/26/Deutschland-26

Außerdem ist das Reformtempo der Frau aus der Uckermark während der WM wirklich berauschend. Wenn es so weitergeht, ist bis zum Halbfinale die gesetzliche Krankenversicherung abgeschafft.

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Ich halte es wie Gustav Heinemann
"Ich liebe nicht mein Land, ich liebe meine Frau." Alles andere ist, wie mein Vorredner schon sagte, Kindergarten. Unbedarft und unschuldig. Klar sind die Besoffenen Gröhler, von denen der Don redet, unangenehme Erscheinungen, aber muss man die jetzt so furchtbar Ernst nehmen?

Ich wünschte mir, dass die BMW- und Audi-Fahrer, die dieser Tage auf dem Weg ins Frankfurter Bankenviertel lustig die Fähnchen wehen lassen, auch mal so "patriotisch" denken würden, wenn's um die nächste "Restrukturierungs"-Runde im eigenen Betrieb oder beim Kunden geht.

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Ätzend! Wir gehen mal Nachts mit der Schere spazieren ;-)

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so ihr Lieben — das:

http:// www.spiegel.de /panorama/0,1518,423704,00.html

ist Deutschland, all das Fahnengeschwenke, meine-Nation-deine-Nation Gelabere, das Ueberdenken von Symbolen, die Verleihung von Bundesverdienstkreuzen (Danke artur, Du hast den Plan) usw. und so fort ist alles nichts gegen diesen Kram da oben - mir sind Millionen besoffener Fussballfans lieber als ein stempelschwingender Beamter ... den der ist Deutschland.

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glaubst du ich will mich in homburg oder königstein strafbar machen? ich bin vielleicht bekloppt, aber nicht wahnsinnig.

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Meiner Erfahrung nach sind es nicht die besseren Bankangestellten, sondern die Astra- und Renault-Clio-Fahrer, welche ihr Fähnchen in den Wind hängen. Je "proletarischer" der Stadtteil, desto mehr Schwarz-Rot-Gold. Ich wünschte, ich hätte rechtzeitig den schwarzrotgoldenen Balkon-Sonnenschirm auf den Markt gebracht. Dann müsste ich mir um mein Konto wohl einige Jahre lang keine Sorgen mehr machen.

Am dollsten aber treiben es die türkischstämmigen Jungdeutschen, die mit dem vielen Gel im Haar: Zwölf Jahre alter BMW mit Schlampenstempel auf der Heckscheibe (dort wo früher "Kensington" stand), dazu drei kleine schwarzrotgüldene Fahnen oder aber eine riesengroße.

Was wiederum dafür spricht, dass der Nationalismus oft eine Notidentität ist - aus Mangel an anderen ...

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@franz: wen willst du jetzt in haftung nehmen? DU bist der kulturrassist hier und diese visa-beamten sind DEINE brüder im geiste. weil die - wie du - genau wissen, dass diese kinder keine flugzeitspektrometer entwickeln können und daher nix taugen können.

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Hähä, die Kumulation von Satelitenschüsseln auf dem Dach und Fähnchen am Clio ist mir auch schon aufgefallen. Wer nichts ist, ist immernoch deutsch.

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fein zu beobachten wie das angebliche nationalismusproblem zu einem unterschichtending runtergeschrieben werden soll. ich sehe das (täglich) anders.

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Um das mal wieder umzulenken: Es geht hier primär nicht um das aktuelle, sondern die langfristige Definitionshoheit des Nationenbegriffes, festgemacht an dem, was man als Hochkultur bezeichnet. Es ist kein Problem der sog. "Unterschichten", sondern eine generelle ahistorische Dummheit.

Und was die 60er angeht: Echtes politisches Bewusstsein nehme ich für mich erst seit den späten 80ern in Anspruch.

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@"fein zu beobachten wie das angebliche nationalismusproblem zu einem unterschichtending runtergeschrieben werden soll. "
Die Forderung nach "Panem et circenses" ist völlig legitim, wenn man in der Zwischenzeit das Fell über die Ohren gezogen bekommt.

