Datschidämmerung

Ein Wunder. Obwohl in meiner bevorzugten Radiostation ausgerechnet die Tonsuppe der Meistersinger von Ritschie "Ich wäre auch dabei gewesen" Wagner übertragen wurde, ist der Datschi gelungen.



Ich spiele jetzt mit dem Gedanken, mir für solche Momente einen Tivoli-CD-Player zu holen. Luxus, an und für sich reicht beim Kochen bayern4klassik, aber in solchen Momenten ist es unverzichtbar. In der Pause dann ein Interview, bei dem diese Oper unter den Nazis "missbraucht" wurde - obwohl die Nazis sehr genau verstanden und umgesetzt haben, wie Wagner tickte - hat überraschend nicht die Zwetschgen sauer werden lassen. Mich durchaus. Und ich wüsste gern mal, wieso jeder andere antisemitische Dreck dieser Epoche verboten ist, dieses drittklassige Haus, das das Bayreuth der Markgräfin Wilhelmine verschandelt, aber weiterhin staatlich gefördert staatlich gefördert neue Republiksbanausen mit dem alten Bullshit füttern darf. Ein Löfferl Antisemitismus für den kleinen Edmund, ein Löfferl Reaktion für das Angela, und ein paar alttoitsche Tugenden für den fastpensionierten Talkshowgockel.



Selten habe ich so genervt auf den Moment gewartet, bis sich der lockere Teig genau mit der richtigen Menge Fruchtsaft vollgesogen hat. Und dann nichts wie raus auf die Dachterasse, und zum Lichtkonzert Händels Giulio Cesare, und ein Hohnlachen denen, die im Bayreuther Loch der Schande die Ausdünstungen der anderen ertragen müssen.

Donnerstag, 26. Juli 2007, 01:00, von donalphons | |comment

 
Nie sollst Du mich befragen ...
Richi hat zwar sein Gedröhnse instrumentiert - ist aber nicht, wie es die Altvordern so gerne vertuschen möchten, von den Nazis instrumentiert worden. Dies hat er in aller Deutlichkeit auch selber besorgt. In seinen Schriften. Die keiner kennen will.

Oder wenn er sie kennt, gilt es Werk und Autor zu trennen ...

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Ja, dem Vernehmen nach war der Grüne Hügel schon lange vor 1933 braun.

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Ich warte auf den Tag...
...an dem der Don uns eröffnet, daß er den Stuck im Stadtpalast auch mit kontemporärer Musik schallabbröselnd bearbeitet.

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Das "Lichtkonzert" aber entschädigt doch für alles...oder für vieles...oder?
Eine Frage der Relationen.

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Oh ja! Die anderthalb Stunde von 20.00 bis 21.30 Uhr sind jedesmal Balsam für die Seele oder das, was manche afür halten.

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Wagner waren besonders "die drei großen J" - Juden, Jesuiten und Journalisten [...] verhasst. (Wikipedia)

Auf manches könnte man sich ja durchaus einigen.

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Nein. Mir sind nicht die Jesuiten verhasst, sondern eine ganz bestimmte, antiaufklärerische Haltung der Gesellschaft. Wenn man so will, ein Jesuitismus, den es zu Zeiten des Kulturkampfes schon nicht mehr gab.

Und auch nicht die Journalisten, sondern eine ganz bestimmte, antiaufklärerische Haltung der Medienmafia. Wenn man so will, haben manche medienkonzerne heute die Aufgaben der Gesellschaft vollumfänglich übernommen.

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Couldn't resist :-)

Wagner ging es natürlich ebenfalls nicht um die Journalisten an sich, sondern nur um seine Kritiker.

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Jeder mag Arschkriecher, ich weiss.

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Warum es gefördert wird ... weil es (auch) genügend Sozialdemokraten gibt, die auch zur "besseren Gesellschaft" gehören wollen ...

Wer war der erste Bundeskanzler, der die Festspiele besucht hat ?

Adenauer ? Kiesinger ? Kohl ?

Nö, Schröder. Und ich meine mich daran erinnern zu können, daß auch schon Ton, Steine, Roth "dabei" war.

... und ein bißchen Leitkultur wird man ja wohl noch gönnen können. :)

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Hitl...

äh nein, der war ja Reichskanzler.

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Stell Dir vor, Du hättest zudem noch die moderne Inzenierung der Wagnernachkommenschaft ansehen müssen!

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Wenn ich Alpträume will,bekomme ich sie in den rechten Ecken der Blogosphäre billiger.

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Den Fotos in der Zeitung nach zu urteilen, müssen dort gestern Abend eine Menge scheußlich gekleideter Leute unterwegs gewesen sein, zu denen sich auch das Ehepaar Gottschalk zählen darf. Das Gewand von Katharina Wagner fand ich auch wenig kleidsam, anscheinend hat die Dame gar keine Taille, jedenfalls wirkte sie darin sehr zylindrisch.

Mir geht ja allmählich dieses ständige Nachfolge-Gedöns auf die Nerven, ich kann es nicht mehr hören.

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Jetzt mal ganz im Ernst ... so ganz ohne Häme und so ... der Hügel sieht schon ein bißchen armselig aus, oder ?

Obwohl Bayreuth im Tal eigentlich ganz nett ist ...
aber eigentlich ist mir Bayreuth zu klein und zu langweilig.

... hab´ich mal erzählt, daß mich die Studenten-Verschickungsbehörde ´mal BWL in Bayreuth studieren lassen wollte ?

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Als es noch eine Markgrafschaft war, war es besser, aber mit Wagner kam der Fall ins Bodenlose.

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oh ja, das Interview in der Pause habe ich auch gehört. - mannomann, die Frau Wagner ist kaum 30 und hat schon so eine verrauchte Stimme....

Sie ist noch jung und kann nix dafür, aber all die anderen geschichtsklitternden Leute die zu hören waren... Selbst Winnifred kam zur Sprache.

Auf meinem Radiosender war dann auch eben noch dieser schicke Kommentar zu hören:
Der Vorhang geht auf,
und wir sehen betroffen,
die Leiche Wagners,
denn der Sarg ist offen.

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IHhhhhhhh! Zumachen! Sofort zumachen und vorher noch ungelöschten Kalk rein!

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War bei der klassischen Methode gegen Wiedergänger nicht ein Holzpflock involviert?

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verbrennen?

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Nicht verpassen
Stilkritik vom Grünen Hügel:

http://gig.antville.org/stories/1667034/#1667350

Ich höre auch immer Bayern4 beim Kochen ;)

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