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Donnerstag, 29. September 2005
Real Life 28.09.05 - Bläser
Das ist seit Kremer das 4. Konzert in Folge, das du ausfallen lässt. Schön langsam geht es runter auf das Niveau eines Primaten, aber es gab jedes Mal eine gute Begründung. Frankreich. Vortrag. München. Und heute schlichte Unlust, weil Bläser so irgendwie gar nicht deiner aktuellen Stimmung entsprechen. Die bessere Gesellschaft, die sich um Karten prügelt, findet das sicher dekadent. Aber es geht einfach nicht. Trotzdem bist du jetzt da und wartest. Dass sie rauskommt, ihre Mutter verabschiedet, und dann mit dir noch auf ein, zwei Stunden ausgeht.
Unten wartet noch jemand. Sie geht auf und ab, ganz in Schwarz, gelangweilt abwartend. Ihre hohen Schuhe knallen auf dem leeren Platz vor der Betonwüste des Theaters, und so verinnen die Minuten in dieser kühlen, aber nicht kalten Nacht. Vielleicht kennst du sie, sehr wahrscheinlich sogar, aber wenn es die ist, an die du denkst, dann willst du sie nicht treffen. Da ist zu viel passiert, es hat von Anfang an nicht geklappt, die Ablehnung war auf beiden Seiten gleich stark.
Dann rauscht drinnen wie ferner Regen der Applaus, lange, durchdringend, es kommt eine Zugabe, Applaus, da capo, und dann tröpfeln die Herrschaften heraus, überraschend viele ältere Frauen immer noch mit goldenem, silbernem, blauen und grünem Lametta um die Oberkörper, unscheinbare graue Männer, dazu einige junge Leute im Landhausstil, weiss und braun, die nächste Generation, nur wenig Abendkleider, obwohl davon oft Dutzende in den Schränken schlummern, und alle schwatzen sie durcheinander. Unter ihnen ist auch dein Date; sie weiss, dass du oben an der Treppe wartest, also schüttelt sie Frau Mama ab, die mit einer Horde anderer Leute, unter denen auch deine Eltern sind, Richtung Kanonier verschwindet.
Noch bevor du ihr entgegeneilen kannst, kommt die Frau in Schwarz die Treppe hoch, zusammen mit einer typischen, rundlichen Matrone. Sie ist nicht die, an die du gedacht hast. Und erst Stunden später, als Iris dann gegangen ist, ihr Parfum noch den Raum erfüllt und der Schlaf nicht kommen will, fallen dir all die offenen Enden, unerledigten Beziehungen und ausstehenden Telefonanrufe wieder ein, die eigentlich abgearbeitet werden müssten, wenn du hier endgültig wieder ankommen und ein Teil der Gesellschft werden willst.
Willst du aber nicht. Eigentlich.
Unten wartet noch jemand. Sie geht auf und ab, ganz in Schwarz, gelangweilt abwartend. Ihre hohen Schuhe knallen auf dem leeren Platz vor der Betonwüste des Theaters, und so verinnen die Minuten in dieser kühlen, aber nicht kalten Nacht. Vielleicht kennst du sie, sehr wahrscheinlich sogar, aber wenn es die ist, an die du denkst, dann willst du sie nicht treffen. Da ist zu viel passiert, es hat von Anfang an nicht geklappt, die Ablehnung war auf beiden Seiten gleich stark.
Dann rauscht drinnen wie ferner Regen der Applaus, lange, durchdringend, es kommt eine Zugabe, Applaus, da capo, und dann tröpfeln die Herrschaften heraus, überraschend viele ältere Frauen immer noch mit goldenem, silbernem, blauen und grünem Lametta um die Oberkörper, unscheinbare graue Männer, dazu einige junge Leute im Landhausstil, weiss und braun, die nächste Generation, nur wenig Abendkleider, obwohl davon oft Dutzende in den Schränken schlummern, und alle schwatzen sie durcheinander. Unter ihnen ist auch dein Date; sie weiss, dass du oben an der Treppe wartest, also schüttelt sie Frau Mama ab, die mit einer Horde anderer Leute, unter denen auch deine Eltern sind, Richtung Kanonier verschwindet.