@Don: mein politisches Bewußtsein beginnt Ende der 70er mit der Fahndung nach den RAF-Leuten. Anyhow, es ändert sich gerade etwas im Lande und zwar die Mehrwertsteuer ab 1.1.

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@artur: schau - Du weist sicherlich nicht einmal was die 17 ebenen Gruppen sind - insofern brauchen wir nicht ueber Flugzeitspektrometer zu diskutieren.

Fuer irgendwelche Nationalismusdebatten ist aber das eine wie das andere nicht von Bedeutung.

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@ el_loco: Nun, man könnte sich das Pane und nebenbei auch das Carnis holen, und als circenses die früheren Besitzer an den Carnariusum tun... dann wäre das mit der Mehrwertsteuer auch erledigt.

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Ich sehe mich immer mehr als Außenstehender: ein Beck fordert die Hartz IV Empfänger auf, keine unberechtigten Forderungen geltend zu machen. Genosse Schröder versteuert seine Kohle derweil in der Schweiz.
Die besten Chancen zur nächsten Wahl hat die Eierlikörpartei, das gibt locker 18% - leider haben die Kollegen momentan keinen Zugang zur Macht, damit sind auch die Möglicheiten zur Korrumption begrenzt.
Fähnchen schwenken, ich?

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Tja, Don, das unterscheidet uns. Mein politisches Bewusstsein wurde entscheidend zwischen den frühen 80ern (für mich herausragende Ereignisse: Häuserkampf, Anti-NATO-Doppelbeschluss-Friedensbewegung, RAF-Hungerstreik ) und 1889 (für mich wesentlichste Ereignisse in diesem Jahr: Spaltung der autonomen Antifa, letzter RAF-Hungerstreik, Tod von Conny: http://netbitch1.twoday.net/stories/1575267/, war da noch was in diesem Jahr?) geprägt.

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@ Don Alphonso Danke!

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Bitte, mach ich doch gerne.

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Okay, dann mal im Ernst: In größeren geschichtlichen Dimensionen gesehen ist der Zustand der Nationalstaaten einer des Übergangs. Dieses Deutschland, wie wir es heute kennen, wird wieder vergehen. Es wird zu größeren Bündnissen kommen. Ja. Die EU wird irgendwann zu einem echten Bundesstaat werden und die Animositäten wie sie z.B. zwischen Deutschland und Polen bestehen, werden auf das Niveau der Animositäten zwischen Badenern und Schwaben zurückfallen. Man frozzelt sich an, weiß aber, dass man zu einem politischen Gebilde gehört. Wenn's gut geht. Wenn's schlecht geht, wird es überhaupt keine politischen Bündnisse mehr geben und dieser hübsche Planet wird beherrrscht werden von 5 oder 6 multinationalen, transnationalen Konzernen und Agglomeraten, die sich politische Institutionen als "Hausneger" halten. Aber bis dahin bin ich hoffentlich tot.

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Wie wär's damit?
Nun, der Herr Mittal aus Indien, der sich soeben Europas größten Stahlkonzern gegönnt hat, ist heute schon der fünftreichste Mann der Welt. Er wird sicher noch weiter vorrücken mit seinem indischen Entrepreneur-Spirit. Demnächst rücken auch die chinesischen Wirtschafts-Mandarine weltweit in die Vorstandsetagen vor nach ihren Shopping-Touren. In diesem Ranking spielt kein Europäer, ja vielleicht ja auch kein Amerikaner mehr eine größere Rolle. Okay, ich bin jetzt mal nett - unsere Brüder Aldi könnten es schaffen.

Das wäre dann die Rache der ehemaligen Kolonien und Dominions an uns. Ob wir uns ein nationales, transnationales oder regionales Selbstverständnis gönnen, interessiert keine Sau. Nachrichten aus Deutschland sind dann Nachrichten vom Rande der bewohnten Welt. Und Nationalismus ist eine Sandkiste mit Backformen für kleine Kinder, damit die nicht ins reiche China migrieren.

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Nation, Staat? Wie wäre es mit Heimat? Heimat ist für mich da, wo ich weiß, in welchen Situationen ich einen fahren lassen kann ohne mich zu blamieren.

