: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 17. August 2007

Empfehlung heute: Balkon with a view

Man kennt den Blick, und trotzdem ist er jeden Tag neu und anders.



Wie wohl der Blick vom Balkon der alt-neuen Jugendstilwohnung von Lisa9 sein wird?

bei der gelegenheit froh sein, dass man die sache mit der gekauften wohnung schon zu einem zeitpunkt hinter sich gebracht hat, als der achtorientierte lebensstil keinerlei anlass zu blöden bemerkungen wie "sesshaft" und "gesetzt" gab

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So ist das hier

Vor 110, 140 Jahren traf einer die richtige Entscheidung und nahm das wirklich zeitlose Modell, ohne Ornamente, nur Form und Harmonie. Die richtigen Proportionen, wie ein Buch, und mit Rundungen, damit er sich perfekt zwischen die Fenster mit ihren Laibungen einpasst. Und einem massiven Holzrahmen, der 200 Jahre oder mehr durchsteht. Und einem gar nicht so dezenten goldenen Überzug, denn etwas Glanz darf auch sein. Und es war gut.

Der Spiegel erlitt im Laufe der Jahrzehnte ein paar Schäden, hinter dem Glas lösten sich einige Silberflocken ab, was halt so passiert bei vorindustriellen Produkten im Lauf der Zeit. Patina eben, das gehört dazu, das hat seinen Reiz. Sollte man denken.

Tat man aber nicht. Vor ein paar Jahren muss jemand eine Einrichtungsshow zu viel gesehen haben und kam zum Schluss, dass man den alten Spiegel da oben auf dem Speicher prima aufmöbeln könnte, denn die Form passt geil zur Nostalgiewelle, nur dieses Gold, das ist fleckig und ausserdem nicht pflegeleicht, das wird sauber überstrichen. Mit braunem Hammerschlaglack, der prima zu den Kirschimitatmöbeln passt. Bis man das auch nicht mehr sehen kann und den ganzen Müll, Imitat und Hammerschchlag, der Caritas übergibt.



Ein schneller Zugriff, 2,50 Euro an der Kasse, und nachdem der Hammerschlaglack nicht zu entfernen ist, bekommt er eine neue Fassung. Morgen erhält er dann ein Platz zwischen den Fenstern im Gang. Das tue ich hier. Ich gebe der Provinz eine schöne, glänzende Fassung über dem unzerstörbaren, praktischen Scheissebraun über allem, was hier einmal war, und das so leicht austauschbar und entsorgbar geworden ist. Und dann hänge ich es auf, an der Wand, im Netz, beztrachte mich darin - und ich bitte die Zuschauer nie vergessen, was unter all dem Gold ist. So ist das hier.

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Regionaler Darwin-Award für Vandalen

Der Sieger ist der Knilch mit der orangen Baseballkappe und sein Kumpel mit dem hässlichen Hawaihemd, die gestern Abend nachhaltig ihren Genpool für eine Weile kaltgestellt haben, mit diesem Vorgehen:

1. Brüllend die Strasse runterziehen, in der Don Alphonso lebt und auch gegen 3 Uhr noch am Spiegel restauriert.

2. Direkt unter Don Alphonsos Fenster weitergrölen, so dass dieser annimmt, da unten würde mal wieder einer seine Notdurft verrichten.

3. Bei Don Alphonso, der dann bereits am Fenster ist, klingelputzen - was ihn nicht wirklich aufweckt.

4. Richtung Westen laufen, wo Don Alphonso sehr genau sieht, wie die Betreffenden bekleidet sind.

5. Nach 30 Meter innehalten, mit der Faust auf der Kühlerhaube eines Autos eintrommeln, was in etwa so lang dauert, bis Don Alphonso sein schnurloses Telefon holt.

6. Sobald Don Alphonso wieder am Fenster ist, mit etwas Anlauf über das abgestellte Auto rennen und Beulen verursachen.

7. Auf dem Dach anhalten, die Arme in die Luft strecken und brüllen, was in dem Moment abgeschlossen ist, da Don Alphonso 110 gewählt hat.

8. Lachen, herunterspringen, grölend Richtung Hauptstrasse weitertorkeln.

9. Sich sehr sicher fühlen und keine Eile haben.

10. Und sich auch keine Sorgen machen, dass dies der einzige Weg ist, auf dem die Polizei kommt und man ihr hier an keiner Stelle ausweichen kann.

Orange Baseballkappe. Ts. Vermutlich fährt er auch Opel Astra.

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