Noch bevor du ihr entgegeneilen kannst, kommt die Frau in Schwarz die Treppe hoch, zusammen mit einer typischen, rundlichen Matrone. Sie ist nicht die, an die du gedacht hast. Und erst Stunden später, als Iris dann gegangen ist, ihr Parfum noch den Raum erfüllt und der Schlaf nicht kommen will, fallen dir all die offenen Enden, unerledigten Beziehungen und ausstehenden Telefonanrufe wieder ein, die eigentlich abgearbeitet werden müssten, wenn du hier endgültig wieder ankommen und ein Teil der Gesellschft werden willst.
Willst du aber nicht. Eigentlich.
donalphons, 01:05h
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Das nächste Mal wird alles gut
Diesmal hat es nicht geklappt, mit der unabhängigen Alternative zu Cicero, Spiegel, Focus und Stern. Vielleicht das nächste mal auch einen anderen Ort, zum Beispiel München. München ist angenehm, wenn´s nicht klappt, kann man für gutes Geld kellnern, wshalb es auch kaum gute Münchner Blogs gibt. Da stirbt es sich für die Hoffnung dann auch schöner als im Berliner Hinterhof.
Und im Berliner Hinterhof sterben ist wirklich keine schöne Erfahrung. Schon der Anblick als Lebender, im Frühherbst, der eigentlich schon ein Frühnovember ist, macht einen schaudern. So gesehen eine typische Berliner Geschichte, das Heft Abseits. Andererseits, was soll´s, all the web is belonging to us. Via Stralau, solche Nachrichten müssen ja aus Berlin kommen...
Und im Berliner Hinterhof sterben ist wirklich keine schöne Erfahrung. Schon der Anblick als Lebender, im Frühherbst, der eigentlich schon ein Frühnovember ist, macht einen schaudern. So gesehen eine typische Berliner Geschichte, das Heft Abseits. Andererseits, was soll´s, all the web is belonging to us. Via Stralau, solche Nachrichten müssen ja aus Berlin kommen...
donalphons, 21:49h
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Blogroll-Update
Passiert ja nicht oft, aber
http://mymspro.blogspot.com/
http://dermorgen.blogspot.com/
http://che2001.blogger.de/
sollten mehr gelesen werden.
http://mymspro.blogspot.com/
http://dermorgen.blogspot.com/
http://che2001.blogger.de/
sollten mehr gelesen werden.
donalphons, 15:45h
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Sie haben es geändert.
"Luxus-Unternehmer Stern: Steine des Anstoßes" steht jetzt bei Spiegel Online über den aus Deutschland stammenden Juwelier Stern, statt
"Luxus-Unternehmer Stern: Der Klunker-König, der Deutschland liebt".
Wie vorher. Was tut man nicht alles für eine Alliteration. Besser die philosemitische Maske verlieren, als eine schlechte Pointe. Zu spät, Freunde. Meine Digicam war schneller. Und gewisse Einstellungen in den Köpfen kann man nicht editieren.
"Luxus-Unternehmer Stern: Der Klunker-König, der Deutschland liebt".
Wie vorher. Was tut man nicht alles für eine Alliteration. Besser die philosemitische Maske verlieren, als eine schlechte Pointe. Zu spät, Freunde. Meine Digicam war schneller. Und gewisse Einstellungen in den Köpfen kann man nicht editieren.
donalphons, 12:48h
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Traditionspflege
Man ist ja so einiges gewöhnt. Aber es gibt Tage, da möchte man den Computer sofort wieder runterfahren und aus dem Fenster schmeissen, in der Hoffnung, dass man damit einen sog. "Journalisten" erwischt, vorzugsweise von der Bildzeitungsfiliale SPON. Heute war es wieder so weit.
Darauf etwas Gutes, darauf ein Kampagnenbeitrag.
Klicken macht gross. Mal schaun, ob und wann der SPON da einen Rückzieher macht. Und vielleicht auch den verantwortlichen Vollpfosten in der Redaktion feuert. Ach so, das war gar kein Prakti. Ups, das ein ein Redakteur gemacht. Hm, und der steht gut mit dem 99%-Müll-Blumencron.
Na dann. Wird´s wohl bleiben.
Darauf etwas Gutes, darauf ein Kampagnenbeitrag.
Klicken macht gross. Mal schaun, ob und wann der SPON da einen Rückzieher macht. Und vielleicht auch den verantwortlichen Vollpfosten in der Redaktion feuert. Ach so, das war gar kein Prakti. Ups, das ein ein Redakteur gemacht. Hm, und der steht gut mit dem 99%-Müll-Blumencron.
Na dann. Wird´s wohl bleiben.
donalphons, 12:06h
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