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Die Herren aus China stehen auf Geldsockeln und die wiederum auf der Altersvorsorge bei Zwangsbanken und die sind pleite, und wenn die dann auf die Fresse fliegen haben die Inder keinen mehr, dem sie den Stahl verkaufen können. Das ökonomische Knirschen im Moment ist die nächste Asienkrise, und ob danach noch ein China gibt, bleibt abzuwarten. Auf Dauer kann kein Land mit derartigen Unterschieden leben, wenn es mit dem Zug nur zwei Tage zu den Häusern derer ist, die einen ausgeplündert haben.

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On verra:

So lange ich lebe, lebe ich mit diesen Katastrophenszenarien. So recht eingetreten ist noch keins von ihnen.

Dem chinesischen Volk aber würde ich es wünschen, dass es die Korruptokratie der KP und des Militärs dort endlich abschüttelt. Auch wenn es uns dann rezessionsmäßig mörderisch schlecht ginge. So viel weltweite Solidarität muss - national gesehen - sein!

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Da das Thema ohnehin etwas aus dem Ruder gelaufen ist: kennt jemand noch "Global 2000 - die Grenzen des Wachstums" (schlappe 1300 Seiten, kam 1983 raus) dem Bericht der Nachfolgeorganisation des "Club of Rome"? Mit wissenschaftlicher Genauigkeit wurde hochgerechnet, wann auf der Erde die Lichter für die Menschheit ausgehen würden. Weiha, das sah schon damals nicht nach Nachwuchs aus. Ein Glück, daß es genetisch veränderte Pflanzen und effektivere Pestizide gibt und ein Glück,daß man noch mehr Öl verbrennen kann, bevor einem die Luft ausgeht.

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"So recht eingetreten ist noch keins von ihnen."

Erinnert sich jemand an die Krise der Tigerstaaten 98, oder an den Crash der New Economy 2001/2? Die Immobilienfondpleiten in Berlin 2004-7? Jede Krise ist ein eingetretenes Szenario, an das viele nicht glauben wollten. Und wer sich mal anschaut, wie China den Boom finanziert und wie die Staatsbetriebe organisiert sind, könnte auf die Idee kommen, dass man nicht ewiglich an den Realitäten vorbei wirtschaften kann.

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Aufgeschobene Krisen sind keine aufgehobenen Krisen. Könnte uns wirklich blühen, daß es massive soziale Umwälzungen in China geben wird, es gibt kaum ein Land mit größeren Verwerfungen. Allein, wir werden nicht die lachenden Dritten sein (ohne die Dritten der Kasse sowieso nicht).
;-)

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Die "Krise der Tigerstaaten" ist natürlich eingetreten, aber lange nicht in der Heftigkeit, wie von den Auguren beschworen. Selbst Nine-Eleven hat nicht die Folgen gehabt, die in den ersten Tagen die düster blickende Medien-Orakel in alle erreichbaren Mikrofone raunten. Die Berliner leben nach den Berliner Immobilienfonds-Pleiten immer noch recht angenehm, jedenfalls will von den Leuten, die ich kenne, keiner weg. Und selbst in der ehemaligen DDR, die von den Wirtschaftsberatern der Agentur Honecker wahrlich bis zur Neige ausgeschleckt wurde, sollen noch Leute leben.

Ich meine also NICHT, dass Krisen gar nicht eintreten. Ich meine nur, dass sie regelmäßig nicht so desaströs ausfallen, wie es uns ein auflagelüsternes Medienimperium einreden möchte: Desaster sells

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Die Berliner leben nach den Berliner Immobilienfonds-Pleiten immer noch recht angenehm

Sag das mal einer geschiedenen Münchner High Society Lady, die bei der Scheidung die Fondsanteile bekommen hat, dazu auch die Schulden, um Steuern zu optimieren, und die jetzt nochmal den gleichen Betrag nachschiessen müsste. Die Immofonds lassen das Blut in Bayern, Düsseldorf und in den Elbvororten fliessen, und die Fonds der 90er Jahre gehen buchstäblich alle kaputt - wie es nun mal so ist, wenn Du mit 12 Euro Miete/m² rechnest und unter drei Monaten mietfrei es auch bei 4 Euro nicht losbekommst. Nicht das ich da grosses Mitleid hätte, aber es ist kein Spass, von 3 Millionen Buchwert auf 2 Millionen Schulden katapultiert zu werden, und trotzdem das Objekt in die Zwangsversteigerung schicken zu müssen - da könnte auch der Turi noch was lernen

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Und wegen der Tigerstaaten - da gibt es auch krasse Unterschiede, Beispiel Indonesien. Ohne Milliardenhilfe wären die nicht wieder auf die Füsse gekommen, unsere damaligen "Vorbilder" nach Stoibers Willen, der kurz vor dem Crash nochmal da unten unterwegs war.

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Immerhin Malaysia hat sich ganz gut ohne Milliardenhilfe aufgerappelt.

Aber doch, in China wird es schon in einigen Jahren ganz heftig krachen.

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Naja - Fondsverluste treffen ja keine Armen in Berlin. Sondern schließlich "nur" eine High Society Lady. Mein Mitleid hält sich bei Spekulanten jedweder Art in Grenzen. Anders ausgedrückt: Mit Sparbuch wäre ihr das nicht passiert. Aber dann kam die Gier dazu.

Die Situation in Indonesien kenne ich durch meinen Nachbarn - einen Außenhandelskaufmann, der sich auf Indonesien spezialisiert hat. Ihm geht's nicht gut, Indonesien geht's nicht gut, die gnadenlose Korruption bei jedem Deal ist aber geblieben. Wählen hilft dort nichts.

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ach
muss jetzt mal wieder die "nachbar"-metapher fürs eigene totalversagen herhalten? :-)

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Sach mal - tickst du eigentlich noch sauber?

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sauberer als du in jedem fall, meister.

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Na- dann mach man. Meinen Segen hast du.

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Ich halte auch nichts von Nationen. Die Idee von "Nation" hat stets zu Krieg geführt, zu völlig unsinnigen Kriegen, und das beileibe nicht nur in Deutschland.

Da blickt mancher neidisch auf die "Grande Nation". Von wegen: Im Mittelalter hat man sich unter fadenscheinigen Gründen den Languedoc einvermassakriert ("Tötet sie alle, Gott sucht sich die Seinen schon heraus), von Bretonen oder Basken ganz zu schweigen. In Spanien war das katalanische Barcelona schon eine kulturelle Hochburg, Cordoba und Sevilla vielleicht das zivilisierteste, was unter dem Halbmond je existiert hat, während Madrid noch ein Lehmdorf von Schafhirten war. Auch da hat man sich die spanische "Nation" zusammengemordet, nach Verbrennung der Bibliothek von Cordoba, die seit dem Ende von Alexandria das Wissen der Menschheit versammelte.

Nationen sind ein Schmarrn. Wäre Bayern eine Nation? Mit oder ohne Franken, mit Südtirol oder so? Alles Unfug.

Nationen sind Zwangsgebilde: Was europäische Kultur und Identität ausmacht war grenzüberschreitend, grenzenlos, offen. Natürlich prägt Heimat, aber doch nicht die Nation.

Nation ist Ausschluss, ein Gefängnis des Banalen, des Mittelmaßes, der Flaggenidiotie, ein Erfindung der Mächtigen, um aus Eigeninteresse Völker aufeinander schlagen zu lassen, um noch mehr Geld und Macht zu scheffeln.

Und viel anders ist das beim Fußball auch nicht. Man bringt dort zwar keinen mehr um (in der Regel), aber das ganze Brimborium ist doch nur für Fleischklops, Pißbier und Zuckerbrausefabrikanten und sonstige Arschlöcher, die das fahnenschwenkende Volk abkochen.

Rien n'a changé

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Danke, avantgarde, Du sprichst mir aus der Seele.

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Nochn Buchtipp: Hartmut Boockmann, Gibt es überhaupt eine deutsche Geschichte?

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Hehe
... dieser Blogeintrag und die darauf folgenden Kommentare sind so deutsch, dass ich aus dem Lachen kaum rausgekommen bin.
Vielen Dank dafür, weitermachen. :D
(Oder wenn gerade mal wieder nix los ist einfach mal versuchen, ein wenig über den eigenen Horizont hinauszuschauen)

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@tkins
aus jedem deiner worte trieft der nationale angstschweiß. mir ist es scheißegal ob mein chef ein ami, chinese oder inder ist. hauptsache er zahlt gut.

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Wenn man schon nix zu sagen hat

Für 5 Zeilen Nichts reicht es immer, nicht wahr?

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Quark, artur:

"Ich liebe Deutschland und die Deutschen; aber ich liebe nicht minder die Bewohner des übrigen Teils der Erde, deren Zahl vierzig mal größer ist, als die der Deutschen. Die Liebe gibt jedem Menschen seinen Wert. Gott lob! ich bin also vierzig mal mehr wert als jene, die sich nicht aus dem Sumpfe der Nationalselbstsucht hervorwinden können, und die nur Deutschland und die Deutschen lieben." (Heinrich Heine)

Ich nehme uns nur nicht so wichtig. Weder die einen, noch die anderen.

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@artur

eben, echte Kompetenz wird immer bezahlt, ob von einem Europäer, Amerikaner oder Inder.

Den massiven Arbeitsplatzabbau in Europa haben jedenfalls europäische Manager durchgesetzt, oft genug, weil sie zu blöd und zu arrogant waren, sich Partner aus aller Welt ins Boot zu holen.

Und während man in Deutschland moderne Stahlwerke für lau nach China verscherbelte, dachte der Herr Mittal wohl etwas langfristiger.

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Nichts anderes habe ich gesagt: Weil es wirklich egal ist, ob wir für deutsche oder indische Shareholder die Rendite erwirtschaften, sind alle Nationalismus-Debatten so überflüssig wie ein Kropf. Vor allem deshalb, weil die großen Gewichte an allen Börsen ja wirklich in ungewohnte Richtung rasseln.

Vielleicht sehen die indischen Shareholder das auch schon so locker wie wir.

;-)

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... ich denke artur ist noch ein bisschen klein - denn defacto ist es schon ein Unterschied ob der Chef (und nicht nur der) ein Inder, Amerikaner, Deutscher oder sonstwas ist - vorallem aber ob die Company eine indische, amerikanische oder deutsche ist.
Man sollte nicht so tun als gaebe es keine kulturellen Unterschiede. Aber wie gesagt ich denke artur ist noch etwas zu klein um so etwas zu wissen ...

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Tscha - vor allem sprachlich macht das einen gewaltigen Unterschied. Mandarin ist keine ganz einfache Sprache für deutsche Arbeitnehmer ...

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na und? Wenn ich mit einem japanischen Kunden verhandle, sieht das auch anders aus als mit einem Franzosen.

Alles eine Frage der Einstellung und Vorbereitung

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... und dann erst diese Inuit Klitschen - biss man sich da mal auf ein weiss geeingt hat .... ist der Winter vorbei.

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tja franz. dummerweise arbeitet artur seit jahren für einen amerikanischen arbeitgeber und eure arroganz könnt ihr euch dahin stecken, wo die sonne nicht hinscheint. :-) und nochmals: euer kulturrassismus ist für denselben. punkt.

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... jetzt mal nicht so patzig - ich kann ja auch nichts dafuer das die Hamburger Braterei nicht besser zahlt ...

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... und daraus schließt er messerscharf,
dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

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"... und daraus schließt er messerscharf,
dass nicht sein kann, was nicht sein darf."

und da isser wieder, der literarische bildungsvortäuscher *gnihihihi*

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@ deutschland
was ist richtig deutsch. die "alte schwabacher" oder "old english" ?

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Nö, da stand zuvor nur ein Beitrag, der vom Don "enttrollt" wurde.

M.a.W.: Deine Trefferquote, bester artur, die bleibt verbesserungswürdig.

Aber "gnihihihi" dir man ruhig einen. Wenn's denn der Verdauung dient.

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wenn's der volksbelustigung dient, meister atkins, kannste noch ein paar haben. :-)

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Man tau - und das Bäuerchen nicht vergessen.

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ja, machmal, atkins. dein rülpser wird die welt bewegen.

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'Tigerstaaten'
Es ist nicht so, daß Atkins mit der Stange im Nebel rührt. Täte er es, er träfe bisweilen durch Zufall etwas Richtiges. Aber er findet, wie von Radar gelenkt, stets das Falsche.
Erst mal: "Auguren", die eine Krise vorhergesagt hätten, gab es nicht. Die hat Atkins frei erfunden.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die jahrelangen besinnungslosen Jubelarien quer durch alle Medien. Stefan Baron et al hackten mit bebenden Nüstern Hymne über Hymne in die Tastaturen; die Kommentatoren überschlugen sich, nicht ohne Hinweis auf den Standort D am Abgrund, am Abgrund, am Abgrund. Der öffnete sich dann unter den Füßen der Tiger.
Man hatte wieder mal das Schlangenei im Herzen des Segens namens "Kredit" nicht gesehen.

Die Folgen waren grauenhaft. Millionen Menschen (vom Normal- über den Besser- bis zum Großverdiener) stürzten wirtschaftlich ins Nichts. Das mag Atkins nichts ausgemacht haben, dieweil er seinen Arsch im Warmen plattsaß, aber denen dort, Atkins, denen hat es schon etwas ausgemacht.
Die Meßlatte, Atkins, ist nicht, daß auch nach dem Crash dort noch sprechende Eiweißverbindungen vorkommen; sondern der Vergleich zwischen den neoconnardischen Propagandagesängen und dem bösen Ende ist das Maß.

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Noch'n Ex-Spekulant.

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Damit du aber nicht auf dem, Intelligenzniveau unerhört verharren musst:

http://www.baanthai.com/magazin/crash1997.asp

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Danke für den bestätigenden Link!
Dort steht:
"Die Wurzeln des Problems lagen in der wie eine Seifenblase aufgeblasenen Konjunktur, mit jährlichen Zuwachsraten um10%, die nicht durch Arbeit und gefertigte Produkte genährt wurde, sondern zum großen Teil durch im Ausland aufgenommene Milliardenkredite."

Sagte ich doch gerade.

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atkins, man weiß inzwischen, dass du viel liest. allein, am verständnis scheint's zu hapern. pisa lässt grüßen.

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@ chat atkins:

"Naja - Fondsverluste treffen ja keine Armen in Berlin. Sondern schließlich "nur" eine High Society Lady. Mein Mitleid hält sich bei Spekulanten jedweder Art in Grenzen. Anders ausgedrückt: Mit Sparbuch wäre ihr das nicht passiert. Aber dann kam die Gier dazu."

Saftig dahingesagt. So richtig was fürs antikapitalistische Poesie-Album. Nur: wie sieht es aus, wenn es sich bei den Spekulanten, den Heuschrecken gar, um Pensionsfonds handelt, die von zig- oder hunderttausenden Ottonormalverbrauchern beschickt werden? Denen der schlanke Staat in den Ohren liegt, gefälligst selbst fürs geheizte Altenteil vorzusorgen? Denen erzählst du im Pleitefall dann wohl auch etwas von "selbst schuld!" und Gier.

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Ich sehe das nur nüchtern: Wer in Fonds investiert - egal, ob für die Segelyacht oder zur Aufstockung der Rente - der muss wissen, dass er IMMER in Risikokapitalanlagen investiert. Und er macht dies nur, weil er auf die höhere Rendite scharf ist. Es ist die nackte Gier, die dort wirkt. Staatsanleihen wären doch auch was Schönes.

"Risiko" heißt: Man kann viel gewinnen, man kann alles verlieren. Beides ist möglich. Zum Poker gehen, aber den Pott wiederhaben wollen, wenn der andere den Royal Flush kriegt - das gibt's nicht.

Ich bin übrigens kein Antikapitalist. Und ein Poesie-Album führe ich auch nicht - das ist nur etwas für Schönredner. Zu denen zähle ich mich nicht.

Dass ein Paradox des Systems darin besteht, dass insbesondere amerikanische Arbeitnehmer zur sozialen Absicherung in Fonds investieren, die mit ihrer Finanzmacht eben darauf drängen, dass zugunsten des Heiligen Shareholdervalues für ihre kleinen Arbeitnehmer jene Arbeitsplätze abgebaut werden, die ansonsten in den Fonds investiert hätten, das ist klar. Das System hat also zwei Schneiden - nicht nur die Kleinen sind á la longue gekniffen.

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Dass du nicht so viel liest, ist mir längst klar, bester artur.

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Bei der Asienkrise kamen doch nur die gleichen Faktoren zum Tragen wie bei der NE-Blase, den diversen Fußballkrisen und letztlich auch beim Beinahe-GAU des Bretton-Woods-Systems Anfang der 70er und der Schuldenkrise der Entwicklungs- und Schwellenstaaten: Man versucht dem tendenziellen Fall der Profitrate dadurch entgegenzuwirken, dass Geld akquiriert und investiert wird, für das es keinen Deckung gibt und versucht künstlich Konjunktur zu schaffen. Fängt die an zu wackeln, wird meist mit Verteuerung reagiert, was den Scherbenhaufen nach dem Platzen der Blase um so größer macht. Dem Wertgesetz kann niemand entgehen. Haben halt alle ihren Marx nicht gelesen, die Deppen.

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"dass insbesondere amerikanische Arbeitnehmer zur sozialen Absicherung in Fonds investieren"

eben. und das was auch gelegentlich angesprochen wird, dass gm und ford vor der inso stehen, hat denselben hintergrund - die hauptsächlichen verbindlichkeiten bei beiden sind darlehen der pensionsfonds.

übrigens hat sich eben der ögb mit eineigen unglücklichen spekulationen selbst erledigt, die spö gleich mit.

aber - all die leute, die hier (in deutschland) von kapitalgedeckter rente und beteiligung der arbeitnehemer an allem möglichen haselieren - gemeint ist abzocke. und das sagt bislang keiner.

ach so, die fähnchen auf den autos und die fahnen der fans. die wehen jetzt noch. was geschieht, wenn der jubel verhallt und das bier gesoffen ist?

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Immer länger leben, aber trotzdem satt Rente und Rendite erwarten - dass an diesem Modell etwas faul sein muss, das sagt mir jeder bessere Taschenrechner. Wohl einer von vielen Gründen, weshalb die Unternehmen ihren Anteil am Solidartopf so schnell wie möglich gesetzgeberisch und gerichtsfest deckeln möchten.

Hierzulande sind es wohl vor allem die Pensionslasten im Öffentlichen Dienst, die absehbar nicht mehr zu stemmen sein werden. Unter anderem auch deshalb, weil dafür noch nicht einmal Rücklagen existieren.

Revoltierende Beamte sind eine pikante Vorstellung ...

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Hauptursache für die maladen Renten- und sonstigen Sozialkassen sind die sog. "Wiedervereinigung" und die Damen und Herren mit der Eigentümerschaft ihrer Urgroßeltern an einem deutschen Schäferhund.

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Tja, wäre Gorbi im Kaukasus nicht unter Druck gekommen, wäre uns was erspart geblieben.

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"De Rende sünd sischer!"
Nobbie, du rheinische Frohnatur - bist du es?

noergler schrieb: "Hauptursache für die maladen Renten- und sonstigen Sozialkassen sind die sog. "Wiedervereinigung"

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sorry ch@
aber korrekt muss es heißen: "die rende is' sischä'", denn blüm kommt aus dem durchaus weder rheinland-pfälzischen noch nordrhein-westfälischen, noch badischen, sondern vielmehr hessischen: rüsselsheim. also ist er eine mainische frohnatur und keine rheinische. (ich dachte, du liest sehr viel?)

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Tut mir leid dass ich jetzt erst damit komme, aber bei Stahlbeton handelt es sich meines Wissens nach um eine Erfindung der Franzosen.

Abgesehen davon wäre jetzt wieder mal der Zeitpunkt an dem ich moniere, dass Monierbeton hier wieder mal so negativ besetzt wird. Wo es doch, genauso wie beim Bloggen, ganz auf den Herrn Anwender ankommt ob das Ergebnis was taugt.

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Natürlich kommt es immer darauf an, was man daraus macht, Man kann auch mit Ziegel Verbrechen begehen, ohne jemand den Kopf einzuschlagen. Aber für sie Schweine hier war Beton die Weapon of Choice. Einfach, weil es billiger ist.

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